COLD CASE DES MONATS: Tötungsdelikt z. N. von Rudolphine "Ruud" Wilhelmine de Ranitz (1991)

Der Mord an Rudolphine "Ruud" Wilhelmine de Ranitz

Wer tötete Ruud de Ranitz?

Der neue Monat beginnt bald und ich möchte diesmal pünktlich den Cold Case des Monats veröffentlichen. Diesmal handelt es sich um einen niederländischen Cold Case aus dem Jahr 1991. 

Was ist im März 1991 passiert?

Am Mittwoch, den 13. März 1991, wurde in Woerden die leblose Leiche von der 53-jährigen Ruud de Ranitz gefunden. Sie wurde von der Polizei in ihrem Schlafzimmer gefunden und es stellte sich schnell raus, das Ruud de Ranitz  ermordet wurde. 

Der Mord Rudolphine "Ruud" Wilhelmine de Ranitz ist seit über 29 Jahren ungelöst.
Foto: Polizei

Das Opfer

Rudolphine Wilhelmine de Ranitz, auch Ruud genannt, ist ein Nachkomme der Adelsfamilie de Ranitz. 1991 lebte De Ranitz in einem zweistöckigen Haus am Zaan in Woerden. Sie lebte alleine und wurde nach ihrer jahrelangen Tätigkeit als Anwältin für arbeitsunfähig erklärt. Um sich nützlich zu machen, wurde Frau de Ranitz Vorsitzende des Molenvliet Wijkcentrum am Stromenlaan. 

Wer tötet Ruud de Ranitz im Märt 1991?
Foto: Polizei/Opsporing verzocht

Das Wochenende

Ruud de Ranitz verbrachte das Wochenende vor ihrem Tod, in der Stadt Groningen. Sie machte in der Stadt Groningen, in der ihre Mutter lebte, einen kurzen Besuch. Meistens entspannte sich De Ranitz in einem Spa in Nieuweschans. 

Das Haus am Zaan

Während Ruud de Ranitz weg war, kümmerte sich eine in Utrecht studierende Nichte zusammen mit einer Freundin um ihr Haus. Das war gut, weil es in den Monaten zuvor oft Einbrüche gab. 

Hier in dem Haus am Zaan in Woerden lebte Frau de Ranitz.
Und auch hier wurde ihr das Leben genommen.
Foto: Polizei/Opsporing verzocht

Die Zugreise

Am Montag, den 11. März 1991, verließ Ruud de Ranitz das Spa. Als sie wieder in Woerden ankam, fuhr sie zuerst zu ihrem Haus am Zaan. Von 21.30 bis 23.00 Uhr trank sie noch ein paar Gläser an der Bar des Gemeindezentrums. 

Diese Strecke von Woerden nach Groningen und wieder zurück fuhr Frau de Ranitz am Wochenende, vor ihrem Tod, mit dem Zug.
Foto: Polizei/Opsporing verzocht

Der 12. März 1991

Ab dem nächsten Tag, dem 12. März 1991, reagierte De Ranitz auf nichts mehr.  Ihre Nichte aus Utrecht rief an, weil sie ihre Brieftasche bei ihrer Tante vergessen hatte, aber der Telefonanruf wurde nicht beantwortet. Und an diesem Abend und am folgenden Abend erschien sie auch nicht zu ihren Terminen im Gemeindezentrum, obwohl sie diese Termine immer plichtbewusst wahrnahm.

Die Entdeckung

Als die Polizei dann gerufen wurde, machten die Polizeibeamten eine grausame Entdeckung. Im zweiten Stock fanden sie in ihrem Bett in ihrem Schlafzimmer den blutgetränkten Körper von Frau De Ranitz. 

Hier im Schlfzimmer wurde Frau de Ranitz ermordet aufgefunden.
Foto: Polizei

Der Tatort

Ruud de Ranitz war in eine Bettdecke gewickelt und hatte ein Kissen über dem Kopf. Um ihren Hals lag eine weiße Nylonschnur. Es sah so aus, als wäre Ruud de Ranitz im Schlaf überrascht worden. Sie trug ihr Nachthemd und die Vorhänge, die sie bis zum Schlafengehen immer offen gelassen hat, waren zugezogen. Ihr Spazierstock stand neben ihrem Bett.

