POLEN: Vermisst Mariusz Perdek (2015)

Das Verschwinden von Mariusz Perdek

Was ist mit Mariusz Perdek passiert?

Im heutigen Beitrag geht es um einen polnischen Vermisstenfall, den ich gerade in meinem Zweitblog veröffentlicht habe und dieser Fall auch in diesen Blog passt. Wie schon mehrmals erwähnt, sowas mache ich wirklich nur selten. Mein Ziel ist es, Euch auch auf den Zweitblog aufmerksam zu machen. Auch wenn der zweite Blog super läuft und ich jeden Monat mehr Leser erhalte, gibt es viele Leser die nur diesen Blog kennen und nichts von meinen Zweitblog wissen. 

Hier im Blog beschäftigte ich mich mit ungeklärten Vermissten- und Mordfällen aus Deutschland und den Nachbarländern. Ich möchte aber langsam hier in diesem Blog nur noch Fälle aus Deutschland veröffentlichen und die Fälle aus den Nachbarländern möchte ich nur noch im Zweitblog veröffentlichen, da ich mich dort mit [un]geklärten Vermissten- und Mordfällen weltweit beschäftigte. Ich möchte eine klare Trennung zwischen dem ersten und zweiten Blog. Ich möchte Euch den Zweitblog wirklich an Herzen legen. 

Dieser Vermisstenfall wurde in meinem Zweitblog im wöchentlichen Format "Cold Case der Woche" veröffentlicht. Wenn ihr Lust habt mehr von solchen Fällen zu lesen, dann schaut doch auch mal in meinen Zweitblog rein. Dort gibt es nicht nur dieses wöchentliche Format, sondern auch das monatliche Format "John und Jane Doe des Monats". Aber nun zurück zum Fall.

Der polnische Vermisstenfall [Missing Cold Case] stammt aus dem Jahr 2015. Der Fall ereignete sich in Zabierzów Bocheński, in der Woiwodschaft Kleinpolen. Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden.

Das Verschwinden von Mariusz Perdek ist seit Januar 2015 ungeklärt.
Was ist mit Mariusz passiert?
Foto: Polizei

Der Fall Mariusz Perdek

Mariusz Perdek wurde im Jahr 1990 geboren. Er ist in Zabierzów Bocheński aufgewachsen und lebte bis zu seinem Verschwinden dort. [Anm. Zabierzów Bocheński ist ein Dorf in der Woiwodschaft Kleinpolen im Landkreis Wieliczka, in der Gemeinde Niepołomice. Das Dorf liegt am Ufer der Weichsel und ist ca. 30 km östlich von Krakau entfernt. Das Dorf ist von Wäldern umgeben und das Dorf ist sehr traditionell.]

Mariusz Perdek lebte bis zu seinem Verschwinden in Zabierzów Bocheński, in der Woiwodschaft Kleinpolen.
Foto: Automapa

Mariusz Perdek hat drei Geschwister. Er hat zwei ältere Schwestern Kaisa und Beata, und einen jüngeren Bruder Łukasz. Die vier Geschwister hatten meine einfache Kindheit, denn in den frühen Jahren ihrer Kindheit waren sie vom Stigma des Alkoholismus ihres Vaters geprägt. Ihre Mutter liebte ihre Kinder sehr und versuchte, sich so gut wie möglich um ihre Kinder zu kümmern. Ihr war es am wichtigsten, die Kinder vor den häuslichen Kämpfen und der häuslichen Gewalt des alkoholkranken Vater zu schützen.

Mariusz Perdek als Kind mit seiner Mutter.
Foto: Familie Perdek

Enge Beziehung zwischen den Geschwistern

Die Beziehungen zwischen den Geschwistern waren
sehr gut und eng. Die Geschwister hielten immer zusammen und waren füreinander da. Mariusz und seine Schwester Beata hatten eine sehr besondere und enge Beziehung, obwohl Beate 11 Jahre älter war. Sie waren nicht nur Geschwister, sondern auch beste Freunde. Wenn es Schwierigkeiten gab, dann halfen sich sich gegenseitig.

Mariusz Perdek mit seinem Bruder Łukasz Perdek.
Foto: Familie Perdek

Mariusz Perdek als Jugendlicher auf einer Familiemfeier.
Foto: Familie Perdek

Der Wendepunkt

Alle Kinder standen ihrer Mutter emotional sehr nahe, und daran änderte sich auch im Laufe der Jahre nichts, als sie älter wurden. Mariusz beendete die Grundschule, dann die Realschule, danach ging er sofort arbeiten, er wollte endlich sein eigenes Geld verdienen.

Der Umbau

Im Laufe der Zeit wurde das Haus der Familie Perdek umgebaut und es entstanden zwei separate Wohnungen. Beata und ihr Mann wohnten im Obergeschoss, die anderen Familienmitglieder lebten im Erdgeschoss. Dieser Zustand hält bis heute an.

