STRIPE-OELINGEN: Vermisst Aenne Koch (1999)
Das Verschwinden von Aenne Koch
Das letzte Mal lebend gesehen
Der Sohn, der mit seiner Mutter unter einem Dach gelebt hatte, war die letzte bekannte Person, die Aenne Koch lebend sah. Das war am Freitagabend des 21. Mai 1999, gegen 19.45 Uhr. Am Samstagmorgen fiel ihm auf, dass seine Mutter verschwunden war. Er machte sich auf die Suche nach ihr und fand um 8.30 Uhr ihren unverschlossenen Opel Corsa am Friedhof Leckermühle. Der Sohn alarmierte dann die Polizei. Die Polizei leitete Suchmaßnahmen und Ermittlungen ein.
Was ist Aenne Koch zugestoßen?
Dies ist ein Vermisstenfall aus dem Jahr 1999. Der Fall ist mittlerweile zu einem Cold Case geworden. Der Fall ereignete sich in der Gemeinde Bohmte und ist bis heute ungeklärt. Die Ermittler vermuten ein Verbrechen.
Das Verschwinden
Am 21. Mai 1999 war die damals 71-Jährige Aenne Koch aus der Bohmter Ortschaft Stirpe-Oelingen zum etwa 2,5 Kilometer entfernten "Friedhof Leckermühle" der Gemeinde Bohmte gefahren. Der Friedhof liegt an der B218. Aenne Koch wollte das Grab ihres Ehemannes besuchen, der in Jahr 1992 gestorbenen war. In ihrem Opel Corsa mit dem Kennzeichen OS-VM 760 wurden später Blumen gefunden, die für das Grab ihres Ehemannes gedacht waren. Doch die gelangten nie auf das Grab. Die Mutter von vier erwachsenen Kindern verschwand an diesem Tag spurlos.
Am 21. Mai 1999 war die damals 71-Jährige Aenne Koch aus der Bohmter Ortschaft Stirpe-Oelingen zum etwa 2,5 Kilometer entfernten "Friedhof Leckermühle" der Gemeinde Bohmte gefahren. Der Friedhof liegt an der B218. Aenne Koch wollte das Grab ihres Ehemannes besuchen, der in Jahr 1992 gestorbenen war. In ihrem Opel Corsa mit dem Kennzeichen OS-VM 760 wurden später Blumen gefunden, die für das Grab ihres Ehemannes gedacht waren. Doch die gelangten nie auf das Grab. Die Mutter von vier erwachsenen Kindern verschwand an diesem Tag spurlos.
Seit Mai 1999 spurlos verschwunden. Was ist Aenne Koch zugestoßen? Foto: Polizei |
Der Sohn, der mit seiner Mutter unter einem Dach gelebt hatte, war die letzte bekannte Person, die Aenne Koch lebend sah. Das war am Freitagabend des 21. Mai 1999, gegen 19.45 Uhr. Am Samstagmorgen fiel ihm auf, dass seine Mutter verschwunden war. Er machte sich auf die Suche nach ihr und fand um 8.30 Uhr ihren unverschlossenen Opel Corsa am Friedhof Leckermühle. Der Sohn alarmierte dann die Polizei. Die Polizei leitete Suchmaßnahmen und Ermittlungen ein.
Die Ermittlungen
Die Polizei geht davon aus, dass das Auto schon am Freitag dort abgestellt wurde.
Erneute Ermittlungen
Im November 2020, 21 Jahre nach dem Verschwinden der Rentnerin, nahmen die Mordermittler die Ermittlungen wieder auf. Sie durchforsteten alte Berichte, sichten die Spuren von damals und befragten damalige Ermittler und Zeitzeugen, etwa die Familie und die Verantwortlichen des Friedhofs. Die Mordermittler gehen alle Unterlagen erneut durch und verfolgen die verschiedensten Hypothesen. Einen Unfall könne die Polizei weiterhin nicht ausschließen, wobei aber klar ist, dass die Polizei mit großer Wahrscheinlichkeit die Leiche gefunden hätte.
Ein Grubber lehnte an ihrem Auto. Ihren Autoschlüssel und einen nicht gerade kleinen Blutfleck von Aenne Koch wurde von der Polizei wenige Meter vom Fahrzeug entfernt aufgefunden. Ihre Brille, die sie immer trug, wurde ebenfalls im Auto entdeckt.
