COLD CASE DES MONATS: Vermisst Anke Beck (1987)

Das Verschwinden von Anke Beck

Was ist Anke Beck zugestoßen?


Ein neuer Monat hat gerade angefangen und ich habe den neuen Beitrag für das monatliche Format "Cold Case des Monats" fertiggestellt. Dieser Missing Cold Case stammt aus dem Jahr 1987 und ereignete sich in Bad Langensalza, Thüringen. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Thüringen noch zu der DDR. Der Fall ist bis heute ungeklärt.

Das Verschwinden von Anke Beck ist seit 1987 ungeklärt.
Foto: Google

Der Fall Anke Beck

Anke Beck wurde im Jahr 1968 in der DDR geboren. Im April 1987 war Anke Beck 19 Jahre alt. Sie lebte bei ihren Eltern in Mühlhausen, Thüringen. Die künftige Studentin absolvierte beim VEB Kraftfahrzeugwerk Gotha ein praktisches Jahr.

Anke Beck lebte in Mühlhausen.
Foto: Michelin

Feiern mit Kollegen

Am Abend des 30. April 1987 feierte die 19-jährige Anke Beck mit ihren Kollegen im VEB Kraftfahrzeugwerk Gotha. Es ist die Nacht zum 1. Mai 1987, wo viele Leute unterwegs sind und in den Mai hinein feiern.

Das Verschwinden

Nach der Feier fuhr Anke Beck gegen 23.30 Uhr mit dem Personenzug P 890 vom Bahnhof Gotha-Ost über Bad Langensalza nach Mühlhausen. Laut den damaligen Ermittlungen zufolge blieb Anke Beck im Zug sitzen und fuhr schlafend wieder zurück nach Bad Langensalza. Dort wurde der Zug um 1.25 Uhr auf dem Bahnsteig 1 abgestellt. Es gibt Hinweise, dass sie danach noch in der Bahnhofshalle und im Bereich der Treppen vor dem Bahnhofsgebäude gesehen wurde. Dann verliert sich ihre Spur. Der weitere Aufenthalt von Anke Beck und wohin der Weg sie führte, ist bis heute unbekannt.

Das ist die Bahnstrecke auf der Anke Beck in der Nacht zum 1. Mai 1987 unterwegs war.
Foto: Google

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Anke Beck erreichte ihr Zuhause nicht mehr und niemand wusste, wo sie abgeblieben ist. Ihre Eltern melden sie schließlich am nächsten Tag bei der Polizei als vermisst.

Was ist mit Anke Beck passiert?
Foto: Polizei

Der Anruf

In den frühen Morgenstunden des 1. Mai 1987 erhielt die damalige Volkspolizei in Bad Langensalza eine Meldung zu einer hilflosen Person am Spielplatz in der Rathenaustraße in Bad Langensalza. Vorausgegangen war ein anonymer Anruf im Spezialkinderheim. Eine Frau erkundigte sich, ob im Kinderheim ein Mädchen fehle und gab an, sie habe am Spielplatz in der Rathenaustraße ein Mädchen getroffen, das seine Freunde suchte. Das Kinderheim wurde kontrolliert, keines der Heimkinder fehlte. Daraufhin wurde die Volkspolizei informiert, die auch den Kinderspielplatz, dessen Umgebung und den Bahnhof kontrollierte. Die Überprüfung verlief jedoch erfolglos.

Da die Rathenaustraße eine Verbindungsstraße zwischen dem Bahnhofsvorplatz und der Gothaer Landstraße ist, spielten die anonyme Anruferin und ihre Informationen über all die Jahre immer wieder eine wichtige Rolle bei den Ermittlungen, konnten aber nie vollständig aufgeklärt werden.

Beschreibung von Anke Beck
  • Anke Beck war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens 1,66 Meter groß und schlank. 
  • Sie hatte kurze dunkle Haare, graue Augen und eine kleine Pockennarbe an der rechten Schläfe. 
  • Am 30. April 1987 trug sie eine weiße Bundjacke mit Gummizug, einen weißen Pulli mit Lochmuster, eine rot-weiß gestreifte Hose, weiße Söckchen und dunkelblaue Pumps oder Slipper. 
  • Außerdem führte sie eine schwarze Umhängetasche bei sich.

Die Suche

Die ausgedehnte Durchsuchung des gesamten infrage kommenden Geländes sowie die umfangreichen Ermittlungen blieben ergebnislos. Die Ermittler mussten von einem Gewaltverbrechen ausgehen. Allerdings wurde nie eine Leiche gefunden. 

Ermittlungen eingestellt

Die Morduntersuchungskommission (MUK) der Bezirksbehörde der damaligen Deutschen Volkspolizei Erfurt führte das Ermittlungsverfahren über einen Zeitraum von 1,5 Jahren. Im November 1988 wurde das Verfahren vorläufig eingestellt.

Erneute Ermittlungen

Der Fall wurde aber niemals vergessen. Als Deutschland im Jahr 1989 wiedervereinigt wurde, gab es die Deutsche Volkspolizei nicht mehr. Nun wurde überall die Kriminalpolizei in Ostdeutschland eingeführt. Die neu gegründete Kriminalpolizei übernahm dann auch den Vermisstenfall Anke Beck. Die Ermittler waren sehr bemüht, das Verschwinden von Anke Beck aufzuklären. Sie gingen immer wieder an die Öffentlichkeit und machten auf den Fall aufmerksam. Das oberste Ziel war es, neue Hinweise zu erhalten. Aber der entscheidende Hinweis war noch nicht dabei.

