SÜDTIROL/SPANIEN: Der Tod von Evi Rauter (1990)

Der mysteriöse Tod von Evi Rauter

Was ist Evi Rauter tatsächlich zugestoßen?

Über diesen rätselhaften Fall, habe ich zuerst in meinen zweiten Blog darüber berichtet. Eigentlich passt der Fall geographisch nicht in diesen Blog, aber da der Fall so interessant ist, möchte ich Euch den Fall nicht vorenthalten.

Dieser rätselhafte spanische Cold Case stammt aus dem Jahr 1990. Der Fall ereignete sich an der Costa Brava in der kleinen Gemeinde Portbou. Es deutet vieles drauf hin, dass die junge Frau keinen Suizid begangen hat, sondern vermutlich ermordet wurde. Vieles in den Fall ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Evi Rauter verschwand im September 1990 aus Florenz. Kurze Zeit später wurde sie in Spanien tot aufgefunden. Trotz galt sie 32 Jahre als vermisst.
Foto: Google

Der Fall Evi Rauter

Evi Rauter wurde am 2. Juni 1971 in Südtirol geboren. Sie lebte mit ihrer Familie in Lana, Südtirol. Im Sommer 1990 machte sie in Südtirol ihr Abitur.

Evi Rauter lebte in Lana, Südtirol.
Foto: Michelin

Nach dem Abitur wollte die 19-jährige Evi Rauter den Kopf ein bisschen frei bekommen und entschied sich für einen Besuch ihrer Schwester in Florenz. Ihre Schwester studierte dort. Die Schwester von Evi lebte in einem Studentenwohnheim in Florenz. Evi Rauter genoss die ruhigen Tage.

Evi machte im Spätsommer 1990 Urlaub bei ihrer Schwester in Florenz, Italien.
Foto: Google

Das Verschwinden

Eines Tages kommt die Schwester nach Hause und kann Evi nicht finden. Es kommt ihr sofort seltsam vor, weil Evi ihr normalerweise immer sagt, was sie macht und wo sich sich aufhält. Die Schwester machte sich zunächst keine Sorgen. Auch machte sie sich keine Sorgen, als sie auf dem Tisch eine Nachricht von Evi fand auf dem stand:

„Ich mache eine Reise nach Siena“.

Am Abend kehrte die 19-Jährige jedoch nicht zu ihrer Schwester zurück. Und auch am nächsten Tag kam Evi Rauter nicht zurück. Ab diesem Zeitpunkt fehlt jede Spur von der 19-jährigen.

Evi Rauter hatte vor von Florenz (Firenze) nach Siena zu reisen.
Foto: Google

Die Suche

Die Familie meldete Evi Rauter bei der Polizei als vermisst. Danach wurde nach der jungen Frau zwischen Florenz und Siena gesucht, doch die junge Frau blieb weiterhin spurlos verschwunden.

Die Entdeckung

Unterdessen wurde am 4. September 1990, meilenweit von Florenz entfernt, im Grenzgebiet zwischen Spanien und Frankreich, in der kleinen spanischen Gemeinde Portbou, an der Costa Brava, eine weibliche Leiche gefunden. Die junge Frau wurde in einem Pinienwald erhängt an einem Pinienbaum aufgefunden. 

Die kleine Gemeinde Portbou liegt an der Costa Brava.
Foto: Google

Originalbild vom Leichenfundort.
So wurde Evi Rauter aufgefunden.
Foto: Polizei

Die Ermittler arbeiteten intensiv an dem Fall, waren aber nicht in der Lage, der unbekannten toten Frau eine Identität zu geben. Untersuchungen an der Leiche liefern keine brauchbaren Informationen und in Spanien wurde der DNA-Test im Jahr 1990 noch nicht als Untersuchungsmethode eingeführt. 

