UPDATE/KEMPTEN: Vermisst Marian Olteanu (2023)

Das Verschwinden von Marian Olteanu

Leiche an der Iller gefunden

Meine Einschätzung hat sich leider bestätigt. Ich habe auf ein gutes Ende gehofft. Die Suche nach dem vermissten 24-jährigen Marian Olteanu aus Kempten hat ein trauriges Ende genommen. Wie die Polizei jetzt in einer Pressemitteilung bekannt gab, fand ein Mitarbeiter eines Wasserkraftwerks in Kempten die Leiche des Mannes bereits am Dienstagnachmittag, 14. Februar 2023, im Bereich der Iller. Hinweise auf Fremdverschulden gibt es bislang nicht. 

Ich möchte der Familie von Marian mein Beileid aussprechen.

[Beitrag vom 13.Februar 2023]

Was ist Marian Olteanu zugestoßen?

Im heutigen Beitrag geht es um einen aktuellen Vermisstenfall aus Bayern, der sich vor gut einer Woche in Kempten im Allgäu ereignete.

Der 24-jährige Marian Olteanu ist seit über einer Woche spurlos verschwunden.
Foto: Polizei

Der Fall Marian Olteanu

Marian Olteanu wurde 1998 in Rumänien geboren. Seine komplette Familie stammt aus Rumänien. Die Familie Olteanu lebt auch heute noch in Rumänien. Der 24-jährige Marian Olteanu hat eine sehr enge Beziehung zu seiner Familie. Im Februar 2023 lebte Marian Olteanu in Ofterschwang im Allgäu, Bayern. 

Marian Olteanu lebte und arbeitete in Ofterschwang im Allgäu, Bayern.
Foto: Google

Er arbeitete im Sonnenalp Resorts Ofterschwang. Das ist ein Fünf-Sterne-Hotel mit einem sehr guten Ruf. Das Hotel ist wunderschön und in einer tollen Lage. Bei seinen Kollegen war Marian sehr beliebt und gut integriert. Zu seiner Familie in Rumänien hielt er ständig Kontakt.

Marian arbeitete bis zu seinem Verschwinden im Sonnenalp Resorts in Ofterschwang.
Foto: Wikipedia

Clubbesuch in Kempten

Am späten Freitagabend des 3. Februar 2023 besuchte Marian Olteanu einen Club in Kempten. Der Club "Parktheater" befindet sich in der Innenstadt von Kempten. Auch seine Kollegen aus dem Sonnenalp Resorts Ofterschwang waren ebenfalls im "Parktheater" und alle feierten ausgelassen. [Anm. Kempten (Allgäu) ist eine kreisfreie Stadt mit rund 70.000 Einwohnern im Allgäu im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Sie ist das Ober-, Schul- und Verwaltungszentrum der umliegenden Wirtschafts-, Urlaubs- und Planungsregion Allgäu mit rund 480.000 Einwohnern.]

Marian hat mit seinen Arbeitskollegen im Parktheater in Kempten gefeiert.
Foto: Wikipedia

Das Verschwinden

In den frühen Morgenstunden des 4. Februar 2023 machte er sich auf den Heimweg in seine Wohnung nach Ofterschwang. Die Strecke von Kempten nach Ofterschwang beträgt ungefähr 30 Kilometer. Marian Olteanu war alkoholisiert, als er sich auf dem Heimweg machte. In seiner Wohnung in Ofterschwang kam er jedoch an. Am Folgetag erschien der zuverlässige 24-jährige Marian Olteanu nicht an seiner Arbeitsstelle und war auch nicht über sein Mobiltelefon erreichbar.

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Der Arbeitgeber meldete Marian Olteanu bei der lokalen Polizeibehörde als vermisst. Die Polizei leitete umgehend erste polizeiliche Maßnahmen ein.