Der Tod der Mutter

Im Jahr 2009 starb die Mutter der vier Geschwister. Die Mutter hatte fast ein Jahr gegen den Krebs gekämpft und den Kampf dann verloren.
Łukasz Perdek, der jüngste der vier Geschwister, war zu dieser Zeit noch auf dem Gymnasium. Alle Kinder haben ihren Tod miterlebt. Die Zeit nach dem Tod der Mutter war für alle Kinder sehr schwierig und das Fehlen einer Mutter in der Familie trug sicherlich dazu bei, dass sich die bestehenden Probleme [u.a. der Alkoholismus des Vaters] noch verschlimmerten.

Mariusz trennte sich von Freundin

Am 19. Januar 2015 ging Beata Perdek am Morgen zur Arbeit. Ihr Bruder Mariusz hielt sie kurz auf und erzählte ihr, dass seine Freundin nun ausziehen würde, ihre Sachen gerade packe und dann nach Krakau fahren würde. Beata Perdek ist von dieser Information nicht sonderlich überrascht, denn die Beziehung ihres Bruders war ziemlich turbulent, und Trennungen und Rückkehr scheinen fester Bestandteil ihrer Beziehung zu sein. Es war eine On-Off-Beziehung. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass Mariusz von dieser Situation keineswegs am Boden zerstört war.

Zu diesem Zeitpunkt konnte Beata Perdek noch nicht ahnen, dass der Tag, der alles in ihrem Leben verändern werde, gerade erst begonnen hatte.

Mariusz Perdek trennte sich am Tag seines Verschwindens von seiner Freundin.
Foto: Google

Der Anruf

Gegen 17.00 Uhr war Beata Perdek noch auf der Arbeit, als die Freundin von Mariusz anrief. Die Freundin ihres Bruders teilte ihr mit, dass Mariusz wahrscheinlich tot ist, weil er nicht ans Telefon geht.

Beata war völlig geschockt von dieser Information. Sie legte auf und rief dann sofort ihren Bruder an. Mariusz nahm aber den Anruf sofort entgegen. Er sagte Beata, dass er zu Hause ist, dass wirklich alles in Ordnung ist und sie sich keine Sorgen machen soll.

Besuch bei einem Freund

Beata atmete erleichtert auf, aber nach Feierabend gegen 18.00 Uhr rief sie ihren Bruder Mariusz noch einmal an, weil sie trotz seinen Zusicherungen über die ganze Situation doch etwas besorgt war. Mariusz nahm den Anruf entgegen und Beata konnte ihn trotz lauter Geräusche im Hintergrund ganz gut hören. Mariusz sagte ihr, dass er seinen Freund in Niepołomice besuchen und bald wieder nach Hause zurückkehren werde. Er wiederholte, dass alles in Ordnung wäre und sie sich völlig unnötig Sorgen machen würde.

Mariusz Perdek fuhr von seinem Heimatdorf [blaue Stecknadel] nach Niepołomice [rote Stecknadel].
Foto: Automapa

Keine Anzeichen von Trauer und Depression

Der Freund von Mariusz heißt Mateusz. Beata kennt ihn und weiß, dass sie sich oft treffen. Sie weiß, dass  Mariusz ihn sehr mag und ihm sehr vertraut. Mateusz arbeitete zu diesem Zeitpunkt in einem Geschäft in Niepołomice. Und dorthin ging Mariusz und besuchte Mateusz. Er blieb dort ungefähr eine Stunde; erzählte einem Kollegen die neuesten Nachrichten (über die Trennung von seiner Freundin) und erzählte ihm auch von seinen Plänen für die Zukunft. Mariusz sprach mit seinem Freund ganz normal, er war gut gelaunt und zeigte keine Anzeichen von Trauer oder Depressionen.

Als Beata Perdek ihren Bruder gegen 20.00 erneut anrief, war Mariusz noch bei Mateusz. Sie hatte erneut bei Mariusz angerufen, weil sie seit dem Gespräch mit der Freundin von Mariusz, eine undefinierte Angst einfach nicht loswerden kann. Als ihr Bruder den Anruf entgegen nahm, sagte Beata ihm, das sie möchte, dass er endlich nach Hause kommt.

Der Heimweg

Mariusz sagte seiner Schwester, dass er sich nun auf den Heimweg machen und sofort zur Bushaltestelle gehen werde. Und Mariusz Perdek stieg tatsächlich in den Bus ein. Das konnte später durch die Aufnahmen der Überwachungskameras bestätigt werden.

Die Haltestelle befindet sich auf der anderen Straßenseite, direkt neben dem Geschäft, wo Mariusz seinen Freund getroffen hat.

Telefonisch nicht mehr erreichbar

Danach war Mariusz telefonisch nicht mehr zu erreichen. Beata versuchte immer wieder, Mariusz telefonisch zu erreichen, aber alle Versuche waren erfolglos. Das Telefon von Mariusz war aber nicht ausgeschaltet, sondern war die ganze Zeit eingeschaltet. Ein Signal war ganz deutlich zu hören, aber Mariusz nahm keinen der Anrufe seiner Schwester entgegen. Dieser Zustand dauert bis etwa 22.00 Uhr an, danach wurden die Anrufe sofort an die Mailbox weitergeleitet. Diese Angaben wurden später bestätigt. Die Polizei konnte die gemachten Angaben nach Überprüfung der Rechnungen bestätigen. Nach der polizeilichen Überprüfung der Rechnungen und der Telefonaufzeichnungen ist bekannt, dass das Mobiltelefon von Mariusz Perdek bis 22.00 Uhr aktiv war, denn Mariusz hatte zu diesem Zeitpunkt seine Ex-Freundin per SMS kontaktiert.

