WÜRZBURG: Tötungsdelikt z. N. von Helmut Krug (1984)

Der Mord an Helmut Krug

Wer tötete Helmut Krug und warum?

Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 1984. Der Mord ereignete sich in Würzburg-Lengfeld. Bis heute ist es der Polizei nicht Fall aufzuklären. Leider sind nur sehr wenige Informationen verfügbar.

Der Mord an Helmut Krug ist seit dem Jahr 1984 ungeklärt.
Wer tötete Helmut Krug und warum musste er sterben?
Foto: Google

Das Opfer

Der 26-jährige Helmut Krug stammte ursprünglich aus Tauberbischofsheim, Baden-Württemberg. Er arbeitete im Jahr 1984 als Koch. Er war einige Jahre zuvor wegen der Liebe nach Würzburg gezogen. Er heiratete dort seine Frau, aber die Ehe wurde dann geschieden.

Helmut Krug lebte nun nach der Scheidung in Würzburg - Lengfeld. Er lebte seit kurzen in einem Mehrfamilienhaus in der Georg-Engel-Straße. Dort bewohnte er alleine eine Wohnung im Erdgeschoss. Direkt über seiner Wohnung lebten seine Vermieter, Luise und Ernst Hoffmann, auf deren Telefon gelegentlich Anrufe für Krug ankamen. Sein Freundes- und Bekanntenkreis war in Tauberbischofsheim. In Würzburg hatte der 26-jährige kaum eigene Kontakte. In Würzburg beschränkten sich seine Kontakte weitgehend auf das Umfeld seiner geschiedenen Frau. 

In diesem Haus in der Georg- Engel-Straße, lebte Helmut Krug.
Seine Wohnung befand sich im Erdgeschoss des Hauses.
Foto: Polizei

Zwei Jahre in Libyen gearbeitet

Er war erst seit kurzen wieder zurück in Deutschland. Die zwei Jahre vor seinem Tod hatte er für den Baukonzern Bilfinger & Berger in Libyen gearbeitet, war gerade erst seit drei Monaten wieder zurück.

Der Mord

Am 28. Februar 1984 war Helmut Krug beim Abendessen in seiner Wohnung, als es an der Tür klingelte. Manches deutete darauf hin, daß er mit Besuch in seiner Wohnung in Lengfeld rechnete. Er ahnte aber nicht, dass sein Besucher mit einer Pistole 7,65 mm vor seiner Tür stand und ihn nicht besuchen, sondern töten wollte. Niemand sah oder hörte den Killer das Haus betreten und den schmalen Gang zu Helmut Krugs Wohnungstür entlanglaufen. Helmut Krug öffnete arglos seine Wohnungstür. Es gab dann es einen kurzen, aber lauten Wortwechsel. Dann fielen plötzlich drei Schüsse. Ein Schuss ging durch eine Tür, ehe die Kugel Helmut Krug traf. Der Mörder schoss ihm rechts und links in die Brust, die dritte Kugel streifte das Kinn des Opfers. Helmut Krug wurde regelrecht hingerichtet.
Eine große Blutlache nahe dem Eingang markierte später die Stelle, an der der 26- jährige Helmut Krug sterbend zu Boden sank. 

Keiner sah den Täter auf seiner Flucht

Auch bei der Flucht des Mörders, den Gang entlang und zum Hoftor hinaus auf die Straße, sah ihn niemand. Und keinem fiel ein wegfahrendes Auto in der Georg-Engel-Straße im Würzburger Stadtteil Lengfeld (nahe dem Friedhof) auf.

Vermieter hörten Schüsse und Hilferufe

Luise und Ernst Hoffmann hörten die Schüsse und Hilferufe. Ernst Hoffmann eilte die Treppe hinunter. Er sah seinen Mieter in seinem Blut im Eingangsbereich liegen. Ernst Hoffmann stürzte zurück in die eigene Wohnung, um Hilfe zu rufen. Um 19.48 Uhr rief er bei der Würzburger Polizei an. Vier Minuten später war eine Streife vor Ort.

Beamten riefen den Notarzt

Die Beamten sahen die leblose Person am Boden liegend und riefen den Notarzt. Der erreichte um 20.02 Uhr den Tatort. Eine Reanimation war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Helmut Krug erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen.