Private Suchaktion

Die Kollegen, mit denen Marian Olteanu in der Nacht vom 3. Februar auf den 4. Februar 2023 gemeinsam in Kempten gefeiert hat, starteten auch eine private Suchaktion. Sie haben überall nach Marian gesucht, doch ihre Bemühungen waren erfolglos.

Das letzte Lebenszeichen

Die Ex-Freundin von Marian habe im Messengerdienst "WhatsApp" gesehen, dass er zuletzt am 4. Februar 2023 [Samstag] um 1.28 Uhr online war, danach war sein Handy aus. Seine Ex-Freundin sagte, wenn Marian irgendwo untergekommen wäre, dann hätte er sich ja schon längst bei uns gemeldet.

Die Suche

Die Polizei hat bislang umfangreich nach dem 24-jährigen Marian Olteanu gesucht. Ein Hubschrauber, Drohnen und Hundeführer wurden bei den polizeilichen Suchmaßnahmen eingesetzt, doch leider konnten keine Hinweise auf den derzeitigen Aufenthaltsort von Marian Olteanu gefunden werden. Die Polizei ging auch an die Öffentlichkeit und bat die Bevölkerung um Hinweise in dem Vermisstenfall. Leider hat es bis dato keine hilfreichen Hinweise aus der Bevölkerung gegeben. Die Polizei hat die Umgebung um das Parktheater, die Innenstadt von Kempten bis zur Iller abgesucht, doch von Marian Olteanu fehlt jede Spur.

Familie reiste nach Deutschland

Nachdem die Familie in Rumänien von dem Verschwinden von Marian hörten, reisten sie sofort nach Deutschland, um die Behörden bei ihrer Suche zu unterstützen. Die Angehörigen organisierten sogenannte Mantrailerhunde und ihre Hundeführer, um nach Marian zu suchen. Die Hunde, die eingesetzt wurden, suchen normalerweise ehrenamtlich vermisste Tiere.

Die Spur der Hunde

Fünf Hunde wurden am Parktheater mit einem Geruchsträger von Marian angesetzt. Alle fünf Hunde haben den gleichen Weg angezeigt. Marian hat demnach die Straße überquert und stand wohl längere Zeit am Restaurant "L'Osteria" gegenüber dem Parktheater. Das Ergebnis der Hunde deckt sich zudem mit der Aussage einer jungen Frau, die Marian an der Stelle gesehen hatte. Doch dann verliert sich die Spur. Die Hunde zeigten keinen weiteren Weg an. Das könnte dafür sprechen, dass der 24-jährige Marian Oltenau dort in ein Fahrzeug gestiegen ist.

Die Spur der Hunde führte vom Parktheater zur L'Osteria in Kempten.
Marian hat demnach die Straße überquert und stand wohl längere Zeit am Restaurant "L'Osteria" gegenüber dem Parktheater. 
Foto: Google Maps

Kriminalpolizei übernimmt die Ermittlungen

Die Ermittlungen hat nun die Kriminalpolizei Kempten übernommen. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Nach mehreren Tagen erfolgloser Vermisstensuche geht die Zuständigkeit an die Kriminalpolizei über.

Ist Marian in ein Fahrzeug gestiegen?

Marians Familie klammert sich natürlich an jeden Strohhalm, der zum Auffinden von Marian führen könnte. Nach dem Ergebnis der Absuche mit Hunden und auch der Zeugenaussage stellt sich die Frage:

Wer hat Marian mitgenommen?

Wenn Marian in ein Auto gestiegen sein sollte, dann sollte sich die Person, die am Steuer saß, oder etwaige weitere Mitinsassen bei der Polizei Kempten melden. Nur weil jemand Marian mitgenommen hat, macht sich die Person nicht strafbar. Auch wenn dem 24-jährigen nach dem Aussteigen auf dem Nachhauseweg etwas zugestoßen sein sollte, erhält die Fahrerin oder der Fahrer keine Strafe. Wichtig für die Polizei und die Angehörigen ist nur zu wissen, ob Marian in ein Auto gestiegen ist und wenn ja:

Wo hat er das Auto wieder verlassen?

