FRANKREICH: Tötungsdelikt z. N. von Caroline Pino (1996)

Wird dieser Cold Case jemals aufgeklärt?

Wer tötete Caroline Pino?

Sommer 1996 in ihrem Schlafsack an einer Autobahn in der Nähe von Paris erwürgt gefunden. Der Cold Case ist bis heute nicht aufgeklärt.  

Die 24-jährige Caroline Pino wurde am 7. August 1996 in einem Schlafsack entlang der RN 188 in der Nähe von Orsay in Paris gefunden. Sie ist erwürgt worden und ist wahrscheinlich auch vergewaltigt worden. Sie lag 
mit hochgezogenen Knien in ihrem Schlafsack. Die Leiche trug nur BH und Slip.
Leider gab es für die Vergewaltigung keine Beweise. Die möglichen Spuren, waren durch die  fortschreitende Verwesung der Leiche, durch die Liegezeit und den Temperaturen im Sommer nicht mehr nachweisbar. Die möglichen Spuren sind zerstört worden.

Wer tötete Caroline Pino?
Foto: Polizei/Privat

Ihre Mutter hatte sie zwei Wochen zuvor bei der Polizei als vermisst gemeldet. Caroline wollte nach ihrem Urlaub in Portugal mit einer Freundin per Anhalter zum französischen Urlaubsort der Familie von Caroline reisen, um dort die weiteren Urlaubstage mit der Familie zu verbringen. Caroline Pino kam aber nie auf dem französischen Campingplatz an, auf dem sie sich mit ihrer Familie verabredet hatte. Die französische Polizei wollte den Fund der Leiche geheim halten, bis sie sicher war, wer es war. Carolines Mutter reiste Ende August 1996 mit einem Kamerateam nach Paris und verlangte eine Erklärung. Sie sah ihre Tochter nicht mehr. Die Polizei zeigte ihr nur den Kettenanhänger in der Nähe der Leiche gefunden wurde. Die Mutter war sich damals schon sicher, dass es ihre Tochter Caroline war, die in der Leichenhalle lag. Aber die Justiz in Frankreich weigerte sich, die Leiche freizugeben. Die französische Justiz brauchte mehr als zwei Monate, um die Identität festzustellen. Die Mutter von Caroline rief fast alle Zeitungen und Fernsehprogramme an, um ihre Tochter in die Niederlande zurückzuholen. Caroline Pino wurde 1996 in Vught/Niederlande beigesetzt, dort wo ihre Eltern lebten.

Eine Postkarte zeigte das Geburtsdatum von Caroline am 24. August in kalligrafierten Ziffern. Unten stand ein Gedicht. Carolines Mutter bewahrt die Karte seit einigen Jahren in einem Plastikordner auf. Sie fand sie in der Nähe eines Blumenstraußes auf Carolines Grab. Die Karte war von einem Mann signiert, den sie nicht kannte. Seine Adresse befand sich unten auf der Karte: EBI Vught. Die Extra Secure Facility des Gefängnisses, in der die 24 größten Kriminellen der Niederlande inhaftiert sind.

Carolines Mutter hatte die Karte Buchstabe für Buchstabe studiert. 

"Wer ist dieser Mann, kennt er meine Tochter, woher weiß er, wann sie Geburtstag hat? 
Ist er der Täter?" 

Es gibt auch ein Foto in der Plastikmappe. Von einem Franzosen in der Nähe von Paris mit eigenem Plattenstudio. Caroline und ihr Freund Marc trafen ihn auf der Hinreise nach Portugal. 
Caroline liebte es zu singen, vielleicht hatte er ihr versprochen, eine Platte aufzunehmen. Vielleicht sollte sie ihn auf dem Rückweg besuchen.

Reporter eines Wochenmagazins wollten ihm im Jahr 2000 einige Fragen stellen. Sie wollten wissen, ob er etwas über den Mord an Caroline wusste. Der Mann hatte sein Zuhause und sein Studio verlassen. Er machte einen längeren Wanderurlaub.

Das ähnelt dem Verhalten eines Täters, sagte die niederländische Polizei gegenüber der Mutter von Caroline. 

Die französischen Ermittlungen waren ein Witz. Die französischen Polizei meldete sich nicht mehr bei der Familie von Caroline oder bei der niederländischen Polizei. 

"Wenn ich wissen will, ob sie den Mörder meiner Tochter suchen, muss ich meinen Anwalt fragen." 

Offiziell war die französische Untersuchung des Aktenzeichen 6596  im Jahr 2000 noch nicht abgeschlossen. Die Mutter von Caroline wollte die Halskette ihrer Tochter zurück, ihren Schlafsack und ihre Jeansjacke und ihren letzten handgeschriebenen Brief. 

Der einzige, der der Mutter von Caroline wirklich hilft, ist der Kriminalreporter Peter R. de Vries.

Die Ermittlungen der französischen Polizei werden auch von vielen anderen, die sich mit dem Fall befassten, als Scherz bezeichnet.
Als der Anwalt von Carolines Mutter den französischen Ermittlungsrichter anrief, um sich nach dem Stand der Ermittlungen zu erkundigen, schrie dieser nur in das Telefon. Die Ermittler und die gesamte französische Justiz zeigte sich bei diesen Ermittlungen von ihrer schlechtesten Seite. Sie benahmen sich arrogant und desinteressiert. Man bekam den Eindruck,
 das die Polizei mit anderen Dingen beschäftigt wäre. Man ließ die Familie von Caroline und deren Anwalt spüren, das sie den Beamten lästig waren bzw. das man sie störte.  Der Mordfall wurde nie richtig bearbeitet. 
Verdächtige wurden gesehen, aber sie wurden nie richtig befragt oder untersucht. Danach gab es keinen Kontakt mehr mit den französischen Behörden. Die Mutter nahm das nicht hin und machte immer wieder in den Medien auf den Fall aufmerksan.  

Im Jahr 2017, 21 Jahre nach dem Mord an Caroline Pino gibt es für ihre Mutter einen minimalen Hoffnungs-schimmer. Die niederländische Polizei kontaktierte ihre Kollegen in Frankreich, um zu fragen, ob der Fall möglicherweise wieder aufgenommen werden könnte. 
Das Cold-Case-Team der ostniederländischen Polizei ist bereit, das zu  klären. Die Außenpolizei der Nationalen Polizei hatte sich mit der Frage an die französischen Kollegen gewandt, ob es noch offene Fragen gibt und boten ihre Hilfe an.

Seit 2017 gibt es keine neue Informationen mehr über den Fall. Die Ermittlungen stehen still. Für die Franzosen sind die Ermittlungen schon lange abgeschlossen und sie wollen sich nicht mehr mit dem ungelösten Mord an einer Niederländerin befassen.

Ich hoffe trotzdem,  das die französische Polizei ihre Ermittlungen wieder aufnimmt, alleine schon weil sich die technisvhen Analyseverfahren seit 1996 sehr verbessert haben und es ganz andere Möglichkeiten die Spuren und Beweise zu untersuchen.

Jeder Hinweis in diesem Fall ist von großer Bedeutung. Die französischen Behörden müssten die Akte wieder öffnen und den Fall neu untersuchen.

Wenn Sie Informationen über den Fall haben, bitte wenden Sie sich an die Französische Polizei, an das Cold-Case-Team der ostniederländischen Polizei oder an jede andere Polizeidienststelle.

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