NIEDERLANDE: Tötungsdelikt z. N. von Hugo Bootsma (1995)

Der Mord an Hugo Bootsma

Wer tötete Hugo Bootsma

Der grausame Mord an dem extravaganten Geschäftsmann Hugo Bootsma aus Deventer im Dezember 1995 wurde nie aufgeklärt. Der Mord an Hugo Bootsma, ist einer von drei ungeklärten Morden an homosexuellen Männern in der Region Deventer. 

Am 4. Dezember 1995 wurde Hugo Bootsma in seinem Haus in der Bergstraat in Deventer mit 16 Messerstichen ermordet. 
Gegen 19:15 Uhr, wurde die Leiche des erfolgreichen Geschäftsmanns Hugo Bootsma vor seinem Haus in der Bergstraat in Deventer aufgefunden. Bei der Entdeckung der Leiche trug Bootsma nur seine Unterhose und eine Socke.
Ob das Opfer selbst dem Mörder die Tür geöffnet hat oder ob bereits jemand drinnen war, ist unklar. 

Hugo Bootsma wurde im Dezember 1995 ermordet.
Wer tötete den 46-jährigen?
Foto: Polizei 

Zeugen sahen Hugo in einem blutigen Hemd aus dem Wohnhaus stolpern, worauf er draußen zusammenbrach und dann verstarb. Die Zeugen sahen  einen Mann vom  Tatort weglaufen.  

Die Polizei führte sofort eine groß angelegte Untersuchung durch, um Spuren zu finden. Der Täter hinterließ auch Spuren auf seiner Flucht. Ein Mann fand ein Paar blutige Socken und einen Hut vor einem Billardzentrum. Auch die Tatwaffe, ein Messer, konnte in einem Brunnen gefunden werden.

Das Tatmesser der Marke "Buck" wurde gefunden.
Foto: Polizei

Das Opfer

Hugo war erst 46 Jahre alt. als er in der Nähe seines Hauses in Deventer brutal abgeschlachtet wurde. Hugo Bootsma war ein beliebter und sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Er war Ex-CEO bei Randstad und beim Reinigungsunternehmen Lavold. Kurz vor dem Mord kündigte er seinen Job, trat abrupt als Vorstand und von seinen anderen Ämtern zurück,
um sich selbstständig zu machen. Er gründete seine eigene Unternehmensberatung.
Nach Angaben von Freunden führte Hugo ein extravagantes Leben und verliebte sich in jüngere Männer. Er lebte in Deventer, besuchte aber auch oft Amsterdam.
Dort hatte er auch gerade eine Wohnung gekauft. Ein Motiv für den Mord ist nie offensichtlich geworden
Hugo Bootsma hatte in seiner Freizeit, ab und zu einige junge Männer bei sich Zuhause. Hugo war eine sehr offene und warmherzige Person. In finanzieller Hinsicht hatte Hugo keine Sorgen.

Der Freitag vor dem Mord

Hugo wurde am Freitag, dem 1. Dezember 1995,  mehrmals mit einem unbekannten Begleiter an der Deventer Station gesehen. 

Laut einem Augenzeugen mussten sich Hugo und der unbekannte Mann sich gekannt haben, da sie  vertraut wirkten.
Trotz der Tatsache, dass der Augenzeuge nur kurzen  einen Blick auf die beiden erhaschte, sah er an diesem Tag Hugo Bootsma noch einmal.

Es war der 1. Dezember, der Welt-Aids-Tag. An diesem Tag wird der Sensibilisierung für Aids, internationale Aufmerksamkeit geschenkt. Es ist daher möglich, dass Hugo aufgrund dieses internationalen Tages mehrmals mit dem unbekannten Mann gesehen wurde.

Geschäftstermine am Montag

Hugo hatte an diesem Montag einige Geschäftstermine. Am Abend wurde er gegen 18.45 Uhr von seinem besten Freund angerufen. Der Freund fragte, ob Hugo mit zum Schwimmen gehen wolle. Hugo lehnte das Angebot ab, da er einen Gast Zuhause hatte.
Gegen 19.15 Uhr eine halbe Stunde nach dem Anruf seines besten Freundes, wurde Hugo Bootsma blutüberströmt vor seinem Haus gefunden. Mehrere Augenzeugen sahen einen jungen Mann, mit getönter Hautfarbe, in dunkler Kleidung auf den Bergkerkplein zulaufen.  Seitdem wurde dieser Mann nicht mehr in der Nachbarschaft gesehen. Es gab auch einen Augenzeugen, der den Mann in leichter Kleidung gesehen hatte. Dies kann auf mehrere Täter hinweisen.

