NONNENHORN: Tötungsdelikt z. N. von Esme Eryücel (2024)
Der Mord an Esme Eryücel
Wer hat Esme Eryücel getötet?
Im heutigen Beitrag geht es um einen ungelösten Mordfall, der sich im Juli 2024 ereignet hat. Ich habe den Fall seit Juli beobachtet und wollte erst einmal abwarten und schauen, wohin sich der Fall entwickelt. Eigentlich haben die meisten Leute in Nonnenhorn und Umgebung gedacht, dass die Polizei den Fall sicherlich schnell aufklären wird. Leider konnte der Fall bisher nicht aufgeklärt werden, deshalb möchte ich im Rahmen meiner Möglichkeiten nun auch auf den Fall aufmerksam machen.
Der Mord an Esme Eryücel ist seit Juli 2024 ungeklärt. Wer hat Esme Eryücel getötet? Foto: Facebook |
Der Fall Esme Eryücel
Esme Eryücel wurde 1954 in der Türkei geboren. Leider habe ich keine Informationen darüber, wann sie genau nach Deutschland gekommen ist. Emre Eryücel hat eine erwachsene Tochter namens Esen. Von ihrem [Ex-]Ehemann Yusuf Eryücel lebt sie getrennt. Er lebt in der Türkei. Im Jahr 1998 kam Esme Eryücel nach Nonnenhorn. [Anm. Nonnenhorn ist eine Gemeinde am Bodensee im Landkreis Lindau (Bodensee) im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Das gleichnamige Pfarrdorf ist die einzige Siedlung. Der Luftkurort und bekannte Weinort liegt zwischen Wasserburg und Kressbronn an der Grenze zu Baden-Württemberg. Nonnenhorn hat gut 1.900 Einwohner.]
Esme Eryücel lebte seit 1998 in Nonnenhorn im Landkreis Lindau, Bayern. Nonnenhorn hat gut 1.900 Einwohner. Foto: Google Maps |
Arbeit in einer Bäckerei
Zunächst arbeitete Esme Eryücel in einer Bäckerei in Nonnenhorn, dadurch kam sie schnell mit den Bewohnern von Nonnenhorn in Kontakt und kannte bald das gesamte Dorf. Durch ihre sehr freundliche und offene Art wurde sie schnell von den Nonnenhornern in ihrer Gemeinschaft aufgenommen. Esme hat sich immer sehr wohl im bayerischen Nonnenhorn gefühlt. Sie liebte das Dorf und die Menschen.
Pächterin eines Cafés
Im Jahr 2010 hat Esme Eryücel sich selbstständig gemacht und sich damit einen großen Wunsch erfüllt. Sie hatte das Café Seegarten in Kressbronn von der Gemeinde gepachtet. [Anm. Kressbronn am Bodensee ist eine Gemeinde und eine Ortschaft im Bodenseekreis, Baden-Württemberg. Kressbronn liegt direkt an der Landesgrenze zu Bayern. Kresse am Bodensee hat etwa 8.900 Einwohner.] Die Neueröffnung des Cafés in Kressbronn war kein Grund den Wohnort zu wechseln. Die Entfernung zwischen den beiden Orten beträgt nur 1,5 Kilometer. Außerdem wollte Esme Eryücel in ihrem geliebten Nonnenhorn bleiben. Das Café am Seegarten liegt direkt am Bodensee. Man kann bei Kaffee und Kuchen einen wunderschönen Blick auf den Bodensee genießen. Das Café war nicht nur bei den Touristen beliebt, denn auch die Kressbronner besuchten regelmäßig das Café und die ausgesprochene freundliche Betreiberin.