Mariusz wurde auf der Brücke in Niepołomice gesehen

Um 21.30 Uhr wurde Mariusz auf der Brücke in Niepołomice von einer Nachbarin gesehen, die mit dem Bus nach Hause fahren wollte [Anm. Dies wurde dank der von ihr am nächsten Tag erhaltenen Informationen bekannt]. Die Nachbarin sah, wie Mariusz telefonierte. Die Frau kennt ihn seit ihrer Kindheit und ist eine sehr zuverlässige Person und Zeugin, daher kann ein Irrtum definitiv ausgeschlossen werden. Die Nachbarin konnte den Ermittlern auch Details nennen, wie Mariusz gekleidet war. Die Details zur Kleidung, die die Nachbarin nannte, entsprach dem, was er an diesem Abend tatsächlich getragen hatte. 

Beata wartete die ganze Nacht ungeduldig auf ihren Bruder und versuchte ihn immer wieder auch telefonisch zu erreichen, aber Mariusz kam in dieser Nacht nicht nach Hause und sein Mobiltelefon war ausgeschaltet. Beata machte sich sehr große Sorgen um ihren Bruder und war in Panik, vor allem wegen dem Gespräch mit der Freundin von Mariusz, früher am Abend.

Der nächste Morgen nach dem Verschwinden

Seit dem Morgen suchten Beata und ihre Schwester intensiv nach ihrem Bruder. Zuerst riefen sie alle seine nahen und entfernten Freunde an, aber niemand hatte Mariusz gesehen oder etwas von ihm gehört. Als Beata und ihre Schwester mit den Anrufen nicht einen Schritt weiter kamen, machten sie sich auf den Weg nach Niepołomice. Das war schließlich der letzte bekannte Aufenthaltsort von dem 25-jährigen Mariusz Perdek gewesen.
Die beiden Schwestern hatten Fotos von Mariusz dabei und gingen mit den Fotos in jedes Geschäft in Niepołomice. Dort zeigten sie jedem Angestellten die Fotos von Mariusz und fragten alle, ob jemand ihn am gestrigen Abend oder in der Nacht gesehen hatte. Die Frauen durchsuchten auch auf eigene Faust das Gelände in Niepołomice an der Weichsel, ausgehend von der Stelle, an der Mariusz auf der Brücke von der Nachbarin gesehen wurde [Anm. Beata hatte schon mit der Nachbarin gesprochen und wusste das sie ihn auf der Brücke gesehen hatte], und entlang des Ufers. Sie fingen auch an, Plakate mit Informationen über das Verschwinden von Mariusz in Geschäften in Niepołomice aufzuhängen.

Mariusz Schwester Beata suchte selbständig nach ihm. Sie hing überall in Niepołomice Plakate auf und sprach mit den Menschen in Niepołomice.
Foto: Google

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Auch Beata ging zur Polizeistation. Das Verschwinden wurde von den Beamten sehr ernst genommen und die Beamten leiteten sofort erste polizeiliche Maßnahmen ein. Es wurden sofort mehrere Beamte damit beauftragt, nach Mariusz zu suchen und die Bewohner zu befragen. Die Beamten begannen mit ihrer Arbeit in dem Gebiet, in dem Mariusz Perdek am Vorabend gesehen wurde.

Schwester suchte weiter nach Mariusz

Beata ging auch zu einem Obdachlosen, der bekanntermaßen in einer Kaserne in der Nähe der Brücke lebte. Der Obdachlose behauptete, nachts (d. h. einige Stunden nach dem Verschwinden von Mariusz) einige Schreie oder eher einen lauten Streit gehört zu haben, höchstwahrscheinlich am Telefon. Der Obdachlose ging nicht nach draußen, aber er war sich sicher, dass es die Stimme eines jungen Mannes war. Der Streit dauerte ziemlich lange, bis etwa 1.00 Uhr morgens. Es ist jedoch nicht sicher, ob es tatsächlich Mariusz war und ob der Obdachlose die Wahrheit sagte. Der Obdachlose wurde später von Polizisten verhört, denen er auch das gleiche erzählte.

Die Suche

Am 21. Januar 2015, ein Tag nachdem Mariusz als vermisst gemeldet wurde, suchten Polizeitaucher die Weichsel von Niepołomice bis Nowe Brzesko ab. Sie verwendeten auch Sonar, um nach ihm zu suchen. Außerdem suchte die Feuerwehr mit Booten das Flussufer ab. Sie fanden jedoch nichts.

Polizei und Feuerwehr suchten in der Weichsel, am Ufer der Weichsel und in Niepołomice nach Mariusz Perdek.
Foto: Google

Die Polizei dachte zunächst an Suizid. Das lag vor allem daran, dass Mariusz an dem Tag, als er das Haus verließ, mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte. Außerdem hatte sich der Mann bereits mehrfach selbst verletzt [Anm. Er fügte sich an den Armen Schnitte zu]. Und genau das hatte er auch gemacht, als es darum ging, sich von diesem Mädchen zu trennen. Nach Angaben der Polizisten erhöhte dies die Wahrscheinlichkeit, dass Mariusz Selbstmord begehen wollte. Wichtig für die Polizei war in diesem Zusammenhang auch, dass Mariusz zuletzt auf der Brücke gesehen wurde. Die Polizei dachte, er wäre möglicherweise von der Brücke in die Weichsel  gesprungen.

