COLD CASE DES MONATS: Tötungsdelikt z. N. von Ernst Josef Pregler (1989)

Der Mord an Ernst Josef Pregler

Wer tötete Ernst Josef Pregler?


Ein neuer Monat beginnt und ich habe den neuen Beitrag für das monatliche Format "Cold Case des Monats" fertiggestellt. Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 1989. Der Mord ereignete sich in der Stadt Neunburg vorm Wald, im Landkreis Schwandorf, Bayern. Bis heute ist es der bayrischen Polizei nicht gelungen, den Fall aufzuklären.

Wer tötete Ernst Josef Pregler im Jahr 1989?
Foto: Google

Der Fall Ernst Josef Pregler

Ernst Josef Pregler wurde im Jahr 1929 geboren. Über das Leben von Ernst Josef Pregler ist nur sehr wenig bekannt. Im Jahr 1989 war Ernst Josef Pregler 60 Jahre alt. Er war geschieden und hatte einen 30-jährigen Sohn, der ihn täglich besuchte. Vater und Sohn hatte eine sehr gute und enge Beziehung. Im Leben von Ernst Josef Pregler lief es gerade nicht sehr gut. Er war arbeitslos, was ihm sehr zu schaffen machte. Der 60-jährige war gelernter Zimmerer und schon seit längerer Zeit arbeitslos. Er lebte monatlich von 900 DM Arbeitslosenhilfe.

Verwahrlostes Anwesen

Der arbeitslose Ernst Josef Pregler lebte alleine in seiner Wohnung am Stadtrand von Neunburg vorm Wald. [Anm. Neunburg vorm Wald ist eine Stadt im Landkreis Schwandorf im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz. Die Stadt an der Schwarzach mit mehr als 8000 Einwohnern ist ein Wirtschaftsstandort und Mittelzentrum sowie Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Neunburg vorm Wald.] Die Wohnung befand sich damals in der Diendorfer Straße 39. Das Haus in der Diendorfer Straße 39, in dem sich die Wohnung von Ernst Josef Pregler befand, war in einem sehr schlechten und verwahrlosten Zustand. Er lebte zwar mietfrei, aber die Zustände im Haus waren eigentlich menschenunwürdig. Die meisten Zimmer im Wohnhaus waren voller Müll. Im Haus gab es weder Wasser noch Strom. Ernst Josef Pregler hatte sich wohl mit seiner Situation abgefunden, denn er wollte nichts an seiner Situation ändern.

Ernst Josef Pregler lebte und starb in Neunburg vorm Wald, im Landkreis Schwandorf, Oberpfalz, Bayern.
Foto: Michelin

In diesem Haus in der Diendorfer Str. 39 lebte Ernst Josef Pregler. In dem Haus wurde er auch getötet. Heute befindet sich in dem ehemals verwahrlosten Wohnhaus, ein Handwerksbetrieb.
Foto: Google Maps

Tägliche Besuche

Der 30-jährige Sohn von Ernst Josef Pregler besuchte ihn jeden Tag. Genauer gesagt, er holte ihn jeden Tag für einen Kneipenbesuch ab. Ernst Josef Pregler hatte wohl ein Alkoholproblem. Das meiste von seiner monatlichen Arbeitslosenhilfe investierte er wohl in Alkohol.

Die Entdeckung

Am Donnerstag, dem 27. April 1989, wollte der 30-jährige Sohn von Ernst Josef Pregler seinen Vater zum täglichen Kneipenbesuch abholen. Gegen 14.15 Uhr betrat der Sohn das Grundstück in der Diendorfer Straße 39 am Stadtrand von Neunburg. Der 30-jährige öffnete das Tor, durchquerte den Garten und ging schließlich in das Wohnhaus. Die Tür stand offen, was dort nicht sehr ungewöhnlich war. Als der Sohn das Wohn- und Schlafzimmer betrat, blieb er schockiert stehen. Dort lag sein blutüberströmter Vater. Der 60-jährige kniete vor dem Schlafsofa, der Oberkörper lag auf der Sitzfläche. Am Schädel von Ernst Josef Pregler klaffte eine große Wunde, überall war Blut. Ernst Josef Pregler war tot. Er lag brutal ermordet auf seinem Schlafsofa in seinem eigenen Zuhause.

