BERLIN: Tötungsdelikt z. N. von Manfred Diefenbach (2005)

Der Mord an Manfred Diefenbach

Wer tötete Manfred Diefenbach?

Im heutigen Beitrag geht es nicht um einen aktuellen Fall, sondern um ein Cold Case. Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 2005. Der Mord ereignete sich in Berlin-Friedrichshain. Leider gibt es nur wenige Informationen in diesem Fall.

Der Mord an Manfred Diefenbach ist seit 2005 ungeklärt.
Wer tötete Manfred Diefenbach?
Foto: Privat

Der Fall Manfred Diefenbach

Zum Zeitpunkt seines Todes im Februar 2005, war Manfred Diefenbach 69 Jahre alt. Er war Eigentümer des Wohnhauses in in der Libauer Straße 10 in Berlin- Friedrichshain. Das hatte insgesamt 44 Mietwohnungen. Dadurch war Manfred Diefenbach vermögend. Das sah man ihn aber nicht an, er machte einen eher ungepflegten und leicht verwahrlosten Eindruck. Er selber wohnte nicht nur in einer Wohnung, sondern er nutzte gleich mehrere Wohnungen in der Libauer Straße 10. In jeder einzelnen Wohnung herrschte Chaos. Manfred Diefenbach war auch noch in einer Wohnung in der Lindenallee in Charlottenburg gemeldet. Das war seine Zweitwohnung. Dort lebte er seit 20 Jahren zur Miete. Er hatte keine Familie.

Manfred wohnte in Berlin-Friedrichshain und in Berlin-Charlottenburg.
Foto: Michelin

Nicht sehr beliebt

Manfred Diefenbach war bei seinen Mietern in der Libauer Straße 10 nicht besonders beliebt. Er galt als streitsüchtig und seine Geschäftsmethoden brachten auch die Mieter gegen ihn auf. Er zwang seine Mieter, die Mieten nur in bar zu zahlen, Kautionen seien gar nicht oder verspätet ausgezahlt worden. Wenn Handwerker im Haus waren und Reparaturen verrichteten, machte Manfred Diefenbach diese nieder. Er fand immer einen Grund mit jemanden einen Streit anzufangen.

Manfred Diefenbach besaß das Wohnhaus in der Libauer Straße 10 in Berlin-Friedrichshain.
Foto: Google

Das Wohnhaus in der Libauer Straße 10 in Berlin-Friedrichshain.
Auch zum Zeitpunkt des Verbrechens, befand sich im Erdgeschoss des Hauses eine Pizzaria. Das Haus verfügt über fünf Etagen und 44 Mietwohnungen.
Manfred Diefenbach lebte in der vierten Etage dieses Hauses.
Foto: Google

Chronischer Alkoholiker

Manfred Diefenbach war chronischer Alkoholiker und ist deshalb mit seinen Mietern oft grob und ruppig umgegangen. Die Mieter waren auch allgemein über die Zustände im Haus sehr unzufrieden. Da ging dann auf einmal kein Licht mehr im Hausflur. Er hat an allen Ecken und Enden gespart, er war richtig geizig. Die Heizung wurde wohl zwischendurch auch hin und wieder abgestellt, obwohl die Mieter für ihren Verbrauch doch immer bezahlten.

Verwirrt und krank

Einige Jahre vor seinem Tod hatte er einen Schlaganfall, und hatte seitdem einen verwirrten und kranken Eindruck gemacht. Das Haus, sein eigenes, verließ Manfred Diefenbach nur noch, um zur Bank oder zum Arzt zu gehen. Er hatte auch keinen Besuch in seiner Wohnung, er war immer allein. Er war ein Eigenbrötler und schrie oft rum und beschwerte sich immer über seine schlechten Mieter, Handwerker und anderen Leuten.

Manfred Diefenbach war kein einfacher Mensch. Er war streitlustig, beleidigte und verärgerte die Menschen in seiner Umgebung.
Musste er deshalb sterben?
Foto: Privat

 Der letzte bekannte Kontakt

Am Abend des 15. Februar 2005 gegen 20.00 Uhr hatte der 69-jährige Manfred Diefenbach noch mit einem Bekannten telefoniert. Danach hatte er mit niemanden mehr Kontakt gehabt.

Die Entdeckung

Am Morgen des 16. Februar 2005 gegen 7.00 Uhr wurde Manfred Diefenbach tot in seiner Wohnung in der vierten Etage des Mietshauses in der Libauer Straße 10 tot aufgefunden. Ein Bekannter wollte ihn wie vereinbart, für einen Arzttermin abholen. Als er nach mehrfachem klingeln an der Haustür nicht öffnete, holte der Bekannte den Hausmeister, der die Wohnungstür öffnete. Manfred Diefenbach wurde geknebelt und auf einem Stuhl sitzend und gefesselt im Schlafzimmer aufgefunden. Der Stuhl war umgekippt und lag im Schlafzimmer. Die Leiche war richtig auf dem Stuhl festgeschnürt. Die Polizei wurde umgehend alarmiert.