Trotzdem fiel es der Familie und den Freunden von Mariusz Perdek sehr schwer, an Suizid zu glauben. Seine engsten Vertrauten betonten immer wieder, dass seine früheren Suizidversuche nicht ernst waren, er wollte  Aufmerksamkeit. Mariusz hat genaue Pläne für die nahe Zukunft gemacht (zum Beispiel wollte er mit seinem Kollegen nach Norwegen zu einem bereits vereinbarten Job fahren). Zu seiner Stimmung am Tag seines Verschwindens betonte Beata, die mehrfach mit ihrem Bruder an diesem Tag gesprochen hatte, dass in seiner Stimme keine Anzeichen von schlechter Laune lagen, und er wiederholte mehrmals, dass er direkt nach Hause gehe.

Aufnahmen der Überwachungskamera bestätigten Aussagen

Die Angaben wurden auch durch die Aufnahmen der Überwachungskamera des Ladens bestätigt, in dem Mariusz seinen Freund kurz vor seinem Verschwinden traf. Die Überwachung war von sehr guter Qualität. Die Ermittler konnten sehen, dass Mariusz während des Gesprächs mit seinem Freund lächelte und sogar gut drauf war.

Viele Fragezeichen

Niemand wusste, warum Mariusz nicht nach Hause gegangen ist. Es ist auch nicht bekannt, was er im Zeitraum zwischen dem Verlassen des Ladens um 20.00 Uhr und 21.30 Uhr tat, als er zuletzt von der Nachbarin auf der Brücke gesehen wurde. Vom Geschäft bis zur Brücke sind es etwa 15 Gehminuten, aber die Überwachung an der Brücke war leider seit einiger Zeit defekt, sodass Sie sie in keiner Weise überprüfen können, was auf der Brücke passierte oder wohin er ging. In den anderen Stadtteilen von Niepołomice gab es überall Überwachungskameras. Die Ermittler haben später alle Aufnahmen [z. B. an Tankstellen) gesichtet, aber Mariusz war auf keiner dieser Aufnahmen zu sehen.

Von Mariusz fehlt weiterhin jede Spur

Die nächsten Tage vergingen, aber von Mariusz fehlte weiterhin jede Spur. Die für den Fall zuständige Polizei aus Wieliczka war aber auch weiterhin aktiv. Die Polizei ließ das DNA-Profil von Mariusz Perdek erstellen. Das Profil wurde zur Überprüfung in die nationale Datenbank eingegeben, jedoch gab es keine Übereinstimmung. Die Ermittler wollten die Möglichkeit ausschließen, dass Mariusz Perdek irgendwo in Polen als unbekannter Toter aufgefunden wurde. Und in ganz Polen wurde kein unbekannter Toter gefunden, der mit dem DNA-Profil von Mariusz Perdek übereinstimmte.

[Ex]-Freundin beteiligte sich nicht an der Suche 

Die engsten Freunde waren sehr überrascht, dass seine [Ex]-Freundin sich nicht an der Suche nach Mariusz beteiligte. Sie fragte nicht einmal, ob Mariusz gefunden wurde. Es sah so aus, dass sie sich keine Sorgen um Mariusz machte.

Plakate wurden abgerissen

Noch etwas beunruhigte die Familie und Freunde des Vermissten sehr, denn jedes Mal wurden die von ihnen aufgehängten Plakate immer wieder abgerissen, und das war ganz klar eine bewusste Aktion. Besonders die Plakate, die in Niepołomice und Zabierzów Bocheński aufgehängt wurden, sind in kurzer Zeit wieder verschwunden. Die Familie schrieb auf den Plakaten eine Botschaft mit der Aufforderung, die Plakate bitte dort hängen zu lassen, jedoch brachte dies nicht und die Plakate wurden weiterhin entfernt. Es konnte nie geklärt werden, wer es getan hat und warum man dies gemacht hat.

Die Vermisstenplakate in Niepołomice wurden immer wieder abgerissen. Wer machte dies und warum?
Foto: Google

Freund von Mariusz meldete sich bei Beata

Im Juni 2015, einige Monate nach dem Verschwinden von Mariusz Perdek, erhielt Beata einen interessanten Anruf. Sławomir, ein anderer Freund von Mariusz, rief bei Beata zu Hause an. Sławomir bat Beata darum, eine Nachricht an Mariusz weiterzuleiten. Er wollte, dass sie Mariusz sagte, dass er ihn unbedingt anrufen sollte. Beata erstarrte am Telefon und bekam kein Wort heraus. Als Beata nach wenigen Augenblicken wieder sprechen konnte, sagte sie ihm, dass ihr Bruder spurlos verschwunden ist und er sich seit dem 19. Januar 2015 bei niemandem mehr gemeldet hat. Sławomir war sehr überrascht, denn er teilte  Beata mit, dass Mariusz ihn vor etwa zwei oder drei Monaten, d.h im März oder April 2015 kontaktiert hat. Das ist schon erwähnenswert, denn wenn das stimmt, dann hatte Mariusz definitiv nach seinem Verschwinden noch Kontakt zu einem Freund.

