ÖSTERREICH/TIROL: Der Fall Susi Greiner (2006)

Was geschah mit Susi Greiner?

Ich wollte schon länger über den Fall Susi Greiner berichten. Da zu diesen Fall, auch noch weitere ähnliche gelagerte Fälle gibt, ist das ganze Thema sehr komplex und nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Da diese Fälle aber zusammen gehören, möchte ich auch keinen weglassen.
Es geht in allen Fällen, um das immet wieder Versagen einer Behörde.
Ich werde nach und nach, über jeden dieser Fälle einzeln berichten. 

Die ostdeutsche Saisonarbeiterin Susi Greiner (28) wird im August 2006 zunächst als vermisst gemeldet.

Susi Greiner
Foto: privat

Zwei Wochen später wird ihre nackte Leiche unterhalb der Gumpenspitze (2178 Meter) im Rofan entdeckt. Außer einer Platzwunde am Kopf wies die Leiche keine Verletzungen auf.


Ihre Kleidungsstücke waren kilometerweit verstreut. Barfuß soll sie einen Höhenunterschied von 800 Metern überwunden haben - ohne Verletzungen. Als Todesursache wurde Erfrieren aufgrund eines gestörten Wärme-Kälte-Empfindens festgestellt. 
Die Mutter aber bezweifelte das!
Mysteriös dabei ist, dass die persönlichen Gegenstände des Opfers im ganzen Tal verstreut gefunden wurden. So etwa ein Rucksack mit einem Laptop, bei dem offensichtlich die Festplatte gelöscht wurde. Und sie wurde so professionel gelöscht, wie es für einen normalen Benutzer nicht möglich ist.Dafür müsste man sich wirklich schon sehr, sehr gut auskennen. Susi war so ein normaler Benutzer.
Zeugen hatten zudem beobachtet, das Susi nicht allein in ihrem Fahrzeug war.
Diese Spur wurde nicht weiter verfolgt. 
Man hätte diese Person ausfindig machen können und sie zu Susi  uud ihren Zustand befragen können. 


Susi Greiner. Ein Fall der viele Fragen aufwirft.
Foto: Privat

Keine Verletzungen wurden festgestellt.
Laut Ermittlern und Staatsanwaltschaft geht man in diesem Fall nicht von Fremverschulden aus. Bei der Obduktion der Leiche wurde weder Fremdverschulden noch wurden Verletzungen festgestellt. Unterkühlung war demnach der Grund für den Tod von Susi Greiner.

Die Mutter des Opfers will sich damit nicht abfinden und erhebt ihrerseits Vorwürfe gegen die Ermittler. So wären kaum Spuren gesichert worden, beispielsweise am abgestellten Auto des Opfers bzw. an deren persönlichen Sachen. Zudem gäbe es Widersprüche im Polizeibericht.

So soll das Opfer ohne Schuhe auf fast 2000 Meter Höhe gestiegen sein. Laut Gerichtsmedizin, so die Mutter, seien die Fußsohlen ihrer Tochter aber unauffällig gewesen sein.

Mutter will Neuaufnahme der Ermittlungen 


Auch im Fall Susi Greiner wollen sich die Eltern mit den Erklärungen der Behörden nicht zufrieden geben. Ihr Wunsch nach einer Neuaufnahme der Ermittlungen durch Tiroler Behörden hat sich bisher nicht erfüllt. 
Die Behörden gehen nicht von Fremdvetschulden aus und deshalb wollen und werden sie in diesen Fall leider nicht erneut ermitteln. Eigentlich habe ich gedacht, das die Tiroler Behörden aus ihren Fehlern gelernt hätten, aber ist nicht so, sie machen weiter wie gewohnt. 

Es gab nämlich in Tirol ähnlich gelagerte Fälle. 

Bei einem dieser ähnlich gelagerten Fälle, ging um einen Deutschen, Raven Vollrath, der lange Zeit in Tirol als vermisst galt. Ravens Leichnam wurde dann Monate später durch deutsche Touristen aufgefunden. In den Monaten vor und nach dem Leichenfund, führten die Eltern einen Kampf gegen die ermittelden Tiroler Behörden. Teilweise sind die Eltern selbst zu Ermittlern geworden. Eigentlich ein ungleicher Kampf- David gegen Golliath. Nur durch die Beharrlichkeit der Eltern, konnte der Fall  Vollrath aufgeklärt werden.
Alles weitere über den Fall könnt ihr bei "TRUE CRIME" nachlesen.

Den aufgeklärten Mord an Raven Vollrath werde ich Euch hier verlinken. Ich habe den Fall bei TRUE CRIME by Germanmissing nochmals ausführlich beschrieben. 

