OLDENBURG: Tötungsdelikt z. N. von Käthe Hadeler (1976)

Der Mord an Käthe Hadeler

Wer tötete Käthe Hadeler?

Im heutigen Beitrag geht es um einen ungelösten Mordfall [Gold Case], der schon 46 Jahre zurückliegt. Der Cold Case stammt aus dem Jahr 1976 und ereignete sich in Oldenburg im Kreis Oldenburg, Niedersachsen.

Der Mord an Käthe Hadeler ist seit 1976 ungeklärt.
Wer tötete Käthe Hadeler?
Foto: Polizei

Der Fall Käthe Hadeler

Käthe Hadeler wurde im Jahr 1936 geboren. Im Jahr 1976 war Käthe Hadeler 40 Jahre alt. Sie war verheiratet, aber lebte in Trennung. Sie war Mutter von drei Kindern und arbeitete als Küchenhilfe im Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg, Niedersachsen. Ihr Ex-Mann war Frührentner und erhielt nur eine kleine Rente.

Käthe Hadeler lebte im Jahr 1976 mit ihren Kindern in Oldenburg, Kreis Oldenburg, Niedersachsen. Dort arbeitete sie als Küchenhilfe im Evangelischen Krankenhaus.
Foto: Michelin

Schwierige Trennung

Käthe Hadeler hatte sich irgendwann von ihrem Ehemann getrennt. Der Ex-Mann von Käthe Hadeler war 21 Jahre älter als sie. Im Jahr 1976 war ihr Ex-Mann 61 Jahre alt und Frührentner. Da der Ehemann von Käthe Hadeler nicht mehr arbeitete und nur eine kleine Frührente erhielt, musste die 40-jährige etwas dazu verdienen, denn sie erhielt von ihrem Ex-Mann wegen seiner geringen Rente nur eine sehr kleine Unterhaltszahlung. Die Unterhaltszahlung reichte nicht aus, um damit eine vierköpfige Familie zu ernähren. Die Arbeit im Krankenhaus machte Käthe Hadeler sehr Spaß und verschaffte ihr auch einen gewissen Abstand zu ihren Problemen mit ihrem Ex-Mann.

Sehr eifersüchtig

Der Altersunterschied war für das ehemalige Ehepaar kein Problem gewesen, aber die Eifersucht ihres Mannes bereitete Käthe Hadeler in der Ehe zunehmend immer mehr Sorgen. Ihr damaliger Ehemann steigerte sich immer mehr rein. Möglicherweise lag es daran, dass er als Frührentner viel Zuhause war und Zeit zum Grübeln hatte. Laut ihren Freunden und ihrer Familie zufolge hatte sich Käthe Hadeler nie etwas zu Schulden kommen lassen, sie war eine sehr treue Person.

Die Trennung

Irgendwann wurde es der 40-jährigen einfach zu viel und sie trennte sich von ihrem Ehemann. Ihr Ex-Mann hatte mit der Trennung Probleme. Es scheint, dass ihr Ex-Mann immer die Kontrolle über sie haben wollte und durch die Trennung und ihre Arbeit im Krankenhaus verringerte sich seine Kontrolle und sein Einfluss zunehmend mehr, da Käthe Hadeler immer unabhängiger und selbstbewusster wurde.

Cholerisch und jähzornig

Die Eifersucht war aber nicht nur das einzige Problem, das die Ehe überschattete. Der Mann von Käthe Hadeler war auch in der Zeit der Ehe sehr cholerisch und jähzornig und er ließ seinen Ärger hauptsächlich an Käthe aus. Man könnte ihn als einen Mann bezeichnen, der seine Familie und sein Umfeld regelrecht terrorisiert hat. Auch für die Polizei war der Ex-Mann von Käthe Hadeler kein Unbekannter. Bei der Polizei war er wegen verschiedener Delikte bekannt, unter anderem soll er auch schon auf Menschen geschossen haben. Auch nach der Trennung veränderte sich das Verhalten von Käthes Ex-Mann nicht zum Positiven, sondern die Trennung war noch ein Booster für seine Eifersucht. Er wurde noch jähzorniger und cholerischer.