Hat Mariusz Perdek tatsächlich im März/April 2015 Kontakt zu seinem Freund aufgenommen?
Foto: Google

Mariusz wollte Adresse nicht nennen

Sławomir behauptete, das Mariusz ihn damals angerufen und ihm gesagt habe, dass er nicht mehr mit seiner Freundin zusammen wäre und nicht mehr bei seiner Familie wohne, sondern dass er in Krakau wäre und ihn gerne treffen würde (Sławomir); Er fügte noch hinzu, dass er ihm seine Adresse nicht nennen werde. Mariusz sagte ihm, dass er sich nur mit ihm treffen werde, wenn sie vorher einen Termin an einem öffentlichen Platz vereinbart hätten und er ihm nicht zeigen werde, wo er nun in Krakau lebte. Sie haben an diesem Tag jedoch keinen Termin vereinbart.

Von welcher Nummer rief Mariusz an?

Beata fragte Sławomir natürlich nach der Nummer, von der Mariusz angerufen hatte. Sławomir teilte ihr mit, dass er die SIM-Karte, die er in seinem Telefon hatte, als Mariusz ihn anrief, nicht mehr hat. Er versprach Beata aber, nach der SIM-Karte zu suchen und ihr die Nummer  zu geben, wenn er die Karte finden sollte.

SIM-Karte gefunden

Sławomir gelang es tatsächlich, seine alte SIM- Karte zu finden. Bereits am nächsten Tag gab er Beata die Nummer. Beata schrieb die Nummer auf und rief sofort die zuständige Polizeibehörde an. Sie gab die Nummer an die Behörden mit der Bitte, die Nummer zu überprüfen. Sie selbst entschied sich, die Nummer nicht anzurufen, weil sie ihren Bruder nicht erschrecken wollte.

Es verging eine halbe Stunde, als Sławomir erneut Beata anrief und ihr sagte, dass sie die Nummer wegwerfen solle, weil Mariusz diese SIM-Karte und Nummer nicht mehr hat.

Widersprüchliche Informationen und Aussagen

Beata war sehr verärgert darüber, dass sie widersprüchliche Informationen und Aussagen von ihm erhalten hatte. Sie verlangte eine sofortige Aufklärung von Sławomir, jedoch äußerte sich Sławomir nicht mehr dazu.

Doch schon bald wurde die von Sławomir angegebene Nummer von der Polizei überprüft. Es stellte sich heraus, dass diese Nummer nicht registriert war und keiner Person zugeordnet werden konnte; die Nummer war seit einiger Zeit geschlossen und deaktiviert.

Mehrfache Befragung von Sławomir

Die Polizei telefonierte mehrmals mit Beata, die den Ermittlern alles über den Anruf von Sławomir erzählte. Sławomir wurde danach mehrfach von der Polizei verhört. Er hielt aber immer konsequent an dem fest, was er Beata und der Polizei beim ersten Mal gesagt hatte.

Unbestätigte Sichtung

Einige Zeit später teilte jemand aus der Familie von Beatas Ehemann mit, dass ein Mann, der Mariusz sehr ähnelte, innerhalb eines Monats mehrmals in Begleitung eines Mädchens an einer Haltestelle in Podkarpacie gesehen wurde, aber er tauchte dort danach nie wieder auf und niemand konnte diese angebliche Sichtung von Mariusz Perdek jemals überprüfen. 

Foto von Mariusz Perdek entdeckt?

Beata fand zufällig in den Medien ein Foto von einem Mann, der an einem Lauf in Schlesien teilgenommen hatte. Der Mann auf dem Foto trug eine Kapuze auf dem Kopf, aber sein Gesicht war ganz deutlich zu erkennen: Er sah der vermissten Person tatsächlich sehr ähnlich. Dank der Anzeige dieser Tatsache bei der Polizei, war es den Ermittlern möglich, den Mann zu identifizieren. Dieser Mann war definitiv nicht Mariusz Perdek. Er war nur ein Mann, der Ähnlichkeit mit Mariusz Perdek hatte.

Familie suchte weiter nach Mariusz

Die Familie arbeitete auch selbstständig alleine weiter und machte alles, was möglich war. Sie hing immer wieder Plakate mit Informationen über das Verschwinden von Mariusz an den Türen von Geschäften und an Haltestellen in Niepołomice auf. Sie fuhren auch  Krakau, Wola Zabierzowska und Wieliczka und machten auch dort auf sein Verschwinden aufmerksam. Die hingen dort Plakate auf und sprachen mit den Menschen vor Ort. 


Fernsehsendung berichtete über den Fall

Dank der Bemühungen der Angehörigen wurde der Fall in die polnische Fernsehsendung, die sich mit ungelösten Kriminalfällen beschäftigt, aufgenommen. [Anm. Die Sendung ist vergleichbar mit der deutschen Sendung "Aktenzeichen XY"] Am 24. Februar 2017 wurde ein Filmbeitrag über das Verschwinden von Mariusz Perdek im polnischen Fernsehen ausgestrahlt. Aber auch nach der Sendung erhielt die Polizei leider keine neuen Hinweise.