Das Café Seegarten befindet sich in der Seestraße in Kressbronn. Das Café hat Esme Eryücel im Jahr 2010 gepachtet und bis zu ihrem Tod sehr erfolgreich betrieben. Foto: Facebook |
Esme Eryücel kommt nie Zuhause an
Auch am 21. Juli 2024 [Sonntag] arbeitete die 70-jährige Esme Eryücel wieder in ihrem Café Seegarten in der Seestraße 53 in Kressbronn. Gegen 22.30 Uhr verließ sie ihr Café und machte sich auf den 1,2 Kilometer langen Heimweg über die Nonnenhorner Straße und die Uferstraße zu ihrem Haus am Josenhaus in Nonnenhorner. Esme Eryücel hatte die gesamten Tageseinnahmen dabei.
Esme Eryücel kommt an diesem Abend nicht in Nonnenhorn an.
Esme Eryücel ging täglich zu Fuß zur Arbeit nach Kressbronn und am Abend ging sie wieder zu ihrer Wohnung in Nonnenhorn. Foto: Google Maps |
Bei der Polizei als vermisst gemeldet
Als die 70-jährige Esme Eryücel am Morgen des 22. Juli 2024 nicht zur Arbeit erschien, meldeten Angehörige sie bei der Polizei als vermisst.
Als die 70-jährige Esme Eryücel am Morgen des 22. Juli 2024 nicht zur Arbeit erschien, meldeten Angehörige sie bei der Polizei als vermisst.
Die Polizei sucht zunächst nicht sofort nach ihr. In der Zwischenzeit verbreiten Freunde und Bekannte in den sozialen Netzwerken eine private Vermisstenmeldung. Gegen Abend fing dann auch die Polizei an, nach der vermissten Esme Eryücel zu suchen.
Esme Eryücel ist am 22. Juli 2024 nicht auf der Arbeit erschienen, deshalb wurde sie von Angehörigen noch am gleichen Tag als vermisst gemeldet. Foto: Facebook |
Die Entdeckung
Am Abend des 22. Juli 2024 gegen 21.00 Uhr machte ein Passant eine schreckliche Entdeckung. Er entdeckte eine weibliche Leiche zwischen den Ortschaften Kressbronn in Baden-Württemberg und Lindau-Nonnenhorn in Bayern. Die Leiche lag
auf einem Privatgrundstück zwischen der Uferstraße zwischen der Hausnummer 45 und 47 [Bayern]. Die weibliche Leiche lag am Ende einer Reihe von Weinreben und Obstbäumen auf einer Wiese neben einer Art Gartenhütte oder Badehaus. Es stellte sich schnell heraus, dass es sich bei der Leiche um die zuvor vermisst gemeldete Esme Eryücel aus Nonnenhorn handelte.
Die Leiche von Esme Eryücel wurde am Ende einer Reihe von Weinreben und Obstbäumen auf einer Wiese neben einer Art Gartenhütte oder Badehaus gefunden. Foto: Google Maps |
Der Leichenfundort
Der Leichenfundort befindet sich auf einer Wiese auf einem Privatgrundstück in der Uferstraße zwischen der Hausnummer 45 und 47. Auf dem Privatgrundstück befindet sich eine Wiese mit Weinreben und Obstbäumen. Das Grundstück ist umzäunt und normalerweise ist der Zugang mit einem Eisentor verschlossen. Zum Zeitpunkt der Tat war der Zugang zum Grundstück nicht verschlossen. Am Ende des Grundstücksfläche befindet sich der Uferbereich des Bodensees mit einer Gartenhütte oder einem Badehaus. Der Leichenfundort befindet sich auf bayerischem Gebiet, ist aber nicht weit von der Landesgrenze zu Baden-Württemberg entfernt. Der Fundort befindet sich etwa 700 Meter von dem Café Seegarten in der
Seestraße in Kressbronn [Baden-Württemberg] entfernt.
