HEIDELBERG: Tötungsdelikt z. N. von Erika Handschuh (1980)
Der Mord an Erika Handschuh
Am 27. November 1980, ein Donnerstag, verließ Erika Handschuh gegen 19.30 Uhr das Haus, in Sandhausen um ihren Freund zu besuchen, der ca. 3km entfernt wohnte. In der Regel verwendete sie hierfür das Fahrrad, bei schlechtem Wetter, wie auch an jenem Tag, trampte sie. Ihr Vater erinnerte sich später in der Vernehmung, dass er Erika noch gewarnt habe. Bei ihrem Freund kam sie an diesem Abend nicht an. Als Täter kam er nicht in Frage, er hatte ein wasserdichtes Alibi.
In den Tagen nach dem Fund der Leiche ermittelte die Kripo, dass sich Erika vermutlich nicht sofort ein Auto aus Sandhausen genommen hatte. So war sie eine gute Stunde nach Verlassen des Elternhauses noch einem Zeugen aufgefallen, als sie sich mit dem Fahrer eines grünen VW Golf mit Bad Kreuznacher – Kennzeichen (KH) unterhielt. Ob Erika zu ihm in den Wagen gestiegen war, konnte der Zeuge nicht mit 100-prozentiger Sicherheit bestätigen, er gab aber zu Protokoll eine Autotür gehört zu haben.
Weitere Zeugen berichteten, dass sie Beobachtungen gemacht hätten, nach denen ein grüner Golf aus Bad Kreuznach auch in den Tagen zuvor bereits Anhalterinnen in der Region aufgenommen habe. 3 Tage nach dieser Begegnung wurde Erika Handschuhs Leiche in Bad Kreuznach gefunden.
Aktenzeichen xy fahndet nach dem Mörder
In der Fernsehfahndung "Aktenzeichen xy ungelöst" am 24. April 1981 wurden den Fernsehzuschauern Vergleichsstücke der verschwundenen Gegenstände gezeigt, die Erika Handschuh bei ihrem Verschwinden bei sich getragen, die aber am späteren Fundort der Leiche nicht wieder entdeckt werden konnten.
Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Heidelberg oder an jede andere Polizeidienststelle.
Wer tötete Erika Handschuh?
Neben Fällen aus dem Raum Münster und dem Raum Cuxhaven, gab es vor allem seit dem November 1977 eine Fahndung nach einem Mann, der in der Region Heidelberg zwischen 1975 und 1977 vier Tramperinnen umgebracht haben soll: Monika Sorn, Eva Maria Scholte, Monika Pfeifer und Marie-Theresia Majer. Auch kurz vor dem Tod von Erika Handschuh war im Frühjahr 1979 noch ein junges Mädchen beim Trampen verschwunden: die 15-jährige Gudrun Thomé.
Ein Anhaltspunkt, dass sogar alle Tramperinnenmorde (vier Fälle in Münster, drei Fälle in Cuxhaven (ich werde noch ausführlich über diese Mordfälle berichten) und 6 Fälle Heidelberg, insgesamt 13 Morde) zusammengehören ist, dass die Morde in Münster aufhörten, bevor sie in Heidelberg begannen. Zwischen 1977 und 1979 fanden dann die Morde in Cuxhaven statt, es könnte sich also durchaus um einen Täter handeln, der seinen Lebensmittelpunkt in den Jahren in den betreffenden Regionen hatte. Es gibt keine Überschneidungen. Aber es sind eben nur auffälligkeiten und Indizien, die einen Zusammenhang herstellen. Der letztendliche Beweis fehlt bis heute.
Vor kurzer Zeit habe ich hier über die Münsterlandmorde berichtet, die sich im Zeitraum von 1970-1975 ereigneten. Diese vier Mordfälle, werden ein und dem selben Täter zugeschrieben. Nach dem vierten Mord riss die Serie im Münsterland dann plötzlich ab. Das kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Es könnte sich sein Lebensumfeld oded seine Lebensstruktur verändert haben.
Die Polizei ist damals wie heute noch sehr bemüht den Mörder der Münsterlandmorde zu finden. Trotzdem sind dir Münsterlandmorde bis heute ungeklärt. Hörte der Täter tatsächlich auf oder verlagerte er seine Taten in eine andere Region?
