FLENSBURG: Tötungsdelikt z. N. von Sylivia D. (1994)
Wer tötete Sylivia D.?
Sommer 1994: Sylvia D. (25) arbeitet als Prostituierte im Flensburger Bahnhofsviertel. Es klopft an ihrer Tür. Nur der nächste Freier, denkt sie vermutlich. In Wahrheit gewährt sie ihrem Mörder den Zugang zu ihrer Wohnung. Noch immer ist unklar, wer der Mann ist, der das Leben der Frau mit zahlreichen Messerstichen vor 25 Jahren ein Ende setzte. Aber: Die Kripo-Ermittler haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Mit Hilfe neuer DNA-Spuren wollen sie den Mörder nun endlich überführen.
Wer tötete Sylivia D.? Foto: Polizei |
Es war ein warmer Sommertag im August 1994, an dem Sylivia D. ermordet wurde.
Viele Fenster und Balkone sind damals geöffnet. Nachbarn der 25-Jährigen hören die Frau sogar schreien. Doch daran sei man gewöhnt, erzählen Zeugen später. Es sei nichts Ungewöhnliches, Lärm und Geräusche aus der Wohnung zu hören.
Die Nachbarn alarmierten an jenem Tag im August 1994 nicht die Polizei. Sie waren an ungewöhnliche Geräusche gewöhnt, die aus den Wohnungen der Prostituierten kamen.
Einige Zeugen sagten später, dass es nicht ungewöhnlich sei, laute Geräusche aus der Wohnung in der Bahnhofstraße 50 in Flensburg zu hören.
In der Wohnung schrie die 25-jährige Prostituierte Sylvia D. um ihr Leben. Sie hatte zuvor ihrem Mörder die Tür aufgemacht. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau nach dem Öffnen der Tür von dem Täter gestoßen und geschlagen worden ist. Dann tötete der Unbekannte sie mit rund 30 Messerstichen.
Der Mann nahm die blutige Kleidung der Frau mit – und ein Gewebestück, das er aus ihrem Körper geschnitten hatte.
In Deutschland gibt es bis heute keine Tat mit vergleichbarem Muster“, so eine Sprecherin des Landeskriminalamtes. Die Ermittler gehen davon aus, dass Sylvia D. nur ein Zufallsopfer war. Der Täter muss gewusst haben, in welcher Wohnung sie sich aufhielt. Das untermauert die Aussage einer Frau, die damals in dem Haus arbeitete und 1993 in der Nachbarwohnung von einem Mann angegriffen und attackiert worden war. Ein Freund, der sich zufällig in der Wohnung aufhielt, konnte damals noch rechtzeitig eingreifen und Schlimmeres verhindern.
Sylvia D. konnte niemand helfen. Nach der Tat türmte der Mörder mit ihrer blutigen Kleidung in einem Taxi.
Er setzte sich – selbst blutverschmiert – in ein Taxi. Auf die Frage des Fahrers, wieso er so viele Blutflecke am Körper hätte, soll er nur geantwortet haben, dass er Fleischer sei. Die Fahrt ging weiter. Und der kaltblütige Mörder entkam.
Sie nannte sich bei ihrer Tätigkeit immer „Mandy“.
Als „Mandy“ inseriert die 25-Jährige damals regelmäßig in verschiedenen
Lokalzeitungen und
Tageszeitungen. Unter ihrem Namen wirbt sie mit „brandneu“, einem Herzchen und ihrer Telefonnummer. Probleme mit Freiern – die kennt „Mandy“ nicht. Sie ist gut besucht, verdient viel Geld. Hat keine Sorgen.
Ihre Freier empfang sie in einem Apartment. Die Wohnung befand sich in einem Mehrfamilienhaus.
Ihr Apartment – eine Modellwohnung. Ein Ort, an dem Sylvia D. – Mutter von zwei kleinen Kindern – nur ihrer Arbeit als Hure nachgeht. Genau so, wie es zwei weitere Frauen tun, im selben Mehrfamilienhaus an der Bahnhofstraße 50.
Das Haus liegt direkt gegenüber des Bahnhofs in Flensburg.
Wer kennt die Knöpfe? Foto: Polizei |
Polizei sucht Zeugen:
- Gibt es noch weitere Zeugen, die im August 1994 Personen mit auffälligem Verhalten oder blutiger Kleidung in der Nähe des Flensburger Bahnhofs gesehen haben?
- Kennt jemand die Herkunft der drei Knöpfe, die am Tatort gefunden worden sind?
- Gibt es ehemalige Bewohner des Hauses in der Bahnhofstr. 50, die damals nicht befragt werden konnten und weitere Hinweise geben können?
- Personen, die sich an einen Mann mit blutiger Kleidung im Bereich des Bahnhofs in Flensburg (Bahnhofstraße 50) erinnern können, werden geben, sich an die Polizei zu wenden.
Hinweise bitte an:
Tel. 0461 / 484 5555.
Für Hinweise, die zu dem Täter führen, ist eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt.
Am Mittwoch, den 11.12.2019 wurde in der ZDF Sendung "Aktenzeichen xy ungelöst" ein Filmbeitrag über den Fall ausgestrahlt. Auch die Ermittler waren im Studio von Rudi Cerne und baten die Bevölkerung um Mithilfe im Mordfall Sylivia D.!
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