Am unteren Ende des Privatgrundstücks wurde die Leiche von Esme Eryücel gefunden. Im Bereich der Uferstraße muss Esme Eryücel wahrscheinlich auf ihren Mörder getroffen sein. Foto: Google Maps |
Eigentlich ist das Privatgrundstück umzäunt und eigentlich immer mit einem Eisentor verschlossen. Zum Zeitpunkt der Tat war das Tor nicht verschlossen. Foto: Google Maps |
Polizei erreichte den Leichenfundort
Die Polizei ließ zunächst die Durchfahrtsstraße [Uferstraße] für Fahrzeuge und Personen sperren. Anschließend nahmen die zuständigen Ermittler und die Kriminaltechniker ihre Arbeit auf. Die Kriminaltechniker sammelten und sicherten Spuren und Beweise an der Leiche und am Fundort. Es wurde festgestellt, dass die Tageseinnahmen und ein Schuh der Leiche fehlten. Wie bereits erwähnt, hatte Esme Eryücel ihre Tageseinnahmen dabei, als sie von ihrem Café in Kressbronn zu Fuß auf dem Heimweg nach Nonnenhorn gemacht hatte. Bei der Entdeckung der Leiche fehlten die Tageseinnahmen. Auch fehlte bei der Entdeckung der Leiche der rechte Schuh. Esme Eryücel trug zum Zeitpunkt der Tat grau-weiße Sneaker mit roten und grünen Zierelementen und weißen Schnürsenkeln. Die Wirtin hatte für einen langen Arbeitstag in ihrem Café öfter bequeme Stoff-Turnschuhe getragen.
Weitere Polizeibeamte suchten die nähere Umgebung des Leichenfundortes nach Spuren und Beweismitteln ab. Natürlich wurde auch nach dem rechten fehlenden Schuh gesucht, der jedoch nicht gefunden werden konnte. Anschließend wurden auch der Arbeitsplatz und das Zuhause des Opfers nach Spuren abgesucht. Das Café und auch die Wohnung von Esme Eryücel wurden von den Ermittlern der Kriminalpolizei Kempten bis auf weiteres versiegelt. Insgesamt waren an der Aktion zwischen 80 und 100 Polizisten aus Bayern und Baden-Württemberg mit Spürhunden, Drohnen und Booten beteiligt. Polizeitaucher suchten auch unter Wasser nach Beweismitteln.
Die Leiche von Esme Eryücel wurde für weitere forensische Untersuchungen in das zuständige Rechtsmedizinische Institut transportiert.
Die Obduktion
Die Staatsanwaltschaft Kempten hat eine Obduktion der Leiche von Esme Eryücel angeordnet. Die Obduktion wurde von den zuständigen Rechtsmediziner durchgeführt. Es wurde festgestellt und bestätigt, dass Esme Eryücel Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Über die genaue Todesursache und weitere Ergebnisse der Obduktion schweigt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen.
Die Ermittlungen
Die Kriminalpolizei ermittelte zunächst im Umfeld von Esme Eryücel. Die Ermittler wollten auch mehr die Gewohnheiten von Esme Eryücel in Erfahrung bringen. Die Ermittler stellten fest, dass Esme Eryücel getrennt von ihrem [Ex-] Ehemann Yusuf gelebt hat. Esme Eryücel arbeitete täglich von 7.30 Uhr bis 22.30 Uhr in ihrem Café Seegarten in der Seestraße in Kressbronn im Bodenseekreis, Baden-Württemberg. In der Regel lief sie am Morgen zur Arbeit von Nonnenhorn nach Kressbronn und nach dem Feierabend gegen 22.30 Uhr machte sie sich auch wieder zu Fuß auf dem Heimweg nach Nonnenhorn. Die Strecke beträgt jeweils gut zwei Kilometer. Esme Eryücel nahm wohl die Tageseinnahmen immer mit nach Hause.
Die Kriminalpolizei hat die Sonderkommission "Café" gegründet.
Weitere Suchmaßnahmen durchgeführt
Die Ermittler und weitere Polizeibeamte waren auch eine Woche später noch einmal im Einsatz, als die Sonderkommission "Café" am Leichenfundort eine weitere Suchaktion im Wasser und an Land durchgeführt hat. Die Strömungsverhältnisse hatten sich geändert und die Beamten hofften, dass dadurch weitere Beweismittel angeschwemmt wurden. Es wurde auch noch einmal nach dem fehlenden rechten Schuh des Opfers gesucht, aber der Schuh blieb spurlos verschwunden.