Die Theorien

Es gibt drei Theorien in dem Fall, auf die ich kurz eingehen möchte. Alle drei Theorien wurden von der Polizei in Betracht gezogen.

1. Theorie "Suizid"

Hat Mariusz Perdek sich das Leben genommen?

Dies war zunächst die favorisierte Theorie der Polizei. Aufgrund der Aussage der [Ex]-Freundin von Mariusz, dass er sich etwas antun könnte, glaubten die Ermittler, dass Mariusz sich wegen der Trennung das Leben nehmen könnte oder sogar schon genommen hatte. Beata war wegen dem Anruf zunächst in Panik und dachte, dass er sich das Leben nehmen könnte, obwohl er weder am Morgen wegen der Trennung besonders schlecht drauf war noch depressiv war. Nach einem kurzen Gespräch mit Mariusz war ihr klar, dass alles in Ordnung mit ihm ist. Auch seine Freunde waren alle der Meinung, dass Mariusz sich niemals das Leben genommen hätte. Zumal er Pläne für die nahe Zukunft gemacht hatte. Auch als er am Abend seines Verschwindens seinen Freund auf der Arbeit besuchte, war Mariusz in bester Stimmung. Alle Angaben der Familie und der Freunde von Mariusz Perdek konnten von der Polizei bestätigt werden. Auf den Aufnahmen der Überwachungskameras war deutlich zu sehen, dass Mariusz sehr gut drauf war und es keine Anzeichen von Trauer oder Depression gab. Die Polizei glaubte nun nicht mehr an einen Suizid, jedoch wollten sie diese Möglichkeit nicht komplett ausschließen.

2. Theorie "Mord"

Wurde Mariusz Perdek Opfer eines Verbrechens?

Auch diese Möglichkeit wurde von den Ermittlern in Betracht gezogen. Da es  seit 2015 kein Lebenszeichen mehr von Mariusz gibt, muss mit dem schlimmsten gerechnet werden. Möglicherweise wollte Mariusz Perdek zunächst freiwillig sein gewohntes Lebensumfeld verlassen und geriet dabei an die falschen Leute. Hier könnte es viele mögliche Szenarien geben, wie und warum er getötet wurde, aber das wäre zu diesem Zeitpunkt reine Spekulation. Es wurde bis dato zwar keine Leiche von Mariusz Perdek gefunden, aber da es seit 7 Jahren kein einziges Lebenszeichen von ihm gibt, kann diese Theorie nicht ausgeschlossen werden.

3. Theorie "Freiwilliges Verschwinden"

Hat Mariusz Perdek freiwillig sein gewohntes Lebensumfeld verlassen?

Es könnte tatsächlich so sein, dass Mariusz Perdek sein gewohntes Lebensumfeld verlassen hat, um irgendwo ein neues Leben zu beginnen. Es gibt auch einige Indizien, die in diese Richtung deuten. Wenn das stimmt, was Sławomir der Schwester von Mariusz erzählt hat, dann wäre Mariusz Perdek im März bzw. April 2015 definitiv noch am Leben gewesen. Angeblich lebte er zu diesem Zeitpunkt in Krakau. Wenn dies stimmt, dann hat Mariusz Perdek tatsächlich mit seinem alten Leben gebrochen und irgendwo anders ein neues Leben begonnen.

Fazit:

In diesem Fall ist es schwierig sich auf eine der Theorien festzulegen. Ich persönlich glaube nicht, dass Mariusz Perdek sich das Leben genommen hat. Vermutlich hätte man früher oder später seine sterblichen Überreste gefunden. Und wenn das stimmt, was Sławomir sagt, dann war Mariusz Perdek im März bzw. April 2015 am Leben. Es wurde ja davon gesprochen, dass Mariusz sich wegen der Trennung umbringen wollte. Wahrscheinlich hätte er dies kurz nach seinem Verschwinden gemacht. Ich glaube nicht, dass er sich Monate später, doch noch das Leben nimmt. Und laut den Ermittlern war Mariusz Perdek am Abend seines Verschwindens nicht depressiv oder hatte mit der Trennung zu kämpfen. 

Es könnte sein, dass Mariusz Perdek auch Opfer eines Verbrechens wurde. Wie ich schon erwähnt habe, gibt es viele Möglichkeiten, wie und warum Mariusz getötet wurde. Es gibt aber eigentlich keinen richtigen Beweis für diese Theorie, außer dass es seit 2015 kein Lebenszeichen mehr von ihm gibt. Auch das sich bis heute keine Zeugen bei der Polizei gemeldet haben, die seit Januar 2015 mit Mariusz Perdek Kontakt hatten, bekräftigt die Möglichkeit eines Verbrechens.

