COLD CASE DES MONATS: Tötungsdelikt z. N. von Sabine Rahn (1983)

Der Mord an Sabine Rahn

Wer tötete Sabine Rahn?


Der erste Monat im neuen Jahr hat begonnen und ich ich habe gerade den neuen "Cold Case des Monats" fertiggestellt. Ich habe dieses mal einen Cold Case aus dem Jahr 1983 ausgewählt. Der Fall ereignete sich in Heidenheim, Baden-Württemberg. Leider sind nur sehr wenige Informationen verfügbar.

Seit März 1983 ist der Mord an Sabine Rahn ungeklärt.
Wer tötete Sabine Rahn?
Foto: Privat

Der Fall Sabine Rahn

Die 18-jährige Sabine Rahn lebte noch gemeinsam mit ihren Eltern in einer Wohnung in Schnaitheim-Heidenheim. Schnaitheim ist der größte Stadtteil von Heidenheim und grenzt direkt an den Stadtkern. Sabine Rahn war eine ganz normale junge Frau. Sie traf sich gern mit ihren Freunden, nahm aktiv am Leben teil und liebte das Leben. Sie war sehr beliebt. Und sie liebte ihre Arbeit im Schwimmbad und spielte gern Handball.

Sabine Rahn lebte mit ihren Eltern in einer Wohnung in Schnaitheim- Heidenheim.
Foto: Michelin

Das Verschwinden

Am Sonnabend dem 11. März 1983 gegen 20.30 Uhr, verließ Sabine Rahn die elterliche Wohnung in Schnaitheim, um sich mit Freundinnen in der Wilhelmstraße in Heidenheim in der Diskothek "Coupé" zu treffen. Schon zu diesem Zeitpunkt verliert sich ihre Spur, denn Sabine Rahn erscheint an diesen Abend nicht mehr im Coupé im Stadtkern von Heidenheim. Als Sabine Rahn am späten Abend nicht nach Hause kommt, waren ihre Eltern sofort beunruhigt. Sabine Rahn war zuverlässig. Das sie einfach weg blieb, ohne Bescheid zu sagen, passte nicht zu Sabine. Auch wenn Sabine schon Volljährig war, gab sie ihren Eltern immer Bescheid, wann sie wieder zu Hause ist.

Sabine Rahn machte sich am Abend des 11. März 1983 vom Stadtteil Schnaitheim zur Heidenheimer Innenstadt.
Foto: Google

Die Entdeckung

Am Montag, dem 13. März 1983, machten Kinder beim Spielen eine schlimme Entdeckung. Beim Spielen in einer Fichtenschonung bei der Keltenschanze an östlichen Ortsrand von Nattheim stießen die Kinder auf die vollständig bekleidete Leiche.

Die Autopsie

Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass Sabine Rahn zuerst gewürgt und dann stranguliert wurde. Zudem wurde das Opfer sexuell missbraucht, es handelt sich folglich um ein Sexualverbrechen bzw. Sexualmord.

Die Ermittlungen

Die Ermittler vermuteten schon im Jahr 1983, dass hinter dem Mord eine wie auch immer geartete Beziehungstat steckte. Der Täter und Sabine Rahn müssen sich gekannt haben, denn Sabine wäre niemals zu einer fremden Person ins Auto eingestiegen. Es war die Zeit, als junge Leute noch oft per Anhalter unterwegs waren. Sabine Rahn hatte da offenbar keine Ausnahme gemacht, doch geht man bis heute davon aus, dass die Schnaitheimerin auf dem Weg nach Heidenheim wohl nicht zu einem völlig Fremden ins Auto gestiegen ist. Von Anfang an wurde hinter dem rätselhaften Mord eine wie auch immer geartete Beziehungstat vermutet.