Die Fahrerin oder der Fahrer kann sich telefonisch bei der Polizei in Kempten melden oder den Beamten einen anonymen Brief zukommen lassen.


Beschreibung von Marian Olteanu
  • Marian Olteanu wurde im Jahr 1998 in Rumänien geboren.
  • Er lebte und arbeitete zuletzt in Ofterschwang im Allgäu, Bayern.
  • Zum Zeitpunkt seines Verschwindens war er 24 Jahre alt. 
  • Marian ist 1,75 Meter groß und 80 Kilogramm schwer.
  • Er hat kurze, braune Haare und einen Vollbart. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens war er mit einer olivgrünen Hose und einem dunklen T-Shirt bekleidet.
Was ist Marian Olteanu zugestoßen?
Foto: Polizei

Aktuelle Einstufung des Falls

Marian Olteanu wird als gefährdete vermisste Person eingestuft. Der Fall wird als Vermisstenfall behandelt. Aktuell wird noch aktiv nach Marian gesucht. Die Polizei hat aber auch gesagt, dass jeder Vermisstenfall als Einzelfall bewertet wird. Wann die Suchmaßnahmen eingestellt werden, kann die Polizei noch nicht sagen.

Fragen der Kriminalpolizei:
  1. Wer hat Marian Olteanu in den frühen Morgenstunden des 4. Februar 2023 in Kempten gesehen?
  2. Wer hat Marian Olteanu in den frühen Morgenstunden des 4. Februar 2023 im Bereich des Parktheaters in Kempten gesehen?
  3. Wer hat Marian Olteanu dabei beobachtet, wie er in ein Fahrzeug stieg oder sich zu Fuß vom Parktheater wegbewegte?
  4. Wer hat Marian Olteanu in den frühen Morgenstunden des 4. Februar 2023 allein oder in Begleitung in Kempten wahrgenommen?
  5. Wer kennt den derzeitigen Aufenthaltsort von Marian Olteanu?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe seines Verschwindens?
  7. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Marian Olteanu in Zusammenhang stehen könnten?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hilfreiche Hinweise zur Person oder zu möglichen Aufenthaltsorten sollen der Polizeiinspektion in Kempten unter der Telefonnummer 0831/99090 oder 0831/99092140 gemeldet werden.

Meine Gedanken zu dem Fall

Ich möchte meine eigenen Gedanken zu dem Fall äußern. Ich persönlich habe ein schlechtes Gefühl. Ich befasse mich schon sehr lange mit Vermisstenfällen und Mordfällen. Was mir in den vielen Jahren bei Vermisstenfällen von alkoholisierten und jungen Männern aufgefallen ist, die auf dem Heimweg von einer Diskothek oder einer Party verschwunden sind, dass häufig ein Gewässer dabei eine Rolle gespielt hat. Fast immer sind diese Männer verunglückt, ins Wasser gefallen oder gelangt und dann ertrunken. Als wäre es ein Gesetz, dass diese alkoholisierten Männern von Gewässern magisch angezogen werden.
Natürlich spielte manchmal auch ein Verbrechen oder ein Suizid bei diesen Vermisstenfällen eine Rolle, aber nach meinen Beobachtungen machen diese Möglichkeiten nur einen kleinen Teil aus.

Ich wusste, dass Kempten an der Iller liegt, deshalb habe ich geschaut, wie die Entfernung zwischen Parktheater und Iller sich so verhält. Und so weit entfernt ist die Iller nicht von der Innenstadt von Kempten entfernt. Marian hatte die Strecke zu Fuß ohne Probleme zurücklegen können und mit dem Auto erst recht. Natürlich ist das alles reine Spekulation von mir, es sind meine Erfahrungen und nur meine Meinung.

Ich wünsche mir natürlich, dass alles ein gutes Ende nimmt und dass mich mein Gefühl täuscht.