Originalbild vom Leichenfundort.
Die spanischen Behörden stuften den Tod im Evi Rauter als Suizid ein.
Foto: Polizei

Die Ermittler fragten damals die Bevölkerung nach nützlichen Hinweisen, aber sie bekamen keine Antworten auf ihre Fragen. Niemand wusste etwas und niemand kannte das Mädchen. Der Fall wurde dann vorübergehend archiviert. Die Behörden konnten damals keine Zusammenhänge zum Vermisstenfall Evi Rauter herstellen. Der spanischen Polizei war es nach dem Auffinden des unbekannten Leichnams nicht gelungen, die letzten Stunden der Frau zu rekonstruieren. Auch ob es sich bei der Frauenleiche um Rauter handelte, konnte nicht festgestellt werden. Eben so offen blieb die Frage, ob es sich im Fall der Frauenleiche von Portbou ein Tötungsdelikt gab oder ob es sich um einen Selbstmord handelte. Die Jahre vergingen und die Familie Rauter wusste nicht, was mit ihrer Tochter Evi passiert ist, die offiziell immer noch vermisst wurde.

Italienische und französische Medien berichten über den Fall

In der italienischen Sendung "Chi l’ha visto" [Anm. Man kann sagen, die Sendung ist die italienische Ausgabe von Aktenzeichen XY ungelöst] Sie berichteten damals im Jahr 1990 über das Verschwinden der 19-jährigen Evi Rauter. Die polizeilichen Suchaktionen werden von der Sendung begleitet. Auch ihre Eltern sowie ihre Schwester kommen in den Aufnahmen vor. Auch die französischen Medien berichteten über das spurlose Verschwinden von Evi Rauter.

In der italienischen Sendung "Chi l’ha visto" wurde über das Verschwinden von Evi Rauter berichtet.
Foto: TVI

Der Wendepunkt des Falls

Die Dynamik des Falles ändert sich, als ein Filmbeitrag über den Fall in der Sendung "Ungelöst - Cold Case Austria" ausgestrahlt. Ein Zuschauer der Sendung meldete sich nach während der Sendung in der Redaktion. Er glaubte, die junge Frau zu kennen und gab hilfreiche Tipps. Tatsächlich behauptete der Mann, er habe die junge Frau im Sommer 1990 in Spanien kennengelernt. Fotos der Kleidung und Gegenstände werden dann auch in der Sendung veröffentlicht, um nach den Familienmitgliedern des Opfers zu suchen. Endlich erkannten die Rauters die Kleider und die Uhr ihre Tochter. Nun konnte die Identität der Jane Doe aus Portbou nach 32 Jahren geklärt werden. Ein Rätsel war also gelöst, aber in dem Fall stecken noch mehr Fragen, die noch beantwortet sind.

Nach 32 Jahren konnte die Jane Doe aus Portbou als Evi Rauter identifiziert werden. Somit war auch das Verschwinden geklärt, aber es bleiben noch viele Fragen offen.
Foto: Polizei

Die Autopsie

Im Jahr 1990 wurde der Tod von Evi Rauter als Suizid eingestuft. Doch 32 Jahre später scheint es erhebliche Zweifel an dieser Theorie zu geben.

Gerichtsmediziner hat Zweifel an der Suizid-Theorie

Ein erfahrener Gerichtsmediziner, der sich für den Fall interessierte, überprüfte jedoch kürzlich die Fotos, die vor und während der Autopsie aufgenommen wurden. Nach sorgfältiger Analyse erklärte er, dass der Tod von Evi Rauter aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen Mord zurückzuführen ist. Der "fachmännisch" ausgeführte Knoten in der Schlinge, die Position des Kopfes nach der Entdeckung und der zu niedrige Baum legen nahe, dass wohl jemand den Selbstmord des Mädchens vorgetäuscht hat. 