Die Polizei ist damals wie heute noch sehr bemüht den Mörder der Münsterlandmorde zu finden. Trotzdem sind dir Münsterlandmorde bis heute ungeklärt. Hörte der Täter tatsächlich auf oder verlagerte er seine Taten in eine andere Region?
Mordfälle im Raum Cuxhaven
Auch im Raum Cuxhaven gab es Morde an Anhalterinnen. Ich habe teilweise schon über diese Fälle gesondert berichtet.
Mordfälle im Rhein- Main Gebiet
Mordfälle im Rhein- Main Gebiet
Im Heidelberger Raum ereignete sich ab 1975 eine ähnliche Serie. Es ist möglich das die drei Mordserien in Verbindung zueinander stehen.
Neben Fällen aus dem Raum Münster und dem Raum Cuxhaven, gab es vor allem seit dem November 1977 eine Fahndung nach einem Mann, der in der Region Heidelberg zwischen 1975 und 1977 vier Tramperinnen umgebracht haben soll: Monika Sorn, Eva Maria Scholte, Monika Pfeifer und Marie-Theresia Majer. Auch kurz vor dem Tod von Erika Handschuh war im Frühjahr 1979 noch ein junges Mädchen beim Trampen verschwunden: die 15-jährige Gudrun Thomé.
Ein Anhaltspunkt, dass sogar alle Tramperinnenmorde (vier Fälle in Münster, drei Fälle in Cuxhaven (ich werde noch ausführlich über diese Mordfälle berichten) und 6 Fälle Heidelberg, insgesamt 13 Morde) zusammengehören ist, dass die Morde in Münster aufhörten, bevor sie in Heidelberg begannen. Zwischen 1977 und 1979 fanden dann die Morde in Cuxhaven statt, es könnte sich also durchaus um einen Täter handeln, der seinen Lebensmittelpunkt in den Jahren in den betreffenden Regionen hatte. Es gibt keine Überschneidungen. Aber es sind eben nur auffälligkeiten und Indizien, die einen Zusammenhang herstellen. Der letztendliche Beweis fehlt bis heute.
Der Fall Erika Handschuh
Die junge Frau, die in Heidelberg in einem Schuhgeschäft als Verkäuferin arbeitete, lebte im Jahr 1980 seit einiger Zeit wieder bei ihren Eltern. 1-2 Jahre zuvor hatte Erika Handschuh eine “etwas unruhige Entwicklungsphase durchgemacht, in der sie zeitweise auch das Elternhaus verlassen und im Ruhrgebiet gelebt hatte.
Die junge Frau, die in Heidelberg in einem Schuhgeschäft als Verkäuferin arbeitete, lebte im Jahr 1980 seit einiger Zeit wieder bei ihren Eltern. 1-2 Jahre zuvor hatte Erika Handschuh eine “etwas unruhige Entwicklungsphase durchgemacht, in der sie zeitweise auch das Elternhaus verlassen und im Ruhrgebiet gelebt hatte.
Seit 30 Jahren ist dieser Mordfall ungeklärt. Wer tötete Erika Handschuh im November 1980? Foto: Polizei/Aktenzeichen xy |
Das Verschwinden
Am 27. November 1980, ein Donnerstag, verließ Erika Handschuh gegen 19.30 Uhr das Haus, in Sandhausen um ihren Freund zu besuchen, der ca. 3km entfernt wohnte. In der Regel verwendete sie hierfür das Fahrrad, bei schlechtem Wetter, wie auch an jenem Tag, trampte sie. Ihr Vater erinnerte sich später in der Vernehmung, dass er Erika noch gewarnt habe. Bei ihrem Freund kam sie an diesem Abend nicht an. Als Täter kam er nicht in Frage, er hatte ein wasserdichtes Alibi.
