NIEDERLANDE: Tötungsdelikt z. N. von Wies Hensen (1989)

Polizei rollt 31 Jahre alten Mordfall neu auf

Wer tötete Wies Hensen?

31 Jahre nach der Ermordung von Wies Hensen aus Budel befasst sich die Polizei erneut mit dem ungelösten Mordfall. 
Mit neuer DNA-Analyseverfahren und einem anderen
möglichen Tatablauf, will die Polizei den Fall endlich lösen. 
Die Täter werden jetzt nicht mehr in der Umgebung von Budel, sondern der Umgebung von Valkenswaard gesucht.
Die Polizei ist sehr motiviert und will einen der ältesten Mordfälle in Südost-Brabant aufklären. 
 31 Jahre nach dem Mord an Wies Hensen aus Budel wird viel Hoffnung, auf die DNA-Analysen gesetzt. Das niederländische forensische Institut (NFI) verwendet die neuesten Techniken, um nach möglichen Spuren des Mörders zu suchen. Dafür reicht ein Schuppen- oder Augenbrauenhaar.

Es gibt Dutzende von ungelösten Cold Cases* bzw. Altfällen in der Region (*nie aufgeklärte Morde oder ungelöste Vermisstenfällen).
Dies ist jedoch einer der wenigen Fälle, in denen das Cold-Case-Team der Polizei in Ostbrabant gute Chancen zur Aufklärung sieht. Zum Teil, weil die Kleidung des Opfers seit drei Jahrzehnten gut erhalten ist. 

Was ist im August 1989 passiert?

Am Dienstagabend, dem 29. August 1989, verschwand die damals 32-jährige Wies Hensen aus Budel. Sie besuchte damals einen Jahrmarkt in Budel. Budel liegt in der Grenzregion zu Belgien.


Wer tötete Wies Hensen im Jahr 1989?
Foto: Polizei Niederlande

Wies war eine bekannte Figur in Budel und Umgebung. Sie hatte für eine Frau eine bemerkenswerte und starke Persönlichkeit.

Am Abend ihres Verschwindens wurde sie von mehreren Einwohnern aus Budel in Gegenwart von zwei bis drei Männern gesehen, von denen einer auffällige blonde Haare hatte. Diese Männer waren den Zeugen nicht näher bekannt. 

Da es auch einen Jahrmarkt in Dommelen gab, ist Wies möglicherweise mit Fremden dorthin gegangen. Am späten Abend ihres Verschwindens wurde in unmittelbarer Nähe des Geländes ein Lieferwagen bzw. Van gesehen. Der Halter, dieses Wagens ist bus heute unbekannt.

Am Mittwochmorgen, dem 30. August 1989, stießen Passanten auf die Leiche der damals 32-jährigen Frau aus Budel. Sie lag tot in einem Graben in Dommelen / Valkenswaard. Wies wurde nackt aufgefunden und durch Würgen und Ersticken getötet. Einige ihrer Kleider wurden in unmittelbarer Nähe des Opfers gefunden. Angesichts der Umstände, unter denen Wies gefunden wurde, wird ein sexuelles Motiv als plausibel angesehen.
Sie wurde zuletzt in der Nacht zuvor gesehen, als sie den Jahrmarkt Messe in Budel betrat. Mehrere Zeugen sahen sie in Begleitung von zwei oder drei Männern. Konstanter Faktor bei all diesen Aussagen: Eine von ihnen hatte blondes Haar und war Anfang zwanzig. Jetzt wäre er in den Fünfzigern.

Wie war der Tatablauf?

Das vermutete Szenario: Der blonde Mann und seine Freunde überredeten Wies, mit nach Dommelen zu kommen. Dort sollte weiter gefeiert werden, da in Dommelen auch einen Jahrmarkt war.
Einer von ihnen hatte einen Van, in den die Gruppe stieg. Irgendwann geriet die Situation außer Kontrolle und Wies wurde zu Tode erwürgt. Es wurde festgestellt, dass sie sexuell angegriffen wurde. Gegen Mitternacht warfen die Täter ihren Körper über eine Abkürzung, die sie gut kannten, in den Graben.

Was wusste das eigenes Dorf?

In Budel wussten sie alle jahrelang genau: Die Männer, die 1989 Wies Hensen töteten, kamen aus ihrem eigenen Dorf. Sogar die Polizei war damals davon überzeugt. 
Nach mehr als zwei Monaten nach dem Mird an Wies, wurden im November 1989 vier Männer festgenommen: 
Zwei der Männer wurden rasch wieder aus der Haft entlassen und die zwei anderen Männer wurden länger inhaftiert, aber es gab nicht genügend Beweise, um sie strafrechtlich zu verfolgen. Daher wurde der Haftbefehl wieder aufgehiben und die Männer wurden auch aus der Haft entlassen.

Das Cold-Case-Team vermutet nun aber, dass die Ermittlungen die
ganze Zeit, in die  falsche Richtung liefen.   Die Täter kamen wahrscheinlich nicht aus Budel, sondern aus Walküre. Mit anderen Worten, aus der unmittelbaren Umgebung des Ortes, an dem Wies Hensens Leiche gefunden wurde. 

Zudem prüft die Polizei auch einen zweiten ungelösten Mordfall aus Budel, der sich nur sechs Monate später ereignete. Es könnte sein das diese zwei ungelösten Mordfäll in Zusammenhang stehen.
Ich werde auf den zweiten Mord im nächsten Blogbeitrag gesondert, ausführlich und näher darauf eingehen.

Seit 2006 können Morde in den Niederlanden  nicht mehr verjähren. Dies gilt jedoch nicht für Morde, die vor 1988 begangen wurden.  Diese Gesetzesänderung im Jahr 2006 gilt jedoch nicht für alle Morde.  Morde, die zu diesem Zeitpunkt bereits verjährt waren, sind und bleiben verjährt.

Der Mord von Wies Hensen ereignete sich im Jahr 1989. Das heißt dieser Mord gilt nicht als verjährt und so gibt es auch 31 Jahre nach der Tat, die Möglichkeit einer Strafverfolgung.

Um den Mordfall Wies Hensen aufzuklären ist die Polizei nicht nur auf forensische Beweise angewiesen, sondern sie braucht auch die Hilfe aus der Bevölkerung.

Fragen der Polizei:

  1. Wer weiß, wer Männer waren, mit denen Wies Hensen am 29. August 1989, den Jahrmarkt in Budel verließ?
  2. Wer hat an 29. August 1989, Wies Hensen in Begleitung, auf dem Jahrmarkt in Dommelen gesehen?
  3. Wer hat in der Nacht vom 29. auf den 30. August oder in den frühen Morgen stunden des 30. August 1989, einen Van/Lieferwagen in der Umgebung in Dommelen / Valkenswaard gesehen? Dieser Van könnte einige Zeit bei einem Graben un dieser Umgebung gestanden haben?
  4. Wer weiß, ob es in der Umgebung von Dommelen / Valkenswaard Gerüchte über diesen Mord gibt?
  5. Gerade weil über dreizig Jahre vergangen sind, hofft die Polizei auf Hinweise von Personen, die möglicherweise mehr wissen und noch nicht mit der Polizei gesprochen haben oder auf Personen, die schon damals mit der Polizei sprachen und nicht alles erzählt haben.
  6. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.
Für anonyme Hinweise wurde ein Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-7000 eingerichtet.

Zudem nimmt jede andere Polizeidienststelle ihre Hinweise entgegen.

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