BREMEN: Tötungsdelikt z. N. von Susanne Prussak (1989)

Der Mord an Susanne Prussak

Wer tötete Susanne Prussak?

Im heutigen Beitrag geht es mal wieder um einen Cold Case, der schon über drei Jahrzehnte zurückliegt. Leider gibt es nur sehr wenige Informationen über diesen Fall. Der Cold Case stammt aus dem Jahr 1989 und der Mord ereignete sich in Bremen. Der Fall ist ungelöst.

Der Mord an Susanne Prussak ist seit 1989 ungeklärt.
Wer tötete Susanne Prussak?
Foto: Google

Der Fall Susanne Prussak

Susanne Prussak [Anm. Manchmal wird der Nachname Prussak auch Prußak geschrieben. Ich habe mich für die erste Variante entschieden, da die meisten Quellen den Nachnamen so schreiben.] wurde im Jahr 1989 geboren. Als junge Frau geriet Susanne an Drogen und wurde heroinabhängig. Im Juni 1989 hielt die 26-jährige sich hauptsächlich in Bremen auf. Um ihre Sucht zu finanzieren, arbeitete Susanne Prussak als Prostituierte. Sie hielt sich überwiegend im Steintorviertel auf.

Susanne hielt sich vorwiegend im Steintorviertel in Bremen auf. Wo genau sie im Juni 1989 gelebt hat, ist mir leider nicht bekannt.
Foto: Google Maps

Der letzte Freier?

Am 10. Juni 1989 war die 26-jährige Susanne Prussak auch wieder im Steintorviertel unterwegs. Irgendwann in der Zeit zwischen 3.00 Uhr und 3.30 Uhr wurde Susanne von einem Freier am Ziegenmarkt im Steintorviertel angesprochen. Nach einem kurzen Gespräch willigte Susanne ein, mit dem Freier in seine Wohnung zu fahren. Der Freier lebte in der Tresckowstraße 27, in Bremen-Fesenfeld. Die Tresckowstraße befand sich nur einen Katzensprung vom Steintorviertel entfernt.

Die Entdeckung

Am frühen Samstagmorgen des 10. Juni 1989 machte eine Bewohnerin der Tresckowstraße 27 eine schreckliche Entdeckung. Sie fand die Leiche von Susanne Prussak auf der steinernen Außentreppe des Hauses, die zum Keller führte. Die Frau alarmierte sofort die Polizei. Als die Ermittler am Fundort in der Tresckowstraße 27 in Bremen-Fesenfeld erreichten, gingen die Ermittler zunächst von einem tödlichen Sturz aus.

Susanne Prussak wurde am Morgen des 10. Juni 1989 in der Tresckowstraße 27 in Bremen-Fesenfeld tot aufgefunden.
Foto: Google Maps

Die Autopsie

Bei der Autopsie wurde jedoch festgestellt, dass Susanne erdrosselt und erschlagen wurde. Vor ihrer Ermordung wurde sie, auf brutalste Weise verprügelt. Die Leiche war voll bekleidet gewesen. Beide Augäpfel waren blutunterlaufen, das Gesicht war komplett geschwollen und ein Schneidezahn war regelrecht rausgebrochen worden. Am gesamten Körper befanden sich Schlag- und Schürfwunden. Diese Verletzungen waren jedoch nicht todesursächlich, denn Susanne Prussak wurde erdrosselt.

Die Ermittlungen

Die Ermittler fanden bereits am selben Tag heraus, dass Susanne Prussak vor ihrem Tod bei einem Freier in seiner Wohnung im Wohnhaus in der Tresckowstraße 27 gewesen ist. Natürlich war der Freier für die Kriminalpolizei nun ein Verdächtiger, nein eigentlich der Hauptverdächtige. 

