COLD CASE DES MONATS: Tötungsdelikt z. N. von Eveline Höbler (1986)

Der Mord an Eveline Höbler

Wer tötete Eveline Höbler?

Ein neuer Monat hat schon angefangen und ich habe mich mit dem neuesten Beitrag für das Format "Cold Case des Monats" etwas verspätet, aber nun habe ich den Beitrag endlich fertiggestellt. Der heutige Cold Case stammt aus dem Jahr 1986. Der Mord ereignete sich in dem Ort Veitshöchheim. Leider ist der Fall schon seit über 35 Jahren ungelöst.

Der Mord an Eveline Höbler ist seit 1986 ungeklärt. Wer tötete Eveline Höbler und warum?
Foto: Polizei

Der Fall Eveline Höbler

Im Jahr 1986 war Eveline Höbler 24 Jahre alt. Sie lebte in einer Wohnung in der Wohnung in der Stifterstraße 16 in Veitshöchheim. Sie bewohnte die Wohnung allein.

Eveline Höbler lebte in einer Wohnung in der Stifterstraße 16 in Veitshöchheim.
Foto: Google

Veitshöchheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und liegt am Main. Seit dem Austritt Großbritanniens aus der EU liegt der geographische Mittelpunkt der Europäischen Union in der Gemeinde.

Veitshöchheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Foto: Wikipedia

Eveline war sehr beliebt  

Eveline Höbler war eine ganz normale 24-jährige junge Frau. Sie arbeitete in einer Schokoladenfabrik in Veitshöchheim. Eveline war sehr beliebt. Sie traf sich gerne mit ihren Freunden und war immer für sie da. Sie galt als sehr zuverlässig und verantwortungsbewusst. Sie war eine fröhliche und offene junge Frau.

Der Kinobesuch

Am Donnerstagnachmittag des 24. Januar 1986 traf Eveline sich mit einer Freundin im Bavaria-Kino in Würzburg. Sie schauten sich den Film "Quatermain" an, eine abenteuerliche Action-Klamotte mit teilweise bizarren Gewaltdarstellungen. Daß Eveline Höbler wenig später im wirklichen Leben auf ihren Mörder treffen würde, ahnte junge Frau da noch nicht.

Die Heimfahrt

Gegen 20.00 Uhr trennten sich die zwei jungen Frauen am Würzburger Hauptbahnhof, um nach Hause zu fahren. Eveline Höbler bestieg um 20.40 Uhr den 19er Bus, der zuerst in Veitshöchheim Fahrgäste absetzte und dann über die Balthasar Neumann-Kaserne auf der Höhe über dem Maintal nach Güntersleben weiterfuhr. Was in den nächsten 20 Stunden geschah, gibt der Kripo bis heute Rätsel auf.

Die Balthasar Neumann-Kaserne der Bundeswehr in Veitshöchheim.
Foto: Google  

Unentschuldigt nicht zur Arbeit erschienen

Am Freitagmorgen, dem 25. Januar 1986 sollte Eveline Höbler eigentlich in der Schokoladenfabrik arbeiten, doch Eveline erschien nicht zur Arbeit. Eveline Höbler wurde an ihrem Arbeitsplatz zunächst nicht vermisst. Sie hatte sich zwar nicht entschuldigt oder krank gemeldet, aber in den Tagen zuvor hatte sie sich über Zahnschmerzen beklagt. Ihre Arbeitskollegen gingen davon aus, daß sie einen Zahnarzt aufgesucht hatte.

Die Frankonia Schokoladenwerke in Veitshöchheim.
Hier arbeitete Eveline Höbler im Jahr 1986.
Foto: Google

Die Abkürzung über den Promillepfädle

Am oberen Ortsrand von Veitshöchheim auf dem Hügel über dem Maintal schmiegte sich damals die Bundeswehrkaserne zwischen ein Gewerbegebiet und den Waldrand. Ein Weg, den eigentlich nur Ortskundige kannten, führte am Ende des Gewerbegebietes einige Hundert Meter am Kasernenzaun entlang und dann am Waldrand den Hügel hinab in Richtung Waldschenke und Oberdürrbacher Tennisanlage.
Jogger und Spaziergänger waren hier regelmäßig unterwegs. Auch die Besucher vom Sportheim in Oberdürrbach, die dort Alkohol tranken, nahmen häufig für den Heimweg die Abkürzung über den "Promillepfädle" nach Veitshöchheim. Und auch Liebespaare traf man dort gelegentlich, die dort eine diskrete Stelle für ein Schäferstündchen suchten.

Die Entdeckung

An jenem Freitag, dem 25. Januar 1986, war am Nachmittag gegen 16.45 Uhr auch ein Spaziergänger mit seinem Hund unterwegs. An einer verborgenen Stelle direkt am Kasernenzaun machte er eine schreckliche Entdeckung. Er entdeckte dort eine weibliche Leiche. Er lief zum nächsten Haus und rief die Polizei.

Die Leiche von Eveline Höbler wurde an einem abgelegenen Teil des Zauns der Balthasar Neumann-Kaserne der Bundeswehr in Veitshöchheim entdeckt.
Foto: Google

 Die Polizei erreichte den Leichenfundort

Die Polizei nahm sofort ihre Arbeit auf und sperrte den Leichenfundort ab. Nach der ersten Begutachtung der Leiche, war den Ermittlern klar, das die junge Frau ermordet wurde. Die Identität war zunächst unklar. Die Leiche wurde in die Rechtsmedizin gebracht.