Fakten zum Tatort

  • Bei der Obduktion von Hugo Bootsma wurden 16 Stichwunden durch ein Messer auf seinem Körper gefunden.
  • Es wurden Blutlachen im Flur gefunden, der größte Teil des Blutes befand sich im zentralen Flur und über Garderobe.  
  • Die Leiche trug nur ein T-Shirt, Unterwäsche und nur ein Socken.
  • Es gab keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen in das Wohnaus.
  • Ein Raubmord kann definitiv ausgeschlossen werden.
  
Grundriss der Wohnung von Hugo Bootsma. Die roten Flecken, die eingezeichtet wurden, spiegeln die großen Blutlachen auf dem Flur und bei der Garderobe wieder, die durch Hugo Bootsmas Verletzungen entstanden waren.
Foto: Polizei


Ergebnisse der Ermittlungen

Nach den polizeilichen Ermittlungen öffnete Hugo freiwillig und ungezwungen die Tür für seinen Angreifer. Der Täter stach ihn dort nieder, was an sich nicht unmöglich, aber seltsam ist. Da es ein kalter Tag mit durchschnittlich -0,5 ° C war, ist es unwahrscheinlich, dass Hugo die Tür nur mit einem T-Shirt und in Unterwäsche öffnete. Trotzdem wurde damals  völlig ignoriert, dass im Zeitraum als Hugo einen Besucher hatte und bis er gefunden wurde, nur 30 Minuten vom letzen Telfonat vergangen waren. Das Telefonat mit Hugos besten Freund war um 18:45 Uhr und die Entdeckung der Leiche war um 19.15 Uhr. Das ist eine genaue Zeitspanne von 30 Minuten. Außerdem sahen zwei Zeugen, wie jemand aus der Haustür kam.

So wurde der Eingangsbereich, der Flur und die Garderobe vorgefunden.
Foto: Polizei

Die Verdächtigen

In den Monaten nach dem Verbrechen werden einige Verdächtige festgenommen, aber niemand wird jemals vor Gericht gestellt. Laut dem Cold-Case-Team sind diese Männer keine Verdächtigen mehr.

Die DNA-Spuren

Kurz nach dem Verbrechen im Jahr 1995 wurden DNA-Spuren gesichert, die wahrscheinlich dem Täter gehörten. Damals war die DNA-Forschung viel weniger fortgeschritten als heute. Damals brauchten die Ermittler eine Blutlache, um Nachforschungen anstellen zu können, jetzt reichen anscheinend unsichtbare Spuren aus, da sich die Analyseverfahren verbessert haben. Die gefundene DNA wurde bereits mit der Datenbank der Verurteilten abgeglichen. Es gab keine Übereinstimmung. 

Der Fluchtweg des Täters

Angenommen, Hugo hätte seinen Täter von der Deventer Station mit nach Hause genommen, wäre es logisch, dass der Täter von der Bergstraat zu Fuß dorthin zurückgekehrt wäre, es sind nur 800 Meter Fußweg und es dauert nur 10 Minuten. Vielleicht gibt es Personen, die den blutverschmutzen Täter auf seiner Flucht gesehen haben.

Belohnung
Der Generalstaatsanwalt hat für Hinweise eine Belohnung von 15.000 Euro ausgelobt, die zur Lösung dieses Falls führen.

Fragen der Polizei:
  1. Wer hat am 1. Dezember 1995 Hugo Bootsma mit seinem unbekannten Begleiter in Deventer gesehen?
  2. Wer hat am 1. Dezember 1995 Hugo Bootsma und seinen Begleiter, in der Bergstraat in Deventer beobachtet?
  3. Wer hat den Täter auf der Flucht beobachtet?
  4. Wer weiß, wer für den Mord an Hugo Bootsma verantwortlich sein könnte?
  5. Wer kennt die Hintergründe seiner Tat?
  6. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Niederländische Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.

Für anonyme Hinweise wurde ein Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-7000 eingerichtet.

Zudem nimmt jede andere Polizeidienststelle ihre Hinweise entgegen.

Quelle: Polizei Niederlande

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