Der Opel Corso von Aeene Koch auf dem Parkplatz des Friedhofes Leckermühle. Ein Grubber stand angelehnt am Fahrzeug. Foto: Polizei |
Die Suchmaßnahmen
Hunderte Polizisten und die freiwillige Feuerwehr durchkämmten die gesamte Umgebung und eine Hundestaffel kam zum Einsatz. Der nur 300 Meter entfernte Mittellandkanal wurde mit Sonargeräten und Tauchern abgesucht, aber ohne Ergebnis.
Die Sonderkommission Koch
Die eingerichtete Sonderkommission ("Soko Koch") ging 155 Hinweisen nach, und überprüfte mehrere Personen, auch im familiären Umfeld. Die Polizei ermittelte jahrelang. Alle Bemühungen blieben ergebnislos. Am Friedhof Leckermühle verliert sich die Spur der Rentnerin. Was besonders bemerkenswert ist, dass als Aenne Koch auf dem Parkplatz war, sich mehrere Besucher auf dem Friedhof befanden, von dem der Parkplatz recht gut zu sehen war. Alle Personen wurden von der Polizei zu dem Sachverhalt befragt. Zudem ist der Parkplatz auch von der B218 aus gut zu sehen. Das dazwischen liegende Feld war unbewirtschaftet gewesen und die Sicht war damit nicht versperrt.
Die Sonderkommission Koch
Die eingerichtete Sonderkommission ("Soko Koch") ging 155 Hinweisen nach, und überprüfte mehrere Personen, auch im familiären Umfeld. Die Polizei ermittelte jahrelang. Alle Bemühungen blieben ergebnislos. Am Friedhof Leckermühle verliert sich die Spur der Rentnerin. Was besonders bemerkenswert ist, dass als Aenne Koch auf dem Parkplatz war, sich mehrere Besucher auf dem Friedhof befanden, von dem der Parkplatz recht gut zu sehen war. Alle Personen wurden von der Polizei zu dem Sachverhalt befragt. Zudem ist der Parkplatz auch von der B218 aus gut zu sehen. Das dazwischen liegende Feld war unbewirtschaftet gewesen und die Sicht war damit nicht versperrt.
Keine Zeugen
Und dennoch gibt es Niemanden der etwas gesehen oder gehört hat. Niemand hat einen Unfall, eine Entführung, eine Gewalttat oder sonstiges beobachtet. Trotz des "hohen Entdeckungsrisikos" für einen möglichen Täter, hat dies einen Täter nicht abgeschreckt.
Und dennoch gibt es Niemanden der etwas gesehen oder gehört hat. Niemand hat einen Unfall, eine Entführung, eine Gewalttat oder sonstiges beobachtet. Trotz des "hohen Entdeckungsrisikos" für einen möglichen Täter, hat dies einen Täter nicht abgeschreckt.
Die Friedhofsbesucher haben lediglich den Opel Corsa wahrgenommen.
Fall wurde zu den Akten gelegt
Irgendwann landete der Fall im Polizeiarchiv. Bis heute ist nicht einmal klar, ob Aenne Koch einem Verbrecher zum Opfer gefallen war, wenngleich sich der Verdacht eines Verbrechens aufgrund des Blutflecks geradezu aufdrängt. Dieser war kreisrund, was nahelegt, dass Aenne Koch am Boden liegend blutete. Davon geht auch die Polizei aus.
Irgendwann landete der Fall im Polizeiarchiv. Bis heute ist nicht einmal klar, ob Aenne Koch einem Verbrecher zum Opfer gefallen war, wenngleich sich der Verdacht eines Verbrechens aufgrund des Blutflecks geradezu aufdrängt. Dieser war kreisrund, was nahelegt, dass Aenne Koch am Boden liegend blutete. Davon geht auch die Polizei aus.
Erneute Ermittlungen
Im November 2020, 21 Jahre nach dem Verschwinden der Rentnerin, nahmen die Mordermittler die Ermittlungen wieder auf. Sie durchforsteten alte Berichte, sichten die Spuren von damals und befragten damalige Ermittler und Zeitzeugen, etwa die Familie und die Verantwortlichen des Friedhofs. Die Mordermittler gehen alle Unterlagen erneut durch und verfolgen die verschiedensten Hypothesen. Einen Unfall könne die Polizei weiterhin nicht ausschließen, wobei aber klar ist, dass die Polizei mit großer Wahrscheinlichkeit die Leiche gefunden hätte.