Es könnte tatsächlich sein, dass Mariusz Perdek mit seiner Familie und seinem alten Leben gebrochen und irgendwo ein neues Leben begonnen hat. Ich bin immer hin und her gerissen, mal glaube ich, dass Mariusz Perdek irgendwo ein neues Leben angefangen hat und dann bin ich fest davon überzeugt, dass er nicht mehr lebt. Für mich persönlich ist es nur schwer zu verstehen, warum Mariusz mit seiner Familie gebrochen hat. Er hatte eine sehr enge Beziehung zu seinen Geschwistern, besonders zu seiner Schwester Beata und er wusste doch sicherlich, dass alle sich große Sorgen um ihn machen würden. Ich verstehe nicht, warum er dies mit seinen Geschwistern und seinen Freunden macht. Alle suchten nach ihm und malten sich im Kopf die schlimmsten Dinge aus, was mit ihm passiert sein könnte. Wenn es darum ginge, irgendwo ein neues Leben zu beginnen, dann hätte er dies jederzeit machen können. Niemand hielt ihn zu Hause fest. Er war volljährig, frei und selbstständig. Er hätte ohne Probleme überall hingehen können. Daher kann ich es nicht verstehen, wenn er tatsächlich freiwillig verschwunden ist, warum er sich nicht einfach bei seiner Familie meldet und kurz seine Beweggründe erzählt. Besta sagte, wenn er uns nicht in seinem Leben haben will, dann müssen wir es akzeptieren, aber wir möchten einfach nur wissen, dass er lebt und es ihm gut geht. 

Die Polizei und alle anderen haben diese Theorie tatsächlich erst richtig in Betracht gezogen, als Sławomir erzählte, dass er im März bzw. April 2015 mit ihm noch Kontakt hatte. Ich weiß, aber nicht, ob man den Angaben von Sławomir Glauben schenken kann, schließlich kam später auch heraus, dass er bei der Sache mit der SIM-Karte nicht ganz bei der Wahrheit geblieben ist. Und es gibt nur die Aussage von Sławomir. Es gibt keinen weiteren Menschen, der Mariusz nach seinem Verschwinden gesehen oder gesprochen hat. 

Für Mariusz Schwester Beata ist die ganze Sache kaum zu ertragen. Wenn er tatsächlich freiwillig sein gewohntes Lebensumfeld verlassen hat, dann möchte sie wissen, warum er nichts mehr mit seinen Geschwistern zu tun haben will. Beata erzählte immer wieder, dass es weder einen Streit noch Probleme unter den Geschwistern gab. Im Gegenteil, alle hielten immer zusammen und sagten sich immer alles, wobei Beata heute sagt, dass sie wohl nicht alles von ihrem Bruder wusste. Es kam heraus, dass Mariusz etwa 6 Wochen vor seinem Verschwinden einen Damenrock in Größe 48 bestellt hatte. Diesen Rock erhielt er auch und gab ihn auch nicht zurück. Es war sofort klar, dass dieser Kauf niemals für seine damalige Freundin bestimmt war, denn sie hatte eine sehr schlanke Figur. Ein Rock in Größe 48 spricht für eine doch recht füllige Frau. Sie kann sich bis heute nicht erklären, für wen und warum er diesen Rock gekauft hat. Auch die Polizei konnte nie herausfinden, für wenn dieser Rock bestimmt war.

Ich finde diesen Punkt sehr  interessant, denn daraus ergeben sich ganz neue Fragen:
  • War er möglicherweise im Zeitraum rund um sein Verschwinden mit einer anderen Frau zusammen, für die der Rock bestimmt war? 
  • War Mariusz deshalb auch nicht traurig über die Trennung mit seiner damaligen Freundin?
  • Ist er wegen der neuen Frau verschwunden? 
  • Lebt er mit ihr zusammen? Warum brach er den Kontakt zu seiner Familie ab?
  • Warum hat er niemanden von dieser Frau erzählt? 
  • Hatte er irgendwelche Probleme, von denen niemand wusste? Musste er deshalb sein gewohntes Lebensumfeld verlassen?
  • Warum verschwand er ohne persönliche Gegenstände mitzunehmen?
  • Hatte er Kontakt zu Menschen, die nicht gut für ihn waren? 
  • Schuldete er jemanden Geld?
  • Was verheimlichte er alles von seiner Familie?

Diese Fragen werden wohl erst beantwortet, wenn man Mariusz Perdek [tot oder lebend] gefunden hat. 

Ich möchte abschließend sagen, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt weder ein freiwilliges Verschwinden noch ein Gewaltverbrechen ausschließen kann.
Ich hoffe aber, dass er lebt und es ihm gut geht. 

Beschreibung von Mariusz Perdek
  • Mariusz Perdek wurde im Jahr 1990 geboren.
  • Er verschwand am 19. Januar 2015 aus seinem gewohnten Lebensumfeld. 
  • Bis zu seinem Verschwinden lebte er in dem Dorf Zabierzów Bocheński (und formell im Zusammenschluss mit ihm Wola Zabierzowska), in der Woiwodschaft Kleinpolen.
  • Zum Zeitpunkt seines Verschwindens war er 25 Jahre alt.
  • Er ist 180 cm groß, von schlanker Statur und hat grüne Augen.
  • Er hat Narben am Kopf. 
  • Er hat auch Narben am Handgelenk der linken Hand, die er sich selbst zugefügt hat [Selbstverletzung/
  • Selbstverstümmelung].
  • Er hat ein Tattoo auf dem Bauch mit einer Inschrift.
  • Über die Kleidung, die er trug, als er verschwand, ist nichts bekannt.

