SPANDOWERHAGEN: Tötungsdelikt z. N. von Ramona Müsebeck (1986)

Der Mord an Ramona Müsebeck 

Wer tötete Ramona Müsebeck?

Im heutigen Beitrag geht es um einen Cold Case aus dem Jahr 1986. Der Mord ereignete sich in der Nähe von Spandowerhagen im Landkreis Vorpommern-Greifswald, im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden.

Der Mord an Ramona Müsebeck ist seit 1986 ungelöst. 
Wer tötete Ramona Müsebeck?
Foto: Polizei 

Der Fall Ramona Müsebeck 

Ramona Müsebeck wurde 1965 in Mecklenburg-Vorpommern in der ehemaligen DDR geboren. Im Jahr 1986 war Ramona 21 Jahre alt und arbeitete als Kindergärtnerin. Sie lebte noch bei ihren Eltern in Spandowerhagen. [Anm.Spandowerhagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Kröslin im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).  Sie wird vom Amt Lubmin mit Sitz in der gleichnamigen Gemeinde verwaltet. Der Ortsteil liegt nördlich von Freest und grenzt im Osten an den Peenestrom. Im Norden schließt sich die Halbinsel Struck an, die wiederum an den Greifswalder Bodden grenzt. Im Westen befindet sich die Gemeinde Lubmin.]

Ramona Müsebeck lebte gemeinsam mit ihrer Familie in einem Haus in Spandowerhagen im Landkreis Vorpommern-Greifswald, im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Foto: Google Maps 

Sehr beliebte junge Frau

Ramona war eine sehr offene und freundliche junge Frau. Durch ihre fröhliche Art war sie sehr beliebt. Ramona war in einer festen Beziehung zu einem jungen Mann, den sie schon seit ihrer Kindheit kannte. Ramona hatte einen großen Freundeskreis, mit dem sie sich hauptsächlich am Wochenende in den umliegenden Ortschaften regelmäßig traf. 

Ramona Müsebeck war eine sehr freundliche, hilfsbereite und offene junge Frau, die sich gern mit ihren Freunden traf.
Foto: Polizei 

Jemand beobachtete Ramona Müsebeck 

Mitte Juli 1986 entdeckte die 21-Jährige Ramona Müsebeck, einen unbekannten Mann, der sie nachts durchs Fenster beobachtete. Wie bereits erwähnt, lebte sie zu diesem Zeitpunkt noch bei ihren Eltern. Zusammen mit ihrem Vater wollte sie den unbekannten Mann zur Rede stellen, aber der Unbekannte flüchtete.

Diskobesuch im Nachbarort 

Am Abend des 2. August 1986 fuhr Ramona mit dem Fahrrad ins benachbarte Lubmin, wo in der Gaststätte "Zum Teufelsstein" eine Disko-Veranstaltung stattfand. Dort traf sie sich mit zahlreichen Personen. Ihr Freund, der mit dem Taxi da ist, fuhr kurz vor Mitternacht nach Hause. Ramona und ihr Freund vereinbarten noch, dass Ramona später noch zu ihm kommt.

Der Heimweg 

Gegen 0.30 Uhr wollte die 21-jährige Ramona Müsebeck mit mehreren Freunden, die ebenfalls mit dem Fahrrad da waren, zurück nach Spandowerhagen fahren. Kurz entschlossen machte sie sich aber doch alleine auf den Heimweg. Die anderen folgten ihr nach etwa zwei Minuten. Kurz vor Spandowerhagen sahen die Freunde dann am Straßenrand zwei Fahrräder liegen. Das eine Fahrrad war von Ramona und dann lag da noch ein rotes Herrenrad unbekannter Herkunft. Zu diesem Zeitpunkt war es etwa 0.50 Uhr.

Hier auf der Karte sind alle wichtigen Orte des Falls eingezeichnet.
Foto: Google Maps 

Freund wartete vergeblich auf Ramona 

Die Freunde dachten sich zunächst nichts dabei und fuhren weiter. Eine halbe Stunde später kamen noch andere Fahrradfahrer an der Stelle vorbei. Die beiden Fahrräder waren inzwischen jedoch vom Straßenrand verschwunden.

Die Entdeckung  

Am nächsten Morgen entdeckte ein Urlauberpaar kurz vor Spandowerhagen zunächst Ramonas Fahrrad, dessen Räder nach oben zeigten. Es lag in einem Gebüsch. Dann entdeckte das Paar die Leiche von Ramona Müsebeck. Sie alarmierten die Polizei.

Die Ermittler erreichten Fundort 

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf und die Kriminaltechniker sicherten Spuren und Beweise am Leichenfundort. Die Leiche von Ramona war bekleidet. Das gelbe Shirt von Ramona Müsebeck war zerrissen und an einem Fuß fehlte ihre Sandale, die später im Umfeld des Leichenfundortes bzw. Tatorts gefunden wurde.
Die Leiche von Ramona Müsebeck wurde für weitere forensische Untersuchungen in das zuständige Rechtsmedizinische Institut nach Greifswald gebracht. Für die Ermittler war schnell klar, dass der Leichenfundort auch der Tatort ist.