Die Spuren
3000 Seiten in zwölf Aktenordnern umfasst der Fall Aenne Koch. Und dennoch sind Spuren sehr rar. Seit 1999 hat die Polizei keine Anhaltspunkte, wo Aenne Koch abgeblieben ist. Niemand hat damals etwas gesehen oder gehört. Die Polizei fand keine fremde DNS, kein fremdes Blut. Sie fand nur einen unbekannten Fingerabdruck, der sich bis heute keiner Person zuordnen ließ. Aber irgendwo muss es doch etwas Konkretes geben, da ist sich die Polizei sicher.
Fall wurde schon mehrfach im Fernsehen vorgestellt
Nach dem Verschwinden der Aenne Koch war ihr Fall schon dreimal im Fernsehen gewesen. Entscheidende Hinweise blieben jedoch aus. Doch die Ermittler setzen erneut auf die Öffentlichkeit – durch diesen Beitrag und einen Beitrag in der ZDF-Sendung "Hallo Deutschland". Die Ermittler erhoffen sich durch die Öffentlichkeit neue Hinweise. Im besten Fall findet die Polizei Aenne Koch. Die Wiederaufnahme der Ermittlungen sowie die Öffentlichkeitsarbeit ist mit den Angehörigen abgesprochen.
Der Ehering
Zwei Dinge lassen den Mordermittler nun hoffen. Zum Einen wäre da der Ehering der Aenne Koch. Er soll derart fest am Finger gesessen haben, dass er sich nicht mehr abnehmen ließ. Daher gehen die Ermittler davon aus, dass Aenne Koch ihn zum Zeitpunkt ihres Verschwindens getragen hatte. Der Ring aus Gelbgold war mit "Wilhelm, 31.08.1952" graviert. Das war der Hochzeitstag des Ehepaares. Das war damals so nicht bekannt. Neue Befragungen hätten das ergeben.
Jetzt hofft die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Nach dem Verschwinden der Aenne Koch war ihr Fall schon dreimal im Fernsehen gewesen. Entscheidende Hinweise blieben jedoch aus. Doch die Ermittler setzen erneut auf die Öffentlichkeit – durch diesen Beitrag und einen Beitrag in der ZDF-Sendung "Hallo Deutschland". Die Ermittler erhoffen sich durch die Öffentlichkeit neue Hinweise. Im besten Fall findet die Polizei Aenne Koch. Die Wiederaufnahme der Ermittlungen sowie die Öffentlichkeitsarbeit ist mit den Angehörigen abgesprochen.
Der Ehering
Zwei Dinge lassen den Mordermittler nun hoffen. Zum Einen wäre da der Ehering der Aenne Koch. Er soll derart fest am Finger gesessen haben, dass er sich nicht mehr abnehmen ließ. Daher gehen die Ermittler davon aus, dass Aenne Koch ihn zum Zeitpunkt ihres Verschwindens getragen hatte. Der Ring aus Gelbgold war mit "Wilhelm, 31.08.1952" graviert. Das war der Hochzeitstag des Ehepaares. Das war damals so nicht bekannt. Neue Befragungen hätten das ergeben.
Der Ehering von Aenne Koch. Wer weiß, wo der Ring abgeblieben ist? Foto: Polizei |
Jetzt hofft die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Beschreibung von Aenne Koch hatte zum Zeitpunkt ihres Verschwindens
- Aenne Koch hatte eine normale Statur und war 1,65 Meter groß.
- Sie war Brillenträgerin. Besonderes Erkennungsmerkmal: Aufgrund einer Erkrankung fehlte ihr die linke Ohrmuschel.
- Zur Tatzeit trug sie einen grauen Rock, einen grauweißen kurzärmeligen Pullover und sie war mit ihrem grauen Opel Corsa zum Friedhof gefahren.
Fragen der Ermittler:
- Wer hat Aenne Koch am Freitagabend, dem 31. Mai 1999 nach 19.45 Uhr auf dem Parkplatz des Friedhofes Leckermühle in der Gemeinde Bohmte gesehen?
- Wer war zu dieser Zeit auf dem Friedhof anwesend?
- Wer hat am Freitagabend, dem 21. Mai 1999 nach 19.45 Uhr von der B218 aus, Anne Koch und ihr Fahrzeug auf dem Parkplatz des Friedhofes Leckermühle beobachtet?
- Wer hat gesehen ob Aenne Koch zu diesem Zeitpunkt alleine oder in Begleitung war?
- Wer hat am Freitagabend, dem 21. Mai 1999 nach 19.45 Uhr oder danach Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Verschwinden von Aenne Koch stehen könnten?
- Wer weiß, wo der Ehering von Aenne Koch abgeblieben ist? Dies war ein gelbgoldener Ring mit der Gravur Wilhelm, 31.08.1952.
- Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?
Hinweise an die Polizei in Bohmte, die Kriminalpolizei in Osnabrück oder an jede andere Polizeidienststelle.
Wie in ungezählten anderen Fällen verschwand auch hier eine Person ganz unvermittelt und (anscheinend) ohne jeden nachvollziehbaren Grund; überdies handelt es sich um eine als „resolut“ beschriebene Rentnerin mit vier erwachsenen Kindern. Bis jetzt – also seit fast einem Vierteljahrhundert – ist A. K. völlig unauffindbar.- Ich habe diesen Fall (der teilweise dem Vermißtenfall Petra Schetters ähnelt) so gründlich wie möglich recherchiert. Was ihn vor allem auszeichnet, ist die bizarre Spurenlage. Die Details:
AntwortenLöschen> 21.05.99, 19h45: letzte Sichtung der Vermißten (durch ihren Sohn) und Aufbruch A. K.s zum Friedhof
> Lage des Friedhofs Leckermühle: abgelegen; in Gewässernähe (Mittellandkanal, Lecher Mühlbach); Graben an der nahegelegenen Lingener Straße
> Friedhofsgelände war im fraglichen Zeitraum (des Verschwindens) frei einsehbar und „sehr belebt“ (Quelle: Video „ZDF: hallo deutschland vom 17. Februar 2021 > Kommissar Schiotka und die vermißte Rentnerin“/ Link deaktiviert)
> Zeitfenster für A. K.s Verschwinden nach Abgleich der Zeugenaussagen vom betreffenden Tag: 19h40 – 19h45 = nur 5 Minuten (Quelle: wie oben)
> 22.05.99, 08h30 morgens: Sohn der Vermißten entdeckt ihren Pkw auf dem Friedhofsparkplatz
> Grab von A. K.s Mann ist unberührt
> A. K.s Wagen ist unverschlossen
> im Auto: die als Grabschmuck mitgebrachten Blumen
> ebenfalls im Auto: A. K.s Brille, die sie permanent trägt (!)
> außen am Fahrzeug lehnt eine Gartenharke (siehe oben: Foto im Blog-Beitrag)
> Autoschlüssel liegt auf der untersten Stufe der Treppe zur Kapelle, wenige Meter vom Fahrzeug entfernt
> wenige Meter vom Fahrzeug entfernt findet die Polizei eine ca. 25 bis 30 cm große kreisrunde Blutlache – Zitat aus Artikel: „Solche Flecken entstehen laut Kriminaltechniker, wenn ein Mensch verletzt auf dem Boden liegt. Wenig später stellte sich heraus, daß das Blut tatsächlich von Aenne Koch stammte.“ (Link: https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-minden-luebbecke/bad-oeynhausen/ermittler-rollen-fall-aenne-koch-neu-auf-1006762?&npg)
> Ort des Blutflecks: mitten auf dem Parkplatz in unmittelbarer Nähe zu A. K.s Auto (Fotos/ Screenshots siehe https://www.allmystery.de/themen/km166884-5)
> Polizei vermutet Verbrechen, bildet Sonderkommission
> großangelegte Suchaktionen am 22.05.99 und am Folgetag, an denen neben mehreren Freiwilligen Feuerwehren auch eine private Hundestaffel aus Westerstede mit 18 Tieren und Hubschrauber beteiligt sind, ergebnislos; Einsatz von Leichenspürhunden und Tauchern am Mittellandkanal gleichermaßen erfolglos
> über 150 Hinweise aus der Bevölkerung laufen alle ins Leere
> Stand heute: A. K. nach wie vor vermißt
> Fallstatus: ungeklärt.
„Wie vom Erdboden verschluckt“: Das ist die übliche Metapher der öffentlichen Medien in gewissen Vermißtenfällen wie dem von Aenne Koch. Genau wie bei Heidi Dannhäuser, Barış Karabulut, Petra Schetters, Inga Gehricke, Constantin Popa, Scarlett Sarah Salice, Sylvia u. Miriam Schulze, Harald Oehlschläger, Amani Aljaffal, Ulrich Rode, Felix Heger oder Eva-Maria Disch (um nur einige wenige Betroffene zu nennen) gehört Aenne Koch zu einer ungeheuer großen Anzahl von Personen, die einfach WEG sind. Gewissermaßen ausradiert. Und es werden immer mehr.
