NIEDERLANDE: Vermisst Rachid El Oiryachi (1998)

Rachid El Oiryachi ist seit 1998 spurlos verschwunden

Polizei vermutet ein Verbrechen

Am Montag, den 12. Oktober 1998, verschwand der 34-jährige Rachid El Oiryachi aus Helmond in den Niederlanden spurlos. Rachid hatte an diesem Tag einen Termin in Boxtel. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Was ist mit Rachid El Oiryachi passiert?
Foto: Polizei Niederlande

Er musste um 17 Uhr bei dem Termin sein und wollte um 19 Uhr von seinen Freunden wieder abgeholt werden.
Freunde hatten Rachid an diesem Tag abgesetzt. Als sie ihn gegen 19 Uhr wieder abholen wollten, war er bereits gegangen. Wohin er ging, ist bis heute ein Rätsel. 
Von Rachid gab es nie wieder ein Lebenszeichen. 
Er hatte mit dem Drogenmileu zu tun und hatte dort eine vielzahl von Kontakten. Möglicherweise gab es einen Streit um einen Drogendeal. Rachid ist höchstwahrscheinlich Opfer eines Verbrechens geworden.

Was ist genau passiert?

Jeden Sommer fahren eine Vielzahl von Marokkanern aus Europa, nach
 Nador in Marokko. Diese Hafenstadt, liegt in der die Mittelmeerküste, an den Ausläufen des Rif-Gebirges. Nafor ist der Geburtsort vieler ausgewanderter Marokkaner. Viele von ihnen kehren in den Ferien, in die Heimat zurück. Ebenso Rachid El Oiryachi. Im Sommer 1998 machte der damals 34-jährige Helmonder mit seiner Familie einen Urlaub im Berber-Badeort. Aber als der Sommer zu Ende war, blieb Rachid in Nador allein zurück. Dies geschieht, aus der Notwendigkeit heraus. Als Vorsichts-maßnahme. Er befand sich 1998 auf der Flucht. Wenn er die Niederlanden noch einmal zürück kehren würde, könnte ihm der Tod drohen.

Rachid El Oiryachi ist der zwite Sohn von insgesamt drei Söhnen. Die Familie El Oiryachi hat insgesamt fünf Kindern, drei Söhne und zwei Töchter. Rachid El Oiryachi ist zwölf Jahre alt, als sein Vater ihn aus Marokko in die niederländische Stadt Helmond holt. Sie lebten dann im Arbeiterviertel Wilma. Dort wuchs er auch auf. Dies war auch der Stadtteil, in dem Rachid später in ein Reihenhaus an der Ferdinand Bolstraat einzog. Aber er war selten dort. Laut  Rachids Famile war er immer sehr beschäftigt. Er hatte damals niederländische Autos gekauft und sie dann nach Marokko weiter verkauft.
Zumindest auf dem Papier. 
Gleichzeitig sah die Familie, dass Rachid zunehmend von den falschen Leuten umgeben war. Er war in kriminellen Aktivitäten verwickelt. Die Kriminalitätsrisiken sind hoch. Für diese Menschen gibt es wirklich nur zwei Möglichkeiten: Gefängnis oder Tod.

Und diese erste Option drohte, als die Polizei eine große Helmond-Haschischbande hoch nahm. Auch Rachids war damals Name gefallen. Und so floh er im Sommer 1998 für einen erzwungenen langen Urlaub an die marokkanische Küste. Die ganze Familie verbrachte auch den Sommer dort. Aber nach ein paar Wochen war der Urlaub wieder vorbei, alle mussten wieder zurück zu ihren Arbeitsstellen.
Ein Teil der Famile nahm das Flugzeug und der andere Teil fuhr mit dem Auto nach Helmond. Rachid wurde allein zurückgelassen. Das war das letzte Mal, dass die Familie ihn sah.

Im Oktober 1998 stand  ein Mann vor der Tür der Eltern in Helmond. Er sagte damals den Eltern, das Rachid vermisst werde.
Rachid wird vermisst? Er war doch in Marokko. Aber Rachid war heimlich in die Niederlande zurück gekehrt, ohne das er seine Familie davon etwas erzählte. Er wurde damals schon  seit einer Woche vermisst. Die Familie ging sofort zur Polizei. 

Der Mann der diese bedrohliche Botschaft überbrachte, war Mohamed, er war Rachids bester Freund. 

Beide waren zusammen ins Fitnessstudio gegangen, waren im Urlaub zusammen und immer zusammen unterwegs. Mohamed sprach jeden Tag mit ihm. Er war nicht aufgestanden, bevor er Mohamed angerufen hatte, und war erst eingeschlafen, bis die beiden miteinander gesprochen hatten. Dieser Mohamed, ebenfalls aus Helmond, war einer der wenigen,  der von Rachids Besuch wusste.
Er hatte Mohamed angerufen und er wollte sich mit ihm treffen. Mohamed war sehr verwundert darüber, das Rachid in Helmond war.

Es gab jedoch nie einen zweiten Anruf, um einen Termin zu vereinbaren. Stattdessen hörte Mohamed einen Tag später durch eine Nachricht von jemand anderen, dass sein Freund spurlos verschwunden war. Danach habe Mohamed 100.000 mal auf Rachids Handy angerufen, aber er hatte nie geantwortet. 

