BELGIEN: Tötungsdelikt z. N. von Ann Bourgoin (2006)

Der Mord an Ann Bourgoin 

Warum musste Ann Bourgoin sterben?

Dieser belgische Cold Case stammt aus dem Jahr 2006.
Eine Mutter von zwei Kindern wurde auf dem Weg zur Arbeit, von einem Unbekannten erschossen. Bis heute ist der Fall ungelöst.

Die Entdeckung

Am 11. August 2006 haben mehrere Fußgänger an einer Straßenbahnhaltestelle in der Nähe des Radwegs Ten Eekhovelei, der parallel zum Antwerpener Ring am Ausgang von Deurne verläuft, die Polizei  alarmiert. (Anm. Deurne ist ein Stadteil von Antwerpen in Belgien und befindet sich im östlichen Teil der Stadt.) Sie hatten eine Frau am Straßenrand liegen sehen. Rückblickend stellte sich heraus, dass es sich um die 38-jährige Ann Bourgoin handelte. Ann war am frühen Morgen mit dem Fahrrad von der Van Reyenstraat zur Katoen Natie gefahren. Sie war auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz, einer Baumwollfabrik im Hafen von Antwerpen. Dazu nahm sie die Ter Heidelaan, die Te Couwerlaarlei und die Ten Eekhovelei, um auf dem Parkplatz der Grypeerstraat zu landen, der den Radweg parallel zur Antwerpener Ringstraße verbindet. 

Der Mord an Ann Bourgoin istvseit 2006 ungelöst.
Wer tötete die 38-jährige und warum wurde die zweifache Mutter getötet?
Foto: Polizei Belgien

Das Opfer verstarb noch am Tatort

Ein Zeuge und später auch der Rettungsdienst versuchten das Opfer noch am Tatort zu retten. Das  Opfer konnte jedoch nicht mehr wiederbelebt werden und verstarb noch am Tatort. Auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft kamen das forensische Labor und der Rechtsmediziner zum Tatort und führten erste Untersuchungen durch. Die Todesursache war zu diesem Zeitpunkt nicht eindeutig erkennbar. Auf den ersten Blick deutete alles auf einen natürlichen Tod hin. 

Autopsie beantragt

Am Samstag ernannte die Staatsanwaltschaft einen Untersuchungsrichter, der dann eine Autopsie beantragte, um die Umstände des Todes zu klären. Dieser Antrag wurde am noch selben Tag vom Ermittlungsrichter gestellt. 

Die Autopsie

Zwei weitere Anfragen für Autopsien erhielten Vorrang, da bei diesen Todesfällen Mord um Raum stand und im Fall von Ann Bourgoin sollte es sich um eine natürliche Todesursache handeln. Daher wurde die Autopsie von Ann Bourgoin zurück gestellt. Erst am Montagmorgen wurde Autopsie des Opfers durchgeführt. Am Montag, drei Tage nach der Tat entdeckte der Rechtsmediziner bei der Autopsie im Bereich des Herzens eine Mini-Kugel. Die Kugel hatte das Kaliber.22 und sie war kaum zu erkennen.
Das Ergebnis zeigte, dass das Opfer an den Folgen dieser Schusswunde verstarb. 

Die möglichen Zeugen

Das Opfer war an diesem Tag in einen roten Mantel gekleidet. 
Fußgänger, Straßenbahnfahrgäste, Radfahrer oder Autofahrer die am Morgen des 11. August 2006 daran vorbeigelaufen oder vorbeigefahren sind, haben möglicherweise auch etwas Verdächtiges beobachtet. Sie könnten zum Beispiel ein Auto oder einen anderen Benutzer des Radwegs gesehen haben. 
Es ist möglich, dass der Täter auf dem Weg auf sein Opfer wartete und so auffiel. 

Auch Benutzer der Straßenbahn Nr. 5, die an der Haltestelle ausgestiegen sind, die sich am "du Sportpaleis" befindet könnten etwas Verdächtiges in der Straßenbahn oder in der Nähe des Tatorts bemerkt haben. 

Schon die kleinste Beobachtung könnte für die Polizei wichtig sein.

Die Rekonstruktion der Tat

Das Gericht führte eine Rekonstruktion der Tat am Tatort durch. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei appellierten an Passanten und Zeugen, sich mit Hinweisen bei der Polizei zu melden.