Befragungen im Umfeld des Opfers durchgeführt
Die Ermittler haben auch Personen aus dem direkten und indirekten Umfeld von Esme Eryücel durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass einige Wochen vor dem Tod von Esme Eryücel bei ihr zu Hause eingebrochen worden war.
Ein Bekannter der verstorbenen Wirtin gab bei der Polizei an, dass die getötete Esme Eryücel zuletzt immer häufiger im Restaurant übernachtet habe. Der Bekannte ist überzeugt, dass Esme Eryücel große Angst gehabt hat. Eine Nachbarin von Esme Eryücel bestätigt die Geschichte mit dem Einbruch.
Die Nachbarin erzählte, dass Esme Eryücel regelrecht ausgeplündert worden sei. Auch die Nachbarin konnte bestätigen, dass Esme Eryücel seit dem Einbruch große Angst hatte. Esme Eryücel hatte ihre Nachbarn gewarnt.
Fall weiterhin ungeklärt
Mittlerweile sind seit der Tag fast auf den Tag genau vier Monate vergangen. Bisher wurde kein Tatverdächtiger identifiziert. Die Sonderkommission "Café" wurde inzwischen verkleinert. Die Polizei scheint nach wie vor keine heiße Spur oder einen Tatverdächtigen zu haben. Die Polizei möchte sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht zum aktuellen Stand der Ermittlungen äußern. Die Polizei sagte jedoch, dass aktuell noch in dem Fall ermittelt wird. Die Ermittler arbeiten aktuell die eingegangenen Hinweise ab, die sich im deutlichen zweistelligen Bereich befinden. Unter den Hinweisen sind auch Bilder und Videos, die Bürger über das Medienupload-Portal bereitgestellt haben. Aber auch über den Inhalt und die Verwertbarkeit dieser Hinweise kann die Polizei derzeit keine Auskünfte geben.
Die Theorien
Der Mord an Esme Eryücel ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, was genau passiert und wer für den Tod von Esme Eryücel verantwortlich sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
1. Theorie "Unbekannter Täter"
Wurde Esme Eryücel von einer ihr unbekannten Person getötet?
Bei dieser Theorie geht man davon aus, dass der Täter zufällig auf Esme Eryücel aufmerksam geworden ist und sie verfolgt hat. Im Bereich des Privatgrundstücks zwischen der Uferstraße 45 und 47 sei es dann vermutlich zu dem tödlichen Angriff gekommen. Der Täter nahm die Tageseinnahmen [und vielleicht auch den rechten Schuh des Opfers] mit und flüchtete in unbekannte Richtung. Es könnte sein, dass der Täter zufällig auf Esme Eryücel aufmerksam geworden ist, als sie alleine in ihrem Café Seegarten war. Möglicherweise hat er gesehen, wie sie die Tagesabrechnung machte. Es könnte auch sein, dass er erst auf Esme Eryücel aufmerksam geworden ist, als sie ihr Café verlassen hat. Der Täter hat sie verfolgt und im Bereich der Uferstraße 45 und 47 angegriffen. Es kam zu der Tötung von Esme Eryücel. Der Täter nahm die Tageseinnahmen und flüchtete in unbekannte Richtung. Es ist auch nicht komplett ausgeschlossen, dass der Täter bereits im Vorfeld auf Esme Eryücel aufmerksam geworden ist und das Café und die Gewohnheiten des Opfers ausspioniert hat. Bei dieser Theorie geht man davon aus, dass es keine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer gegeben hat. Täter und Opfer haben sich nicht gekannt. Es könnte auch sein, dass der Täter durch [ehemalige] Mitarbeiter zufällig an die Informationen gelangt ist. Die Mitarbeiter müssen es dem Täter nicht zwingend erzählt haben, aber er könnte ein Gespräch mitverfolgt haben und so Informationen aufgeschnappt haben.
