SICKTE: Tötungsdelikt z. N. von Heike Wiatrowski (1977)

Der Mord an Heike Wiatrowski

Wer tötete Heike Wiatrowski?


Im heutigen Beitrag geht es um einen Cold Case, der schon über vier Jahrzehnte zurückliegt. Da die Polizei nun die Ermittlungen wieder aufgenommen hat, möchte ich auch auf diesen Fall aufmerksam machen. Der Mordfall stammt aus dem Jahr 1977 und ereignete sich in Sickte, im Landkreis Wolfenbüttel, Niedersachsen. Leider wurden nur sehr wenige Informationen zu dem Fall veröffentlicht. Der Fall ist bis heute ungelöst.

Der Mord an Heike Wiatrowski ist seit 1977 ungeklärt.
Wer tötete Heike Wiatrowski?
Foto: Polizei

Der Fall Heike Wiatrowski

Über die Person Heike Wiatrowski ist nur wenig bekannt. Heike Wiatrowski wurde im Jahr 1965 geboren. Im Jahr 1977 war Heike Wiatrowski 12 Jahre alt. Sie lebte mit ihren Eltern und einem Haus in Sickte, im Landkreis Wolfenbüttel, Niedersachsen. Sie ist Einzelkind und besuchte die 6. Klasse. [Anm Sickte ist eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen). Sie ist eine Mitgliedsgemeinde und gleichzeitig der Verwaltungssitz der Samtgemeinde Sickte. Im Jahr 2021 hatte Sickte 6.039 Einwohner.]

Heike Wiatrowski lebte mit ihren Eltern in Sickte, im Landkreis Wolfenbüttel, Niedersachsen.
Foto: Google

Die Entdeckung

Am Freitag, dem 18. Februar 1977 kam die 12-jährige Heike Wiatrowski nach Schulschluss direkt nach Hause. Die Eltern von Heike Wiatrowski waren nicht Zuhause, deshalb verbrachte das Mädchen den Freitagnachmittag allein zu Hause. Das Mädchen war gelegentlich auch mal alleine Zuhause, wenn die Eltern noch unterwegs sind. Am späten Nachmittag kamen die Eltern von Heike Wiatrowski nach Hause zurück. Als ihre Eltern zurückkommen, werden sie misstrauisch. Eigentlich ist die Tür immer abgeschlossen, aber an diesem Tag nicht.
Als sie nach ihrer Heimkehr das Wohnzimmer betraten, machten sie eine schreckliche Entdeckung. Die 12-jährige Heike Wiatrowski lag tot und blutüberströmt im Wohnzimmer. Die Eltern verständigten sofort die Polizei.

Heike Wiatrowski wurde in ihrem Wohnhaus in Sickte, im Landkreis Wolfenbüttel, Niedersachsen, von einem unbekannten Täter ermordet.
Foto: Google

Die Polizei erreichte Tatort

Als die Polizei den Tatort in Sickte erreichte, schauten sie sich die Leiche und den Tatort genau an. Die Kriminaltechniker fingen sofort an den Tatort zu dokumentieren und Spuren und Beweise sicherzustellen. Es war für die Ermittler offensichtlich, dass Heike Wiatrowski Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Die Leiche von Heike Wiatrowski wurde für weitere forensische Untersuchungen in das zuständige Rechtsmedizinische Institut gebracht.

Die Autopsie

Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass Heike Wiatrowski viele Schnitt- und Stichverletzungen aufwies. Zudem wurden massive Verletzungen durch stumpfe Gewalt am Körper des Mädchens entdeckt. Das Mädchen starb an einer Kombination von stumpfer Gewalteinwirkung, Schnitt- und Stichverletzungen.

Die Ermittlungen im Jahr 1977

Die damals gesicherten Spuren hätten mit dem Stand der damaligen Technik nicht so umfangreich ausgewertet werden können wie heute, heißt es seitens der Polizei. Trotz intensiver Ermittlungen wäre es damals nicht möglich gewesen, einen Tatverdächtigen anhand der sichergestellten Beweise zu überführen. Die Ermittlungen wurden schnell kalt und wurden dann eingestellt.

Der Zeuge

Es gibt die Zeugenaussage eines Nachbarsjungen, der damals Schreie und Türenklappern gehört haben will. Ein Mann soll laut "Ich höre jetzt auf" gerufen haben.

Ermittlungen im Jahr 1985

Im Jahr 1985 wurden die Ermittlungen in dem Ermittlungsverfahren neu aufgenommen. Jedoch konnte auch hier wieder kein Täter ermittelt werden. Der Fall wurde kalt und die Ermittlungen wurden erneut eingestellt.

