LÜBECK/REINFELD: Tötungsdelikt z. N. von Silke Brüchmann (1985)

35 Jahre alter Mordfall noch immer ungesühnt

Das grausige Verbrechen in den Travewiesen erschütterte 1985 ganz Norddeutschland: Die damals 15-jährige Silke B. war ermordet in der Feldmark an der Verbindungsstraße zwischen Bad Oldesloe und Bad Segeberg gefunden worden.

Wer tötete Silke Brüchmann?
Foto: Polizei

Am 1. Juni 1985, ein Samstag, wird Silke Brüchmann (15) am Rand eines Rapsfeldes in Reinfeld, Kreis Stormarn von Spaziergängern gefunden. Das Mädchen lag mit dem Gesicht im Morast, getötet durch Schläge auf den Kopf und Stiche in den Hals. Silke war an diesem Tag baden und wollte anschießend mit ihren Freunden eine Party besuchen. Die Schülerin soll am Vorabend gegen 17 Uhr zur Party "Spektakel 85" in der Schule Masurenweg in der benachbarten Kreisstadt Bad Oldesloe aufgebrochen sein; sie ist dort nie angekommen.

Mit dem Bus fährt Silke nach Bad Oldesloe. Dort verliert sich ihre Spur gegen 18.30 Uhr. Die Ermittler gehen davon aus, daß sie dort ihrem Mörder ins Auto gestiegen ist. Nur zwei Stunden später macht ein Ehepaar in den Travewiesen einen Abendspaziergang. Sie finden ein weißes Söckchen, einen Schminkspiegel und die schwarze Jacke von Silke. Am nächsten Tag durchkämmen Polizisten die Örtlichkeit und entdecken eine Schleifspur im Raps und an deren Ende die Leiche von Silke. Schuhe, Strümpfe und Jacke waren ausgezogen, es lag aber kein Sexualdelikt vor. Ihr Peiniger hatte sie mit einem Messer tödlich verletzt.

Das Messer mit einer 19 Zentimeter langen Klinge, mit dem sie getötet wurde, findet de Polizei am Tatort, dazu Zigarettenkippen mit der DNA des Täters. 


Das damalige Fahndungsplakat der Polizei.
Foto: Polizei

Im Jahr 1985 konnte due DNA Spur noch nicht ausgewertet werden, da es noch keine Analyse Verfahren gab. Zudem hatten die Gerichtsmediziner damals schwerste Kopfverletzungen an dem Leichnam festgestellt.

Einige Monate nach der Tat wird die Akte geschlossen, ungelöst und unvergessen. 25 Jahre vergehen, ehe sie im Herbst 2010 wieder hervorgeholt wird.

Im Herbst 2010, mehr als 25 Jahre nach dem Tod der Schülerin, führte der Fall zum bis heute größten Massengentest in der Geschichte des Landes. 2200 Männer wurden aufgefordert, eine Speichelprobe abzugeben. Und die Ermittler sagten, sie seien sich sicher, dass Silkes Mörder unter diesen 2200 sei. Mag sein, dass es so ist. Gefunden haben sie ihn nicht. Die Ermittlungen stocken. Seitdem ist es sehr ruhig, um den Fall Brüchmann geworden.

Die Polizei arbeitet nur nich an dem Fall Brüchmann, wenn es nichts anders zu tun gibt. Aber eigentlich gibt es immer was bei der Polizei zu tun. 
Seit dem Mord, sind mittlerweile 35 Jahre vergangen.

Der Fall bleibt bis heute ungeklärt.

Kommentare

  1. Einfach nur traurig, dass solche Verfahren oft unbeachtet im Keller liegen und niemand (außer Angehörige) sich noch dafür interessiert. Schade, dass es über DNA-Ahnenbanken nicht erlaubt ist, Täter zu ermitteln, sonst würden sehr viele Morde aufgeklärt werden können...

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    1. Hier muss man sich fragen, ob dies nicht absichtlich geschieht, um Morde zu vertuschen. Was bringt dann der ganze DNA Hype?

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  2. Nach knapp 40 Jahren, tickt die Uhr schon längst für den Täter. Er wird wohl erst vor Gott sein Urteil finden. Wie man damit leben kann, erschließt sich mir nicht. Das Leid des Mädchens und auch ihrer Eltern, die den Schmerz und das Elend, sicher bis ins Grab mit trugen und tragen. Ihre Mutter, ist wohl letztes Jahr verstorben. Ihr Vater lebt noch.

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  3. Dieser Fall verfolgt mich bereits seit 1985.Ich war noch ein kleiner Junge als der Mord geschah.Damals lebte ich in der Gegend wo Silke aufgefunden wurde.Ich musste seinerzeit immer regelmäßig mit dem Rad zu Freunden nach Schlamersdorf ( Fundort von Silke).Das war in der dunklen Jahreszeit für mich der Horror.
    Heute wohne ich in dem Ort wo Silke bis zu ihrem Tod lebte.Hier in Reinfeld wird dieser Fall immer wieder thematisiert. Ich wünsche mir so sehr, dass dieses schreckliche Verbrechen noch aufgeklärt wird.

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