In eigener Sache

Wenn ihr Lust habt, dann schaut doch auch mal in meinen Zweitblog rein. Dort beschäftige ich mich mit [un]geklärten Vermissten- und Mordfällen aus dem Ausland. Dort gibt es einmal das wöchentliche Format "Cold Case der Woche" und das monatliche Format "John und Jane Doe des Monats". Diese Woche habe ich ganz ausführlich das Verschwinden des kleinen Dylan Ehler aus Kanada behandelt.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr auch diese Arbeit unterstützt.

Liebe Grüße

Natalia

Kommentare

  1. Wahnsinn wie konkret deine Einschätzung nun zur Tatsache geworden sind. Irgendwie kann ich trotzdem nicht an einen Unfall glauben… man muss schon sehr gezielt an die Iller laufen um dort auch noch hinein zu stürzen.

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  2. Liebe Natalia,

    Deine Gedanken zu dem Fall Marian Olteanu zielen speziell auf die Korrelation „junge Männer – Alkohol – Gewässer – Tod“. Als jemand, der sich ebenfalls schon seit langem intensiv mit Vermißten-/ Todesfällen beschäftigt, füge ich ergänzend hinzu:

    Wann immer jemand (meistens junge Männer) in Gewässernähe verschwunden ist und zuvor „gefeiert“ hat, liegt scheinbar der Kausalzusammenhang „Alkohol > Un(glücks)fall > evtl. Tod“ nah. Findet man diese Person dann tot in dem Gewässer auf und gibt es keine Hinweise auf Fremdverschulden, gilt automatisch (!) der Unglücksfall als quasi erwiesen: So läuft die übliche Verfahrenspraxis der Polizeibehörden.

    „Keine Hinweise auf Fremdverschulden“, hmmm... Was für eine Art von Beweis ergibt sich genaugenommen, wenn an einer Leiche keine Spuren bzw. Indizien äußerer Gewalteinwirkung gefunden werden? Es beweist doch nur die Nichtauffindbarkeit von Spuren - aber eben auch nicht mehr. Keineswegs bewiesen ist, daß es KEINE Gewalteinwirkung gab. (Zum Beispiel würde ein leichter Schubs oder Stoß rein theoretisch keine forensisch verwertbare Spur hinterlassen, könnte aber durchaus todesursächlich sein.)

    Somit ist der routinemäßig angenommene tragische Unglücksfall genau das: eine Annahme. Unbewiesen, und womöglich unbeweisbar.

    Übrigens: In einem seiner Bücher* über abnorme Vermißten- und Todesfälle schreibt David Paulides sinngemäß, daß junge Männer „keine Idioten“ sind, und zwar auch dann nicht, wenn sie gefeiert und Alkohol getrunken haben. Hervorzuheben wäre die Besonderheit, daß Paulides als Ex-Polizist mit langjähriger Praxiserfahrung wissen dürfte, wovon er spricht...
    * „Missing411 – A Sobering Coincidence“, Copyright 2015

    Auch hier wieder das bekannte Muster der „411“-Fälle:
    junger Mann / Clubbesuch mit Kollegen (Feiern, „Socializing“) / letzte Sichtung in den frühen Morgenstunden / plötzliches, unerklärliches Verschwinden und Nichterreichbarkeit des Vermißten, da Handy ausgeschaltet oder defekt (?) / relative Gewässernähe / Suchmaßnahmen – polizeiliche wie auch private – erfolglos / Mantrailer-Absuche am Vermissungsort ergibt Abreißen der Fährte (wichtig: ein Phänomen, das sehr oft auch Gegenden betrifft, wo die vermißte Person mangels Infrastruktur ganz sicher KEIN Fahrzeug bestiegen haben kann!) / Leichenfund in eben dem Gewässer, in dessen Nähe das Opfer verschwand.

    Mein ganzes Mitgefühl für Marian Olteanu und all diejenigen, die um ihn trauern!

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