NIEDERLANDE: Tötungsdelikt z. N. von Emerentia Hogema-Diepenbrock (1992)

Der Mord an Emerentia Hogema-Diepenbrock

Wer tötete Emerentia Hogema-Diepenbrock?

Eine Freundin von der 69-jährigen Emerentia Hogema-Diepenbrock hatte gehört, dass die Frau seit einiger Zeit nicht mehr erreichbar war. Deshalb beschloss sie am 30. September 1992, sich das Haus in der Jacob van Weesenbekestraat 29, in Amsterdam genauer anzusehen. Als sie dort ankam, fand sie ihre Freundin leblos vor.
Alles deutete darauf hin, dass die ältere Frau gewaltsam getötet worden war. 

Wer tötete Emerentia Hogema-Diepenbrock?
Foto: Polizei

Die Untersuchung ergab einige bemerkenswerte Fakten. 
Am 28. September 1992, einen Tag vor dem Tod des Opfers, brachte ihr eine unbekannte Person ein Buch mit dem Titel "Der Verräter". Frau Hogema-Diepenbrock, die Mitglied mehrerer Clubs war, fand das sehr seltsam und wusste nicht, was sie damit anfangen sollte. Die unbekannte Person hat wahrscheinlich auch die Toilette benutzt. Bemerkenswerterweise wurde das Buch nicht mehr in der Wohnung gefunden.

Das Leben von Frau Hogema-Diepenbrock wurde eingehend untersucht und sie hatte keine Feinde. 
Ein Szenario, das die Kriminalpolizei in ihre Ermittlungen einbezieht, ist das Thema Geld. Für der / die Täter könnte Geld als Hauptmotivation, für den Mord gewesen sein. Zum Beispiel hatte Frau Hogema-Diepenbrock eine Geldkassette mit 2700 Gulden zu Hause. Diese Geldkassette wurde jedoch nie gefunden. 

Der Täter muss gewusst haben das Frau Hogema-Diepenbrock, 2700 Gulden für ein Sofa in ihrer Wohnung aufbewahrte.

Es konnte festgestellt werden, das Frau Hogema-Diepenbrock mit ihrer eigenen Schürze erstickt worden war.

Es gab keine Einbruchspuren an der Wohnungstür, das ist ein weiterer Punkt, der dafür spricht, das sie den Täter oder die Täter kannte und ihn selbst in die Wohnung hereingelassen hat.

Frau Emerentia Hogema-Diepenbrock hatte fünf Kinder und war seit 1982 verwitwert. Sie wurde am 29. September 1992, das letzte Mal lebend gesehen und am nächsten Tag, den 30. September 1992, wurde sie tot aufgefunden. 

Sie war Mitglied eines Telefonkreises. In diesem Zusammenhang wurde sie mehrmals angerufen und war aber nicht erreichbar. Eine Freundin dieses Telefonkreises ging am nächsten Tag zu ihr und Frau Hogema-Diepenbrock wurde dann tot aufgefunden.

Schließlich wurde der 34 -jährige W.H. festgenommen, weil seine Fingerabdrücke an der Klingel und an der Haustür von Frau Hogema-Diepenbrock gefunden wurden. Seine Freundin 
J. R. wurde ebenfalls festgenommen, sie war Frau Hogema-Diepenbrocks Putzfrau.

Die Fingerabdrücke sagen natürlich noch nicht viel aus, aber W.H. bestritt überhaupt jemals in der Nähe von Frau Hogema-Diepenbrocks Haus gewesen zu sein. Mit dieser Aussage verstärkte sich der Verdacht nur weiter gegen ihn.

Wie ich oben schon erwähnt hatte, wurde am 28. September 1992, einen Tag vor dem Mord, Frau Diepenbrock ein Buch mit den Titel "Der Verräter" übergeben. Nachdem die Leiche von Frau Diepenbrock aufgefunden wurde, hat die Spurensicherung das Buch nicht mehr bei ihr gefunden. Aber ihre Putzfrau J.R. war in Besitz dieses Buches.

Vielleicht wurde dieses Buch benutzt, um einen Vorwand zu haben, in die Wohnung zu kommen.

Es fehlten letztendlich aber starke Beweise für eine Täterschaft, somit blieb der Staatsanwaltschaft nichts anderes übrig, als den Freispruch für W.H. zu beantragen. Und W.H. wurde dann auch freigesprochen.

Aber vielleicht ist W.H. wirklich unschuldig und es könnte auch jemand ganz anderes für die Tat in Frage kommen, denn auf dem Wohnzimmertisch von Frau Diepenbrock stand eine Flasche Wein. Frau Diepenbroch trank aber nie alleine Wein. Mit wem trank Frau Hogema-Diepenbrock Wein?

Die Ermittler konnten diese Frage nicht beantworten. Die Ermittlungen wurden nach dem Freispruch erstmal auf Eis gelegt, da es auch keine Spuren mehr zu untersuchen gab. Es fehlten neue Ermittlungsansätze.

Im Jahr 2006 wurden die Ermitttlungen wieder aufgenommen und im Jahr 2018 teilte die Cold Case Einheit mit, das sie eine DNA-Verwandschafts-untersuchung, ein Abstammungsgutachten, in Betracht ziehen.

Anscheinend hat die Polizei eine DNA vom Täter bzw. von einem Unbekannten. Dann muss die Polizei auch eine bestimmte Gruppe von Menschen im Sinn haben, vielleicht sogar einen Verdächtigen. Bis jetzt wurde öffentlich nicht bekannt gegeben, ob die DNA-Verwandschafts-untersuchung, bzw. ein Abstammungsgutachten, in Auftrag gegeben wird oder nicht.

Die Verwandten von Frau Hogema-Diepenbrock sind sehr daran interessiert, das die Umstände ihres Tod  aufgeklärt werden.

Der Generalstaatsanwalt hat für Hinweise eine Belohnung von 15.000 € ausgelobt, die zur Lösung dieses Falls führen.

Fragen der Polizei:
  1. Wer weiß mit wem Frau Hogema-Diepenbrock am 28. September und am 29. September 1992, Kontakt hatte?
  2. Wer weiß, wer ihr das Buch "Der Verräter" am 28. September 1992 übergeben hat?
  3. Wer hat am 28. September oder 29. September 1992, verdächtige Personen oder Fahrzeuge, in der Nähe des Hauses von Frau Hogema-Diepenbrock, in der Jacob van Weesenbekestraat 29, in Amsterdam beobachtet?
  4. Wer weiß, wer alles über die Geldkassette und den 2700 Gulden wusste, die sich im Haus von Frau Hogema-Diepenbrock befanden?
  5. Wer weiß, mit wem Frau Hogema-Diepenbrock am 28. September oder 29. September 1992, Wein in ihrer Wohnung trank?
  6. Wer weiß, wer für die Tat verantwortlich sein könnte?
  7. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Niederländische Polizei unter der Rufnummer 0800-8844 entgegen.

Für anonyme Hinweise wurde ein Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-7000 eingerichtet.

Zudem nimmt jede andere Polizeidienststelle Hinweise entgegen.

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