Der Sohn entdeckte seinen Vater tot in dem Wohnhaus in der Diendorfer Str. 39.
Foto: Google Maps

Sohn verständigte Notarzt

Der Sohn lief panisch und komplett durch den Wind aus dem Haus und zum Nachbarn. Von dort alarmierte der Sohn den Notarzt.

Offiziell für tot erklärt

Der Notarzt konnte für den arbeitslosen 60-jährigen Ernst Josef Pregler nichts mehr tun. Er erklärte ihm noch am Tatort für tot und verständigte die Kriminalpolizei.

Die Obduktion

Die Leiche von Ernst Josef Pregler wurde für forensische Untersuchungen in das nächste rechtsmedizinische Institut gebracht. Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass Ernst Josef Pregler mit unheimlicher Brutalität ermordet wurde. Ein oder zwei Schläge hatten ihn zunächst an der rechten Stirnseite getroffen, so dass der 60-jährige auf seiner Liege zusammengebrochen ist. An seinem Hinterkopf fand der Rechtsmediziner eine bis zu elf Zentimeter große Wunde. Der Täter hatte mit einem schweren, stumpfen Gegenstand insgesamt sechsmal auf den wehrlosen Mann eingeschlagen. Die Schädeldecke des Opfers, war mehrfach gebrochen. Es wurden keine Abwehrverletzungen gefunden. Die Tatzeit war vermutlich der frühe Donnerstagmorgen, des 27. April 1989.

Die Tatwaffe

Als Tatwaffe könnte möglicherweise ein schwerer Hammer in Frage kommen. Die Tatwaffe ist bis heute spurlos verschwunden.

Die Ermittlungen

Die Ermittler vermuteten, dass Ernst Josef Pregler geschlafen hatte, als sein Mörder ihn angriff. Ernst Josef Pregler wurde von seinem Mörder und dem Angriff komplett überrascht. Die Auffindesituation sprach sehr für dieses Szenario. Das Opfer trug noch die Kleidung vom Vortag. Nur die Schuhe hatte er ausgezogen. Vermutlich wollte er gerade aufstehen, als ihn die tödlichen Schläge trafen. Anzeichen für einen Kampf gibt es jedenfalls nicht. Die Ermittlungen waren mehr als zäh. Der Täter hatte keine verwertbaren Spuren hinterlassen.

Der Zeuge

Lediglich ein Zeuge hatte etwas Verdächtiges am Tattag beobachtet. Am Mittag des Tattages hatte er angeblich einen unbekannten Mann im Garten des verwahrlosten Hauses gesehen.

Suche nach dem Verdächtigen

Die Kriminalpolizei suchte dann nach dem verdächtigen Mann im Garten von Ernst Josef Pregler. Sie ging mit der Beschreibung des Mannes an die Öffentlichkeit und bat um Hinweise.

Beschreibung des Verdächtigen
  • Der verdächtige Mann soll im Jahr 1989 zwischen 45 und 48 Jahre alt gewesen sein. 
  • Er hatte dunkelbraunes Haar und hatte eine schlanke Statur. 
  • Er war mit einer graublauen Wolljacke, einem rot-weiß-schwarz karierten Hemd und einer braunen Cordhose bekleidet.

Hinweise brachte Polizei nicht weiter

Doch auch dieser Hinweis brachte die Ermittler nicht weiter auf die Spur des Mörders. Die Tatzeit war vermutlich der frühe Donnerstagmorgen, des 27. April 1989. Es gab damals aber sehr unterschiedliche Angaben darüber, wann Ernst Josef Pregler das letzte Mal lebend gesehen worden ist. Es war aber sicher, dass Ernst Josef Pregler in der Nacht vor dem Mord im Altstadtstüberl zu Gast war. Von dort wäre er dann aber gegen 23.35 Uhr alleine nach Hause gegangen. Ob er dann wirklich gleich nach Hause gegangen war oder ob er noch woanders war, ist unklar.

