COLD CASE DES MONATS: Mordopfer nicht identifiziert (1976)

Der Mord an Heulmeilsje

Wer kannte die unbekannte Frau?

Der neue Monat März hat begonnen und ich habe diesen Fall für den "Cold Case des Monats" ausgewählt. Vor einigen Jahren habe ich über diesen Fall hier schon einen Beitrag veröffentlicht, deshalb kennen einige von Euch sicher den Fall. Jetzt möchte erneut den Fokus auf den Fall richten, denn Heulmeilsje ist bis heute nicht identifiziert. Mich wundert es, das so ein junges Mädchen einfach von der Bildfläche verschwindet und keiner sie anschließend vermisst.

Gesichtsrekonstruktion
So soll das junge Mädchen "Heulmeilsje" ausgesehen haben.
Foto: Polizei

Die Entdeckung

Die Autobahn A 12 führt aus dem Rhein-Ruhr-Raum über Arnheim und Utrecht direkt zur Nordsee.
Im Oktober 1976 fand ein Förster die Leiche eines Mädchens, nackt, halb verwest und unter einer Schicht Blättern bedeckt, in einem Loch in der Nähe des Parkplatzes "De Heul". 
Der Fundort befindet sich entlang der A12 in der Nähe von einem Parkplatz De Heul bei Maarsbergen in Fahrtrichtung Deutschland.
Auf diesen Parkplatz gingen damals Prostitution ihrer Arbeit nach.
Der Parkplatz "De Heul", existiert heute nicht mehr. Es ist aber bis heute immer noch unklar, wer die unbekannte junge Frau ist. Mit neuen Techniken versucht das NFI (NFI=  National Forensik Institut), mehr über ihren Hintergrund zu erfahren und ein verbessertes DNA-Profil zu erstellen.

Hier ist der Fundort von Heulmeilsje beim Parkplatz des Heul an der A12.
Foto: Opsporing verzocht

Falsche Annahme

Seit Jahren glaubte die Polizei zu wissen, wer die unbekannte Tote ist: Monique Jacobse aus Bilthoven. Mitte der 1970er Jahre verschwand Monique vom Erdboden und es schien keinen Zweifel daran zu geben, das es sich bei der unbekannten Toten, um Monique Jacobse handelte. Doch im Jahr 2006, nach mehr als 30 Jahren, tauchte Monique Jacobse plötzlich unverletzt wieder auf. Sie hatte sich seit 1976 ein neues Leben in Deutschland aufgebaut  und meldete sich erst drei Jahrzehnte später wieder bei ihrer Familie.

Neue Ermittlungen  

Die Polizei musste plötzlich wieder von vorne mit den Ermittlungen beginnen und die Staatsanwaltschaft traf die Entscheidung zur Exhumierung. Eine Wissenschaftlerin führte eine Gesichtsrekonstruktion anhand ihres Schädels durch. Frühere wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass das De Heul-Mädchen ungefähr 18 Jahre alt gewesen sein muss, als es ermordet wurde. Das Mädchen ist auch unter dem Namen Heulmeilsje bekannt. Der Name  bedeutet übersetzt: Das Mädchen vom Parkplatz De Heul.

Das tatsächliche Alter

Aufgrund neuer Techniken ist inzwischen bekannt geworden, dass sie im Jahr 1976 tatsächlich zwischen 13,5 und 15 Jahre alt war. Im Labor verraten Zähne und Haare: Heulmeisje lebte in den ersten sieben Jahren irgendwo zwischen Eifel und Ruhrgebiet. Grundwasserspuren in der Leiche, teils vulkanisch, bestätigen das. Um 1975 herum muss ihr Leben eine heftige Wende erfahren haben. Viel weist auf einen längeren Aufenthalt in Osteuropa hin. Erst kurz vor ihrem Tod war sie wieder in Deutschland oder den Niederlanden. Es war eine Zeit, in der ihr Körper kaum Proteine und Fleisch erhielt.Vielleicht hat sie oder sie aß jeden Tag die gleiche Art von Essen. Dies geschieht unter Umständen wie extremer Armut, aber auch beispielsweise bei einer Entführung. Es könnte darauf hinweisen, dass das Heul-Mädchen in den letzten Monaten ihres Lebens sehr schwierige Zeiten durchlebt hatte.

