BERLIN: Tötungsdelikt z. N. von Maren Graalfs (1997)

Der Mord an Maren-Ilse Graalfs

Wer tötete Maren Graalfs und warum?

Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 1997. Der Fall ereignete sich in Berlin.
Leider gibt es bis jetzt keine neuen Erkenntnisse und der Fall ist weiterhin ungelöst. 

Der Fall Maren Graalfs

Maren Graalfs liebte das Leben. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern wohnte in Berlin-Wilmersdorf, galt als aufgeschlossene Frau, die beruflich auf eigenen Füßen stand. Im März 1997 verschwand sie plötzlich spurlos aus ihrem gewohnten Lebensumfeld. Wochenlang suchte die Polizei nach ihr, dann stand fest: Maren Graalfs wurde ermordet. Der Mörder konnte bis heute leider nicht gefasst werden.

Seit 1997 ist der Mord an Maren Graalfs ungelöst.
Wer und warum tötete Maren Graalfs?
Foto: Polizei/Youtube

Das Verschwinden

Am Vormittag des 22. März 1997 war Maren Graalfs mit ihrer Tochter in einem Berliner Café verabredet. Sie war sonst immer sehr pünktlich. Doch diesmal wartete die Tochter vergebens, ihre Mutter kam nicht. Die Tochter glaubte da noch an ein Missverständnis.

Die Entdeckung

Am 25. März 1997 machte ein Zeuge mit zwei Bekannten einen Spaziergang im Landschaftsschutzgebiet Lewitz, in der Nähe von Schwerin. Die drei liefen am Ufer eines Wassergrabens entlang. Der Zeuge sah plötzlich, dass etwas im Bewässerungskanal schwamm. Als er näher ans Wasser trat, erkannte er sofort das es sich um eine Leiche handelte. Nach der Bergung des Körpers durch die Polizei war erstmal nur klar, dass es sich um eine Frau handelte und das der Kopf der Leiche fehlte. 

Die Obduktion

Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass der Kopf der Frau erst nach dem Tod entfernt wurde. Womit genau der Kopf abgetrennt wurde, war nicht feststellbar. Der Körper der Frau hatte sonst keine äußeren Verletzungen und die Frau wurde nicht vergewaltigt. Die Ärzte konnten die genaue Todesursache trotz intensiver gerichtsmedizinischer Untersuchungen nicht feststellen. Die Identität der Frau war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt.

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Anfang April 1997 hatte sich Maren Graalfs immer noch bei ihrer Familie gemeldet. Elf Tage nach ihrem plötzlichen Verschwinden meldeten Maren Graalfs Kinder ihre Mutter bei der Polizei als vermisst. 

Die Suche

Wenige Tage später fand die Polizei Maren Graalfs Dienstwagen, einen dunklen Mercedes. Er stand in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs. Von Maren Graalfs fehlte weiterhin jede Spur. 

Die Identifizierung

Dann stand fest, dass Maren Graalfs tot ist. Sie war die Frau aus dem Bewässerungskanal bei Schwerin. Der Vergleich von Röntgenaufnahmen bewies es zweifelsfrei.

Die Ermittlungen

Die Mordkommission Berlin übernahm die Ermittlungen in dem Mordfall.
Die ersten Ermittlungen zeigten, dass Maren Graalfs am 21. März 1997, das letzte Mal persönlichen- und telefonischen Kontakt zu einigen Personen hatte.
Wie die Leiche von Maren Graalfs nach Lewitz transportiert wurde, darüber konnten die Ermittler nur spekulieren.  Der Mörder benutzte vermutlich ihren Dienstwagen, legte sie unterwegs ab und fuhr dann weiter. Dass der Mercedes dann in Hamburg abgestellt wurde, ist für die Ermittler auch heute noch ein wichtiges Indiz, denn der Täter muss viel über sein Opfer gewusst haben, auch über das Privatleben. Denn Maren Graalfs hatte eine Beziehung zu einem Mann, der in Hamburg lebte.