Die Entdeckung
Drei Tage später, am Sonntag, den 30. November 1980 wurde Nachmittags in Bad Kreuznach – ca. 150km von Sandhausen entfernt – ein totes Mädchen aufgefunden. Die Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Sie war erstochen und erdrosselt worden. An der Schneedecke konnte aber festgestellt werden, dass die Tote an dieser Stelle schon drei Tage liegen musste, sie war also kurz nach ihrem Verschwinden bereits dort abgelegt worden. Obwohl der Mantel und die Papiere des Mädchens fehlten, konnte die Tote recht schnell als Erika Handschuh identifiziert werden. Dass sie kurz vor ihrem Tod anscheinend auch noch vergewaltigt worden war, führte zu einem besonderen Schock in Heidelberg und der Umgebung. So war ein eindeutiges Zentrum der Vergewaltigungen und Morden an Anhalterinnen doch genau diese Gegend und es war nicht klar, ob Erika vielleicht sogar das Opfer eines Serienmörders war, der seit dem Spätsommer 1975 in dieser Region junge Tramperinnen umbrachte.
Die Ermittlungen
In den Tagen nach dem Fund der Leiche ermittelte die Kripo, dass sich Erika vermutlich nicht sofort ein Auto aus Sandhausen genommen hatte. So war sie eine gute Stunde nach Verlassen des Elternhauses noch einem Zeugen aufgefallen, als sie sich mit dem Fahrer eines grünen VW Golf mit Bad Kreuznacher – Kennzeichen (KH) unterhielt. Ob Erika zu ihm in den Wagen gestiegen war, konnte der Zeuge nicht mit 100-prozentiger Sicherheit bestätigen, er gab aber zu Protokoll eine Autotür gehört zu haben.
Weitere Zeugen berichteten, dass sie Beobachtungen gemacht hätten, nach denen ein grüner Golf aus Bad Kreuznach auch in den Tagen zuvor bereits Anhalterinnen in der Region aufgenommen habe. 3 Tage nach dieser Begegnung wurde Erika Handschuhs Leiche in Bad Kreuznach gefunden.
150 km von ihrem Zuhause entfernt! Ein Zufall?
Wer weiß, wer im November 1980 im Besitz eines grünen Opels war mit Bad Kreuznacher Kennenzeichen (KH) war oder dder Zugriff auf so einen Wagen hatte? Foto: Polizei/ Aktenzeichen xy |
Aktenzeichen xy fahndet nach dem Mörder
In der Fernsehfahndung "Aktenzeichen xy ungelöst" am 24. April 1981 wurden den Fernsehzuschauern Vergleichsstücke der verschwundenen Gegenstände gezeigt, die Erika Handschuh bei ihrem Verschwinden bei sich getragen, die aber am späteren Fundort der Leiche nicht wieder entdeckt werden konnten.
Verschwundene Gegenstände:
- langer schwarzer Stoffmantel mit 2 Knöpfen an den Ärmeln und abgetrennten Gürtelschlaufen
- schwarz-weißer Schal (Beduinentuch – heute wohl eher bekannt als Arafatschal) mit zwei Pfennig großen Brandlöchern in einer Ecke
- helle Basttasche; darin:
- der Ausweis des Mädchens (Nummer: K 10 166 71; ausgestellt auf: Erika Gertrud Ursula Handschuh, geboren am 28. Mai 1958)
Auch Erika Handschuhs Personalausweis ist seit der Tat spurlos verschwunden. Wer weiß, wo dieser Ausweis abgeblieben ist oder beim wem dieser Ausweis seit 1980 oder später in Besitz war? Foto: Polizei/ Aktenzeichen xy |
Der Cold Case Erika Handschuh
Auch alle Bemühungen und Anstregungen der Kriminalpolizei brachte nicht den erhofften Erfolg. Erikas Mord ist bis heute ungelöst. Heute wird Erika Handschuhs Mord auch als Cold Case bezeichnet. Aber es besteht immer noch die Chance einer Aufklärung.
Fragen der Polizei:
- Wer hat am 27. November 1980 Erika Handschuh dabei beobachtet, wie sie in Sandhausen in ein Fahrzeug stieg?
- Wer kennt den Besitzer einen grünen Opels mit einem Bad Kreuznacher Kennzeichen oder kennt eine Person die Zugriff auf so ein Fahrzeug hatte?
- Wer weiß, wo die verschwundenen Gegenstände abgelieben sind?
- Wer hat am 27. November 1980 ein verdächtiges Fahrzeug oder eine verdächtige Person am Leichenfundort in Bad Kreuznach beobachtet?
- Wer hat sonstige Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Mord stehen könnten?
- Wer hat Informationen zu dem Fall und hat sein Wissen noch nicht bei der Polizei offenbart?
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