TRIER: Tötungsdelikt z. N. von Beatrix Hemmerle (1989)

Der Mord an Beatrix  Hemmerle

Wer tötete Beatrix Hemmerle?

Im August 1989 wurde eine junge Mutter in Trier ermordet. Der Täter wird nicht bis heute gefunden. Ich habe hier im Blog schon mehrmals über den Fall Hemmerle berichtet, da die Polizei sich aber erneut an die Öffentlichkeit wendet, möchte ich mich auf diese Weise anschließen. Fast 31 Jahre später unternehmen Polizei und Staatsanwaltschaft einen erneuten Anlauf. Denn es gibt eine neue, vielversprechende Spur. In der Sendung "Aktenzeichen xy ungelöst" am 12. August 2020 wurde der Fall Beatrix Hemmlere erneut vorgestellt. 

Wird der Mordfall an Beatrix Hemmerle doch noch aufgeklärt?
Foto: Polizei Trier

Trier im Jahr 1988

Beatrix Hemmerle lebte mit ihrem elfjährigen Sohn in einer kleinen Erdgeschoss-Wohnung in der Hochhaussiedlung „Am Weidengraben“. Zu dieser Zeit trieb sich ein unbekannter Mann in der Gegend herum, der es offensichtlich auf Beatrix Hemmerle abgesehen hatte. Mehrmals stieg der „Spanner“ auf ihren Balkon, einmal sollte er sogar in ihrer Wohnung gewesen sein. Dennoch fühlte sich Beatrix Hemmerle von dem Unbekannten nicht weiter bedroht.

Tatort in Trier in der Nähe der Universität im Jahr 1989.
Foto: ?

Kurz darauf fand die junge Mutter einen neuen Partner, einen verwitweten Mann mit mehreren Kindern. Sie verlobten sich und planten die Hochzeit. Dann aber gab es Streit, die Beziehung stand auf der Kippe. Am 10. August 1989 kam ihr Verlobter spät abends bei Beatrix Hemmerle vorbei, um sich mit ihr auszusprechen. Das Paar versöhnte sich, er blieb über Nacht. Vermutlich bekam der unbekannte Beobachter das mit. 
Ist dies das Motiv für die folgende Bluttat?

Nachts um 2 Uhr machte sich der neue Partner mit dem Auto auf den Weg nach Hause. Etwa eine Stunde später, um kurz nach drei, stieg ein Unbekannter über den Balkon in die Wohnung von Beatrix Hemmerle ein. Die Balkontür stand offen, das Rollo war nicht ganz runtergelassen. Sofort ging der Mann mit einem großen Messer auf die schlafende Beatrix Hemmerle los.

Der Täter fügte ihr zahlreiche Schnitt- und Stichverletzungen zu. Dann floh er vom Tatort. Vom Wäscheständer auf dem Balkon nahm er ein T-Shirt mit. Beatrix Hemmerles Sohn wachte vom Kampfgeschehen auf und fand seine blutüberströmte Mutter. Sie lebte noch, konnte aber nichts mehr sagen. Der Notarzt konnte Beatrix Hemmerle nicht retten. Sie verstarb noch am Tatort.

Auf einem Parkplatz in der Nähe fand die Polizei das T-Shirt, das der Täter mitgenommen hatte. Er hatte sich damit das Blut abgewischt. Außerdem hatte er seine blutverschmierte Lederjacke weggeworfen.

Lederjacke des Täters.
Foto: Polizei Trier

Mysteriöser Tellerwäscher

Erst Jahre nach der Tat erfuhr die Kripo von einer Geschichte, die sich 1987 in einer Trierer Pizzeria zugetragen haben soll und die möglicherweise mit dem Mord zusammenhängt. Ein unbekannter Tellerwäscher soll einem Koch erzählt haben, dass er unglücklich in eine Frau verliebt sei. Sie wohne am „Weidengraben“, habe ein Kind und keinen Partner. Er fahre oft mit dem Taxi hin und beobachte sie. Außerdem soll der Tellerwäscher angekündigt haben, dass etwas Schlimmes passieren werde, sollte die Frau etwas mit einem anderen Mann anfangen.

Beschreibung des Tellerwäschers (1987):
  • über 40 Jahre alt,
  • etwa 1,85 m groß, 
  • lange gelockte, grau-melierte Haare,
  • Schnauzbart und dunkler Teint.
  • Nach Einschätzung der Polizei könnte er aus dem türkischen, persischen oder arabischen Raum stammen.  
  • Er soll nur gebrochen Deutsch gesprochen haben. 1987 habe er in einer Pizzeria in der Trierer Innenstadt als Küchenhilfe bzw. Tellerwäscher gearbeitet, möglicherweise im Lokal „Tre Fornelli“. Alle Ermittlungen in diese Richtung blieben aber bislang ohne Erfolg. Der Tellerwäscher soll zudem erzählt haben, dass er Probleme mit den Behörden habe, und dass ihm die Ausweisung drohe.
  • Zwischenzeitlich soll er sich auch in Bitburg aufgehalten haben.
Zurückgelassener Gegenstand:
  • Nappa-Lederjacke: anthrazitfarben, Größe 48/50, Pilotentasche am linken Arm, vorne zwei große „blinde“ Taschen, braun-rotes Innenfutter.
  • Die Jacke war damals relativ teuer, etwa 500 D-Mark, und wurde in Deutschland nur in geringer Stückzahl verkauft.

Fragen der Polizei:
  1. Wer kann Angaben zu dem „Spanner“ machen, der sich Ende der 80er Jahre „Am Weidengraben“ in Trier herumgetrieben hat?
  2. Wem gegenüber hat Beatrix Hemmerle Andeutungen zu dem Mann gemacht, der ihr nachgestellt hatte?
  3. Wer kann Angaben zu dem Tellerwäscher machen? Der Mann muss mit dem Verbrechen nichts zu tun haben, könnte die Ermittlungsarbeit der Polizei aber entscheidend voran bringen.
  4. Vielleicht gibt es auch Personen, denen sich der Täter anvertraut hat, oder die einen Verdacht haben, wer der Mörder sein könnte. Diese werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
  5. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Belohnung
Für Hinweise, die zur Aufklärung des Mordes führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.

Hinweise bitte an die Kripo Trier, 
unter der Rufnummer
0651 / 97 79 24 80. 
Zudem wurde ein Vertrauenstelefon unter der Rufnummer eingerichtet: 
0152 / 28 85 49 68.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

HANNOVER: Vermisst Inka Köntges (2000)

MIDLUM: Vermisst Anja Beggers (1977)

ULM: Vermisst Daniel Eberhardt