Mohamed fand heraus,  dass Rachid am Tag des Verschwindens mit jemandem, einen Geschäftsvertrag abschließen wollte und in Boxtel abgesetzt wurde. Seit diesem Besuch fehlt von Rachid jede Spur.

Die Polizei arbeitete bereits an dem Fall, dies geschah still und hinter den Kulissen. Da die Familie nichts von der polizeilichen Ermittlungen wusste, beschloss die Familie dann, einen Privatdetektiv aus Eindhoven zu beauftragen. Der inzwischen verstorbene Riet Monteyne hatte in diesen Jahren eine Ermittlungsbehörde für Kinder und half vielen Adoptierten, ihre leiblichen Eltern zu finden. Zunächst versuchte er herauszufinden, warum Rachid trotz der Tatsache, dass die Polizei ihn im Visier hatte, alle Risiken einging und in die Niederlande reiste.

Rachid war in Schwierigkeiten. Und das nicht nur wegen des möglichen internationalen Haftbefehls.


Krminellen, mit denen er Geschäfte machte, suchten ihn. Warum genau ist noch unklar. Wenn er sich zunächst weigerte, in die Niederlande zu reisen, drohten sie, seinen jüngsten Bruder zu verletzen. Außerdem führte zu ihm eine Spur, zur einem Hasch-Transport an, der von ihm aus Marokko geschickt wurde. Im Doppelboden eines Wohnmobils verbarg sich eine Charge von 274 Kilo Drogen mit einem Straßenwert von rund 1,8 Millionen Gulden.

Eine Inszenierung?

Rachid war für diesen Transport verantwortlich. Aber etwas war wohl schief gegangen und so musste er in die Niederlande kommen, um dieses Problem zu lösen, fand die Polizei raus. Rachids Freund Mohamed fragte sich, ob es wirklich Probleme mit diesem Transport gegeben hat oder wollten sie, dass er es glaubte? Er vermutet, das es alles inszeniert wurde, um den Druck auf Rachid weiter zu erhöhen und ihn in die Niederlande zu locken.


Rachid kam. Er überquerte er das Mittelmeer von Marokko nach Spanien und flog von dort mit einem falschen belgischen Pass nach Brüssel-Zaventem. Freunde holten ihn am Wochenende dort ab und brachten ihn zu seiner Ex nach Eindhoven. Am Montag, den 12. Oktober 1998 brachten seine beiden Freunde ihn in einem in einem roten Volkswagen Golf nach Boxtel. Es wurde vereinbart, dass die beiden Freunde ihn zwei Stunden später wieder abholen. 

Als die ihn dann abholen wollten, kam Rachid nicht. 

Neue Untersuchung des Falls

Aufgrund den ganzen Informationen, die der Privatdetektiv der Familie entdeckt hatte, beschloss die Polizei im Jahr 2000, neue Ermittlungen einzuleiten.
Das war zwei Jahre nachdem Rachid verschwand.

Öffentliche Hilfe aus der Bevölkerung wurde durch der Fernsehsendung Opsporing Verzocht gesucht. Einige Monate später wurden vier Männer verhaftet und in Haft gebracht. Darunter war auch einel Mann der in Boxtel lebte. Aber auch sein Freund Mohamed wurde festgenommen.  Die Familie wurde gegenüber ihm  misstrauisch, als er sagte, dass sie das Schlimmste befürchten müssten. Es schien so als wusste er mehr darüber, was mit Rachid passiert war. Das war aber nicht der Fall. Mohamed wurde wieder aus der Haft entlassen.

Die Familie von Rachid zeigte jetzt hauptsächlich in die Richtung des Mannes, der, der Rachid zuletzt gesehen hat: den Mann aus Boxtel. Sie gehen davon aus, dass er Rachid nicht getötet hat, aber sie sind davon überzeugt, das er zumindest weiß, was mit ihm passiert ist. Das erfordert eine Antwort von dem Mann aus Boxtel. Letztendlich war dieser Mann bereit Fragen zu beantworten, solange sein Name nicht in den Medien veröffentlicht wird.

Wohnmobil mit Haschisch

Der Mann bestätigte, dass Rachid an diesem Tag zu ihm gekommen ist. 

„Wir sind dann zusammen ins Auto gestiegen und nach Olland gefahren. Da war der Wohnwagen mit Haschisch. Wir haben das Hasch aufgeteilt und ich bin auf und ab gefahren, um meine Taschen zu holen. Als ich zurückkam, war der Hash weg. Und Rachid auch. " 
Dazu: "Aber wenn die Familie mich als Täter sieht, hat die Polizei sie nicht auf den neuesten Stand gebracht."

Dies sind Dinge, die für die Angehörigen von Rachid im Laufe der Jahre immer weniger interessant geworden sind. Damit jemand jemals verurteilt werden kann, muss zuerst Rachids Leiche gefunden werden.

Die Polizei ist überzeugt, dass Rachid ermordet wurde. 
Die Verwandten von 
Rachid würden gerne wissen, was mit ihm passiert ist. Sie leben seit mehr als 20 Jahren in Ungewissheit. 

Fragen der Polizei: 


  1. Wer hat Rachid El Oiryachi nach dem 12. Oktober 1998 noch lebend gesehen?
  2. Wer weiß, was mit Rachid passiert ist?
  3. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?


Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.

Für anonyme Hinweise wurde ein Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-7000 eingerichtet.

Zudem nimmt jede andere Polizeidienststelle ihre Hinweise entgegen.

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