Die Identifizierung

Nach der ersten Überprüfung der aktuellen Vermisstenfälle war schnell klar, dass es sich bei der Leiche, um die 24-jährige Eveline Höbler aus Veitshöchheim handelte.
Eveline Höbler, war am Abend zuvor vom Kino nach Hause gefahren war und wurde seitdem vermisst wurde.

Die Autopsie

Der Rechtsmediziner stufte den Tod von Eveline Höbler als Tötungsdelikt ein. Die Todesursache waren mehrere tödliche Stichwunden. Der Täter hatte mehrfach auf die 24-jährige eingestochen.
Ein Sexualdelikt wurde ausgeschlossen, da die Tote ordentlich und voll bekleidet war. Doch der Rechtsmediziner stellte fest, dass Eveline wohl ihren Anorak und ihr Sweatshirt ausgezogen hatte, als sie angegriffen wurde. Der Mörder hatte sie zunächst versucht zu ersticken und ihr dann sterbend die 30 Stiche in den Rücken versetzt. Dann musste der Täter dem Opfer dessen Sweatshirt übergestreift und den dunkelblauen Steppanorak wieder angezogen haben.

Der Steppanorak von Eveline Höbler.
Foto: Polizei

Die Ermittlungen

Rätselhaft für die Ermittler war, wo Eveline Höbler nach Verlassen des Busses hingegangen war. Offenbar war sie vor ihrem Tod noch in ihrer Wohnung in der Stifterstraße 16 mitten in Veitshöchheim gewesen und hatte sich umgezogen. Ihre Geldbörse und ihre Handtasche ließ sie dort in ihrer Wohnung zurück. Für die Kriminalpolizei war aber sicher, das der Leichenfundort am Kasernenzaun, der fast zwei Kilometer von ihrer Wohnung entfernt war, nicht der Tatort war, an dem die junge Frau ermordet worden war. Auch in ihrer Wohnung wurde die attraktive junge Frau wohl nicht getötet. Vieles spricht dafür, dass Eveline Höbler sich arglos in einer Situation befand, in der sie überhaupt nicht mit einem Angriff rechnete. Zu diesem Schluss kamen die Ermittler, durch die Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung. Nach dem Mord, brachte er die Leiche, vermutlich mit einem Auto, an den späteren Leichenfundort am Kasernenzaun.

Fehlende Gegenstände

Ihr Wohnungs- und Briefkastenschlüssel, die in einem weinroten Mäppchen steckten, waren verschwunden.

Der Zeugenaufruf

Immer wieder appellierte die Kriminalpolizei in den folgenden Tagen an mögliche Zeugen, die mit der allein lebenden Arbeiterin in dem 19er Bus gefahren sein könnten, sich bei den Ermittlern zu melden. Es meldete sich aber niemand, der Eveline Höbler danach noch einmal lebend gesehen hatte.

Keine heiße Spur

Die Polizei hatte dem Fund der Leiche im Januar 1986 keine heiße Spur, nicht einmal eine lauwarme Spur. Doch die Polizei stand nicht ganz mit leeren Hände da, denn sie fand heraus, dass Eveline Höbler sich einen Tag vor dem Kinobesuch, am 23. Januar 1986, mit einem jungen Mann auf dem Ulsamer Einkaufsmarkt unterhalten hatte. Wer dieser junge Mann war, ist bis heute völlig unklar.

Neue Wohnung gesucht

Die Polizei fand auch heraus, daß Eveline Höbler wohl eine neue Wohnung gesucht hatte. Doch das ergab genauso wenig einen Hinweis auf den Täter wie die 150 anderen Hinweise, denen 20 Kripobeamte einer Sonderkommission nachgingen.

Die Nachwirkungen

Der Mörder von Eveline Höbler wurde bis heute nicht gefunden.

Und erstmals in Würzburg wurden in diesem Fall genetische Spuren gesichert. Sie könnten den Tatverdächtigen überführen - auch noch 30 Jahre später.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Eveline Höbler wurde als Tötungsdelikt eingestuft.
Auch wenn es sich um eine Cold Case handelt, wurde Akte nie geschlossen.

Belohnung
Das Landeskriminalamt setzte für Informationen die zum Täter führten, damals eine Belohnung von 4.000 DM aus. Es ist unklar, ob die Belohnung noch verfügbar ist oder ob sie auch erhöht wurde.

Die Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Eveline Höbler am 24. Januar 1986 am Würzburger Hauptbahnhof gesehen, als sie gegen 20.40 Uhr den 19er Bus bestieg und danach in Veitshöchheim den Bus wieder verließ?
  2. Wer hat Eveline Höbler am späten Abend des 24. Januar 1986 allein oder in Begleitung in Veitshöchheim gesehen?
  3. Wer weiß, mit wem Eveline Höbler am späten Abend des 24. Januar 1986 verabredet war, als sie ihre Wohnung in der Stifterstraße 16 in Veitshöchheim, ohne Geldbeutel und Handtasche verließ?
  4. Wer hat Eveline Höbler an diesem Abend in einem Fahrzeug gesehen?
  5. Wer hat in den späten Abendstunden des 24. Januar 1986 oder in den frühen Morgenstunden des 25. Januar 1986, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug am oder in der Nähe des späteren Leichenfundort, am Kasernenzaun, wahrgenommen?
  6. Wer weiß, wer für den Mord an Eveline Höbler verantwortlich gewesen sein könnte?
  7. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe der Tat?
  8. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Eveline Höbler in Zusammenhang stehen könnten?
  9. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt das
Polizeipräsidium Unterfranken
Frankfurter Str. 79
97082 Würzburg
unter der Rufnummer 0931/ 4570 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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