Die Gerüchte

In Neunburg machten allerdings Gerüchte die Runde, dass der arbeitslose Zimmerer am Vormittag des Tattages [27. April 1989] noch lebend gesehen worden ist. Eine Frau hatte ihn angeblich gegen 9.00 Uhr auf dem Stadtplatz getroffen.

Das Motiv

War Geldgier das Motiv? Klar war nur eins, dass das Bargeld von Ernst Josef Pregler fehlte. Auf dem Tisch lagen lediglich noch 17 Pfennige. Doch einen typischen Raubmord schlossen die Ermittler zunächst aus, denn bei dem gelernten Zimmerer war eigentlich nichts mehr zu holen. Wie ich schon erwähnt habe, hatte das Opfer den größten Teil seiner Arbeitslosenhilfe in Alkohol investiert. Im Altstadtstüberl war das Opfer, ein trinkfester Stammgast. In einem nahe gelegenen Abholmarkt kaufte er gerne mal Sechsämter-Tropfen, die dann vor dem Mapperlgrill auf dem Stadthallenplatz ausgetrunken wurden. Dort traf er sich häufig mit gleichgesinnten.

Größere Bargeldsumme dabei gehabt

Erst später fanden die Ermittler heraus, daß der 60-jährige am Tag seines Todes mehr Geld als sonst bei sich gehabt haben muss. Offenbar hatte er eine kleine Rentennachzahlung bekommen. In der Schmidt-Bank ließ er sich einen größeren Betrag von seinem Konto auszahlen. Wie immer, wenn er über Geld verfügte, zeigte er sich anschließend in seinem Stammlokal mehr als spendabel. Für ihn und seine Trinkkumpanen gab es an diesem Mittwochabend 15 Piccoloflaschen Sekt. Die Ermittler mutmaßten, ob diese Spendierfreudigkeit den Mörder angelockt hatte?

Opfer muss Mörder gekannt haben 

Ernst Josef Pregler muss seinen Mörder gekannt haben, da waren sich die Kripobeamten relativ schnell sicher. Ein Unbekannter wäre wohl kaum in das heruntergekommene, ärmliche Haus eingebrochen, um dort "fette Beute" zu machen. Außerdem gab es keine Anzeichen dafür, daß die Räumlichkeiten durchsucht worden sind. Auch die Brutalität, mit der der Täter vorgegangen war, sprach dafür, dass der Mörder sicherstellen wollte, daß das 60-jährige Opfer keine Hinweise mehr auf seine Person geben kann.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Ernst Josef Pregler wurde als Mord eingestuft.
Der Fall ist mittlerweile ein Cold Case und die Ermittlungen sind inaktiv. Sobald sich neue Hinweise ergeben, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat in der Nacht vom 26. April auf dem 27. April 1989, in der Diendorfer Straße 39 am Stadtrand von Neunburg vorm Wald, Landkreis Schwandorf, Oberpfalz, Bayern, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug wahrgenommen?
  2. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 27. April 1989, in der Nähe der Diendorfer Straße 39 am Stadtrand von Neunburg vorm Wald, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug beobachtet?
  3. Wer weiß, der für die Tat verantwortlich gewesen sein könnte?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
  5. Wer hielt sich im Frühling 1989 im Trinkermilieu von Neunburg vorm Wald auf und hat Gerüchte über den Mord gehört?
  6. Wer hielt sich im Frühling 1989 im Trunkermilieu von Neunburg vorm Wald auf, und kennt eine Person, die nach der Tat eine größere Menge Bargeld bei sich trug oder sich plötzlich anders verhielt?
  7. Wer hat am frühen Morgen, des 27. April 1989, rund um die Diendorfer Straße 39 am Stadtrand von Neunburg vorm Wald, andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Ernst Josef Pregler in Zusammenhang stehen könnten?
  8. Wer weiß, wo die Tatwaffe, vermutlich ein Hammer, abgeblieben ist?
  9. Wer hat hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Neunburg vorm Wald
Klosterberg 6
92431 Neunburg vorm Wald,
unter der Rufnummer 09672/9202-0 entgegen.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

HANNOVER: Vermisst Inka Köntges (2000)

MIDLUM: Vermisst Anja Beggers (1977)

ULM: Vermisst Daniel Eberhardt