2. Theorie "Bekannter Täter"
Kommt der Täter aus dem direkten oder indirekten Umfeld von Esme Eryücel?
Diese Theorie muss in Betracht gezogen werden. Es könnte durchaus möglich sein, dass Esme Eryücel dem Täter schon einmal begegnet ist oder sogar gekannt hat. Es könnte sein, dass ein Gast ihres Café
oder ein Bekannter, die Abläufe im Café Seegarten oder auch die Gewohnheiten von Esme Eryücel gekannt hat. Der Täter hat die Tat geplant und sich gezielt Esme Eryücel als Opfer ausgesucht. Er hat Esme Eryücel am Abend des 22. Juli 2024 verfolgt und an einer guten Stelle im Bereich der Uferstraße 45 und 47 angegriffen und sie auf das unverschlossene Privatgrundstück gezogen oder gezwungen dorthin zu gehen. Auf der Wiese des Privatgrundstücks in der Nähe des Ufers des Bodensees kam es vermutlich zu dem tödlichen Angriff. Der Täter nahm die Tageseinnahmen [und vielleicht auch den rechten Schuh] mit und flüchtete in unbekannte Richtung.
3. Theorie "Einbruch"
Steht der Einbruch in direkten Zusammenhang mit dem Mord an Esme Eryücel?
Auch diese Möglichkeit sollte näher überprüft werden. Diese Theorie besagt, dass der Einbruch in die Wohnung von Esme und der Überfall mit der Tötung von Esme Eryücel in Verbindung stehen. Es könnte sein, dass die Täter bei dem Einbruch auch an Informationen gelangt sind, die für die Tat am 22. Juli 2024 von Bedeutung waren. Möglicherweise hat der oder haben die Täter sich erst nach dem Einbruch dazu entschlossen, Esme Eryücel erneut zu überfallen. Vielleicht vermuteten sie, dass das Opfer hohe Einnahmen aus dem Café erzielt und sie die Einnahmen zunächst mit nach Hause nimmt. Bei einem Einbruch können die Täter vielleicht auf Dokumente gestoßen sein, aus denen hervorgeht, wie hoch die Einnahmen des Cafés sind. Anschließend haben sie Esme Eryücel, ihre Gewohnheiten, das Café und die Abläufe im Café ausspioniert und sie dann ausgeraubt.
Fazit:
Ich möchte nun meine persönliche Einschätzung zum Fall wiedergeben. Ich vermute, dass die Tat von einem Einzeltäter begangen wurde. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass mehrere Personen an der Tat beteiligt gewesen sind. Trotzdem tendiere ich eher zu einem Einzeltäter. Ich kann dies natürlich nicht beweisen, aber wenn ich mir den Tatablauf vorstelle, mir den Leichenfundort und die Umgebung anschaue, dann komme ich immer wieder zu der Überzeugung, dass ein Einzeltäter die Tat begangen haben muss. Ich halte es auch für durchaus möglich, dass der Täter aus dem direkten oder indirekten Umfeld des Opfers stammt und Kenntnis über die Abläufe im Café Seegarten und die Gewohnheiten des Opfers gekannt hat. Wie er an diese Informationen gelangt sein könnte, ist eine ganz andere Frage.
