WALCHUM: Tötungsdelikt z. N. von Monika Knop (2010)

Der Mord an Monika Knop

Wer legte das Feuer?

Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 2010. Der Fall ereignete sich in Walchum, Emsland. Der Fall konnte nicht aufgeklärt werden.

Seit 2010 sind die Umständen von Monika Knop Tod ungeklärt.
Foto: Google

Der Traum vom Eigenheim  im Emsland

Die Eheleute Karl-Heinz und Monika Knop aus Bergkamen, liebten das Emsland. Sie machten dort auch regelmäßig Urlaub. Aber beide träumten davon, irgendwann ihre Heimatstadt Bergkamen zu verlassen und dauerhaft im Emsland zu leben. Dann im Jahr 2004 bietete sich die Chance ein Wochenendhäuschen auf einer Ferienanlage und in einem Wochenendhausgebiet an der Hasselbrocker Straße 91, in der Gemeinde Walchum zu erwerben. Walchum ist eine Gemeinde im Emsland, in Niedersachsen. Walchum befindet sich im Grenzgebiet Deutschland - Niederlande. Die Eheleute Knop kauften dann tatsächlich das kleine Holzhäuschen auf der Ferienanlage und dem Wochenendhausgebiet.

Ich habe markiert, wo sich das Häuschen der Familie Knop befand.
Foto: Routenplaner Emsland

Umzug ins Emsland im Jahr 2005

Zuerst lebten sie nur in den Wochenenden in dem Holzhäuschen im Emsland, aber im Jahr 2005 verlegen sie ihren Wohnsitz von Bergkamen nach Walchum. Im Laufe der Jahre stößt Monika Knop auf viele Ungereimtheiten was den Hauskauf betraf.

Eigentumsverhältnisse ungeklärt

Ein Freund der Familie Knop machte sie auf die ungeklärten Eigentumsverhältnisse aufmerksam. Denn Familie Knop hatte nur das Häuschen gekauft, dass Grundstück auf dem das Haus stand, hatten sie nur gepachtet. Monika Knop ging der Sache nach und sie wurde auf gravierende rechtliche Mißstände aufmerksam (Anm. Schwarzbauten, Eigentumsverhältnisse, Postzustellung, Wohnrecht), was die Häuser und die Ferienanlage betraf. Die Familie Knop hatte Angst um ihr Eigentum und deshalb harkte Monika Knop bei den Behörden nach. Was sie da hörte, war zutiefst beunruhigend für die Familie Knop. Die Behörde teilte der Familie mit, dass es sich bei den Ferienhäusern möglicherweise um Schwarzbauten handelte.

Die Probleme mit den Nachbarn

Das Ehepaar Knop hatte mit den anderen Bewohnern der Ferienanlage ein gutes Verhältnis. Man feierte zusammen und traf sich hin und wieder auf ein Glas Wein. Monika Knop erzählte den Nachbarn davon, dass es sich bei einigen Häusern auf der Ferienanlage um Schwarzbauten handeln könnte und sie schon bei den Behörden war, um sich zu informieren. Die anderen Eigentümer hörten das nicht gerne und befürchteten, dass Monika Knop bei den Behörden schlafende Hunde weckt und die Behörden dann den Abriss der Häuser anordnen könnten. Doch sie ließ nicht locker und wollte Klarheit, was ihr Haus betrifft. Doch das Verhalten von Monika Knop war den Nachbarn ein Dorn im Auge und es gab dehalb Meinungsverschieden-heiten. Die Nachbarn mieden nun Karl-,Heinz und Monika Knop. Dadurch fühlte sich das Ehepaar Knop zunehmend isoliert.

Neue Stufe der Eskalation

Den Nachbarn reichte es nicht mehr, die Knops zu meiden und sie von allen gemeinsamen Aktivitäten auszugrenzen. Das Ehepaar Knops wurde richtig schikaniert. Sie wurden bedroht, beschimpft, ihr Haus wurde mit Eiern beworfen und vor dem Haus wurden Silvester Böller gezündet. Die Polizei wurde gerufen, aber es konnte nichts ermittelt werden.

Monika Knop ließ nicht locker

Ab Februar 2010 machte Monika Knop die Mißstände auch öffentlich (Einwohnerfragestunden). Dadurch entstand eine heftige Debatte auf kommunalpolitischer Ebene. Die Gemeinde hatte nun Pläne, das Gebiet in ein reines Ferienhausgebiet umzuwandeln. Das würde für viele dauerhafte Bewohner der Wohnanlage bedeuten, dass sie die Häuser nur noch an den Wochenenden und in den Ferien nutzen könnten. Für manche Häuser könnte auch ein Rückbau bzw. ein Abriss anstehen, denn manche Häuser sind schlichtweg zu groß und für andere Häuser gibt es keine Baugenehmigung. Und Schwarzbauten müssen abgerissen werden. Und die Nachbarn gaben der Familie Knop die Schuld, da sie immer wieder die Behörden auf die Mißstände aufmerksam.

