FRANKFURT/MAIN: Tötungsdelikt z. N. von Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos (2004)

Der Mord an Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos

Wer tötete Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos?

Im heutigen Beitrag geht es um einen Cold Case aus dem Jahr 2004. Der Mord ereignete sich in Frankfurt am Main, Hessen. Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden.

Der Mord an Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos ist seit 2004 ungeklärt.
Wer tötete die zweifache Mutter?
Foto: Polizei

Der Fall Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos

Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos wurde im Jahr 1961 geboren. Sie stammte ursprünglich aus Portugal, aber sie lebte schon viele Jahre in Deutschland. Fernanda Marques Pires da Fonseca war verheiratet und das Paar hatte zwei Kinder, die aber in Portugal lebten. Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos war als junge Frau mit ihrem Mann nach Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten. Irgendwann haben Fernanda und ihr Mann sich in Frankfurt am Main niedergelassen. 
Sie fühlten sich in Frankfurt sehr wohl, da es dort auch eine große portugiesische Community gab. Später kamen auch andere Familienmitglieder nach Frankfurt, um dort ebenfalls zu arbeiten.

Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos und ihr Mann lebten und arbeiteten in Frankfurt am Main, Hessen.
Foto: World Maps

Arbeit in der Arztpraxis 

Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos und ihr Mann haben sehr zurückgezogen gelebt. Fernanda war sehr bescheiden. Das Geld, das sie und ihr Mann in Deutschland verdienten, schickten sie nach Portugal zu den Eltern, bei denen auch ihre beiden Kinder lebten. Ihre Eltern und ihre Kinder lebten in der Nähe von Porto, in einer kleinen Stadt namens Estarreja, hatten sie ein Haus, in das sie später einmal zurückkehren wollten. Das sollte ihr Altersruhesitz werden. Im Jahr 2004 arbeitete sie als Putzfrau in einer Arztpraxis in der Holbeinstraße in Frankfurt-Sachsenhausen.

Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos arbeitete in einer Praxis in der Holbeinstraße in Frankfurt-Sachsenhausen.
Foto: Google Maps

Der Mord

Am Morgen des 23. Juni 2004 betrat die 43-jährige Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos gegen 6.00 Uhr
die Arztpraxis in der Holbeinstraße in Frankfurt-Sachsenhausen. Sie wollte in der Praxis putzen, bevor die Praxis für die Patienten öffnete. Schon kurz nachdem Fernanda da Fonseca die Räume der Praxis betrat, schoss ihr Mörder ihr in den Oberkörper.

Die Entdeckung

Gegen 7.30 Uhr wurde sie vom Praxispersonal tot aufgefunden. Sie lag in einem kleinen Laborraum in der Nähe der Eingangstür. Sie lag dort auf dem Boden. Die Polizei wurde alarmiert. Die Kriminalpolizei nahm umgehend die Arbeit auf.

Die Ermittlungen

Die 43-jährige Fernanda hat ihren Mörder wahrscheinlich nicht gekannt. Die Polizei vermutet, dass der Täter ein "normaler" Einbrecher gewesen ist. Wahrscheinlich konnte der Täter Balkone akrobatisch erklimmen und dann durch ein Fenster einsteigen, ohne dass er dabei von jemandem gesehen wurde. Eines steht zumindest fest, dass der Einbrecher eine Schusswaffe bei sich trug. Dies ist laut der Kriminalpolizei sehr ungewöhnlich für einen Einbrecher.
 
Die Rekonstruktion der Tat

Nach der Auswertung der Spuren und Beweise am Tatort gelang es den Ermittlern, die Tat zu rekonstruieren. Der Täter war durch das Fenster in die unscheinbare Wohnung an der Holbeinstraße in Frankfurt-Sachsenhausen eingestiegen. Keiner der Nachbarn konnte sich hinterher daran erinnern, den Unbekannten gesehen zu haben, wie er sich der Praxis näherte und sich auf das Vordach schwang, wie er mit geübten Griffen das Fenster aufhebelte und in der Wohnung verschwand. Obwohl es taghell war, blieb der Mörder unentdeckt. Nicht einmal den Schuss hörten die Anwohner, sie hörten nur einen Schrei. Ein Zeuge beschrieb ihn später als laut, fast gellend. Er habe auch noch ein paar Wortfetzen hören können. Dann wäre es wieder still gewesen. Der Zeuge sagte der Polizei, dass er nicht an ein Verbrechen gedacht habe, als er den Schrei gehört hatte. Er sagte, dass man auch hier in Sachsenhausen, einem der ruhigeren Viertel der Stadt. öfters Schreie hören würde.  

