COLD CASE DES MONATS: Tötungsdelikt z. N. von Joey Moes (2014)

Der Mord an Joey Moes 

Wer tötete Joey Moes?

Der Monat Oktober beginnt und ich habe den Cold Case des Monats Oktober fertiggestellt. Und diesmal etwas pünktlicher.

Die Tat

Am Mittwochabend, den 17. Dezember 2014, wurde kurz nach 22 Uhr der 24-jährige Joey Moes, in der Zonstraat in Enschede, aus der Nähe ins Gesicht geschossen. Er wurde dabei schwer verletzt und erlag kurz darauf an seinen Verletzungen. Drei Verdächtige wurden für diese Tat festgenommen, aber auch wieder freigelassen. Joeys Tochter war erst 4 Jahre alt, als ihr  der Vater genommen wurde.

Das Opfer

Der 24-jährige Joey Moes stammte aus Enschede. Er war noch jung, und hatte trotz diesen jungen Alters, bereits ein ereignisreiches Leben. Er war seit fast 10 Jahren mit seiner Freundin zusammen. Auf seine 4-jährige Tochter war er sehr stolz. Joey war der Familie und den Freunden als Top-Typ mit goldenem Herzen bekannt. Doch sie wussten auch, dass Joey auch eine andere Seite hatte.

Wer tötete Joey Moes?
Foto: Polizei Niederlande

Deutscher Kunde

Im Herbst 2014 beispielsweise engagierte sich Joey Moes für Amphetamin: Ein deutscher Stammkunde bestellte bei ihm 4 Kilo. Wie immer kontaktierte Joey seinen regulären Lieferanten, aber der hatte nicht genug.

Andere Lieferanten

Zwei Bekannte seines Lieferanten sagten, ohne dass dieser es weiß, dass sie 4 Kilo besorgen könnten. Dank der neuen Lieferanten schien der Deal trotzdem zu laufen. Der Deutsche kam, um die Qualität persönlich zu überprüfen und er hielt es für gutes Zeug. Nach Zahlung von 4000 Euro wurde die Ware nach Deutschland gebracht.

Ärger mit dem deutschen Kunden

Aber nach zwei Tagen bekam Joey einen Anruf von einem sehr wütenden Deutschen. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass die Qualität sehr mies und überhaupt nicht gut ist. Joey traf sich mit dem Kunden und er musste noch 4 kg gute Qualität liefern, oder der Käufer wollte seine 4000 Euro zurück.

Hier in der Boogschutterstraat im Nord-Westen von Enschede lebte Joey mit seiner Familie.
Foto: Polizei

Die neue Lieferung

Joey rief darauf seine neuen Lieferanten wütend an, was sie ihm angetan haben. Sein alter, regelmäßiger Lieferant bekam auch Wind von dem, was hinter seinem Rücken passiert war. Die drei versuchten Joey zu helfen, ein neues Match zu finden, aber sie scheitern.

Unter hohen Druck

In der Zeit danach stieg der Druck erheblich an und Spannung lag in der Luft. Der wütende deutsche Klient erhöhte den Druck auf Joey. Joey meldete dies seinen Lieferanten, wo ihm
dann 2 der 3 Lieferanten nicht mehr zur Verfügung standen. Joey wiederum übte Druck auf den letzten verbleibenden Lieferanten aus und bestand darauf, dass er Geld sehen will, setzte Fristen und bedrohte ihn ebenfalls.

Joey Moes im Jahr 2014.
Foto: Polizei.

Der geplante Termin

Am Mittwochnachmittag, dem 17. Dezember 2014, vereinbarten der Lieferant und Joey über What's App einen Termin, um sich an diesem Abend gegen 22 Uhr zu teffen. Am selben Nachmittag verwendete der Lieferant eine zweite neue Telefonnummer. Der Lieferant war mit anderen ein paar Kilometer entfernt in einer Wohnung am Beneluxlaan. Um 21.30 Uhr ging er für eine Weile weg.