Das Motiv

Über das Motiv lässt sich nur spekulieren. Wenn Ann Bourgoin ein Zufallsopfer war, ohne eine Beziehung zum Täter, könnte es sich zum Beispiel um einen Unfall handeln. Wenn Ann Bourgoin gezieltes Opfer war, muss es eine Täter-Opfer- Beziehung gegeben haben, wie auch immer die auch aussah. Und dann könnte es sich um einen Streit, um eine verschmähte Liebe oder es könnte sich um eine gekränkte Person handeln. 
Man könnte weitere Motive des Mordes aufzählen, aber da wir nichts über die Motivation des Täters wissen, sind es wieder nur reine Spekulationen. Wenn es neue Erkenntnisse über das Motiv gibt, werde ich es hier aufführen.

Die Verdächtigen
1. Der Verbrecher Jamal El Khaoui

Der junge verurteilte Verbrecher Jamal El Khaoui, auch bekannt als der kleine Pirat, rückte in den Kreis der Verdächtigen. In dieser Zeit hatte er Frauen ausgeraubt und vergewaltigt. Dafür wurde er zu 8,5 Jahren Gefängnis verurteilt, aber am Ende konnte er nicht mit dem Mord Ann Bourgoin in Verbindung gebracht werden.

2. Der Waffenliebhaber Armand Wuyts

Hatte jemand aus der Nachbarschaft eine Waffe zum Üben abgefeuert und den Radfahrer so getroffen? 
Eine Spur, führte die Ermittler zu einem Waffenliebhaber. Dieser Waffenliebhaber, hieß Armand Wuyts und war in den Sechzigern. Er lebte im Jahr 2006 in der Nähe des Tatorts. 
Armand Wuyts wurde im Jahr 2007 inhaftiert. Während einer Razzia wurden Waffen bei ihm gefunden. Nach drei Wochen wurde der Mann freigelassen. Die gefundenen Waffen hatten nichts mit dem Mord an Ann Bourgoin zu tun.

3. Der Serienmörder Renaud Hardy

Der letzte Verdächtige, der in den Fokus der Ermittlungen rückte, war der Mechelen-Serienmörder Renaud Hardy. Im Oktober 2014 hatte er im Battelbrug in Mechelen eine Radfahrerin mit einem Bleigewehr erschossen. Dieser Mord ähnelte dem tragischen Tod von Ann Bourgoin sehr, aber diese Spur brachte auch nicht den erhofften Durchbruch.

Die Nachwirkungen

Mehr als 14 Jahre nach den Tat ist immer noch nicht geklärt, wer die Radfahrerin erschossen hat. 
Die Untersuchung hat aber gezeigt das, Jamal El Khaoui und Armand Wuyts nicht als Täter in Frage kommen. Die Staatsanwaltschaft sieht das genauso und streicht die zwei unschuldigen Personen offiziell von der Liste der Verdächtigen. 

Fragen der Polizei:
  1. Wer hat verdächtige Personen oder Fahrzeuge am Ortsausgang von Deurne, in der Nähe des Radwegs Ten Eekhovelei, der parallel zum Antwerpener Ring verläuft, beobachtet?
  2. Wer hat Ann Bourgoin am Morgen des 11. August 2006 beobachtet, wie mit dem Fahrrad auf dem Radweg Ten Eekhovelei in Deurne, in Richtung zum Hafen von Antwerpen fuhr? 
  3. Ist ihr jemand gefolgt?
  4. Wer hat am 11. August 2006 die Tat beobachtet? 
  5. Wer kann den Täter beschreiben oder hat ihn auf der Flucht beobachtet?
  6. Wer kennt die genauen Hintergründe dieser Tat?
  7. Wurde Ann Bourgoin zufällig zum Opfer, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war  oder war das eine gezielte Tat gegen Ann Bourgoin?
  8. Wer weiß, wer für die Tat verantwortlich sein könnte?
  9. Wer weiß, ob Ann Bourgoin Probleme, Ärger, Konflikte oder Feinde hatte?
  10. Wer hat andere  Beobachtungen in der Nähe des Tatorts, am Ortsausgang von Deurne, bei der Straßenbahnhaltestelle in der Nähe des Radwegs Ten Eekhovelei gemacht, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten?
  11. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Der Mord an Ann Bourgoin bleibt ungelöst und ist ein großes Rätsel. Ann Bourgoin hinterließ zwei Kinder. 

Hinweise nimmt die belgische Polizei unter der kostenlosen Rufnummer 0800/ 30 300 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Kommentare

  1. das war keine gewollte Tat...mir scheint, als sei sie ein Zufallsopfer gewesen und der Täter hat ins blaue geschossen

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