NIEDERLANDE: Tötungsdelikt z. N. von Lydia Baneke-Knap (1994)

Der Mord an Lydia Baneke-Knap

Wer tötete Lydia Baneke-Knap?

Dies ist ein niederländischer Cold Case aus dem Jahr 1994.
Die 63-jährige Lydia Baneke-Knap (Lydie) aus Amstelveen, wurde am helllichten Tag im Februar 1994 ermordet. Der Mord ist immer noch eines der ungelösten Morde in den Niederlanden. Da der Mord an dieser Frau in der Toilette ihres eigenen Hauses stattfand, wird dieser Mordfall auch als "Amstelveen-Toilettenmord" bezeichnet.

Seit Februar 1994 ist der Mord an Lydia Baneke-Knap ungeklärt.
Wer tötete 
Lydia Baneke-Knap?
Foto: Polizei Niederlande

Der Fall Lydia Baneke-Knap

Am 9. Februar 1994 blieb 
Lydia Baneke-Knap allein zu Hause, als ihr Mann an diesem Samstagnachmittag, um 14 Uhr Besorgungen machte.

Das Haus von Joop Baneke und Lydia Baneke-Knap in der Haagkerslaan in Amstelveen.
Foto: Polizei

Die Entdeckung

Gegen 16:00 Uhr, kam Lydias Ehemann Joop Baneke (1919-2001) vom Einkaufen nach Hause zurück. Er entdeckte, dass die Hintertür verschlossen war. Weil seine Frau dies häufiger tat, machte er sich nicht sofort Sorgen. Er drehte sich um und trat durch die Haustür ein. Dann hörte er jedoch ein Rasseln von der Toilette. Er zog den Türgriff herunter und seine schwer verletzte Frau rollte aus der Tür. Sie blutete stark und es stellte sich heraus, dass auf sie 37 Mal mit einem Messer eingestochen wurde. Sie war auch teilweise entkleidet. Als der Krankenwagen kam, zeigte Lydia noch einige Lebenszeichen. Es stellte sich jedoch heraus, das alle Bemühungen zu spät waren. Egal wie sehr es die  Notfallmediziner es versuchten ihr Leben zu retten, starb sie an ihren vielen Verletzungen.

Die Autopsie

Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass mindestens 37 Mal mit ein Messer auf Lydia Baneke-Knap eingestochen wurde. Zudem wurde auch das Opfer geschlagen. Das Opfer hatte am Abwehrverletzungen, besonders an den Armen. Das Opfer hatte versucht sich zu wehren und sich zu schützen. Durch die Vielzahl von Stichwunden, wurden auch lebenswichtige Organe oder Blutgefäße verletzt, so dass Lydia Baneke-Knap aufgrund der massiven Verletzungen und des hohen Blutverlustes noch am Tatort verstarb.

Die Ermittlungen

Das Haus von Joop und Lydia verwandelte sich in einen Tatort. Obwohl die Polizisten aufgrund ihres Berufs natürlich viele Tatorte gesehen haben, waren sie geradezu schockiert über das, was sie auf der Toilette fanden, auf der der Mord begangen wurde. Polizeifotos zeigten, dass Lydia buchstäblich "abgeschlachtet" wurde. Ihr T-Shirt war um ihr Handgelenk gewickelt und ihr Pullover befand sich in einer Blutlache neben ihr. Es gab auch einen Pantoffel, der in eine Ecke gedrückt wurde, was zeigte, dass Lydia sich auf ihre Qual eingestellt hat. Die Brille der Frau lag im Waschbecken. Außerdem hatte ihr Körper einige Abwehrverletztungen, die zeigten, dass sie um ihr Leben gekämpft und Widerstand geleistet hat. Es sah so aus, als ob sie an anderer Stelle im Haus angegriffen wurde und zur Toilette floh, aber sie konnte von dort aus, nirgendwo hingehen. Sie wurde vom Täter eingeholt und geschlagen. Es fällt auf, dass die ganze Gewalt auf die Toilette beschränkt war. In den anderen Räumen scheint nichts passiert zu sein. Außerdem befand sich nur ein Blutfleck an der Innenseite des Türknaufes der Vordertür. Aber dieser Fleck wurde höchstwahrscheinlich von Joop Baneke selbst verursachte, da er versuchte, seiner stark blutenden Frau zu helfen und er es berührte. 