Neue Spur

Eine heiße Spur im Vermisstenfall Anke Beck erhielt die Polizei im Jahr 2007. Nach einem erneuten Zeugenaufruf der Polizei zu diversen anderen längst vergangenen Fällen [auch der Fall Anke Beck war dabei] meldete sich eine Frau bei den Beamten. Sie erzählte den Ermittlern, dass sie in einem Waldstück unweit von Volkenroda (Unstrut-Hainich-Kreis) Pilze sammeln war und glaubte, Grabspuren entdeckt zu haben. Die Beamten gingen dieser Spur nach und auch ein Spezialhund wurde eingesetzt. Dieser Spezialhund konnte auch Leichen nach Jahrhunderten wittern. Die Polizei suchte mit dem Hund das Waldstück ab und der Hund schlug zweimal an. 

Kurze Zeit später gruben die Experten von Bundes- und Landeskriminalamt nach den mutmaßlichen Überresten. Die Grabungen wurden in akribischer Kleinstarbeit durchgeführt. Es wurde in dem Waldstück jedoch nichts gefunden.

Gibt es ähnlich gelagerte Fälle? 

Die Ermittler der Arbeitsgruppe "Gleis 1" prüften, [Anm. Die Arbeitsgruppe  "Gleis 1" wurde nach dem letzten bekannten Aufenthaltsort von Anke Beck benannt.] ob es andere ähnliche Vermisstenfälle aus der Region gab. Und es gab tatsächlich ähnlich gelagerte Fälle.

Die damals 21-jährige Maria H. verschwand im Jahr 1981 spurlos in Mühlhausen verschwunden. 
Im Jahr 1983 verschwand die 22-jährige Jutta C. spurlos in Leinefelde.

Ein Ermittler erklärte, dass es schon sehr eindeutige Verbindungen in den Fällen gebe. Der kurze Tatzeitraum von sechs Jahren und die örtliche Nähe sprechen für einen Zusammenhang. 
Bis heute ist der Verbleib von Anke Beck ungeklärt.

Wer war die anonyme Anruferin?

Die Polizei möchte unbedingt mit der Anruferin sprechen, die Nachts am 1. Mai 1987 im Spezialkinderheim anrief und sich erkundigte, ob ein Mädchen im Kinderheim fehle und gab an, sie habe am Spielplatz in der Rathenaustraße ein Mädchen getroffen, das seine Freunde suchte.
Vielleicht gibt es ja Personen, die von Erzählungen im Bekanntenkreis von diesem Anruf wissen und Angaben zu der bislang unbekannten Frau machen können.

Wo ist die Bekleidung von Anke Beck abgeblieben?

Die Bekleidung und die Umhängetasche von Anke Beck wurden bis heute nicht gefunden. Auch zum Verbleib dieser Sachen bittet die Kriminalpolizei um Hinweise.

Die Kleidung, die Umhängetasche und andere persönliche Gegenstände sind bis heute verschwunden.
Foto: Polizei

Die Nachwirkungen

Die Angehörigen von Anke Beck leben seit über drei Jahrzehnten in Ungewissheit, was mit Anke passiert ist. Sie haben ein Recht darauf zu erfahren, was mit Anke passiert ist. 

Die Polizei ist sehr daran interessiert das Verschwinden von Anke Beck aufzuklären. Sie ist jedoch auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Die Ermittler sind auf jede Information angewiesen, sollte sie Außenstehenden auch noch so unbedeutend erscheinen, für die Aufklärung des Falles könnte sie wichtig sein.

Wenn es da draußen jemanden gibt, der etwas über das Verschwinden von Anke Beck weiß, dann sollte die Person endlich das Richtige tun und ihr Schweigen brechen.

Aktuelle Einstufung des Falls

Das Verschwinden von Anke Beck wird als Mordfall eingestuft, obwohl keine Leiche gefunden wurde. Der Fall ist ein Missing Cold Case. Die Polizei hat die Akte Anke Beck nie ganz geschlossen. Aktuell wird nicht aktiv in dem Fall ermittelt.
Anke Beck ist mittlerweile seit 35 Jahren spurlos verschwunden.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Anke Beck in den frühen Morgenstunden des 1. Mai 1987 gegen 1.25 Uhr am Bahnhof Gotha gesehen?
  2. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 1. Mai 1987 nach 1.25 Uhr, Anke Beck dabei beobachtet, wie sie eine Mitfahrgelegenheit nach Mühlhausen suchte?
  3. Wer hat Anke Beck am 1. Mai 1987 nach 1.25 Uhr in Begleitung gesehen?
  4. Wer hat Anke Beck am Bahnhof Gotha dabei beobachtet, wie sie in ein Fahrzeug stieg?
  5. Wer weiß, wer die Anruferin war, die in den frühen Morgenstunden des 1. Mai 1987 im Spezialkinderheim angerufen hat?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe ihres Verschwindens?
  7. Wer weiß, wer oder was für das Verschwinden von Anke Beck verantwortlich gewesen sein könnte?
  8. Wer weiß, wo die Kleidung und die Umhängetasche von Anke Beck abgeblieben sind?
  9. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden in Zusammenhang stehen könnten?
  10. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise bitte an die Kriminalpolizei unter der Nordhäuser Rufnummer 03631 / 96-0.

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