Der Mord an Joey Moes ist seit Dezember 2014 ungelöst.
Foto: Polizei

Die Botschaft

An diesem Abend um 22:08 Uhr bekam Joey eine SMS über die neue Nummer, die er am Nachmittag vom verbleibenden Lieferanten erhalten hatte: Kommst Du  alleine auf den Parkplatz bei Lidl? Er war zu diesem Zeitpunkt gerade mit seiner Freundin und Tochter zu Hause, in der Boogschutterstraat in Enschede Northwest. Joey kannte die neue Nummer nicht, aber er ging jedoch davon aus, dass sie vom Lieferanten stammte, da dieser Name am Ende der Nachricht stand.

Textnachricht in Originalsprache. Joey bekam die Nachrichten von einer ihm unbekannten Telefonnummer, aber die Nachricht war mit einem ihm bekannten Namen unterzeichnet.
Foto: Polizei

Der Mord

Um auf der sicheren Seite zu sein, rief er die Nummer an, aber es gab keine Antwort. Er beschloss trotzdem zum Termin zu gehen und machte sich auf dem Weg dorthin. Als er draußen den Weg entlang lief, schoss ihm ein Schütze an der Ecke Zonstraat ins Gesicht. Diese Straße war nur ein paar Meter von Joeys Wohnung entfernt. Seine Freundin hörte den Schuss zu Hause. Sie rannte nach draußen und fand Joey schließlich auf der Straße liegend. Joey Moes war sehr schwer verletzt und verstarb kurz darauf.

Hier an der Ecke Boogschutterstraat/Zonstraat 
 wurde Joey Moes getötet.
Wer hat etwas verdächtiges beobachtet?
Foto: Polizei


Die Verhaftungen

Einige Stunden später wurden bereits drei Verdächtige in Amsterdam festgenommen. Der letzte verbleibende Lieferant konnte sofort zurückverfolgt werden. Es stellte sich heraus, dass er von Enschede nach Amsterdam gefahren war und dort in Begleitung von zwei anderen Männern war. Die drei wurden sofort festgenommen, aber alle drei wurden ebenfalls wieder freigelassen.

Der 31-jährige Lieferant bleibt in diesem Fall der Hauptverdächtige. Nach Ermittlungen wird weiterhin vermutet, dass er an Joeys Tod beteiligt war. Er selbst hat die Tat, mit ihm als Schützen, immer bestritten.

Die Flucht

Es ist bekannt, dass der Schütze in Richtung Rigelstraat weggelaufen ist. Die Polizei hätte sehr gerne Klarheit darüber, wer diesen tödlichen Schuss abgefeuert hat. Der Verdächtige sagte, dass er von jemand anderem gemacht wurde. Wer der tatsächliche Schütze war, wollte er nicht sagen.

Wer hat den Schützen auf seiner Flucht in Richtung Rigelstraat beobachtet?
Foto: Polizei Niederlande

Die Textnachricht

Die SMS, mit der Joey aus seinem Haus gelockt wurde, spielte eine wichtige Rolle bei der Suche nach dem Täter. Es wurde die SMS mit der Nummer gesendet, die der Verdächtige an diesem Tag verwendet hatte.

Die Textnachricht mit der Joey Moes aus dem Haus gelockt wurde, spielt bei der Suche nach dem Täter eine große Rolle. Diese Nummer benutzte der Verdächtige.
Foto: Polizei/Opsporing verzocht

Wer ist Sam?

Der Verdächtige gab unter anderem an, dass er sich an diesem Abend nicht mit Joey getroffen habe, sondern mit einem Sam. Er kannte diesen Sam aus seiner Zeit in Amsterdam und lebte vorübergehend in Enschede, irgendwo in einer Seitenstraße des Europalaan. Sam hätte dem Verdächtigen zufolge angeboten, die Probleme mit Joey zu besprechen. Davor bekam Sam, weil er pleite sein würde, 500 Gramm Amphetamin und das neue Handy von dem Verdächtigen.