Originalbild von der Autopsie.
Das Bild zeigt die junge Frau mit der Schlinge und Knoten, um den Hals.
Foto: Polizei

Originalbild vom Leichenfundort.
Foto: Polizei

Originalbild vom Leichenfundort.
Foto: Polizei

Auch auf den Bildern konnte der Gerichtsmediziner kleine rötliche Punkte, um den Mund herum erkennen. Diese waren auf den Bildern deutlich zu sehen. Die Pünktchen entstehen wenn man entweder einer Person die Hand auf den Mund drückt, um sie am schreien bzw. am atmen zu hindern oder solche Pünktchen können auch beim Prozess einer Reanimation entstehen.

Originalbild von der Autopsie.
Um den Mund herum, waren kleine rötliche Punkte.
Foto: Polizei

Originalbild von der Autopsie.
Um den Mund herum, waren kleine rötliche Punkte, die ich markiert habe.
Foto: Polizei

Evi Rauter war Barfuß, als sie gefunden wurde. Es wurden keine Schuhe in der Umgebung  gefunden. Der Untergrund in dem Pinienwald ist sehr stachelig, da dort Kakteen stehen. Wenn Evi Rauter tatsächlich Suizid begangen hat, dann hätte man Spuren den Füßen finden müssen. Auch hätte sie auf den Baum klettern müssen, um ihren Kopf durch die Schlinge zu ziehen, auch hier hätte man eigentlich Spuren an den Füßen oder an den Händen finden müssen, aber Evis Füße und Hände waren sauber und hatten keinerlei Abschürfungen. Das ist ein weiterer Punkt, der gegen die Suizid-Theorie spricht.

Wird der Fall nun erneut untersucht?

Nach dieser Erklärung muss daher nun entschieden werden, ob die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. In Spanien verjährt Mord nach 30 Jahren und die spanischen Behörden werden die Ermittlungen nicht wieder aufnehmen. Da Evi Rauter aber die italienische und österreichische Staatsangehörigkeit hat, könnten entweder die italienischen oder die österreichischen Behörden die Ermittlungen aufnehmen, da Mord dort nicht verjährt. Ich werde den Fall weiter beobachten und darüber berichten, wenn es neue Entwicklungen gibt.

Fragen an Zeugen:
  1. Wer weiß, mit wem Evi Rauter von Florenz nach Siena reisen wollte?
  2. Wer weiß, mit wem Evi Rauter Anfang September 1990 unterwegs war?
  3. Wer weiß, wie und mit wem sie in die spanische Gemeinde Portbou kam?
  4. Wer kann bei der Rekonstruktion der letzten Tage von Evi Rauter weiterhelfen? Wo hat Evi Rauter sich im Zeitraum vom 1. September 1990 bis zum 4. September 1990 aufgehalten hat und wem war sie zusammen? Am Morgen des 4. September 1990 wurde sie in Portbou tot aufgefunden.
  5. Wer hatte im Zeitraum vom 1. September 1990 bis zum 4. September 1990 Kontakt zu Evi Rauter?
  6. Wer hat Beobachtungen gemacht, die mit dem Tod von Evi Rauter in Zusammenhang stehen könnten?
  7. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe ihres Todes?
  8. Wer weiß, wer oder was für den Tod von Evi Rauter verantwortlich war?
  9. Wer hat am Morgen des 4. September 1990 am Pinienwald in Portbou eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug wahrgenommen?
  10. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Gemeindepolizei Lana oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Kommentare

  1. Auf Allmy kann man inzwischen kottekt Audsgen zu dem Fall. Es wurde auch ital. Printberichte übersetzt. Die Schuhe wurden gefunden. Tzd ein seltsamer Fall, der anfangs zügig als Siizid eingestuft wurde.

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  2. Die Person welche Evi im TV erkannte, hatte sie nicht in Spanien kennengelernt (sondern kannte sie aus Südtirol). Evi war nie vorher in Spanien; nur eben die paar Stunden einer Nacht, in der sie ums Leben kam.

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  3. Auf der Stamm der Kiefer gibt es ein Nylonschnur.Diese Nylonschnur ist parallel mit der Knoten der Seile!

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