HANNOVER: Tötungsdelikt z. N. von Hans-Jürgen Ruhnow (1986)

Polizei bittet Bevölkerung weiterhin um Hinweise in einem ungelösten Mordfall aus dem Jahr 1986

Heute möchte ich nochmals auf den Fall Hans-Jürgen Ruhnow aufmerksam machen. Ich hatte 2013 erstmals über diesen ungeklärten Mordfall berichtet. Auch wenn dieser Mordfall schon über dreizig Jahre zurückliegt, gibt die Polizei nicht auf den Mörder von Hans- Jürgen R. zu finden.

Im März 1986 wurde der zerstückelte Leichnam des damals 16-jährigen Hans-Jürgen Ruhnow in Hannover aufgefunden. Bis heute konnte kein Tatverdächtiger ermittelt werden. Die Polizei Hannover erhoffte sich durch die Fahndungssendung Aktenzeichen XY im Jahr 2013 neue Hinweise. Es gab damals 20 neue Hinweise, aber dies brachte die Ermittlungen nicht entscheidend weiter.

Hans- Jürgen Ruhnow
Foto: Polizei


Bisherigen Ermittlungen zufolge verschwand Hans-Jürgen Ruhnow am 31.01.1986. 

Am 08.03.1986 wurde der in Müllsäcken verpackte Torso des Vermissten am damaligen Autokino Kirchhorst aufgefunden. Zwei Tage später, am 10.03.1986, fand man die restlichen Leichenteile auf einem Brachgelände der Firma "Varta" an der Bundesstraße (B) 6 im hannoverschen Stadtteil Marienwerder. 
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass sich das Opfer offenbar im Homosexuellen-Milieu aufgehalten hatte.

Ausführliche Details zum Fall:

Ende 1985 lebt der Neuntklässler Hans-Jürgen R. in Hannover bei seiner Mutter und deren Lebensgefährten, sowie seinem kleinen Bruder. Er ist ein zurückhaltender Typ, liest und angelt gern, sammelt Briefmarken und hört Musik. Mit seinem besten Freund Gregor trifft er sich öfters, obwohl seine Eltern diesen gar nicht persönlich kennen. Die beiden sind Klassenkameraden. Hans-Jürgen "Hansi", der mit seiner Familie in Geldsorgen steckt, fragt seinen Freund nach einer Möglichkeit, Geld zu verdienen. Davon bekommen seine Eltern zunächst nichts mit. Bis am 29. Januar 1986, als ihn sein Stiefvater gerade nach einem Geburtstagsgeschenk fragen will, ein Versteck auffliegt, in dem Hansi 90 DM bunkert. Er behauptet, einem "Matthias" beim Umzug geholfen zu haben. Für die Eltern klingt das glaubwürdig, sie nehmen sich allerdings dennoch vor, sofort nachzuforschen, sobald "Matthias" aus seinem angeblichen Urlaub zurückgekommen ist. Zwei Tage darauf, am 31. Januar, verlässt Hans-Jürgen um kurz vor 14 Uhr das Haus zu einer Verabredung mit Gregor. Dieser, den die Eltern immer noch nicht kennen, ruft merkwürdigerweise gegen 18:50 Uhr bei Familie R. an und erkundigt sich, ob sein Freund schon zu Hause ist. Nachdem das verneint wird, beendet er das Gespräch abrupt. Um 21 Uhr, Hans-Jürgen hätte schon seit 2 Stunden zurück sein sollen, unternehmen die Eltern erste Suchmaßnahmen. Vom Klassenlehrer erfahren sie Gregors Adresse. Dort angekommen wiegelt Gregor zunächst ab. Auf gehörigen Druck des Vaters von Hans-Jürgen ergibt sich allerdings nach und nach folgende Geschichte: Die beiden hatten am Hauptbahnhof zunächst auf interessierte Männer gewartet. Erst nach langer Wartedauer findet sich dann ein Mann, der Gregor zwar merkwürdig vorkommt. Trotzdem geht Hans-Jürgen mit ihm, angeblich zur alten Heide. Gregor verspricht, auf ihn zu warten. Als Hansi nicht zurückkehrt, hofft er, er sei direkt nach Hause. Der Stiefvater meldet ihn sofort darauf als vermisst. In den folgenden Tagen haben mehrere Zeugen den Jungen offenbar noch einmal gesehen. Eine Nachbarin geht am 14. Februar allerdings davon aus, dass er bereits wieder aufgefunden wurde, und unternimmt daher nichts. Am 8. März finden spielende Kinder im Wald in der Nähe eines Autokinos Teile der Leiche von Hans-Jürgen. Zwei Tage darauf werden auch die restlichen Gliedmaßen noch aufgefunden, verpackt in weiße Müllsäcke, sowie persönliche Gegenstände des Opfers. Klar ist: Hans-Jürgen hat nach seinem Verschwinden noch einige Tage gelebt.
  • Eine Zeugin will den Jugendlichen am 14.02.1986 noch lebend am Schwarzen Bären in Hannover gesehen haben. 
  • Wo sich das Opfer seit dem Verschwinden bis zum Tod aufgehalten hat, ist bis heute unklar.
  • Mit der Veröffentlichung sollen unter anderem Kontaktpersonen angesprochen werden, die damals im Jugendlichen Alter waren und sich möglicherweise seinerzeit nicht getraut haben, ihr Wissen preiszugeben. 
  • Darüber hinaus könnte sich der Täter zwischenzeitlich jemandem anvertraut und von der Tat berichtet haben.
Die Polizei hat für Hinweise, die zur Ergreifung und Überführung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von insgesamt 
5 000 Euro ausgesetzt. 

Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst Hannover unter der Telefonnummer 0511 109-5555 entgegen.

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