ÖSTERREICH: Vermisst Adrian Lukas (2017)

Das Verschwinden von Adrian Lukas


Was ist Adrian Lukas zugestoßen?

Ich habe über das Verschwinden von Adrian Lukas das erste Mal am 24. Oktober 2020 berichtet. Da nun der Fall auch in der aktuellen Sendung behandelt wurde, möchte ich auch hier nochmals auf das Verschwinden aufmerksam machen.

Der Fall Adrian Lukas

Unter mysteriösen Umständen bleibt ein 35-jähriger Deutscher in Tirol bis dato spurlos verschwunden. 
Der Mann befürchtete laut SMS-Mitteilungen seine eigene Ermordung.

Seit September 2017 ist Adrian Lukas spurlos verschwunden.
Wer hat den 35-jährigen gesehen?
Foto: Facebook

Adrian versickte SMS mit Befürchtungen seiner Tötung

"Die wollen mich umbringen." 

Diese SMS-Mitteilung schickte Adrian Lukas am 25. September 2017 - dem Tag seines spurlosen Verschwindens - um 13.02 Uhr an seinen Vater.

Wenig später schrieb der 1,76 Meter große Mann aus Görlitz weitere Nachrichten, in denen er seinen eigenen offenbar kurz bevorstehenden Tod thematisierte. 

"Ich weiß nicht, ob ich heute überleben werde", heißt es darin. Und: 

"Wenn ich mich heute nicht mehr melde, ist es das Ende."

Weitere Familienmitglieder erhielten auch düstere  Mitteilungen

Weitere Familienmitglieder erhielten ähnliche düstere SMS-Botschaften, in denen er unter anderem mitteilte, das er im Falle einer Ermordung neben Oma und Opa begraben werden möchte.

Wurde Adrian tatsächlich ermordet oder ist er freiwillig verschwunden?

Für die Familie sind die Nachrichten klare Hinweise darauf, dass der 35-Jährige einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sein könnte. Doch bis heute ist der Fall ungeklärt. Die Ungewissheit ist für die Familie kaum zu ertragen.  

Was ist Adrian Lukas zugestoßen?
Vor wem hatte er Todesangst?
Foto: ÖFE

Im September 2017 kam Adrian nach Tirol

Im September 2017 kam der 35-jährige Deutsche als Bauarbeiter nach St. Anton. 
Der gebürtige Görlitzer heuerte bei einem Unternehmer aus seiner Heimatstadt für Montagearbeiten auf einer Hotel-Baustelle in St. Anton an. Sein Vater hatte ihm den Job vermittelt.
Ein kurzes Gastspiel, der Görlitzer (Sachsen) Adrian Lukas verschwand von einem Tag auf den anderen aus seine­m Hotelzimmer. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. 

Spannungen zum Arbeitgeber

Fünf Tage vor seinem Verschwinden traf Lukas mit seinem Chef am Arlberg ein und bezog ein Hotelzimmer in der Nähe der Baustelle. Wie SMS-Mitteilungen an die Familie nahelegen, soll das Verhältnis zwischen dem 35-Jährigen und seinem neuen Arbeitgeber von Beginn an nicht das beste gewesen sein.

Familie schließt Selbsttötung aus

Einen Suizid schliekeinen Grund. Adrian Lukas war fröhlich, fleißig und beliebt.
Dass Adrian Lukas freiwillig untergetaucht ist, schließt seine Familie auch definitiv aus:
„Ich denke, da ist was passiert“, sagt Adrians Schwester Johanna Lukas , die in Villingen-­Schwenningen (Baden-Württemberg) einen Kosmetiksalon betreibt. Dabei glaubt Johanna Lukas nicht an einen Unfall oder Suizid, sondern an ein Verbrechen. Zumal ihrer Ansicht nach rund um das Verschwinden des Bruders "mehrere Sachen sehr merkwürdig waren".

Das letzte Lebenszeichen

Das letzte Lebenszeichen von Adrian Lukas stammte vom Montag, den 25. September 2017. An diesem Tag erschien der 35-Jährige zunächst an seinem Arbeitsplatz, einer Hotelbaustelle in St. Anton.

