VERDEN/OSTERHOLZ: Tötungsdelikt - Mordopfer nicht identifiziert (1991)

Der Mord an einem nicht identifizierten Mann

Wer ist der Tote und warum musste er sterben?

Dies ist ein Cold Case aus dem Jahr 1991. Das Mordopfer ist bis heute noch nicht identifiziert.
Der fast dreißig Jahre alter Mordfall ist noch ungeklärt.
Nun haben die Staatsanwaltschaft Verden und diesen Polizeiinspektion Verden/Osterholz die Ermittlungen erneut aufgenommen. 

Was ist im Dezember 1991 passiert?

Im Dezember 1991 war im Landkreis Verden an der Autobahn A1 zwischen Hamburg und Bremen ein getöteter Mann abgelegt worden. Umfangreiche Ermittlungen führten damals nicht zum Ergreifen des unbekannten Täters oder zur Identifizierung des Getöteten. Der Fall, der damals für großes Aufsehen gesorgt hat, wird am kommenden Mittwoch (10. Februar 2021) auch ausführlich in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" dargestellt. Ziel der Ermittlerinnen und Ermittler ist es, mögliche Zeugen zu gewinnen.

Die Entdeckung

Eine Anwohnerin machte am Dienstag, den 10. Dezember 1991 gegen 7.55 Uhr einen schrecklichen Fund. Sie entdeckte auf einer Böschung der Landesstraße 155, unmittelbar an der A1, Anschlussstelle Ottersberg-Posthausen, den männlichen Leichnam. 

Der Mord an dem nicht identifizieren Mann ist seit Dezember 1999 ungelöst.
Wer erkennt den Mann wieder?
Foto: Polizei

Der Leichenfundort

Die alarmierte Polizei hat kurze Zeit später ihre Arbeit am Tatort aufgenommen. Der vollständig bekleidete Leichnam wies Spuren von erheblicher Gewalt auf. Der Tote war vermutlich mit einem Fahrzeug zum Fundort transportiert und dort über die Leitplanken die Böschung der Autobahn-Überführung heruntergeworfen worden.
Der Fundort ist rund 30 Kilometer von Bremen und 90 Kilometer von Hamburg entfernt. Die Ablagestelle ist besser von der A1 Hamburg - Bremen zu erreichen und auch einfach wieder zu verlassen.
Wenn der oder die Täter von A1 Bremen - Hamburg den Ablageort erreichen wollten, ist dies eher umständlich und erfordert Ortskenntnisse. Daher tendiert die Polizei eher die erste Variante, aber natürlich ist nichts ausgeschlossen.

Die Autopsie

Der unbekannte Tote wies massive Verletzungen von Schlägen sowie zwei Stichverletzungen auf. Offenbar wurde er über einen längeren Zeitraum gequält, bevor er schließlich durch Erdrosseln – vermutlich mit einem Seil – ermordet wurde.

Die Ermittlungen

Letztlich führten die Ermittlungen einer damals eigens eingerichteten Mordkommission nicht zur Festnahme des oder der Täter. Sogar die Identität des Toten ist unklar geblieben. Allerdings gibt es Anhaltspunkte, denen zufolge ein örtlicher Bezug in Richtung Hamburg denkbar ist.

Beschreibung des Mannes
  • Bei dem Toten handelte es sich um einen 25 bis 35 Jahre alten Mann mit normaler Statur, 179 cm groß und 80kg schwer.
  • Er hatte braune Augen und ein südosteuropäisches Erscheinungsbild. Aufgefunden wurde er mit kurzem und sehr dichtem schwarzen und leicht krausen Deckhaar. 
  • Außerdem trug er einen Dreitagebart. 
  • Der Mann trug folgende Bekleidung: 
  • einen dunkelbrauner Stoffblouson, 
  • einen dunkelgrauen Strickpullover, Vorderseite mit weißem Rautenmuster, 
  • ein graues Oberhemd mit Knopfleiste, 
  • eine ausgewaschene hellblaue Jeanshose, Oberschenkel mit starken Schmutzanhaftungen, 
  • weiße Turnschuhe mit Außenbeschriftung und Emblemen der Marke "Young & Young", auf der Außenseite der Sohle befindet sich die Bezeichnung "Sports".
  • Gefundene Gegenstände:
  • In der Jackentasche des Toten wurden zwei Goldringe gefunden, die in ein Stofftuch eingewickelt waren. 
  • Beide Ringe stammen vermutlich aus Osteuropa oder dem Nahen Osten.
  • Ring 1: 585er Gold, mit synthetischem Rubin;
  • Ring 2: 750er Gold, mit eingearbeiteten Sonnenstrahlen und Säbel sowie Großbuchstabe „C“.
  • Ein Hinweis auf Bezug zu einer Freimaurer-Loge bestätigte sich nicht.
So war der unbekannte Tote bekleidet.
Foto: Polizei

Diese zwei Ringe wurden beim unbekannte Mordopfer gefunden.
Wer kann Angaben zu den Ringen machen?
Foto: Polizei

Diese Turnschuhe der Marke "Young & Young" trug der unbekannte Tote.
Foto: Polizei

Die Herkunft des Opfers
  • Ermittlungen zufolge dürfte der Tote erst in seinem letzten Lebensjahr Bezug zu Mitteleuropa und Deutschland hergestellt haben. 
  • In seiner Kindheit und Jugend hingegen dürfte er in Osteuropa gelebt haben, möglicherweise im ehemaligen Jugoslawien, in der Türkei oder im Südkaukasus.
Erneute Ermittlungen

Mit dem erneuten Aufrollen des Falles kommen kriminaltechnische Methoden zur Anwendung, die damals noch nicht möglich waren. Insbesondere die DNA-Analysen eröffnen neue Möglichkeiten in den Ermittlungen. 
Mit der Veröffentlichung des Beitrags und der TV-Ausstrahlung erhoffen sich die Staatsanwaltschaft Verden und die Polizeiinspektion Verden/Osterholz nun Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Fall.

Belohnung
Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat die Staatsanwaltschaft Verden eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt. 


Die Fragen der Kriminalpolizei: 
  1. Wer kennt die verstorbene Person bzw. kann Hinweise auf ihre Identität, Herkunft, Nationalität und ihren letzten Aufenthalt vor dem 10.12.1991 geben? 
  2. Wer kann Angaben zu den Bekleidungsstücken, Schuhen sowie den mitgeführten beiden Ringen machen?
  3. Gibt es noch Personen (ältere Polizeibeamte oder sonstige Zeugen), die nähere Auskünfte über einen damaligen Stadtstreicher (1991) in Hamburg namens "Igor Stravinski" geben können? Damals waren sich einige Zeugen, darunter Hamburger Polizeibeamte, ziemlich sicher, in ihm den Toten wiedererkannt zu haben. 
  4. Wer kann etwas zu einer Person und deren Verbleib namens "Ritzi" sagen, die 1991 am Hamburger Bahnhof als Drogendealer agiert und möglicherweise auch Kontakte nach Frankfurt gehabt haben soll? Nach derzeitigem Ermittlungsstand könnte dieser zusammen mit Menschen aus dem russischen und pakistanischen Raum aufgetreten sein.
  5. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nehmen die Polizeiinspektion Verden/Osterholz unter Telefon 04231/8060 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Kurzinformation zur Ausstrahlung dieses Falles:

Der Fall wird am kommenden Mittwoch (10. Februar 2021) um 20:15 Uhr in der Sendung "Aktenzeichen xy" ausgestrahlt. Die Sendung läuft im ZDF.

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