Der Mord

Am Freitagabend, dem 23. Januar 1976, um 18.30 Uhr, klopfte ein Mann an das Fenster der Küche in der Hals-, Nasen- und Ohrenabteilung des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg, Niedersachsen. Die 40-jährige Küchenhilfe Käthe Hadeler ließ den Mann hinein. Schon kurz danach kam es zu einem heftigen Wortwechsel. In dessen Verlauf zog der Mann eine Pistole der Marke "Beretta" und drückte dreimal ab. Käthe Hadeler wurde mehrmals getroffen und brach schon nach kurzer Zeit blutüberströmt zusammen. Anschließend drückte der Täter der verletzten Küchenhilfe die Waffe in die Hand, um die Tat wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. Einige Krankenpfleger, hörten Schüsse und liefen sofort in die Küche. Die Krankenpfleger stürzten in den Raum. Sie konnten noch sehen, dass ein Mann aus dem Fenster springt und dann flüchtet. Für Käthe Hadeler kam jedoch jede Hilfe zu spät. Ein Arzt konnte nur noch den Tod der dreifachen Mutter feststellen.

Die dreifache Mutter Käthe Hadeler wurde nur 40 Jahre alt.
Foto: Polizei

Die Ermittlungen

Die sofortige Fahndung der Polizei verlief erfolglos. Die Ermittler der Kriminalpolizei schauten sich den Tatort und die Leiche von Käthe Hadeler. Sie stellten fest, dass der Täter insgesamt dreimal geschossen hatte. Eine Kugel konnte in der Küchenmaschine gefunden werden und hatte sein Ziel verfehlt. Die anderen zwei Kugeln hatten Käthe Hadeler getroffen.

Die Autopsie

Bei der Autopsie konnte bestätigt werden, dass das Opfer insgesamt zweimal getroffen wurde. Der Täter hatte den Kopf und den Hals von Käthe Hadeler verletzt. Sie starb an den Folgen der massiven Verletzungen an Hals und Kopf.

Der Verdächtige

Die Ermittler verdächtigen sofort den Ex-Mann von Käthe Hadeler. Der 61-jährige Frührentner galt als krankhaft eifersüchtig, jähzornig und cholerisch. Wie ich schon erwähnt habe, war der Ex-Mann von Käthe Hadeler für die Polizei kein Unbekannter.

Das Alibi

Am nächsten Morgen standen die Polizisten vor der Wohnung des Beschuldigten in Rastede. Der Mann behauptete aber, dass er sich zur tatrelevanten Zeit bei Bekannten aufgehalten habe. Gemeinsam habe man sich eine Fernsehsendung angeschaut. Das Alibi wurde von den Bekannten bestätigt. Damit wurde der 61-Jährige von der Liste der Verdächtigen gestrichen. Dabei blieb es auch die ganze Zeit, obwohl bei der Polizei immer wieder Hinweise eingegangen waren, die auf den Ex-Mann als mutmaßlichen Täter zeigten.

Tatwaffe führte nicht zum Täter

Auch die Tatwaffe führte die Ermittler nicht zum Mörder. In Italien wurde die "Beretta" als Polizeiwaffe genutzt und ab dem Jahr 1961 waren die Waffen nach Jugoslawien verkauft worden. Die Waffe konnte nicht gefunden werden.

Fall war Thema in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst"

Die Ermittler ließen nichts unversucht, um das Verbrechen an der dreifachen Mutter aufzuklären. Sie wandten sich an das ZDF mit der Bitte, den Fall in die Sendung aufzunehmen. Und der Fall war dann auch Thema in der Sendung und es wurde ein Filmbeitrag ausgestrahlt. Neue Erkenntnisse ergaben sich leider nicht nach der Ausstrahlung in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst".