Diese Nylonschnur war um Ruud de Ranitz Jals gebundem.
Foto: Polizei/Opsporing verzocht

Die Obduktion

Aus dem Gutachten geht hervor, dass De Ranitz aufgrund von Verteidigungsverletzungen viel Widerstand geleistet hat. Ein Schlag auf den Hinterkopf, der wahrscheinlich durch durch einen oder mehrere Schläge mit einem schweren Gegenstand in Kombination mit der Schnur um ihren Hals verursacht wurde, war tödlich.

Diese Gedenktafel erinnert an Ruud de Ranitz.
Foto: Opsporing verzocht 

Der Fall wird erneut geöffnet

Die Polizei geht auch heute noch davon aus, dass es mehrere Personen gibt, die wissen was mit Frau De Ranitz passiert ist. Vielleicht wollten sie dies aus Loyalität gegenüber bestimmten Menschen oder aus Angst, nichts davon erzählen.

Die DNA

Da sich die DNA-Techniken inzwischen ebenfalls erheblich verbessert haben, werden einige der zu diesem Zeitpunkt erhaltenen Spuren vom niederländischen Forensischen Institut erneut untersucht.

Das Motiv

Es sah damals wie ein Einbruch aus, der außer Kontrolle geriet. In den sechs Monaten vor ihrem Tod war bei Ruud de Ranitz bereits viermal eingebrochen worden. Sie ist wahrscheinlich während eines fünften Einbruchs aufgewacht und das endete in einer tödlichen Konfrontation.

Die Zahlungsschecks

Nach dem ersten Einbruch beschloss De Ranitz, einen kleinen Geldbetrag und Geldschecks für die Einbrecher in ihr Wohnzimmer zu legen. Sie hoffte, dass die Einbrecher damit zufrieden sein werden und nicht weiter nach Wertgegenständen suchen würden.

Hier deponierte Frau Ranitz für mögliche Einbrecher Geld und Zahlugschecks.
Foto: Polizei

Die Polizei weiß, dass Geld und Schecks aus der Zeit gestohlen wurden, da Frau De Ranitz davon im nachhinein erzählte. Zu diesem Zeitpunkt konnten etwa 2 bis 300 Gulden per Scheck abgezogen werden. Zu dieser Zeit wurde in Utrecht beim V & D in Hoog Catharijne mindestens ein Zahlungsscheck eingelöst. 

Die gleichen Einbrecher

Die Theorie, dass es sich um eine zurückkehrende Gruppe von Einbrechern handeln könnte, wird durch die Art und Weise gestützt, in der die Täter un die Wohnung eintraten. Der oder die Täter traten jedesmal durch die Balkontüren ein. Auch beim letzten Mal, war das so.

Das Gas

Nicht nur Frau De Ranitz wurde ermordet. Ihre Nachbarschaft entging knapp einer Gasexplosion. Beim letzten Einbruch wurde den Gashahn aufgedreht, ebenso wie alle Brenner am Herd. Ihr elektrischer Ofen war ebenfalls an und es gab brennende Kerzen im Raum.

Die russische Kunst

Frau De Ranitz hatte Kontakte in Russland und besaß möglicherweise russische Ikonen - religiöse Kunst. Sie wurden nicht gefunden, aber wenn sie tatsächlich russische Kunst besaß, waren sie wahrscheinlich sehr wertvoll und wurden entwendet.

Das Molenvliet Bezirkszentrum

Ruud de Ranitz war oft im Stadtteil Molenvliet zu finden. Dort sprach sie auch manchmal über ihr Vermögen. Diese Informationen haben möglicherweise die falschen Personen erreicht. 

Das Molenvliet Bezirkszentrum 
Foto: Polizei

Der Fall ist auch über 29 Jahre nach der Tat noch immer ungeklärt.

Belohnung
Der Generalstaatsanwalt hat für Hinweise eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt, die zur Lösung dieses Falls führen.

Fragen der Ermitter:
  1. Wer kann mehr über die möglichen Täter des Mordes an Frau de Ranitz im März 1991 sagen?
  2. Wer hat im März 1991, verdächtige Personen oder verdächtige Fahrzeuge, in der Nähe des Wohnhauses von de Ranitz in Wörden beobachtet?
  3. Wer weiß, wer die Einbrecher waren, die 1991 häufiger in das Haus am Zaan in Woerden eingebrochen haben?
  4. Wer weiß, ob Ruud de Ranitz russische Ikonen besaß, wo sie sich derzeit befinden oder wer sie möglicherweise weiterverkauft oder gekauft hat?
  5. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die niederländische Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.

Für anonyme Hinweise wurde ein Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-7000.

Zudem nimmt jede andere Polizeidienststelle ihre Hinweise entgegen.

Quelle: Polizei Niederlande

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