Das Verschwinden

Wie die Polizei später rekonstruierte, meldete sich Adrian Lukas gegen 14:00 Uhr krank. Angeblich hatte er eine Magen-Darm-Infektion und verließ dann die Baustelle. Wenig später sahen Zeugen Adrian Lukas im Hotel, in dem er ein vom Arbeitgeber bereitgestelltes Zimmer bewohnte. Irgendwann zwischen Montagnachmittag und Dienstagmorgen verschwand der 35-Jährige dann spurlos.

Die Suche und die Ermittlungen

Am Mittwoch leiteten die Einsatzkräfte im Arlberg-Gebiet eine groß angelegte Suchaktion ein. Aber alles ohne Erfolg – der Deutsche blieb verschollen. Mittlerweile wird nach Lukas auch europaweit gefahndet. Auch in seiner Heimatstadt Görlitz suchten Polizei, Angehörige und Freunde nach dem 35-Jährigen. Doch Plakate mit dem Foto des Vermissten brachtten keine neue Hinweise, niemand wollte den Montagearbeiter gesehen haben.

Die Familie und die Freunde suchten auch in Deutschland nach Hinweisen.
Foto: Facebook

Niemals freiwillig verschwunden

Johanna Lukas kann sich nicht vorstellen, dass ihr Bruder aus freien Stücken einfach untergetaucht ist: „Er hatte einen sehr guten Kontakt zur Familie, wir haben regelmäßig miteinander telefoniert.“ 

Von Problemen war dabei nicht die Rede. Im Gegenteil, er hatte sich auf seine Arbeit in Österreich gefreut. Adrian war nur eine Woche in Tirol, bevor er verschwand.


Keine Schwierigkeiten am neuen Arbeitsplatz?

Auch am neuen Arbeitsplatz lief offenbar alles reibungslos – „von Schwierigkeiten mit den Kollegen hat er nichts erzählt. Nur mit seubem Arbeitgeber war er nicht zufrieden“. Merkwürdig sei allerdings gewesen, dass die Abwesenheit von Lukas zunächst niemandem aufgefallen sein soll.
„Mein Bruder hatte 70 Euro pro Stunde verdient. Das muss doch einer gleich merken, wenn er nicht zur Arbeit kommt.“

Die Eltern von Adrian reisten umgehend nach Tirol

Als die Eltern von der Abgängigkeit ihres Sohnes erfuhren, sind sie sofort nach Tirol gereist.
„Aber als sie zwei Tage nach Lukas’ Verschwinden in St. Anton eintrafen, war sein Hotelzimmer bereits geräumt“, wundert sich Schwester Johanna.
So, als ob klar gewesen wäre, dass er nie zurückkehren wird. Eigenartig findet die Schwester weiters, dass sich kein Angehöriger der Firma je bei der Familie nach dem Schicksal von Lukas erkundigt hat.

Familie enttäuscht über Ermittlungen

Die Familie hat das Gefühl, dass der Fall von der österreichischen Polizei nicht mit Nachdruck verfolgt wurde. Laut der Familie gibt viele Widersprüche in dem Fall, aber die Polizei hat diese wurden nicht genau hinterfragt und untersucht.

Die Hoffnung auf neue Hinweise

Auch drei Jahre nach dem Verschwinden vo. Adrian Lukas, hofft die Familie immer noch auf neue Hinweise aus der Bevölkerung. Due Familie wünscht sich nur eins, dass die mysteriösen Umstände von Adrians Verschwinden aufgeklärt werden.

Jedes Detail könnte wichtig sein! 

Wenn Sie Informationen zu Adrian Lukas oder zum Verschwinden haben, bitte melden sie sich bei der Polizei.

Fragen an Zeugen
  1. Wer hat Adrian Lukas am 25. September 2017 in St. Anton am Arlberg, Tirol gesehen? War er allein oder in Begleitung?
  2. Wer hat Adrian Lukas nach dem 25. September 2017 gesehen oder gesprochen?
  3. Wer ist die Frau die Adrian Lukas in Tirol kennengelernt und getroffen hat?
  4. Wer weiß, ob irgendwas in St. Anton am Arlberg, in Tirol, im Hotel, auf der Baustelle oder woanders vorgefallen ist? Gab es dort einen Konflikt, Probleme oder anderweitigen Ärger? Vor wem hatte er Todesangst?
  5. Wer kennt die Hintergründe von Adrians Verschwinden bzw. von Adrians Ängste einer Ermordung?
  6. Wer hat Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Adrian Lukas in Zusammenhang stehen könnten?
  7. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Bundeskriminalamt Wiesbaden, Telefon 0611 / 55 111 55
Für schriftliche Hinweise bitte das Kontaktformular auf der Homepage des Bundeskriminalamts nutzen.