Darüber hinaus wurden überhaupt keine DNA-Spuren gefunden, und es besteht die Chance, dass Joop versehentlich die entscheidende und vielleicht einzige Spur unbrauchbar gemacht hat, als er zu den Nachbarn lief. 

Die Verdächtigen

Joop war jedoch für die Polizei der erste Verdächtige auf ihrer Liste. Schließlich kommt es häufig vor, dass sich der Partner des Opfers als Täter herausstellt. Joop und Lydia hatten auch regelmäßig heftige Diskussionen darüber, dass sie Menschen mit Problemen großzügig Geld gab (sie war eine pensionierte Sozialarbeiterin, hat aber nach ihrer Pensionierung immer weiter Hilfe geleistet). Auffällig war auch, dass er sich bereits eine Woche nach dem Mord bemerkenswert fröhlich verhielt.wurde Zeuge berichtete sogar, dass es den Anschein machte, das der Mann nach dem Tod seiner Frau richtig „erleichtert“ war. Aber Joop widersprach sich während der Verhöre nie und als sich herausstellte, dass sein Alibi korrekt war, wurde er als Verdächtiger von der Liste gestrichen. Seit 2001 ist aucb Joop mittlerweile verstorben.

Leider gab es keine weiteren Spuren des Täters, gab es einige Hinweise aus der Bevölkerung. 
Ein Maler und ein Glaser, hatten etwas sehr Auffälliges erzählen: Sie beobachteten gegen 16 Uhr (genau zu der Zeit, als Joop vom Einkaufen nach Hause kam), wie plötzlich ein Mann hinter der Ecke des Hauses hervorkam und an ihnen vorbei lief.

Beschreibung des Unbekannten

  • Der Mann trug seine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
  • Er trug eine blaue Jacke und eine blaue Jeans. 
  • Seine Kleidung hatte Flecken, die an Blutflecken erinnern. 
  • Seltsamerweise hatte er beim Laufen auch die Hände in den Taschen. 

Ein 13-jähriger Schüler bemerkte den Mann auch gab bei der Polizei an, dass dieser Mann ihm gegenüber in der Straßenbahn saß. Er bemerkte wahrscheinlich, dass er von allen gesehen wurde, weil er sofort einen Friseursalon an der Straßenbahnhaltestelle betrat und fragte, ob sie jetzt seinen Pferdeschwanz  abschneiden könnten. Trotz der Tatsache, dass so viele Menschen eine klare Beschreibung des Verdächtigen haben, konnte er nicht zurückverfolgt werden. In Amstelveen scheint es viele Männer mit einem Pferdeschwanz zu geben. Leider wurde erst zu spät bekannt, das der Verdächtige seinen Zopf tatsächlich abscheiden ließ. Zu diesem Zeitpunkt waren seine abgeschnittenen Haare schon entsorgt worden, so dass keine DNA von den Haaren extrahiert werden konnte.  

Das Motiv

Die Ermittler haben auch keine Ahnung, was das Motiv des Täters sein könnte. Bei dem Mord drehte sich alles um Rache und puren Hass. Aber Lydia Knap hatte, soweit bekannt, keine wirklichen Feinde. Es ist auch möglich, dass es bei dem Mörder um Geld ging, weil Lydia Knap immer persönliche Gegenstände wie Geld in einem Beutel unter ihrer Kleidung trug. Sie machte kein Geheimnis daraus. 

In diesem Mordfall wurden jedoch keine Hinweise auf einen möglichen Täter gefunden.

Belohnung
Es wurde für Hinweise eine Belohnung von 15.000 € ausgelobt, die zur Aufklärung dieses Falles führen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat am 9. Februar 1994 in der Zeit zwischen 14.00-16.00 Uhr eine verdächtige Person am Haus von Lydia
  2. Baneke-Knap und Joop Knap in der Haagkerslaan in Amstelveen beobachtet?
  3. Wer hat in dem oben genannten Zeitraum in der Haagkerslaan in Amstelveen Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Lydia Baneke-Knap in Zusammenhang stehen könnten?
  4. Wer kennt die genauen Hintergründe dieser Tat!
  5. Wer weiß, wer für die Tat verantwortlich sein könnte?
  6. Wer kann sonstige Angaben zu dem Fall machen?

Hinweise nimmt die niederländische Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.

Für anonyme Hinweise wurde ein Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-7000.

Zudem nimmt jede andere Polizeidienststelle ihre Hinweise entgegen.

Quelle: Polizei Niederlande

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