Das Motiv

Keiner ihrer Familienangehörigen oder Freunde konnte sich hinterher erklären, warum die 43-jährige Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos erschossen wurde. Einen Verdächtigen gibt es bis heute nicht. Und auch kein Motiv. Die Frau war vermutlich zur falschen Zeit am falschen Ort.

Das Opfer

Alle Angehörigen, Freunde, Arbeitgeber und Kollegen sprachen nur gut über Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos. Sie wäre eine glückliche Frau gewesen, ohne Probleme oder Krisen im Leben. Alle, auch ihr Ehemann sagten, dass sie mit ihrer Ehe zufrieden und glücklich war. Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos war eine sehr liebenswerte Frau, die immer sehr hilfsbereit gegenüber ihren Mitmenschen war.




Die Theorien

Ich werde kurz auf die Theorien in dem Fall eingehen. 

1. Theorie "Beziehungstat"

Wurde Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos gezielt angegriffen?

Anfangs haben die Ermittler an eine Beziehungstat gedacht. Daran, dass die Frau womöglich doch ihren Mörder gekannt hatte und mit ihm in Streit geraten war. Damals stand noch auf dem Fahndungsplakat: 

„Es ist zu vermuten, dass Frau Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos Opfer eines gezielt gegen sie gerichteten Angriffs wurde.“

Die Polizei ermittelte im Portugiesischen Zentrum an der Heddernheimer Landstraße, wo die 43-jährige Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos fast täglich ihre Freunde traf. Doch es war nichts mehr herauszufinden. Niemand hatte ein Motiv für einen Mord gehabt.

2. Theorie "Einbrecher/Zufallsopfer"

War Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos einfach zur falschen Zeit, am falschen Ort?

Was bleibt, ist die Einbrecher-Theorie und das Fernanda Marques Pires da Fonseca ein Zufallsopfer wurde. Die Polizei sagt heute, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Täter aus dem privaten Umfeld des Opfers stammt.
Es muss sich im Juni 2004, um einen gewöhnlichen Einbrecher gehandelt haben, der eine günstige Gelegenheit gewittert hat. Die Polizei glaubt, dass der Täter von der Portugiesin überrascht worden ist und die Situation dann eskaliert wäre. Der Täter wäre überfordert gewesen und habe schlichtweg überreagiert. Alles andere würde keinen Sinn ergeben.

Es könnte sein, dass der Täter vielleicht ein Suchtproblem hatte und in die Arztpraxis einbrach, um Medikamente zu stehlen.
In diesem Fall würde es um Beschaffungskriminalität gehen. Aber es gibt auch noch andere Beweggründe, warum der Täter in die Arztpraxis einbrach.

Die Nachwirkungen

Die Familie von Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos lebt seit fast zwei Jahren in Ungewissheit, wer sie getötet hat und warum sie getötet wurde.

Die Ermittler hoffen auf einen Zufall. Sie hoffen, dass der Täter eines Tages wieder irgendwo einbrechen und Spuren hinterlassen wird. Und daß er dann für den Mord an Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos bestraft werden kann. 

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos wurde als Mord eingestuft. Mittlerweile wird der Fall als Cold Case bezeichnet. So weit mir bekannt ist, wird aktuell nicht aktiv in dem Fall ermittelt. Das heißt aber nicht, dass die Akte geschlossen wurde, denn Mord verjährt nicht.

Belohnung
Für Hinweise wurde eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder zur Aufklärung des Falls führen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos am 23. Juni 2004, zur tatrelevanten Zeit, kurz vor 6.00 Uhr an der Praxis in der Holbeinstraße in Frankfurt-Sachsenhausen gesehen?
  2. War Fernanda Marques Pires da Fonseca Matos allein oder in Begleitung?
  3. Wer hat verdächtige Beobachtungen rund um den Tatort gemacht [Verdächtige Personen, Personen mit auffälligen Verhaltensweisen, potenzielle Ausspähungen etc.]?
  4. Wer hat Gerüchte über den Mord in der Holbeinstraße gehört?
  5. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminaldirektion, Kommissariat 11 in Frankfurt am Main unter der Rufnummer 069/755 51108, der Kriminaldauerdienst Frankfurt am Main unter der Rufnummer 069/755 54210, oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Hinweise können auch vertraulich behandelt werden!

In eigener Sache

Wenn ihr Lust habt, dann schaut doch mal in meinen Zweitblog rein. Dort beschäftige ich mich mit [un-]geklärten Vermissten- und Mordfällen weltweit. Dort gibt es auch zwei besondere Formate. Es gibt dort das sehr beliebte und wöchentliche Format "Cold Case der Woche" und das monatliche Format "John und Jane Doe des Monats".

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch diesen Blog und meine Arbeit unterstützt. 

Liebe Grüße

Natalia

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