Die Ermittlungen

Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen und machten sich ein Bild vom Tatort. Eine große Blutlache kennzeichnete die die Stelle, an der Helmut Krug von den Kugeln getroffen worden war. Den Mordermittlern bot sich ein diffuses Bild: Auf dem Tisch lag ein angebissenes Würstchen, auf dem Boden im Wohnzimmer der Ermordete. Im Flur lagen zwei Sorten von Patronen. Der Täter hatte keinen Schalldämpfer verwendet. Die Waffe war eine FN-Selbstladepistole des Typs Browning, Modell 1900.

Mit einer FN-Selbstladepistole des Typs Browning, Modell 1900 wurde Helmut Krug erschossen.
Das ist ein Vergleichsbild.
Die Tatwaffe wurde nicht gefunden.
Foto: Wikipedia

Die Autopsie

Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass Helmut Krug an den Schussverletzungen starb. Die Schüsse in die linke und rechte Brust, waren tödlich und am Kinn hatte das Opfer einen Streifschuss, der nicht Lebensbedrohlich war. Das Opfer hatte keine Kampf- oder Abwehrverletzungen, dass darauf hindeutet, dass das Opfer arglos die Tür öffnete und sofort auf ihn geschossen worden war. Das Opfer starb durch die massiven inneren Verletzungen und durch den hohen Blutverlust.

Die weiteren Ermittlungen und die Suche nach dem Motiv

Die Ermittlungen und die Suche nach dem Mörder gestalteten sich schwierig, denn Helmut Krug war in Würzburg nicht so sehr verwurzelt und auch sein Freundes- und Bekanntenkreis war auf Tauberbischofsheim beschränkt. Die Ermittler stocherten auch im Nebel bei der Suche des Motives für diesen Mord. Helmut Krug war erst seit drei Monaten wieder zurück in Deutschland, die letzten zwei Jahre hatte er für Baukonzern Bilfinger & Berger in Libyen gearbeitet. Die Ermittler prüften, ob seine Arbeit in Libyen mit diesem Mord in Zusammenhang stand, doch sie fanden nichts was diese Theorie belegt. Auch im privaten Umfeld von Helmut Krug fanden die Ermittler nichts, was den Mord erklären konnte.

Gezielte Tat

Was man aber sagen kann, der Täter kam gezielt zu und mit Tötungsabsicht zu Helmut Krugs Wohnung. Obwohl Helmut Krug noch nicht lange in der Wohnung lebte, hatte der Mörder Kenntnis von der Adresse des Opfers. Aber wie und wo Täter und das spätere Opfer aufeinander trafen ist bis heute unbekannt. Die Ermittler sind sich aber sicher, dass es Personen gibt, die Informationen zu diesem Mordfall haben.

Belohnung
Damals wurde für Informationen eine Belohnung von 3000 DM ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder zur Aufklärung des Falles führen. Heute wären es 1500 Euro. Ich konnte aber nichts dazu finden, ob die Belohnung überhaupt nicht aktiv ist oder ob sie erhöht wurde.

Aktuelle Einstufung des Falles

Der Fall wird als Mordfall eingestuft.
Die Ermittlungen stehen derzeit still, aber die Akten sind nicht geschlossen. Sobald sich neue Hinweise ergeben, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen.
Mittlerweile wird der Fall als Cold Case bezeichnet.
Möglicherweise wird dieser Fall irgendwann im Zuge der neuen Cold Case Ermittlungen erneut untersucht.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat in den Abendstunden des 28. Februar 1984 den Täter auf der Flucht gesehen, wie er sich aus der Georg-Engel-Straße im Würzburger Stadtteil Lengfeld, entfernte?
  2. Wer kann den Täter beschreiben oder sagen ob er zu Fuß oder mit einem Auto vom Tatort geflüchtet ist?
  3. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
  4. Wer weiß, wer für die Tat verantwortlich sein könnte?
  5. Wer kannte Helmut Krug und hat noch nicht mit der Polizei gesprochen?
  6. Wer kannte die Kontakte, das Umfeld oder die Gewohnheiten von Helmut Krug?
  7. Hatte Helmut Krug mit jemanden einen Konflikt oder Ärger?
  8. Wer hat vor der Tat, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug, in der Georg-Engel-Straße im Würzburger Stadtteil Lengfeld, wahrgenommen?
  9. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Würzburg oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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