Der Fall Raven Vollrath

Und gerade deshab, wegen dem Fall Raven Vollrath haben wir alle gedacht, die Tiroler Behörden werden nicht die gleichen Fehler machen. 
Für die Behörden ist Fall Susi Greiner abgeschlossen. 
Sie starb durch Unterkühlung. 
Für die Mutter aber gibt es viel zu viele Ungereimheiten und Fragen die nicht ausreichend beantwortet worden. Und Susis Mutter ist gewiss, keine Person die sich nicht mit dem Tod ihrer Tochter abfinden kann. Nicht nur die Mutter, sondern auch eine vielzahl von anderen Personen, gehen aufgrund der vielzahl von Ungereimheiten davon aus, das so wie die Behörden den Sachverhalt darlegen, es einfach nicht gewesen sein kann. 
Ich denke auch persönlich, das Susi durch Unterkühlung starb, aber wie es dazu gekommen ist, wäre wichtig gewesen. Warum war ihr Zustand so? Hatte sie Angst? Wenn ja, von wem oder was? Susis soll angeblich nach einen Telefonat, überstürzt aus ihrer Unterkunft geflüchtet sein? Warum? Mit wem hat sie telefoniert? Wer hat die Festplatte so professionel gelöscht und warum? 

Ich denke, wenn die Behörden, diese Fragen nachgegangen wären, würden die Famile, Freunde, Medien und Unterstützer endlich damit abschließen. Aber wenn die Mutter spürt, da stimnt was nicht, da passt was nicht zusammen, ist es klar das sich nach den Antworten sucht.

Wie ich schon mehrmals gesagt habe, die Behörden sperren sich total gegen neue Ermittlungen. Für sie ist der Fall abgeschlossen, da Susi durch Unterkühlung gestorben ist.

Jeder der sich mit dem Fall beschäftigt, wird nicht zweifelsfrei zu dem Ergebnis der Behörden kommen.

Ich möchte auf keinen Fall die gesammte Tiroler Polizei schlecht machen, denn darunter gibt es auch hochprofessionelle und begabte Ermittler, die sich wirklich Bemühen, die Wahrheit herraus zu finden. 
Aber es ist schon bemerkenswert, das in den zwei Fällen, die ich beschrieben habe, fast die gleichen Fehler gemacht werden. Zudem ärgert es mich sehr, wie mit den Angehörigen umgegangen wird. 

Aber macht Euch selbst ein Bild, dieses Video beschäftigt sich mit Susis Fall und die Mutter kommt auch zu Wort.




Ich habe ja beschrieben das es ähnlich gelagerte Fälle gibt.
Ich werde auch ausführlich über diese Fälle berichten und sobald ich sie fertig gestellt habe auch hier verlinken.

Es gibt auch ein Buch über diese Fälle "Eiskalter Tod" von John Leake. Ein sehr gutes Buch.

Hier noch ein Video in dem John Leake zu Wort kommt.


Zudem hat auch der "Mythen Metzger"den Fall in einer Folge behandelt.



Kommentare

  1. Dies ist, zumindest von außen betrachtet, ein extremer und vor allem ein extrem bizarrer Fall. Man könnte durchaus von einem „klassischen“ 411-Fall sprechen, wie man sie aus den Berichten von David Paulides kennt (auch wenn andere Autoren das wiederkehrende Muster von Anomalien schon lange vor ihm beschrieben haben).

    Hier die rekonstruierte TIMELINE (1. Teil):
    „in den Tagen vor dem Verschwinden“: S. G. wirkt „bedrückt und verwirrt“, schreibt laut späterer Aussage der Mutter „wirre“ Briefe (Mails?) auf ihrem Laptop
    01.08.2006: Schlechtwettereinbruch in Tirol
    01.08.2006: S. G. klagt über Kopfschmerzen, wird daher von ihrem Arbeitgeber – Inhaber des „Bräustüberl“ in Tegernsee (Lkr. Miesbach/ Oberbayern) – früher nach Hause geschickt
    01.08.2006, abends: S. G. ruft ihren Arbeitgeber an, um zu erfragen, wann sie am Folgetag zur Arbeit erscheinen soll
    02.08.2006, 6h00 a.m.: S. G. wird durch einen (offenbar nie identifizierten) Telefonanruf geweckt und verläßt daraufhin „überstürzt“ ihre Wohnung
    anschließend: Fahrt mit Pkw nach Tegernsee
    02.08.2006: S. G. erscheint nicht an ihrer Arbeitsstelle
    02.08.2006, morgens bzw. vormittags: in Tegernsee Sichtung S. G.s durch einen Kollegen: am Straßenrand kauernd, weinend
    02.08.2006, 10h03 a.m.: Einkauf (Zigaretten, Kaugummi, Gesamtbetrag: € 4,50) in Tankstelle in Warngau (20 km von Tegernsee entfernt) – bezahlt mit S. G.s Bankomat-Karte, jedoch unklar, von wem
    02.08.2006, vormittags: vorletzte Sichtung S. G.s mit unbekanntem Mann auf dem Beifahrersitz ihres Wagens
    02.08.2006, mittags: S. G. wird mit ihrem Hund im Engtal gesehen
    danach: spurloses Verschwinden beider
    02. oder 03.08.2006: mutmaßliche Todeszeit S. G.s laut Obduktionsbefund (vgl. u.)
    03.08.2006: S. G. wird vermißt gemeldet/ gilt offiziell als vermißt
    03.08.2006: Fund eines Rucksacks mit beiden Mobiltelefonen S. G.s auf einer Sitzbank bei bzw. auf der Engalm/ Abgabe durch Jugendliche; Telefone läuten „ständig“ an den beiden Folgetagen, doch niemand hebt ab
    → Anm.: Laut anderer Quelle (Bergrettung Achenkirch, s. u.) enthielten beide gefundenen Rucksäcke je ein Handy
    04.08.2006: S. G.s Pkw wird auf dem Parkplatz eines Gasthofs in Vomp (Engtal) gefunden