Er könnte sich im direkten Umfeld des Opfers bewegen und daher über die Abläufe im Café Seegarten kennen und Kenntnis über die Gewohnheiten des Opfers haben. Er könnte auch Gast im Café Seegarten gewesen sein, und so über die Abläufe im Café Seegarten oder über die Gewohnheiten des Opfers in Kenntnis gekommen sein. Ich kann auch nicht ausschließen, dass der Täter ein Gespräch eines [ehemaligen] Mitarbeiters, eines Freundes oder Bekannten des Opfers mitgehört hat und so an diese Informationen gelangt ist. Ich persönlich kann keine der Theorien komplett ausschließen, aber ich bin mir sicher, dass der Täter irgendwie an die Informationen gelangt ist, um so eine Tat zu begehen, deshalb muss er aus dem direkten/indirekten Umfeld kommen oder zufällig an diese Informationen gekommen sein. Obwohl ich eher dazu tendieren würde, dass der Täter aus dem direkten oder indirekten Umfeld des Opfers kommt. Das ist zumindest aktuell die plausibelste Erklärung für mich. Ich denke auch, dass der Täter die Umgebung des Leichenfundortes gekannt hat oder vorher ausspioniert hat. Ich habe mir den Leichenfundort angeschaut und ehrlich gesagt, ist der Ort ideal, um bei Einbruch der Dunkelheit dort eine Person anzugreifen und auf ein Grundstück zu ziehen. Erstens ist der Bereich in der Dunkelheit schlecht einsehbar, denn es gibt dort kaum Lichtquellen. Ein Täter könnte sich hier sehr gut verstecken und auf sein Opfer warten. Zweitens ist die Lage des Ortes ideal. Der Ort liegt auf halber Strecke zu Nonnenhorn und Kressbronn. Die nächsten Häuser sind jeweils mehrere hundert Meter entfernt. Wenn jemand dort um Hilfe schreit, wird es vermutlich keiner mitbekommen. Drittens ist das Entdeckungsrisiko nicht sehr hoch, weil die Uferstraße bei Dunkelheit kaum von Passanten genutzt wird. Ich muss deshalb sagen, dass der Ort gut gewählt wurde.
Ich habe mich gefragt, ob der Täter Esme Eryücel gefolgt ist oder ob er dort auf sie gewartet hat? Natürlich können beide Varianten möglich sein, aber ich glaube, dass der Täter dort auf sein Opfer gewartet hat. Da komme ich wieder zu dem Punkt, dass der Täter die Umgebung gekannt hat und wahrscheinlich dort auch irgendwo in der Nähe lebt.
Ich kann auch nicht ausschließen, ob hinter der Tat doch nicht eine andere Motivation steht, als der Raub der Tageseinnahmen. Mich würde interessieren, wie hoch die Tageseinnahmen waren, aber die Polizei möchte sich dazu nicht äußern. Für mich ist die Höhe der Tageseinnahmen ein wichtiges Detail im Fall. Wenn sie hoch sind, dann könnte nur eine finanzielle Motivation im Vordergrund stehen. Wenn die Einnahmen nicht besonders hoch waren, dann könnte auch eine andere Motivation hinter der Tat stehen und man hat die Tageseinnahmen mitgenommen, weil sie da waren. Ein persönliches Motiv könnte auch möglich sein. Zumindest nach meinem aktuellen Informationsstand.
Ich lasse mich gern auch für eine ganz andere Theorie überzeugen. Es ist meine ganz persönliche Einschätzung zum Fall. Beweisen kann ich das natürlich nicht, aber ich möchte meine Gedanken und meine Einschätzung mit Euch teilen.
Ich hoffe, dass der Fall aufgeklärt werden kann und man den Fall vor Gericht aufarbeiten kann.
Beschreibung des fehlenden rechten Schuhs
- Seit der Tat ist der rechte Turnschuh/Sneaker des Opfers spurlos verschwunden.
- Es ist unklar, ob der Täter den Schuh als Andenken/ Trophäe mitgenommen hat oder der Schuh während des Tatgeschehens verloren gegangen ist.
- Die Polizei hat zwar mehrfach den Leichenfundort und die Umgebung vergeblich nach dem Schuh durchsucht, trotzdem kann man bisher nicht ausschließen, dass das Opfer den Schuh während der Tat doch verloren hat.
- Bei dem gesuchten Schuh handelt es sich um einen grau-weißen Sneaker mit roten und grünen Zierelementen und weißen Schnürsenkeln.
- Die Wirtin hatte in ihrem Café öfter bequeme Stoff-Turnschuhe getragen.