Die Ermittler der Mordkommission Berlin, können sich vorstellen, dass der Täter versuchte, mit dem abgestellten Auto in Hamburg eine falsche Spur zu legen. Doch woher der Mörder diese privaten Informationen hatte und warum er Maren Graalfs Leiche verstümmelte, darüber können auch die Ermittler nur spekulieren.
Eine Theorie könnte sein, dass er die Identifizierung der Toten einfach erschweren wollte. Es könnte aber auch sein, dass die Abnahme des Kopfes etwas mit Hassgefühlen zu tun gehabt hat.

Die operative Fallanalyse

Die Ermittlungen blieben erfolglos, und es gab wenig konkrete Spuren.
Fünf Jahre nach dem Mord, im Jahr 2002, wurden die Spezialisten der Abteilung "Operative Fallanalyse" hinzugezogen. Sie können aus den bekannten Details, Rückschlüsse auf das Verhalten des Mörders und damit auf seine Persönlichkeit ziehen. Das Verhalten des Täters, zeigt sich besonders am Tatort und an der Leiche. Im Fall Graalfs hat der Täter viel Verhalten gezeigt.

Die Thesen der operativen Fallanalyse

Sie kamen zu der These, dass der Täter in irgendeiner Art von Beziehung oder Verhältnis zu Frau Graalfs stand. Der Täter hat sie nicht getötet, um sie zu berauben, sondern weil sie irgendetwas veranlasst haben muss, wo er nicht mehr anders konnte, als diese Frau zu töten.

Für diese These spricht, dass der Mörder nach der Tat in die Wohnung des Opfers ging, die sich unweit vom Kurfürstendamm befand. Es gab keine Einbruchsspuren, vermutlich benutzte er den Wohnungsschlüssel von Maren Graalfs. Wahrscheinlich hielt er sich längere Zeit dort auf und genoss es, sich im ganz privaten Bereich seines Opfers zu bewegen. Womöglich war der Mörder sogar mehrmals in der Wohnung und kostete dabei eine Art Machtgefühl aus. Der Täter nahm auch mehrere "Trophäen" aus der Wohnung mit. Er entwendete ein privates Telefonbuch und eine Elefantensammlung, die einen rein ideellen Wert für die Sammlerin besaß. Außerdem verschwand aus Graalfs Wohnung Schmuck im Wert von damals einhunderttausend Mark (gut 51.000 Euro).

Der Schmuck von Maren Graalfs der entwendet wurde. Die Schmuckstücke befanden sich in Schmuckboxen des japanischen Juwelierunternehmem Kokichi Mikimoto.
Foto: Polizei/Youtube

Auch diese Cartier Damenuhr mit Kette wurde vom Mörder entwendet.
Foto: Polizei/Youtube

Diese drei Damenringe wurden ebenfalls entwendet.
Foto: Polizei/Youtube

Es wurde auch dieser auffällige Damenring gestohlen, auf dem Ring saß ein mit brillanten besetzter Elefant.

Auch dieser Anhänger eines Elefanten für eine Damenkette wurde ebenfalls vom Mörder gestohlen. Es konnte sein, dass diese Schmuckstücke zum Verkauf angeboten worden, verschenkt worden, oder sich auch heute noch im Besitz fes Täters befinden.
Foto: Polizei/Youtube

Der Anruf  

Am 4. Mai 1997, knapp sechs Wochen nach dem Mord, meldete sich der Mörder telefonisch. Eine männliche Stimme hinterließ eine beleidigende Nachricht auf dem Anrufbeantworter von Maren Graalfs Tochter. Ihre Telefonnummer stand in dem privaten Telefonbuch, das aus Maren Graalfs Wohnung verschwunden war. 

Was für Rückschlüsse zogen die Ermittler aus dem Anruf?

Die Ermittler sind sicher, dass es sich bei der Stimme auf dem Anrufbeantworter um den Mörder handelte. Die Ermittler der operativen Fallanalyse gehen davon aus, dass der Täter wohl das Bedürfnis verspürte, nach der Tötung seine Wut auf Maren Graalfs weiterhin irgendwo auszuleben.

Diesen Anruf veröffentlichte die Kriminalpolizei 2002, in der Hoffnung, dass jemand die Stimme erkennen würde. (Die Stimme könnt ihr Euch im unteren Video anhören.) Doch das brachte die Ermittlungen nicht weiter.