Die Begegnung

Die Polizei möchte wissen, ob jemand zwischen Mittwochabend, dem 17. Dezember 2014, zwischen ungefähr 21:30 Uhr und kurz nach 22:00 Uhr, auf oder in der Nähe des Beneluxlaan in Enschede, ein Treffen zwischen dem Verdächtigen und einem Mann namens Sam gesehen hat.

Wer hat in der Nähe des Beneluxlaan in Enschede, zwei Personen bei einem Treffen beobachtet?
Foto: Polizei/Opsporing verzocht

Erkennung eines Verdächtigen

Der Verdächtige (der Lieferant der Amphetamine) ist ein Mann mit getönter Hautfarbe, war damals etwa 30 Jahre alt und 1,74 m groß. 
Er wurde an diesem Mittwoch tagsüber gefilmt und trug da eine dunkel- melierte Weste über weißen Hosen. Er zog sich später um, weil er beim Ausgehen in Amsterdam und bei seiner Verhaftung andere Kleider trug. Dann trug er eine Trainingsjacke mit einem schwarzen Pullover über Jeans darunter.

Der Verdächtige (Lieferant) wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet.
Foto: Polizei/Opsporing verzocht

Beschreibung von Sam

Zur Identifizierung dieses anderen Verdächtigen wurde von Sam eine zusammengesetzte Phantombildzeichnung angefertigt. Sam soll ungefähr 2,00 -2,03 m groß sein und ein kleines kurzes Gesicht haben. Der Verdächtige beschreibt ihn als jemanden mit einem kleinen Babygesicht (Babyface) oder wie er sagt: einen süßen Jungen (der gut mit den Frauen umgehen kann). Er hat kurzes dunkelblondes lockiges Haar (Baby Curls), das gegelt war. Er hat kleine Ohren, eine kleine Nase und kleine / schmale Lippen. Er war immer rasiert. Kurz gesagt, er hatte ein ordentliches und gepflegtes Aussehen.

Phantombildzeichnung
So soll Sam im Jahr 2014 ausgesehen haben.
Wer kennt den Mann?
Foto: Polizei

Ungepflegt

Dieser Sam soll ein Drogenkonsument sein. Dem Verdächtigen zufolge sah Sam am Mittwochabend, dem 17. Dezember 2014, sehr schlecht und sehr ungepflegt aus. Das passte nicht zu ihm. Die Beiden kannten sich aus Amsterdam. Dem Verdächtigen zufolge kommt Sam aus dem dortigen Bezirk Bos en Lommer. Zum Zeitpunkt des Treffens wohnte Sam laut dem Verdächtigen bei einem Freund in einer Seitenstraße des Europalaan in Enschede.

Hier in der Europalaan soll Sam bei einem Freund gelebt haben.
Foto: Polizei/Google/Opsporing verzocht

Ausgehabend

Die kleine Gruppe (Verdächtiger, Sam und Freunde) besuchte am Mittwochabend, dem 17. Dezember 2014, mehrere Cafés, darunter das Cooldown Café am Rembrandtplein und das Kleine Cooldown in der Lange Leidsedwarsstraat. Sie wurden in der Reguliersbreestraat angehalten, wo es auch viele Cafés gibt.

Das Cooldown Café am Rembrandtplein. Die Gruppe war dort unterwegs.
Foto: Polizei/Opsporing verzocht 


Unter dem Einfluss

Nach seinen eigenen Worten stand der Verdächtige in dieser Nacht unter dem Einfluss Alkohol und Drogen. Möglicherweise hat er beim Ausgehen von der Schießerei / Liquidation in Enschede erzählt. Wenn die Leute das gehört haben, müssen sie uns Bericht erstatten.

Bild von der Überwachungskamera, zeigt wie der Verdächtige von zwei Türsteher angesprochen wurde.
Foto: Polizei

Die Waffe

Die Polizei hat Informationen, dass angeblich bei dem Mord eine doppelte Schrotflinte verwendet wurde.