Erneute Ermittlungen im Jahr 2022

Aktuell hat die Ermittlungsgruppe Cold Cases der Braunschweiger Polizeiinspektion die Ermittlungen im Mordfall Heike Wiatrowski wieder aufgenommen. Mit neuen technischen Möglichkeiten können nun Spuren vom Tatort neu ausgewertet werden, wodurch sich neue Ermittlungsansätze ergeben. Die Ermittlungsgruppe Cold Cases der Polizeiinspektion Braunschweig hat die Ermittlungsakten von damals neu aus- und bewertet. Hierdurch haben sich neue Verdachtsmomente gegen verschiedene Personen ergeben. Die Polizei Braunschweig hat in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig die Ermittlungen im Cold Case Fall Heike Wiatrowski vernimmt erneut Personen aus dem damaligen Umfeld. Es werden deshalb vor Ort in Sickte Zeugen befragt und Fingerabdrücke genommen. 

Die Polizei erhofft sich so, neue Hinweise auf einen möglichen Tatverdächtigen zu erlangen. Auch werden Fingerabdrücke gesammelt, um diese mit den Spuren von damals zu vergleichen.

Wird der Mord an Heike Wiatrowski nach 45 Jahren doch noch aufgeklärt? Die Polizei ist zumindest hoch motiviert und gibt nicht auf, den Mir d doch noch aufzuklären. 

Was war das Motiv der Tat?

Bisher konnte die Polizei Braunschweig keinen Täter ausfindig machen, auch das Tatmotiv ist unklar. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter aus dem persönlichen Umfeld des Opfers stammt. Die Annahme wird damit begründet, dass Heike Wiatrowski dem Täter die Tür geöffnet und ihn hereingelassen hatte. Einem Fremden hätte sie niemals die Tür geöffnet und hereingelassen. Zudem muss der Täter Kenntnis davon gehabt haben, dass das 12-jährige Mädchen allein zu Hause war.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Heike Wiatrowski wurde als Mord eingestuft. Obwohl der Fall ein Cold Case ist, wird aktuell in dem Fall ermittelt. Der Fall ist aktiv und die Akten sind offen.

Die Nachwirkungen

Die Polizei ist auf Hinweise des Bevölkerung angewiesen und sucht darüber hinaus Personen, die Hinweise zum Mord an Heike Wiatrowski geben können. Auf die Mithilfe der Bevölkerung kommt es entscheidend an.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat am Freitagnachmittag, dem 18. Februar 1977 eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug in der Nähe des Hauses der Familie Wiatrowski wahrgenommen?
  2. Wer hat am Freitagnachmittag, dem 18. Februar 1977, eine Person beim Betreten oder dem Verlassen des Hauses der Familie Wiatrowski in Sickte beobachtet?
  3. Wer weiß, wer für den Mord an Heike Wiatrowski verantwortlich gewesen sein könnte?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
  5. Ist Ihnen in den Tagen nach der Tat eine Person aus Ihrem Umfeld mit einer oder mehreren Verletzungen oder entsprechenden
  6. Verbänden/Pflastern etc. insbesondere an den Händen aufgefallen?
  7. Ist Ihnen speziell am Tattag [18. Februar 1977] eine Person aus ihrem Umfeld
  8. aufgefallen, die blutverschmierte Kleidung trug, zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt ihre Kleidung gewechselt hat oder Kleidung entsorgt hat?
  9. Wurde Ihnen über Auffälligkeiten in der Zeit seit der Tat von einer anderen Person berichtet?
  10. Kannten Sie Heike Wiatrowski näher und können Sie Hinweise über ihre Kontakte oder bestimmte Verhaltensweisen in der Zeit vor ihrem Tod geben?
  11. Ist Ihnen in der Zeit nach der Tat an einer Person aus Ihrem Umfeld ein Verhalten aufgefallen, was von deren bekannten
  12. Gewohnheiten abwich [Einsilbigkeit, Nervosität, ausweichendes Verhalten, Kontaktveränderung, Zurückziehen von den alltäglichen Kontakten]?
  13. Wer hat andere verdächtige Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Heike Wiatrowski in Zusammenhang stehen könnten?
  14. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Polizei unter 0531/476-2516 und schriftlich unter coldcases@pi-bs.polizei.niedersachsen.de entgegen.

In eigener Sache

Wenn ihr Lust habt, dann schaut doch auch gerne mal in meinen Zweitblog rein. Dort beschäftige ich mich mit [un-]geklärten Vermissten- und Mordfällen weltweit. 

Dort gibt es auch zwei besondere und sehr beliebte Formate. Es gibt dort das wöchentliche Format "Cold Case der Woche" und das monatliche Format "John und Jane Doe des Monats". Die aktuellen Beiträge der Formate habe ich Euch verlinkt.

Ich würde mich wirklich sehr über Euren Besuch freuen. Vielen Dank!


Liebe Grüße

Natalia

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