Neue Gesichtsrekonstruktion

Hoffentlich führt eine neue Gesichtsrekonstruktion zur wahren Identität des Mädchens, das auf dem Parkplatz von De Heul tot aufgefunden wurde.
Da das Alter des Mädchens nach unten angepasst wurde, war es auch notwendig, eine neue Gesichtsrekonstruktion durchzuführen. Das Mädchen hatte lange kastanienbraune Haare. Das einzige, was noch nicht bekannt ist, ist, welche Augenfarbe sie hat. Dies konnte erst festgestellt werden, als das NFI ein besseres DNA-Profil erstellt hatte.

Wer kennt die junge Frau, die unter dem Namen Heulmeilsje bekannt ist?
Foto: Polizei

Die Zähne

Ihr fehlte ein Backenzahn im unteren rechten Mundwinkel. Bekannte von ihr könnten das gewusst haben.

Der Wohnort

Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie im deutschen Eifelgebiet lebte. Und jetzt ist auch durch Isotopenforschung bekannt, dass sie kurz vor ihrem Tod mindestens vier Monate in Osteuropa geblieben sein muss.

Hier im Eifelgebiet muss die junge Frau gelebt haben.
Foto: Opsporing verzocht

Die Täter

Die Polizei hat ernsthafte Anzeichen dafür, dass die Leiche des De Heul Mädchen im Jahr 1976 von zwei Männern dort deponiert worden sein soll. Sie waren damals zwischen 30 und 40 Jahre alt und müssen inzwischen über 70 oder 80 Jahre alt sein. 

Fall verjährt 

Es ist leider so, dass der Fall ist in den Niederlanden verjährt. Dort verjähren, anders wie bei uns in Deutschland, Mordfälle nach 30 Jahren. Ich persönlich finde, das Mordfälle in der ganzen Europäischen Union keine Verjährungsfrist haben sollten. 

Wahre Identität

Die zwei Männer brauchen keine Angst haben vor strafrechtlichen Konsequenzen, deshalb sollten sie das Schweigen brechen. Diese zwei Männer wissen wahrscheinlich wer die junge Frau ist und woher sie kam. 
Es könnte sein, dass mehr Menschen wissen, was diese beiden Männer getan haben könnten. Die Polizei möchte sich mit ihnen in Verbindung setzen. Vielleicht haben sie über die Jahrzehnte mit Menschen in ihrer Nähe darüber gesprochen. Diese Informationen sind äußerst wichtig, um endlich den Namen des Opfers herauszufinden.

Fragen der Polizei:
  1. Wer weiß mehr über die wahre Identität von Heulmeilsje?
  2. Wie ist das Mädchen an den Parkplatz gekommen, der mittlerweile geschlossen ist?
  3. Wer kann Angaben zu den beiden damals 30 und 40 Jahre alten Männern machen, die die Leiche des Mädchens 1976  angeblich abgeladen haben?
  4. Kann jemand Angaben über die Tote machen, die sich zu diesem Zeitpunkt, 1975, in der ehemaligen DDR oder in angrenzendem osteuropäischen Ausland aufgehalten haben soll?
  5. Es wird gefragt, ob die sogenannte "Heulmeisje" in den ersten Jahren ihres Lebens in der Eifel, dem der Niederlande angrenzenden Gebiet, gelebt hat und dort aufwuchs, ob sich jemand an die Schulzeit um 1970 erinnern kann und vielleicht sachdienliche Hinweise auf die abgebildete Person geben kann?
  6. Kann es unter Umständen sein, dass der Tod der jungen Frau mit einer Verschleppung durch (osteuropäische) Zuhälter zu tun hat?
  7. Wer hat die abgebildete Frau im Frühling/Sommer 1976 mit dem Auto mitgenommen?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Zuständig ist die Hinweisnummer der Polizei in Utrecht in den Niederlanden unter der Telefonnummer 0031-79 - 345 98 76 oder jede andere Polizeidienststelle oder der Kriminaldauerdienst des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden unter der Telefonnummer 0049-61155 -13 101.

Darüber hinaus nimmt jede andere Polizeidienststelle Beobachtungen oder Hinweise aus der Zeit entgegen und leitet diese gegebenenfalls an die ermittelnde Dienststelle in dieser Angelegenheit weiter.

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