30. Juli 2010

Am Freitag, dem 30. Juli 2010 herrschte Hochbetrieb in der Ferienhausanlage und auf dem benachbarten Campingplatz. Es sind zu dieser Zeit, gerade Sommerferien. Viele Nachbarn trafen sich, grillten und feierten zusammen. Die Knops werden kaum noch eingeladen. Monika Knops Recherchen sind längst zum Politikum geworden und haben die Hausbesitzer zu Außenseitern gemacht. Wie immer gehen sie an diesem Abend um 22.00 Uhr zu Bett.

Die Ruhestörung


In der Nacht gab es einen Polizeieinsatz wegen Ruhestörung. Ein Feuerwerkskörper wurde auf dem Grundstück gezündet, leider konnte wieder nichts festgestellt werden.

Der Brand

In der Nacht vom 30. Juli auf den 31. Juli 2010 brannte das Haus (Nur-Dach-Holzbauweise) komplett nieder. Gegen. 3.45 Uhr bemerkte Karl-Heinz Knop das Feuer am Vordach der Terrasse und weckte seine Frau auf. In Windeseile greift das Feuer auf das Holzhaus über. Beide flüchten ins Erdgeschoss. Das Haus ist komplette verqualmt. Karl-Heinz Knop wollte aber noch das Mobiltelefon holten und kehrte deshalb auf der Treppe noch einmal um ins Obergeschoss zu gelangen. Er dachte, dass Monika Knop unten durch die Haustür ins Freie flüchtet.

Die Explosion

Kurz danach gab es eine Explosion, die Flucht über die Treppe ist nicht mehr möglich, das Erdgeschoss steht bereits komplett in Flammen. Karl-Heinz Knop kann sich mit einem Sprung aus dem Schlafzimmerfenster im Obergeschoss retten. Monika Knop schaffte es leider nicht und wurde später bei Löscharbeiten unter Brandschutt im Erdgeschoss bei der Haustüre gefunden.
Das Haus war komplett ausgebrannt, nur Asche und Schutt waren zurückgeblieben.

Die Autopsie

Bei der Autopsie von Monika Knop wurde festgestellt, dass sie erstickt ist und dann verbrannte. Vermutlich hatte sie in dem dichten Qualm die Orientierung verloren, ist qualvoll erstickt und dann verbrannt.


Die Ermittlungen zur Brandursache

Die Brandermittler untersuchten den Brand genau. Sie sind sich sicher, dass der Brand im Bereich der Veranda oder im Bereich der trockenen Koniferenhecke vor der Veranda begann. Es konnten jedoch keine Brandbeschleuniger am Tatort festgestellt werden. Die Polizei geht sicher von Brandstiftung aus, ob fahrlässig oder vorsätzlich, ist unklar. Sind die Meinungs-verschiedenheiten und Schikanen in diesem Brand eskaliert? Dies ist bis heute unklar.

Die Nachwirkungen

Die Polizei ging im Jahr 2015 in die Sendung "Aktenzeichen XY". Die Beamten erhofften sich durch die Ausstrahlung, neue Hinweise. Leider führten die Hinweise nicht zu Aufklärung des Falles.

Ich möchte noch anmerken, dass es einen zweiten Brandanschlag in der Ferienanlage in Walchum  gab. Berichtet wurde im Jahr 2010 darüber. Leider konnte ich nicht herausfinden, ob es vor dem Brand bei Familie Knop oder danach einen Brandanschlag gab. Ich bin sehr an mehr  Informationen zu diesem Sachverhalt interessiert. 

Der Fall ist ungeklärt.

Fragen der Kriminalpolizei:
  1. Wer hat in der Nacht zu Samstag, dem 31. Juli 2010, in der Ferienhaussiedlung in Walchum Beobachtungen gemacht, die mit dem Brand in Zusammenhang stehen könnten? Vor allem Urlauber aus Nordrhein-Westfalen, aber auch aus den Niederlanden bevölkerten in dieser Zeit das Feriendorf und den angrenzenden Campingplatz.
  2. Wer weiß, wer für den Brand verantwortlich sein könnte?
  3. Wer kennt, die genauen Hintergründe des Feuers?
  4. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Lingen, unter der Rufnummer 
0591 - 874 00 entgegen.

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