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  2. TIMELINE (2. Teil)

    04.08.2006 (?): Beginn der Vermißtensuche, auch m9it Spürhunden, u. a. an/ auf der Gumpenspitz(e) (= Leichenfundort!)
    05.08.2006: S. G.s Bergschuhe und ein zweiter Rucksack, der ihr gehört und ihren Laptop (sowie evtl. eins der beiden Handies) enthält, werden im Engtal entdeckt – sämtliche Daten auf der Festplatte des Laptops wurden professionell gelöscht bzw. komplett überspielt, was S. G. selbst mangels Spezialkenntnissen nicht getan haben konnte. Die Daten auf den beiden Mobiltelefonen wurden gleichfalls gelöscht und auf Werkseinstellung zurückgesetzt
    S. G. zugeordnete Kleidungsstücke werden – weit über das Tal verstreut – bergaufwärts in folgender Reihenfolge gefunden: 1. Büstenhalter, 2. Unterhemd/ „Leibchen“, 3. Kapuzen-Sweatshirt
    Nicht gefunden: S. G.s Unterhose, Hose und Socken (!)
    07.08.2006, nachmittags: S. G.s Hund wird von Polizisten im Wald in Nähe des Gasthauses Eng entdeckt; Versuche, S. G. mit seiner Hilfe aufzufinden, scheitern jedoch
    19.08.2006, ca. 14h00: S. G.s völlig nackte (!) Leiche wird von Wanderern auf dem Karwendel (Tirol) auf ca. 2.078 m Höhe entdeckt, 100 m unterhalb der Gumpenspitze an deren Südflanke im Gemeindegebiet Vomp/ Bezirk Schwaz, in einer kleinen Steinmulde
    19.08.2006: Die Polizei übergibt die im Engtal aufgefundenen persönlichen Gegenstände S. G.s Mutter, Angela Greiner; diese sowie auch S. G.s Vermieterin, die vormals ihre Wäsche mitgewaschen hat, erkennen die Kleidungsstücke jedoch nicht als zu S. G. gehörig wieder; überdies weisen sie laut Mutter und Vermieterin falsche bzw. nicht zu S. G. passende Konfektionsgrößen auf (!)
    Obduktionsbefunde (Obduzent: Dr. Walter Rabl/ Institut für Gerichtliche Medizin Innsbruck):
    1. Fußsohlen laut Gerichtsmedizin gänzlich unversehrt (!); zwischen den Zehen leichte Grasanhaftungen
    2. leichte (!) Kopfplatzwunde festgestellt; sonst jedoch keinerlei Verletzungen bzw. Spuren von Gewalteinwirkung
    3. Todeszeit: vermutlich am 02. oder 03.08.2006, keine Uhrzeitangabe
    4. Todesursache: „Unterkühlung des Gesamtorganismus“ = Erfrieren; zudem wird (zweifellos als „Erklärung“ für die im Engtal weiträumig verstreuten Kleidungsstücke) vorausgegangenes sog. paradoxes Entkleiden („Kälteidiotie“) unterstellt
    5. Todesumstände: unklar/ nicht rekonstruierbar
    6. Blutalkoholkonzentration gemäß Obduktionsbefund bei 0,3 ‰; „keine Spuren von anderen Suchtmitteln“ (Quelle: Staatsanwaltschaft Innsbruck)
    7. keine Anzeichen von Fremdverschulden bzw. von „äußerer Gewalteinwirkung“ [Anm.: ungeachtet der Kopf-verletzung, deren Ursache die Ermittler auf ein mutmaßliches (!) Sturzgeschehen zurückführen]

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