Kommentare

  1. Adrian Lukas´ Verschwinden ähnelt in vielen Details den – ebenfalls offenen! – Vermißtenfällen von Lars Mittank und Daniel Gil (vgl. jeweilige Falldarstellungen hier im Blog). Für meinen Geschmack in zu vielen Details. Zum Vergleich:

    ADRIAN LUKAS (2017) :
    > junger Mann;
    > multiple Streßfaktoren in der Ausgangssituation: Geldsorgen wegen Arbeitslosigkeit, Auslandsaufenthalt/ Getrenntsein von Familie, neuer Job mit fremden Kollegen;
    > Antritt eines neuen Jobs mit unbekannter Tätigkeit und unbekannten Kollegen;
    > schickt mehrere SMS an familienangehörige Person (hier: Vater) – Texte u. a.: „Die wollen mich umbringen.“ – „Ich weiß nicht, ob ich heute überleben werde.“ Und zuletzt, um 13h02: „Wenn ich mich heute nicht mehr melde, ist es das Ende.“
    > 14h00: A. L. meldet sich krank, verläßt Arbeitsstelle (= quasi Flucht);
    > kurz danach: Handy ausgeschaltet/ Kontaktabriß;
    > Gepäck und persönliche Gegenstände im Hotelzimmer zurückgelassen;
    > 2 Tage später: Suchaktion der Polizei – Spürhunde verlieren A. L.s Fährte an einem nahegelegenen Parkplatz bzw. Busbahnhof
    > Vermissung/ Verschwinden bis dato andauernd/ Fall ungeklärt.

    LARS MITTANK (2014):
    > junger Mann;
    > multiple Streßfaktoren in der Ausgangssituation: Auslandsaufenthalt/ Getrenntsein von Familie, Schlägerei mit resultierender Innenohr-Verletzung & ärztlichem Rückflugverbot => Festsitzen am Urlaubsort;
    > übernachtet notgedrungen in kleinem Hotel;
    > plötzlich einsetzender Angst-/ Panikzustand mit Eindruck des Verfolgt-/ Bedrohtwerdens;
    > letzte 3 Telefonate mit familienangehöriger Person (hier: Mutter) in der Nacht vor dem Verschwinden
    und
    > Flucht aus dem Hotel bis zum Flughafen;
    > sucht dort um 09h30 morgens Arzt auf;
    > panikartige Flucht gegen 10h00 (hier: aus Flughafen-Arztpraxis);
    > Gepäck icl. Ausweis und Handy zurückgelassen, seitdem Kontaktabriß; Ortung unmöglich;
    > letzte Sichtung an/ in Feld mit Sonnenblumen;
    > Vermissung/ Verschwinden bis dato andauernd/ Fall ungeklärt.

    DANIEL GIL (2020):
    > junger Mann;
    > multiple Streßfaktoren in der Ausgangssituation: Geldsorgen, Auslandsaufenthalt/ Getrenntsein von Familie, kein eigener Rückzugsort (Wohnen beim Freund), bevorstehender Behördentermin in Zusammenhang mit neuem Job;
    > plötzlich einsetzender Angst-/ Panikzustand mit Eindruck des Verfolgt-/ Bedrohtwerdens;
    > letztes (?) Telefonat mit familienangehöriger Person (hier: Vater);
    > panikartige Flucht (hier: aus Arbeitsagentur);
    > Gepäck und Handy zurückgelassen, seitdem Kontaktausfall; Ortung unmöglich
    und
    > Vermissung/ Verschwinden bis dato andauernd/ Fall ungeklärt.

    Alle drei Fälle sind ungeklärt, und alle drei Männer seit Jahren verschollen. Es ist unlogisch und unbegreiflich, daß man sie nicht finden kann – trotz raffinierter Methoden und Techniken incl. Mantrailing, Thermographie (Wärmebildkameras) und Drohnen, trotz immer feinmaschigerer Digitalvernetzung, trotz Internet und Social Media!

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