Versuche Mariusz  telefonisch zu erreichen

Beata, die nach dem Verschwinden ihres Bruders regelmäßig (zuerst sehr oft, dann etwas seltener) auf seinem Mobiltelefon anrief, konnte diese Gewohnheit nicht aufgeben und rief trotz des Verstreichens der folgenden Jahre alle drei bis vier Wochen einmal die Nummer von Mariusz an, jedoch wurde sie immer sofort an die Mailbox weitergeleitet.

Anruf im Juli 2017

Beata erwartete auch nichts anderes, als sie irgendwann im Juli 2017 so einen Anruf tätigte und dabei fast einen Herzinfarkt erlitt, denn das Telefon hatte auf einmal ein Signal und klingelte ohne sofort auf der Mailbox zu landen.

Anruf wurde angenommen 

Als nach einer Weile, der Anruf angenommen wurde und sie die Stimme eines Fremden hörte, schrie Beata vor Aufregung ins Telefon und fragte: 

„Woher hast du die Nummer meines Bruders?!“

Der Mann antwortete ihr sehr ruhig und sagte ihr,  dass er diese Nummer vom Mobilfunkanbieter Orange bekommen hat. Beata teilte ihm mit, dass sie aufgrund des Verschwindens ihres Bruders, der Vorbesitzer  dieser Nummer war, diese Tatsache bei der Polizei melden musste. Den Mann störte das nicht.

Anruf bei Mobilfunkanbieter Orange

Unmittelbar nach diesem Gespräch rief Beata bei Orange an und fragte, ob die Nummer ihres vermissten Bruders (und damit noch von einer gesuchten) Person möglicherweise vom jemand anderem benutzt wird. Das Unternehmen entgegnete, dass dies möglich wäre. Standardmäßig wird eine Telefonnummer, die eine gewisse Zeit nicht genutzt wurde, an einen anderen Nutzer weitergegeben.

Die Nachwirkungen

Die Familie und Freunde leben seit Januar 2015 in Ungewissheit. Beata fühlt sich hilflos, sie hat alle Handlungsmöglichkeiten ausgeschöpft. Zumindest würde sie gerne wissen, dass ihr Bruder am Leben und wohlauf ist. 
Wenn Mariusz tatsächlich tot ist, möchte Beata das wissen und seinen Leichnam finden, um ihn würdevoll begraben und eine Kerze auf seinem Grab anzünden zu können.
Es ist bis heute völlig unklar, was mit Mariusz Perdek passiert ist. Auch die Umstände seines Verschwindens konnten nie aufgeklärt werden.

Aktuelle Einstufung des Falls

Mariusz Perdek wurde als gefährdete vermisste Person eingestuft. Die Ermittler schließen auch ein Gewaltverbrechen nicht aus. Aktuell wird nicht aktiv in dem Fall ermittelt, da es keine neuen Ermittlungsansätze oder Hinweise gibt. Die Akte wurde aber nicht geschlossen. Um neue Ermittlungen anzustoßen, sind die Strafverfolgungsbehörden auf neue Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein. 

Mariusz Perdek ist seit sieben Jahren spurlos verschwunden. Wenn er doch noch lebt, dann wäre er 32 Jahre alt.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Mariusz Perdek am 19. Januar 2015 nach 22.00 Uhr in Niepołomice, in der Woiwodschaft Kleinpolen, gesehen oder gesprochen?
  2. War er allein oder in Begleitung? 
  3. Wer hat Mariusz Perdek nach dem 19. Januar 2015 gesehen oder gesprochen?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe seines Verschwindens?
  5. Wer weiß, der oder was für sein Verschwinden verantwortlich gewesen sein könnte?
  6. Wer kennt den derzeitigen Aufenthaltsort von Mariusz Perdek? 
  7. Wer weiß, was mit Mariusz Perdek passiert ist?
  8. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Mariusz Perdek in Zusammenhang stehen könnten?
  9. Wer weiß, für wen er den Rock in Größe 48 gekauft hat?
  10. Wer weiß, ob Mariusz Perdek vor seinem Verschwinden eine Frau kennengelernt hat?
  11. Wenn Mariusz Perdek tatsächlich ein neues Leben begonnen hat, wer kann Angaben darüber machen, warum Mariusz den Kontakt zu seiner Familie und seinen Freunden abgebrochen hat?
  12. Wer weiß, ob Mariusz Perdek irgendwelche Probleme mit anderen Leuten hatte?
  13. Wer weiß, ob er in kriminelle Aktivitäten verstrickt war?
  14. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Wenn Sie Informationen zu dem Fall haben, wenden Sie sich bitte an das  Komisariat Policji w Niepołomicach [Polizeibehörde 
Niepołomice]
Plac Zwycięstwa 8, 
32-005 Niepołomice, Polen,
unter der Rufnummer
+48 47 834 11 11.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

HANNOVER: Vermisst Inka Köntges (2000)

MIDLUM: Vermisst Anja Beggers (1977)

ULM: Vermisst Daniel Eberhardt