BERLIN: Tötungsdelikt z. N. von Sabine Wache und Claudia Wache (1992)

Der Doppelmord an Sabine Wache und Claudia Wache

Wer tötete Sabine Wache und ihre Tochter Claudia?

Dies ist ein Cold Case aus dem Jahr 1992. Es handelt sich bei diesem Cold Case um einen Doppelmord, der sich in Berlin ereignete. Leider wurden nicht viele Details veröffentlicht

Die Entdeckung

Am 4. November 1992 fanden Feuerwehrmänner nach dem Brand in einem Kaulsdorfer Einfamilienhaus die zwei Leichen. Dabei handelte es sich um die 36-jährige Sabine Wache und ihre 10-jährige Tochter Claudia. 

Der Mord an Sabine Wache und ihrer Tochter Claudia ist seit 1992 ungelöst.
Wer tötete Mutter und Tochter?
Foto: Jörg Bergmann

Die Obduktion

Bei der Obduktion wurde festgestellt, das Mutter und Tochter nicht an den Folgen des Brandes verstarben, sondern dass sie ermordet wurden. Beide Opfer wurden erdrosselt, und dann angezündet. 

Das Opfer

Sabine Wache gehörte zu einer großen Familie. Und wie es in großen Familien üblich ist, gab es auch in dieser Familie Tratsch und kleinere Reibereien. Dies war ein ganz normaler Familienzwist und hatte nie das Zusammenleben ernsthaft gefährdet. Die 36-jährige Sabine Wache lebte in einem  Einfamilienhaus in Berlin - Kaulsdorf und war geschieden. Der Ehemann hatte sie verlassen und war im Oktober 1989 über Ungarn in die Bundesrepublik geflüchtet, die Ehe wurde dann später geschieden. Die Tochter Claudia entstammte einer anderen Verbindung.

Auf der Karte ist der Ortsteil Kaulsdorf eingezeichnet. Dort lebten die beiden Opfer und dort wurden sie auch getötet. Kaulsdorf ist ein Ortsteil des Bezirks Marzahn - Hellersdorf.
Foto: wikipedia

Der Mord

Am 3. November 1992 feierte die Familie den Geburtstag des Vaters der ermordeten Sabine Wache. Es war eine große Runde zusammengekommen, um den Geburtstag zu feiern. Nichts deutete auf einen dramatischen Konflikt hin. Gegen 19.00 Uhr fuhr ein Angehöriger Sabine Wache und ihre Tochter nach Hause. Das war das letzte Lebenszeichen der beiden Opfer. War der Täter zu diesem Zeitpunkt schon im Haus, oder wurde ihm später geöffnet? Die Frage ist bis heute unbeantwortet geblieben. Der Täter handelte offenbar mit Bedacht und Planung. Er entfernte vorher die Sicherungen der Straßenlaterne. Er kam und ging, ohne gewaltsam einzudringen. Er mußte also aus dem Kreis naher Bekannter kommen oder im Auftrag gehandelt haben.

Die Festnahme

Ungefähr einen Monat nach der Tat meldeten fast alle Berliner Zeitungen, der Mord stehe kurz vor der Aufklärung, ein
Verdächtiger sei am 9. Dezember 1992 festgenommen worden. 

Der Verdächtige

Der Verdächtige den die Polizei im Dezember 1992 festgenommenen hatte, war ein Verwandter. Die Polizei meinte damals, dass der vermutliche Täter ein naher Verwandter sei und  aus Liebeskummer gehandelt habe. Seit dieser Zeit wurde über den Doppelmord nichts mehr veröffentlicht. Eine grauenhaftes Verbrechen schien gesühnt.

Doch woher wußten die Zeitungen von der angeblichen Liebesgeschichte? 
Wer gab diese Information, die ja eine Vermutung und keine Tatsache darstellte, einfach an die Presse weiter?  
Die gezielte Indiskretion läßt nur einen Schluss zu, dass die ermittelnde 1. Mordkommission diese Informationen an die Presse weitergegeben hat, um einen Erfolg vorzuweisen. 
In Untersuchungshaft genommen wurde der 22-jährige Neffe Max (Name geändert), weil er angeblich eine Zuneigung zu Sabine Wache zeigte, die von ihr nicht erwidert wurde. Während Max in Untersuchungshaft saß, erhob die Staatsanwaltschaft Anklage.

Fehlende Beweise

Das Landgericht Berlin ließ aber mit einem Beschluß vom 2. Juni 1993 wegen fehlender Beweise die Eröffnung des Hauptverfahrens nicht zu. Max wurde nach einem halben Jahr wieder aus der Untersuchungshaft entlassen und erhielt eine Haftentschädigung.
Danach wurde der Fall langsam kalt.

Die anonyme Zeugin 

Im Jahr 2001, über 8 Jahre nach der Tat, kam noch einmal Bewegung in den Fall.
Es meldete sich eine anonyme Anruferin bei den Ermittlern. Der Täter soll sich ihr gegenüber offenbart haben. Aus Angst wollte sie dessen Namen aber nicht preisgeben. Aber auch das brachte die Ermittlungen weiter, deshalb möchte die Polizei unbedingt nochmal mit der Frau sprechen. 

Belohnung
Die Staatsanwaltschaft hat für Informationen eine Belohnung von 10.000 € ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters und zur Aufklärung des Falles führen.

Fragen der Polizei:
  1. Wer hat Sabine Wache am 3. November 1992 nach 19.00 Uhr gesehen oder gesprochen?
  2. Wer hat in der Nacht vom 3. auf den 4. November 1992, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug, in der Nähe des Einfamilienhauses der Familie Wache, wahrgenommen?
  3. Wer kannte Sabine Wache und kann mehr über ihre sozialen Kontakte, ihr Umfeld oder ihre Gewohnheiten sagen?
  4. Wer hatte 1992 Kontakt zu Sabine Wache und hat noch nicht mit der Polizei gesprochen?
  5. Wer hat in der Zeit vor dem 3. November 1992 verdächtige Beobachtungen in Berlin- Kaulsdorf gemacht, die im Zusammenhang mit dem Doppelmord stehen könnten?
  6. Wer kennt die genauen Hintergründe der Tat?
  7. Wer ist die anonyme Anruferin, die sich im Jahr 2001 bei der Polizei gemeldet hat?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Berlin unter der Rufnummer 030/69932725 oder an jede andere Polizeidienststelle. Alle Angaben werden absolut vertraulich behandelt.

Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden.

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