Der Leichenfundort/Tatort liegt direkt an der L262 Richtung Spandowerhagen.
Foto: Google Maps 


Der Leichenfundort/Tatort befindet sich nur wenige Meter von der Straße [L262] entfernt.
Foto: Google Maps 

Die Autopsie 

Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass Ramona Müsebeck einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel.
Ramona Müsebeck wurde erwürgt. Der Todeszeitpunkt wurde auf die frühen Morgenstunden des 3. August 1986 festgelegt.

Die Ermittlungen 

Die Ermittlungen ergaben, dass der Täter versucht hatte, Ramona Müsebeck zu entkleiden und zu vergewaltigen. Da Ramona Müsebeck sich massiv gegen ihren Angreifer zur Wehr setzte und um Hilfe schrie, hielt er ihr den Mund zu und erwürgte sie schließlich. Nach der Tat brachte der Täter die Leiche von Ramona ein kleines Stück weiter weg von der Straße und warf ihr Fahrrad ins Gebüsch. Am Rad sicherte die Kriminaltechnik später den Abdruck eines Handballens, der vom Täter stammen könnte. Mehrere Hundert Männer aus der Gegend mussten Handabdrücke abgeben. Einen Treffer gab es aber nicht.

Wer kann etwas zum Täter sagen?

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Täter höchstwahrscheinlich um einen Bekannten von Ramona Müsebeck gehandelt haben muss. Die Rekonstruktion der Tat hat ergeben,  dass Ramona zunächst freiwillig mit dem Täter mitgegangen war. Im Jahr 1986 hatte der Täter ein rotes Herrenrad oder hatte Zugriff auf so ein Fahrrad. Der Täter dürfte die Schuhgröße 43/44 gehabt haben. An der Leiche wurde damals ein 28 cm langer Schuhsohlenabdruck sichergestellt. Außerdem fand die Polizei an der Leiche und an dem Gebüsch Faserspuren. Diese belegen, dass der Täter eine Jeanshose und / oder -jacke getragen haben dürfte.

Radfahrer gesucht

Ein paar Angler hatten mit ihrem Auto von Lubmin aus kommend zunächst die erste Fahrradgruppe überholt, dann vermutlich Ramona Müsebeck. Kurz nach Spandowerhagen kam ihnen ein weiterer Radfahrer entgegen, der bis heute nicht identifiziert werden konnte. Er könnte ein wichtiger Zeuge sein und wird gebeten, sich bei den Ermittlern zu melden.

In der Nähe des Tatorts wurde eine angerauchte Zigarette der polnischen Marke "Popularne" sichergestellt. Ob sie etwas mit der Tat zu tun hat, lässt sich nicht zweifelsfrei belegen.

Delikt könnte vielleicht schon verjährt sein

Dem Delikt könnte laut Staatsanwaltschaft aber auch eine Verjährung drohen. Das wäre der Fall, wenn die Tat aufgrund von Hinweisen und Beweisen auf einen Totschlag und nicht auf einen Mord eingestuft werden würde. Solche Totschlag-Delikte seien in Deutschland nach 30 Jahren verjährt, nur ein Mord verjähre nie.

Die Belohnung
Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise eine Belohnung von 2.500 Euro ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder zur Aufklärung des Falls führen. 

Fragen der Ermittler:
  1. Wer war in den frühen Morgenstunden des 3. August 1986 nach 0.30 Uhr auf der Strecke Lubmin - Spandowerhagen bzw. auf der Strecke Spandowerhagen-Lubmin im Landkreis Vorpommern-Greifswald unterwegs und hat Ramona Müsebeck oder einen anderen Radfahrer auf der Strecke gesehen?
  2. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 3. August 1986 gegen 0.45 Uhr Schreie oder Hilferufe in der Nähe von Spandowerhagen wahrgenommen?
  3. Wer kennt einen [jungen] Mann aus seinem damaligen Freundes- und Bekanntenkreis, der in dieser Nacht einem roten Herrenrad unbekannter Herkunft unterwegs war?
  4. Wer kennt eine männliche Person aus seinem damaligen Freundes- und Bekanntenkreis, der so ein rotes Herrenrad unbekannter Herkunft besaß, Zugriff auf so ein Fahrrad hatte und nach der Tat plötzlich nicht mehr mit dem Fahrrad unterwegs war?
  5. Wer weiß, wer für den Tod von Ramona Müsebeck verantwortlich gewesen sein könnte?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
  7. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Ramona und im Zusammenhang stehen könnten?
  8. Die Polizei sucht einen Radfahrer, der in den frühen Morgenstunden des 3. August 1986 gegen 0.50 Uhr in der Nähe des Tatortes und späteren Leichenfundortes kurz vor Spandowerhagen unterwegs gewesen ist. Dieser Radfahrer ist für die Ermittlungen als Zeuge äußerst wichtig. Wer fühlt sich angesprochen oder kennt vielleicht den gesuchten Radfahrer?
  9. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Anklam unter der Rufnummer 03971 / 2510 entgegen. 

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