So eine Tatwaffe wurde wahrscheinlich verwendet. Leider ist die Tatwaffe nie wieder aufgetaucht.
Foto: Polizei

Tatwaffe weggeworfen

Die Waffe wurde möglicherweise in der Nähe der Wohnung in Beneluxlaan weggeworfen, wo der Verdächtige sich am frühen am Abend aufhielt. Die Waffe ist möglicherweise in den Büschen oder in einem Behälter gelandet, vielleicht in einem Altkleiderbehälter. Die Waffe wurde vielleicht gefunden, aber jemand hat sie mitgenommen, weil er dachte, es sei eine Antiquität.

Hier in der Beneluxlaan in Enschede wurde vielleicht die Waffe entsorgt.
Foto: Polizei

Schreckliche Tat

Joey Moes wurde sehr grausam getötet. Joey wurde aus nächster Nähe mit einer Kugel ins Gesicht geschossen. Ein grausamer Anblick für seine Freundin, die ihn gefunden hatte.

Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn waren geschockt und stellten am Tatort Blumen und Kerzen auf.
Foto: Polizei/Opfer verzocht

Die Explosion

In der Nacht vom Montag, den 15. auf Dienstag, den 16. Juni 2015, war das Auto von Joeys Freund, am Latroppbrink in Enschede geparkt. Das Auto wurde durch eine Explosion schwer beschädigt und die Autos in der Umgebung wurden ebenfalls beschädigt. Keiner wurde verletzt. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass dies mit Joeys Tod etwas zu tun hat. Wenn es Leute gibt, die weitere Informationen dazu haben, werden gebeten sich bei der Polizei zu melden. 

Das Auto von Joeys Freund wurde am Latroppbrink in Enschede furch eine Explosion stark beschädigt. Wem der Anschlag galt und warum dies passierte ist noch unklar.
Foto: Polizei

Belohnung
Der Generalstaatsanwalt hat für Hinweise eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt, die zur Lösung dieses Falles führen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat den Mord an dem 24-jährigen Joey Moes, in der Zonstraat in Enschede am Mittwochabend, dem 17. Dezember 2014, kurz nach 22 Uhr beobachtet?
  2. Wer hat den Täter auf seiner Flucht gesehen?
  3. Wer hat das Treffens zwischen dem Verdächtigen und einem Mann namens Sam zwischen Mittwochabend, dem 17. Dezember 2014, zwischen 21.30 Uhr und kurz nach 22.00 Uhr auf oder in der Nähe des Beneluxlaan in Enschede beobachtet und war sogar dabei?
  4. Wer weiß, wer dieser Sam sein könnte oder wo er abgeblieben ist?
  5. Wer hat den Verdächtigen am Mittwochabend und / oder in der Nacht des 17. Dezember 2014 gesehen?
  6. Wer hat in dieser oder jener Nacht von dem Mord etwas gehört?
  7. Wer hat die Mordwaffe in der Nähe der Wohnung in Beneluxlaan in Enschede oder möglicherweise anderswo gesehen oder gefunden?
  8. Wer hat in der Nacht vom Montag, 15. bis Dienstag, 16. Juni 2015 am Latroppbrink in Enschede etwas Verdächtiges gesehen, das mit der Explosion des Autos zu tun haben könnte?
  9. Wer hat Informationen über den Hintergrund der Explosion des Autos?
  10. Wer hat im Allgemeinen Informationen über den Mord an Joey Moes und hat diese noch nicht an die Polizei weitergegeben?

Hinweise nimmt die Niederländische Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.

Für anonyme Hinweise wurde ein Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-7000 eingerichtet.

Zudem nimmt jede andere Polizeidienststelle ihre Hinweise entgegen.    

Quelle: Polizei Niederlande

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

HANNOVER: Vermisst Inka Köntges (2000)

MIDLUM: Vermisst Anja Beggers (1977)

LÜBECK/REINFELD: Tötungsdelikt z. N. von Silke Brüchmann (1985)