Die Ermittlungen

Die Ermittler und die Kriminaltechniker untersuchten die Wohnung von Manfred Diefenbach. Natürlich wurden alle Wohnungen auf Hinweise überprüft und durchsucht, aber die Wohnungen waren in einem überaus unordentlichen und unübersichtlichen Zustand. Ob etwas fehlt, konnte nicht ermittelt werden. An der Wohnung in der Manfred Diefenbach gefunden wurden, fanden sich keine Einbruchspuren. Das heißt, dass Manfred Diefenbach seinen Mörder selbst in die Wohnung ließ. Nach Gesprächen mit Bekannten wäre dieser Umstand sehr ungewöhnlich für das Opfer. Er soll ein misstrauischer Mensch gewesen sein, der nicht einmal angemeldete Besucher in seine Wohnung gelassen hat. Aber Manfred Diefenbach muss zu seinem Mörder so viel Vertrauen gehabt haben, dass er ihn in die Wohnung ließ. Ein Fremder kann dies nicht gewesen sein.

Die Autopsie

Der Rechtsmediziner bestätigte, dass der 69-jährige Manfred Diefenbach ermordet wurde. Er starb vermutlich durch einen Angriff gegen den Hals. Mehr hat die Staatsanwaltschaft über die genaue Todesursache nicht veröffentlicht.

Die Theorien

Es gibt eigentlich zwei Haupttheorien in diesem Fall. Ich versuche näher auf diese Theorien einzugehen.

1. Theorie "Finanzielles Motiv"

Wurde Manfred Diefenbach wegen einem finanziellen Motiv des Täters ermordet?

Diese Theorie muss man in Betracht ziehen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mörder kein Fremder für Manfred Diefenbach war, da er ihn entgegen seiner Gewohnheiten in die Wohnung gelassen hatte. Wenn Opfer und Täter so miteinander vertraut sind, dass Manfred Diefenbach ihn in seine Wohnung ließ, dann wusste der Mörder auch, dass das Opfer vermögend war und vermutlich eine größere Summe Bargeld in seiner Wohnung aufbewahrte. Und möglicherweise wollte der Täter das Geld haben und Deshalb musste Manfred Diefenbach sterben. Natürlich hätte er den Mörder auch identifizieren können.

2. Theorie "Persönliches Motiv"

Wurde Manfred Diefenbach wegen einem persönlichen Motiv ermordet?


Auch dieses Motiv sollte man in Betracht ziehen, da es ja bekannt war, dass Manfred Diefenbach keine einfache Person war. Er war streitlustig, schimpfte, beleidigte Menschen ohne Grund, auch bei seinen Bekannten verhielt er sich ähnlich, hatte an allen und jeden etwas auszusetzen, was er lautstark kommunizierte, stellte seinen Mieter, Licht oder die Heizung ab und stritt mit Handwerker. Es könnte wirklich sein, dass Manfred Diefenbach wegen seinem Verhalten grüner anderen Menschen getötet wurde. Der Täter könnte Stress mit ihm gehabt haben, Manfred Diefenbach hat ihn möglicherweise drangsaliert und genervt. Und der Täter wollte dem ein Ende setzen.

Fazit:

Ich halte beide Theorien für möglich, beide sind plausibel, obwohl ich eher zur ersten Theorie tendiere.
Wir werden wohl erst erfahren, warum Manfred Diefenbach sterben musste, wenn die Polizei den Mörder identifiziert, festgenommen und vernommen hat. 

Die Nachwirkungen

Die Ermittler hoffen weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung. Gerade die lange Zeitspanne, die seit dem Mord vergangen ist, könnte mögliche Hinweisgeber ermutigen, sich nun bei der Polizei zu melden.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer kannte Manfred Diefenbach und kann Angaben zu seinen Lebensumstände machen?
  2. Wer hat am 15. Februar 2005 nach 20.00 Uhr eine Person beobachtet, die zum Wohnhaus von Manfred Diefenbach in der Libauer Straße 10 in Berlin-Friedrichshain ging?
  3. Wer hat am 15. Februar 2005 nach 20.00 Uhr eine Person beobachtet, den Manfred Diefenbach in seine Wohnung ließ?
  4. Wer hat eine Person, die nicht im Wohnhaus lebte, beim verlassen der Wohnung von Manfred Diefenbach oder des Wohnhauses in der Libauer Straße 10 Berlin-Friedrichshain beobachtet?
  5. Wer kennt die genauen Umstände und die Hintergründe der Tat?
  6. Wer weiß, wer für den Tod von Manfred Diefenbach verantwortlich gewesen sein könnte?
  7. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Manfred Diefenbach in Zusammenhang stehen könnten?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die 1. Mordkommission Berlin unter der Rufnummer 04664-911102 entgegen. 

In eigener Sache

Wenn ihr Lust habt, schaut doch mal in meinen Zweiblog rein. 
Dort beschäftige ich mich mit ungelösten Vermissten-und Mordfällen weltweit.


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