AntwortenLöschenWie kann das sein? Unser Verstand sträubt sich gegen die Idee, daß so etwas WIRKLICH passiert, hier, in der „analogen“ Realität. „Menschen verschwinden doch nicht einfach“, heißt es immer wieder. Die Erfahrung beweist jedoch das Gegenteil. Ständig.
So unterschiedlich die Konstellationen der einzelnen Fälle und die jeweiligen Spurenlagen – falls es überhaupt Spuren gibt – sein mögen, eins haben sie alle gemeinsam: die plötzliche, totale, radikale Abwesenheit eines Menschen, der noch kurz zuvor existiert hat. Für die Hinterbleibenden bedeutet das nicht nur die vielbeschworene „Ungewißheit“, sondern viel Schlimmeres. Nicht nur müssen sie auf unabsehbare Zeit (!) mit dem Verlust als solchem zurechtkommen, sondern auch mit ihrer kognitiven Dissonanz, also äußerst widersprüchlichen, ja unvereinbaren Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen. Erschwerend kommt noch der Eindruck von Ohnmacht hinzu, die ja auch objektiv gegeben ist. Stellen Ermittlungsbehörden und Medien dann auch noch Suizidhypothesen auf, wird (u. a. wegen des sozialen Stigmas) ein zusätzlicher Belastungsfaktor hinzuaddiert.
Eins sollte man sich klarmachen: Das totale Verschwinden einer Person stellt schon an sich eine Anomalie dar. Im Gegensatz zu Australien, Rußland oder den USA ist die BRD wirklich klein und überschaubar. So etwas wie unzugängliche Wildnis gibt es hier eigentlich nicht. Im übrigen ist es in unserer bürokratisierten, digitalisierten, allseits überwachten Lebenswelt extrem schwierig, eine Leiche vollständig „verschwinden zu lassen“, falls ein Verbrechen vorliegt. Wie gesagt, falls...
Schon seit vielen Jahren studiere, recherchiere und dokumentiere ich (privat) jene Vermißten- und/ oder Todesfälle, die in die Kategorie der sog. Missing411-Cases fallen... bzw. fallen könnten. Entscheidend sind dabei die Begleitumstände im Vor- und Umfeld des Verschwindens. Sie formen ein komplexes Muster, sozusagen ein übergeordnetes oder Meta-Szenario mit immergleichen wiederkehrenden Merkmalen – seltsamen bis bizarren Merkmalen, die absolut nicht ins herkömmliche Weltbild passen wollen.
AntwortenLöschenHauptmerkmal dieser Art von Fällen: Sie „ergeben keinen Sinn“.
Trotz aller Skepsis bin ich inzwischen davon überzeugt, daß das „Missing411“-Phänomen existiert. Es ist real, es ist global, und es ist alltäglich – auch hier im relativ überschaubaren Deutschland. Die Zahl derer, die verschwunden sind und unauffindbar bleiben, wächst stetig. Mal abgesehen von all den ungeklärten Todesfällen, denen weder Delikte noch Suizidhandlungen zugrundeliegen und die viel zu schnell von Tagesaktualitäten zugedeckt werden.
Eins ist klar: Der übliche Reflex, „Mysteriöses“ wegzurationalisieren, verhindert gerade dessen Aufklärung. Wer um jeden Preis versucht, Dinge, die nicht mit unserer Normalitätsauffassung übereinstimmen, umzudeuten, zu ignorieren oder wegzuerklären, verweigert sich Tatsachen wie zum Beispiel diesen:
- plötzliche Kontaktabrisse kurz vor der Vermissung
- Funde von Kleidung und/ oder persönlichen Gegenständen Vermißter an unplausiblen Orten
- nicht nachvollziehbare Handy-Signaturen (siehe z. B. Dirk Brünker)
- ungewöhnliches Verhalten von Suchhunden mit unauffindbaren oder unerklärlich abreißenden Fährten
- Anzeigeverhalten von Leichenspürhunden ohne Leichenfund, wobei später an genau dieser Stelle doch eine Leiche gefunden wird
- anhaltend ergebnislose Suchaktionen/ Fahndungen; Fehlen jeglicher Anhaltspunkte für polizeiliche Ermittlungen
usw. usf.
Ob der Fall Aenne Koch zur „411“-Kategorie gehört, vermag ich nicht zu beurteilen; ich stufe ihn als Verdachtsfall ein. Vor allem aber steht die Frage im Raum, was ihr zugestoßen ist und wieso sie immer noch vermißt wird. In David Paulides´ Worten: WHERE DO THESE PEOPLE GO?
man man du verwechselst das einiges oder besser gesagt, du vermischt es einfach.
Löschen