COLD CASE DES MONATS: Tötungsdelikt z. N. von Gabriela Nagorni (19892)

Der Mord an Gabriela Nagorni

Wer tötete Gabriela Nagorni?


Der Monat Dezember hat begonnen und ich habe den neuen Cold Case des Monats fertiggestellt. Der Fall stammt aus dem Jahr 1992. Der Mord ereignete sich in der Stadt Nürnberg.

Der Mord an Gabriela Nagorni ist seit Juli 1992 ungelöst. Wer tötete Gabriela Nagorni und warum?
Foto: Polizei

Der Fall Gabriela Nagorni

Die 23-jährige Gabriela Nagorni, genannt Joana, lebte und arbeitete in Nürnberg. Sie war in einer festen Beziehung. Ihr Lebensgefährte war an AIDS erkrankt. Gabriela hatte keine Bedenken, sie liebte und unterstützte ihren Lebensgefährten in allen Lebenslagen. Andere Menschen hatte Anfang der 90er Jahre noch viele Vorurteile gegenüber Menschen mit der Erkrankung AIDS. Gabriela Nagorni arbeitete als Prostituierte in einem Appartement in Nürnberg- Bleiweiß. Ihr Lebensgefährte war meistens, wenn sie einen Kunden hatte, zu ihrer Sicherheit in einem anderen Zimmer.

Gabriela Nagorni lebte und arbeitete in Nürnberg, Bayern.
Foto: Michelin

Hier in der Forsthofstraße in Nürnberg-Bleiweiß arbeitete Gabriela Nagorni in einem Appartement.
Foto: Google Maps

Der Mord

Gabriela Nagorni war am 11. Juli 1992 kurz nach 18.00 Uhr in ihrem Zweizimmer-Appartement in der Forsthofstraße im Nürnberger Stadtteil Bleiweiß durch mehrere Messerstiche getötet worden. Ihr aidskranker Lebensgefährte befand sich im Nebenraum, hörte die Schreie seiner Freundin, wollte ihr zu Hilfe kommen, aber er wurde vom Täter ebenfalls verletzt. Gabriela Nagorni flüchtete schwer verletzt auf die Straße, wo sie in der Augustenstraße, wenige hundert Meter entfernt, ihren Verletzungen erlag. Der Täter verfolgte sie zunächst anscheinend, wurde dabei auch von einigen Passanten gesehen. Anwohner, die die Frau liegen sahen, verständigten umgehend über Notruf die Polizei.

Großfahndung eingeleitet

Trotz einer sofort eingeleiteten Großfahndung und umfangreicher Ermittlungen gelang es bislang nicht, den letzten Besucher der Frau und damit höchstwahrscheinlich ihren Mörder zu ermitteln. Der Täter hatte unmittelbar nach dem Tatgeschehen das Haus über den Vordereingang verlassen.

Die Zeugen

1. Die erste Zeugin

Nachdem die zuständige Mordkommission der Kriminalpolizei Nürnberg auch nach mehr als 14 Jahren diesen Fall noch nicht zu den Akten gelegt hatte, war man im Jahr 2006 auf eine Zeugin gestoßen, die sich noch sehr gut an den Tattag erinnern konnte. Mit ihrer Aussage lieferte sie den Ermittlern jetzt eine detaillierte Beschreibung des Flüchtenden, so dass ein entsprechendes Phantombild angefertigt werden konnte. 

Beschreibung des Verdächtigen:
  • Der Verdächtige war zum Zeitpunkt der Tat im Jahr 1992 zwischen 25 bis 30 Jahre alt und etwa 180 - 190 cm groß.
  • Er hatte einen kräftigen Oberkörper mit breiten Schultern. 
  • Er hatte im Juli 1992 schulterlange dunkle Haare und einen Oberlippenbart. 
  • Er trug damals eine Jeans und ein weißes T-Shirt mit Blutanhaftungen im Brustbereich. 
  • Der Verdächtige war insgesamt äußerlich sehr gepflegt. 

Phantombild 
So soll der letzte Besucher von Gabriela Nagorni im Juli 1992 ausgesehen haben. Wer kann den Mann identifizieren?
Foto: Polizei

2. Der zweite Zeuge

Dieser Mann war auch von anderen Zeugen dabei beobachtet worden, wie er ruhigen Schrittes die Tatwohnung über den Vordereingang verließ und zunächst in Richtung Grenzstraße ging. 

3. Der dritte Zeuge

An der Ecke Wilhelm-Spaeth-Straße/Holzgartenstraße fiel der Mann erneut einem Zeugen auf. Von dort begann er dann, in die
Wilhelm-Spaeth-Straße zu rennen und weiter in Richtung Platz der Opfer des Faschismus. 

4. Der vierte Zeuge

In diesem zeitlichen Zusammenhang machte ein weiterer Zeuge die Beobachtung, dass ein schwarzer Renault 5 im Tatortbereich mit hoher Geschwindigkeit fuhr und an der Ecke Hagenstraße/Wodanstraße beinahe einen Passanten erfasste. Der Renault wurde von einem Mann gesteuert, der ein weißes Oberteil trug. Dabei könnte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Flüchtenden gehandelt haben.
Ob der Flüchtende auch ein Freier des Opfers gewesen ist, kann bis heute nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Der Verdächtige soll mit einem schwarzen Renault 5 geflohen sein.
Foto: Polizei

DNA-Profil erstellt

Mit neuen Analysemethoden gelang es im Jahr 2006 auch, eine aussagekräftige DNA des letzten Besuchers der Getöteten zu erstellen. 

Die Tatwaffe

Bei der Tatwaffe könnte es sich um ein beidseitig geschliffenes Messer ähnlich einem sog. "Wurfmesser" gehandelt haben.

Belohnung
Zur Aufklärung der Tat hatte das Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 2500 Euro ausgelobt, die von privater Seite auf 5000 Euro erhöht wurde. Es ist aber nicht klar, ob die Summe von privater Seite weiterhin aktiv ist. Die 2500 Euro Belohnung, seitens des Landeskriminalamtes sind aktuell noch immer aktiv.

Die Mordkommission folgende Fragen:
  1. Wer kennt eine Person aus dem Jahr 1992, die dem im Jahr 2006 gefertigten Phantombild damals ähnlich gesehen hat? Eventuell hatte die Person auch einen Bezug in den Stadtteil Bleiweiß bzw. in die Wilhelm-Spaeth-Straße. Wer kann Hinweise zu dem abgebildeten schwarzen Renault 5 geben?
  2. Wem ist damals eine Person mit blutigem weißen T-Shirt aufgefallen? Wer kann Hinweise auf eine Person geben, die 1992 dem Phantombild ähnlich gesehen hat und die im Besitz eines solchen "Wurfmessers" gewesen ist?
  3. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Gabriela Nagorni, in Zusammenhang stehen könnten?
  4. Wer weiß, wer für die Tat verantwortlich sein könnte?
  5. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
  6. Wer hat nach dem Mord, irgendwelche Gerüchte über die Tat gehört?
  7. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Sachdienliche Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst in Nürnberg, Telefonnummer 0911/2112-3333, entgegen. 

Kommentare

  1. was mir bei der Geschichte direkt einfiel war die Frage, ob Gabriela ebenfalls an Aids erkrankt war? Das ihr Partner krank war und sie trotz allem ihren Beruf ausübte, war nicht unbedingt bei allen Freiern gut angesehen. Eventuell war der Mörder ein ehemaliger Kunde und selbst auch an HIV erkrankt....die Schuld daran gab er Gabriela? Nur ein Gedanke

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