Wo ist der rechte Schuh abgeblieben? Hat der Täter den Schuh mitgenommen oder ist der Schuh während der Tat doch verloren gegangen? Wem ist so ein Schuh irgendwo aufgefallen? Foto: Polizei |
Wer hat den Schuh vielleicht irgendwo gesehen oder gefunden? Foto: Polizei |
Die Nachwirkungen
Der Tod von Esme Eryücel hat in der Gemeinde Kressbronn und in der Gemeinde Nonnenhorn ein sehr großes Loch gerissen. Esme Eryücel fühlte sich der gesamten Region sehr verbunden.
Esme Eryücel war ein sehr geschätztes Mitglied beider Gemeinden. Sie war sehr freundlich, offen, fleißig, großzügig und bescheiden. Sie hat sich in beide Gemeinden integriert und war mit ihrem Café eine beliebte Anlaufstelle für die Anwohner und die Touristen. Sie galt als eine sehr gute Chefin und niemand ihrer [ehemaligen] Angestellten hat jemals ein schlechtes Wort über sie verloren. Die Bewohner von Kressbronn und Nonnenhorn sind bis heute sehr über ihren plötzlichen Tod schockiert. Esme Eryücel wurde in der Türkei beerdigt. Für die Angehörigen, Freunde und Bekannten von Esme Eryücel wurde eine Gedenkfeier veranstaltet. An der Gedenkfeier haben rund 400 Personen teilgenommen, das zeigt, wie beliebt Esme Eryücel war.
Aktuelle Einstufung des Falls
Der Tod von Esme Eryücel wurde als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Die Sonderkommission wurde zwar verkleinert, trotzdem ermittelt die Polizei weiterhin aktiv in dem Fall. Die Polizei nimmt weiterhin Hinweise entgegen. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Foto-, Video- oder Audiodateien, die im Bereich der Uferstraße in Nonnenhorn und/oder im Bereich des Cafés Seegarten in Kressbronn gemacht wurden. Der für die polizeilichen Ermittlungen relevante Zeitraum ist von Samstag, 20. Juli, bis Montag, 22. Juli 2024.
Die Polizei bittet, diese auf dem Media-Upload-Portal der bayerischen Polizei hochzuladen. [Aktuell ist das Portal nicht aktiv.]
Fragen der Ermittler:
- Wer hat am Abend des 21. Juli 2024 nach 22.30 Uhr oder in den frühen Morgenstunden des 22. Juli 2024 im Bereich der Uferstraße zwischen der Hausnummer 45 und 47, im Bereich der gesamten Uferstraße oder Nonnenhorner Straße eine verdächtige Person oder eine verdächtige Wahrnehmung gemacht?
- Wer kannte Esme Eryücel und kann mehr Angaben zu ihren Kontakten und Gewohnheiten machen?
- Wer weiß, wer für den Tod von Esme Eryücel verantwortlich sein könnte?
- Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Esme Eryücel?
- Wer hat nach der Tat vielleicht Gerüchte über den Fall gehört?
- Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Mord in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer hat in der Zeit zwischen Samstag dem 20. Juli bis Montag dem 22. Juli 2024 im Bereich der Uferstraße in Nonnenhorn und/oder im Bereich des Cafés Seegarten in Kressbronn Foto-, Video- oder Audiodateien gemacht und kann sie der Polizei zur Verfügung stellen?
- Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?
Zeugen, die die Tat selbst oder verdächtige Beobachtungen im Vorfeld oder Nachgang gemacht haben, werden noch immer gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Kempten unter der Telefonnummer 0831/99090 zu melden.
Kurze Information:
Wenn ihr Lust habt, dann schaut Euch doch auch den Zweitblog an. Dort beschäftige ich mich mit internationalen [ungeklärten] Vermissten und Mordfällen. Dort gibt es auch mehrere beliebte Formate, die je nach Format wöchentlich, monatlich oder unregelmäßig erscheinen. Ich würde mich freuen, wenn ihr auch diesen Blog unterstützt. [Anm. Die meisten Leser, die regelmäßig hier sind, kennen den Zweitblog. Es gibt aber auch neue Leser, die nichts von einem zweiten Blog wissen.]
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