Im Jahr 2008 erneute Untersuchung der Spuren

Im Jahr 2008 wurden alle Spuren noch einmal untersucht. Dank neuer Technik konnte tatsächlich elf Jahre nach dem Mord die DNA des Täters gesichert werden. Die Polizei nahm daraufhin Speichelproben von Männern im näheren und weiteren Umfeld von Maren Graalfs. Bisher brachten diese Überprüfungen allerdings kein Ergebnis.

Die Trophäen

Die Ermittler sehen noch eine andere Möglichkeit, den Täter nach so langer Zeit zu überführen. Sie vermuten, dass der Täter seine "Trophäen" noch besitzt. Es könnte sein, dass der Täter die Elefantensammlung noch immer bei sich hat oder sie sich an einem Ort befindet, den nur der Täter kennt. Das trifft womöglich auch auf den abgetrennten Kopf der Leiche zu, der immer noch verschwunden ist. Es könnte sein, dass der Täter den Kopf irgendwo vergraben hat. Es ist möglich, dass er noch heute gelegentlich mit jemandem diesen Ort besucht, ohne das sein Begleiter oder seine Begleiterin davon weiß. Für den Mörder ist es aber noch mal ein Machtgefühl.
Dieses Auskosten seines Machtgefühls kann sich auch im Verhalten des Täters bemerkbar machen. 

Polizei bittet um Hinweise

Die Ermittler bitten die Öffentlichkeit auch heute noch um Informationen zum Mordfall Maren Graalfs. Der Fall liegt schon fast 25 Jahre zurück, und gerade die lange Zeit, könnte auch eine Chance sein, dass sich Personen heute bei den Ermittlern melden und ihr Schweigen brechen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer kennt eine Person, die ein unerklärlich starkes Medieninteresse für diesen Fall hat oder hatte? Es könnte sein, dass der Täter alles über den Fall gesammelt hat, was in den Medien dazu veröffentlicht wurde.
  2. Wer weiß, ob Teile des Schmucks von Maren Graalfs zum Kauf angeboten oder verschenkt wurden?
  3. Wer hat Maren Graalfs am 21. März 1997 beim Verlassen ihres Büros in der Trabener Straße  gesehen? War sie allein oder in Begleitung?
  4. Wer hat am 21. März 1997 oder kurz danach, am späteren Leichenfundort in Lewitz, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug beobachtet?
  5. Wer hat am 21. März 1997 oder kurz danach beobachtet, wer das Fahrzeug von Maren Graalfs, einen dunklen Mercedes, in der Münzstraße, in der Nähe des Hauptbahnhofes in Hamburg, abstellte?
  6. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Maren Graalfs in Zusammenhang stehen könnten?
  7. Wer weiß, wo die Elefantensammlung des Opfers abgeblieben ist?
  8. Wer weiß, wo Maren Graalfs privates Telefonbuch abgeblieben ist?
  9. Wer weiß, wer für die Tat verantwortlich sein könnte?
  10. Wer kennt die genauen Hintergründe der Tat?
  11. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Sie erreichen die Ermittler der Berliner Mordkommission unter der Telefonnummer 030 - 4664 911 666 oder über jede andere Polizeidienststelle.

Es gibt auch noch ein Video über den Fall mit allen wichtigen Fakten



Kurze Info in eigener Sache:

Ich hatte hier auch schon mehrmals über diesen Mordfall berichtet. Da ich jetzt die älteren Beiträge verbessere, überarbeite und an das gewohnte Format anpasse, werde ich zusätzlich zu neuen Beiträgen, auch ältere Beiträge immer mal posten. Und ich habe auch diesen Fall jetzt überarbeitet. Deshalb wundert Euch nicht. Und ich werde nicht zu jedem alten Fall schreiben, dass ich ihn verbesset und überarbeitet habe. Ihr könnt das aber an dem Label "Repost" erkennen.

Liebe Grüße

Natalia

Und wenn ihr Lust habt schaut auch mal bei meinen Zweitblog rein. Auch wenn hier mal kein neuer Beitrag veröffentlicht wird, wird es im Zeitblog einen neuen Beitrag geben. 

Der Zweitblog beschäftigt sich mit (un)geklärten Vermissten- und Mordfällen weltweit.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

HANNOVER: Vermisst Inka Köntges (2000)

MIDLUM: Vermisst Anja Beggers (1977)

ULM: Vermisst Daniel Eberhardt