NIEDERLANDE: Tötungsdelikt z. N. von Habib M'Hedhbi (2000)

Was ist mit Habib (Mike) M'Hedhbi passiert?

Ermittlungen durch die Cold-Case-Einheit wieder neu aufgenommen

In der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 2000 wird auf dem Korte Muiderweg in Weesp ein brennender Müllsack entdeckt. Nachdem der Brand durch die Feuerwehr  gelöscht wurde, untersuchte man den Müllsack genauer. Es  wurden blutige Kleidungsstücke und der Führerschein des damals 43-jährigen Habib M'Hedhbi gefunden
Habib wurde zuletzt zwei Tage zuvor bei seiner Arbeit in Zwolle gesehen. 

Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm.

Bild oben & unten:
Habib M'Hedhbi, auch unter dem Namen Mike bekannt.
Wer tötete Habib M'Hedhbi und warum?

Foto: Polizei

Aufgrund des Blutes das auf den Kleidern, später auch in einem Haus in Lelystad und in einem Auto gefunden wurde, nahm die Polizei an, dass Habib M'Hedhbi, auch bekannt als Mike, nicht mehr am Leben war. 
Zu diesem Zeitpunkt waren bereits drei Verdächtige festgenommen worden. Da jedoch nie eine Leiche gefunden worden war, wurden sie wieder freigelassen. 

Aufgrund teilweise neuer Informationen wurden die Ermittlungen nun von einem Cold-Case-Team wieder aufgenommen.

Grauer Alfa Romeo 164

In der Nacht von Donnerstag, 15. bis Freitag, 16. Juni 2000, gegen 13 Uhr in Weesp, am Ende des bebauten Gebiets, hält ein Auto vor dem alten Landscroon-Friedhof in einem Parkhafen am Korte Muiderweg. Es ist ein grauer Alfa Romeo Typ 164. Ein Mann mit schwarzen Haaren, zu einem Pferdeschwanz  zusammen gebunden 

stieg aus. Er nahm den Müllsack und warf ihn in die Büsche. Einen Moment später brannte der Müllsack. Der Mann ging zurück zum Auto, stieg ein und fuhr weg. Ein Anwohner beobachtete die Situation und rief 112 an. Die Feuerwehr und die Polizei traffen schnell ein. 


Das ist das Auto, ein grauer Alfa Romeo 164,  dieser wurde auch von einem Zeugen gesehen und beschrieben.
Foto: Polizei

Als das Feuer gelöscht war, untersuchte ein Polizist den Inhalt des Müllsacks. Er enthielt persönliche Gegenstände wie Schuhe, einen Schlüsselbund, etwas Wechselgeld, einen Führerschein der auf  Namen von Habib M '
ausgestellt war. In der aufgefundenen Kleinung fand die Polizei Löcher.

Die Kriminalpolizei leitete sofort eine Untersuchung ein.


Aufgefundene Kleidung von Habib (Mike) M'Hedhbi aus dem Mülksack. Die Kleidundsstücke hatten eine Vielzahl von Löchern.
Foto: Polizei Niederlande

Wer war das Opfer?

Im Jahr 2000 war Habib (Mike) M'Hedhbi 43 Jahre alt, geschieden und Vater einer Tochter. Er lebte in Zwolle, wo er einen Job in einem Postsortierzentrum hatte, aber nach Mittwoch, dem 14. Juni 2000, wurde er dort 
nicht mehr gesehen. Er arbeitete damals auch im Zentrum von Zwolle als Türsteher in verschiedenen Catering-Betrieben. Er wurde gerne gebucht, da er so ein makantes Erscheinungsbild hatte. Er war sehr traniert und er hatte eine
beeindruckende
Körperhaltung,  aufgrund der vielen Kraftsportarten die er regelmässig ausübte.

Die was ergaben die Ermittlungen im Jahr 2000?

Die Kriminalpolizei untersuchte bereits im Jahr 2000, das Umfeld von M'Hedhbi. Einer seiner Kontakte führte die Ermittler in ein Apartmenthaus in Lelystad in Kamp 23. Im zweiten Stock, wo mehrere Personen registriert waren, hielt M'Hedhbi sich häufig auf.

Als die Polizei das Haus die Wohnung untersuchen wollte und die Bewohner befragen wollte, war das komlplette Haus leer geräumt. Überraschen-derweise fehlten dem Wohnzimmerboden sogar ganze Teile. Man konnte auch sehen, dass die Wände und die Decke gerade frisch gestrichen wurden. Unter dem Anstrich entdeckten die Kriminaltechniker Blutspuren von M'Hedhbi.