Neue Zeugin meldete sich noch Jahre später

Einige Jahre später berichtete eine Norddeutsche Tageszeitung erneut über den Fall. Daraufhin meldete sich eine Frau, die am Mordtag in der Wienstraße, also in der Nähe des Tatorts, ein rotes Fahrzeug gesehen haben will. Bei dem Fahrzeug soll es sich laut der Zeugin zufolge um einen roten Audi mit WST-Kennzeichen gehandelt haben. Dies war ein interessanter Hinweis, denn der Ex-Mann des Opfers fuhr damals einen roten Audi 100. Auch wenn der Hinweis sehr interessant war und wieder in die Richtung des Ex-Mannes von Käthe Hadeler zeigte, reichte dieser Hinweis jedoch nicht für die erneute Aufnahme der Ermittlungen aus. Der Hinweis war einfach zu unspezifisch.

Vergleichsbild von einem roten Audi 100 aus den 70er Jahren.
Foto: Google

Der Fall wurde schnell kalt

Der Fall wurde recht schnell kalt, da es keine neuen Ermittlungsansätze mehr gab. Die Ermittler haben vieles probiert, doch leider hat dies nicht zu einem Abschluss geführt. Der Fall geriet in Vergessenheit und ist bis heute ungelöst.

Die Nachwirkungen

Wenn der Ex-Mann tatsächlich der Täter war, [Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung], dann ist er mittlerweile verstorben. Wenn er es nicht war, dann könnte der Täter vielleicht noch leben.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Käthe Hadeler wurde als Mord eingestuft. Der Fall ist ein Cold Case. Soweit mir bekannt ist, wird aktuell nicht in dem Fall ermittelt.

Fragen an Zeugen:
  1. Wer hat am Freitagabend, dem 23. Januar 1976 um 18.30 Uhr einen Mann gesehen, der an das Fenster der Küche in der Hals-, Nasen- und Ohrenabteilung des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg, Niedersachsen, klopfte und dann hinein gelassen wurde?
  2. Wer hat am 23. Januar 1976 kurz nach 18.30 Uhr einen Mann gesehen, der aus dem Fenster der Küche der Hals-, Nasen- und Ohrenabteilung des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg, Niedersachsen, flüchtete?
  3. Wer kann den Mann beschreiben und hat ihn auf seinem weiteren Fluchtweg beobachtet? In welche Richtung lief der Mann? Stieg er in ein Fahrzeug?
  4. Wer weiß, wer für den Mord an Käthe Hadeler verantwortlich gewesen ist?
  5. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe der Tat?
  6. Wer weiß, wo die Tatwaffe, eine Pistole der Marke Beretta, ab geblieben ist oder kennt eine Person, die so eine Waffe besaß und die Waffe seit Ende Januar 1976 plötzlich aus dem Besitz der Person verschwunden ist?
  7. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Käthe Hadeler in Zusammenhang stehen könnten?
  8. Wer kannte Käthe Hadeler und kann mehr Angaben zur Person Käthe Hadeler, ihrem Umfeld, ihren sozialen Kontakten und ihren Gewohnheiten machen?
  9. Wer hat Gerüchte über den Mord gehört?
  10. Wer hat sonstige Informationen zum Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Oldenburg unter der Rufnummer 0441/7990 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

In eigener Sache

Wenn ihr Lust habt, dann schaut doch mal in meinen Zweitblog rein. Dort beschäftige ich mich mit [un-]geklärten Vermissten- und Mordfällen weltweit. Dort gibt es auch zwei besondere Formate. Es gibt dort das sehr beliebte und wöchentliche Format "Cold Case der Woche" und das monatliche Format "John und Jane Doe des Monats".

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch diesen Blog und meine Arbeit unterstützt. 

Liebe Grüße

Natalia

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