Die Befragung

Die Ermittler befragten den Mann. Der Mann erzählte den Beamten, dass er Susanne in den frühen Morgenstunden des 10. Juni 1989 in der Zeit zwischen 3.00 Uhr und 3.30 Uhr am Ziegenmarkt im Steintorviertel angesprochen hatte und er sie mit in seine Wohnung in der Tresckowstraße mitgenommen hatte. Er und Susanne hätten dann Sex miteinander gehabt und er wäre irgendwann eingeschlafen. Er sagte den Ermittlern auch, dass er nicht einmal bemerkt hätte, dass und wann Susanne die Wohnung verlassen habe.

Der perfekte Tatverdächtige?

Auch wenn er der perfekte Tatverdächtige wäre, haben die Ermittler nach der Vernehmung des Mannes ihre erste Meinung und Einschätzung revidiert. Die Ermittler haben nun erhebliche Zweifel an der Schuld dieses Mannes, aber trotzdem möchten sie den Mann noch nicht ganz von der Liste der Verdächtigen streichen. 

Aufgeschlossen und Kooperativ

In den sechs Vernehmungsstunden hatte sich der Mann sehr aufgeschlossen gezeigt und nicht bestritten, daß die Prostituierte bei ihm zu Gast gewesen war. Er war sehr kooperativ. Der Mann sagte jedoch, dass er zur tatrelevanten Zeit bereits eingeschlafen gewesen wäre und er nicht bemerkt habe, dass die Frau seine Wohnung irgendwann verlassen habe.

Täteruntypisches Verhalten

Der Mann hatte sich auch komplett täteruntypisch verhalten. Er habe sich in keiner Weise bemüht, die Spuren des nächtlichen Besuchs in seiner Wohnung etwa durch Staubsaugen zu verwischen. Nachdem bei der Frau noch die 100 Mark dieses Mannes gefunden worden waren, scheidet auch Raub aus. Weil der Mann zwar verdächtig, aber nicht dringend tatverdächtig war, wurde kein Haftbefehl erlassen. Der Mann konnte nach intensiver Vernehmung nach Hause gehen.

Der Fall wurde kalt

Trotz intensiver Ermittlungen konnte der Täter von Susanne Prussak nie identifiziert und bestraft werden. Auch das Motiv für den Mord ist bis dato unklar. 
Alle Ermittlungen verliefen irgendwann im Sande und es gab keine neuen Ermittlungsansätze mehr. Der Fall wurde allmählich kalt.

Die Nachwirkungen

Die Angehörigen von Susanne Prussak leben seit über drei Jahrzehnten in Ungewissheit, wer Susanne ermordet hat und warum sie sterben musste.

Ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die mehr über den Mord an Susanne wissen und aus welchen Gründen auch immer, ihre Informationen nicht weitergeleitet haben und seit über 30 Jahren geschwiegen haben.

Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun und die Informationen an die Ermittler weiterzuleiten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Wege, die Informationen auch anonym an die Polizei weiterzugeben. 

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Susanne Prussak wurde als Mord eingestuft. Auch wenn der Fall ein Cold Case ist, Mord verjährt nicht. Um neue Ermittlungen anzustoßen, sind die Ermittler auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Fragen an Zeugen:
  1. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 10. Juni 1989 den Mord an der Außentreppe am Wohnhaus in der Tresckowstraße 27 in Bremen-Fesenfeld beobachtet?
  2. Wer kann die Person näher beschreiben, die Susanne Prussak auf brutalste Weise verprügelt hat?
  3. Wer war im Juni 1989 selbst im Drogenmilieu im Steintorviertel in Bremen und hat Gerüchte über den Mord gehört?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
  5. Wer weiß, wer für den Tod von Susanne Prussak verantwortlich gewesen sein könnte?
  6. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 10. Juni 1989 eine verdächtige Person in der Nähe der Tresckowstraße 27 in Bremen-Fesenfeld wahrgenommen? 
  7. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Tod von Susanne Prussak in Zusammenhang stehen könnten?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Bremen oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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