Bild oben: Lelystad
Bild unten: Wohnhaus in Lelystad, in Kamp 23.

Foto: Polizei Niederlande

Die damaligen Bewohner der Wohnung, ein Mann mit einem schwarzen Pferdeschwanz, benutzte genau einen grauen Alfa Romeo 164, wie der Zeuge der Polizei ihn beschrieben hatte. Die Polizei spürte das Fahrzeug auf und man fand noch mehr Blut von M'Hedhbi, sowohl im Kofferraum als auch im Auto.

Opfer spurlos verschwunden

M'Hedhbi selbst bleibt jedoch auch nach zwei (früheren) Aufrufen der Polizei und den Medien spurlos verschwunden.


Verdächtige  festgenommen und wieder freigelassen

Im September 2000 verhafteten die Polizei drei Verdächtige. Dies waren drei Bewohner des Hauses in Lelystad. Sie bestritten, irgendetwas mit dem Verschwinden von M'Hedhbi zu tun haben. Da die sterblichen Überreste von 
M'Hedhbi nie gefunden wurden, konnnte man den Verdächtigen keine Tat nachweisen. Die drei wurden dann wieder freigelassen. 
Einer von ihnen verbüßt ​​jetzt eine lange Haftstrafe wegen eines anderen Verbrechens und ein anderer Verdächtiger war eines natürlichen Todes gestorben.

Das Opfer ist tot

Aufgrund neuer forensischer Analyseverfahren gibt es in diesem Fall sehr interessante neue Informationen und die Untersuchung wurde wieder aufgenommen. Aber zuerst musste die Polizei ausschließen, dass M'Hedhbi nicht freiwillig verschwunden war und noch lebte. Zudem wollte man sicher beweisen, das 
M'Hedhbi nicht mehr lebt.
Nach umfangreichen Kontakten mit Banken, Versicherungs-unternehmen und überlebenden Angehörigen des Opfers in Tunesien und in den Niederlanden kann die Polizei nun wirklich sagen, dass M'Hedhbi tatsächlich tot ist.

Das Opfer war in kriminelle Kreisen

Das Opfer hatte zwei Gesichter. Einerseits war er nett, hilfsbereit und hatte viele Freunde gefunden. Andererseits bewegte er sich in kriminellen Kreisen. Er war in der Glücksspielszene und im Drogenmileu sehr aktiv. 


Die Ermittler denken, dass das Motiv für den Mord an M'Hedhbi ist auch in diesen Kreisen zu finden ist. 
Angesichts des Blutes im Haus in Lelystad, die plötzlich gestrichenen Wände und die fehlenden Bodenteile,  sind die Ermittler ziemlich sicher, dass M'Hedhbi in Lelystad ermordet wurde. 

Leiche des Opfers  an einen unbekannten Ort abgeladen

Die Ermittler gehen davon aus, das der Täter oder die Täter Mikes Leiche mit dem Fahrzeug verschwinden ließen.

Wegen des Blutes im grauen Alfa Romeo 164 wurde Mikes Leiche wahrscheinlich auch mit diesem Auto transportiert. Man geht davon aus, dass die Leiche irgendwo auf der Strecke Lelystad - Weesp abgeladen wurde. Das Opfer war ein starker Mann, sodass man den Abtransport, als Einzelperson nicht einfach allein geschafft hätte. 
Es ist also sehr wahrscheinlich, dass mehrere Personen daran beteiligt waren.

Fragen der Polizei:
  1. Wer weiß mehr über das Verschwinden und den Mord an Habib M'Hadhbi im Juni 2000?
  2. Wer weiß, was das Motiv für den Mord gewesen sein könnte?
  3. Wer weiß, wohin der Körper von Habib 'Mike' M'Hadhbi verbracht wurde?
  4. Wer war in dieser Zeit auch regelmäßig in der Wohnung in Kamp 23 in Lelystad?
  5. Wer hat vielleicht die Reinigung der Wohnung oder des Alfa Romeo 164, nach dem 14. Juni 2000 beobachtet?
  6. Wissen Sie ob und mit wem Habib M'Hedhbi Probleme oder Ärger hatte?
  7. Haben Sie sonstige Information über diesen Fall?

Belohnung
Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise eine Belohnung von 20.000 Euro ausgelobt, die zur Lösung dieses Falls führen.


Hinweise nimmt die Polizei unter der kostenlosen Telefonnummer 
0800-6070 oder das Police Information Team unter der Rufnummer 079-345 8999 entgegen. Wenn Sie komplett anonym bleiben wollen, rufen Sie beim kostenlosen anonymen Hinweistelefon unter  der Rufnummer 0800-7000 an.

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