Sonderkommission gegründet

Die Polizei vermutete den Täter im Freundes- oder Bekanntenkreis von Sabine Rahn. Deshalb wurde eine 20-köpfige Sonderkommission gegründet. Die Sonderkommission war 500 Spuren nachgegangen, hatte Reifenprofile am Tatort vermessen, Faserspuren analysiert. Über Sperma-Untersuchungen war es gelungen, die Blutgruppe des Täters zu entschlüsseln, worauf Blutproben von rund 110 mit dem Opfer in Verbindung stehenden Männern unter die Lupe genommen wurden. Bis heute sind die mutmaßlich vom Täter gesetzten Spuren in einer zentralen Datenbank gespeichert, die auch die Schlüsselstelle für neue Ermittlungen sind. Fest steht eines: Geht man davon aus, daß der Täter mit dem Auto unterwegs war, muss er heute, wenn er denn noch lebt, mindestens 55 Jahre alt sein. Damit waren die kriminalistischen Möglichkeiten im Jahr 1983 fürs Erste ausgereizt.

Erneute Ermittlungen im Jahr 1995

Im Jahr 1995 untersuchte die Staatsanwaltschaft Ellwangen erneut den Fall. Zwölf Jahre nach dem Verbrechen wandten sich die Ermittler wieder an die Öffentlichkeit, doch die damit verbundene Hoffnung, auf diesem Weg den Täter und Mitwisser zu ermuntern, ihr Gewissen zu erleichtern, und bis dato verschwiegene Hinweise zu erhalten, erfüllte sich leider nicht.

Spuren erneut kriminaltechnisch untersucht

Parallel dazu machte man sich daran, die gesicherte Spurenlage unter dem Aspekt der inzwischen moderner gewordenen Kriminaltechnik erneut zu untersuchen. Knapp 50 Blutproben wurden zur DNA-Auswertung gebracht. Man wollte die Täter- DNA extrahieren und sie dann mit anderen Proben zu Vergleichen, um letztendlich einen Täter zu identifizieren und andere als Verdächtige auszuschließen. Doch leider waren alle Bemühungen vergebens. Immerhin gelang es auf diesem Weg, einen damals nur vagen Tatverdacht gegen eine Person auszuräumen. Danach kamen die Ermittlungen wieder ins stocken.

Erneute Ermittlungen im Jahr 2015

Im Jahr 2015 hatte die Staatsanwaltschaft Ellwangen erneut die Ermittlungen aufgenommen. Bis heute sind die mutmaßlich vom Täter gesetzten Spuren in einer zentralen Datenbank gespeichert, die auch die Schlüsselstelle für die im Jahr 2015 neu eingeleitete Ermittlungsrunde bildete. Bei dem nunmehr dritten Anlauf setzte die kriminalistische Hartnäckigkeit auf eine inzwischen weiter verbesserte DNA-Analytik und auf ein Ermittlungsinstrument, das auch im Mordfall Maria Bögerl eingesetzt worden war. Es sollten die sichergestellte Täter-DNA mit anderen Personen verglichen werden. Die sichergestellte DNA-Spur ist wohl die wertvollste Spur in dem Mordfall Sabine Rahn.

Die DNA-Reihenuntersuchung

Im Jahr 2015 waren bereits zwei richterliche Beschlüsse ergangen, die es erlaubten, einen fest umrissenen Personenkreis zur freiwilligen Abgabe einer Speichelprobe aufzufordern. Die erste DNA-Reihenuntersuchung bezog sich auf einen sehr kleinen zweistelligen Personenkreis. Diese erste Reihenuntersuchung hatte aber keine Ergebnisse gebracht, deshalb erweiterte man dann die Zielgruppe (Männer) auf eine im niedrigen dreistelligen Bereich liegende Zahl. Und so würde der Kreis dann immer weiter erweitert, bis man alle Personen durchgetestet hat. Diese DNA-Reihenuntersuchung betrifft etwas weniger als 200 Männer und ist derzeit noch nicht abgeschlossen – ob es Testverweigerer gibt und ob sie am Ende zur zwangsweisen Abgabe gezwungen werden, bleibt offen.


 
Aktuelle Einstufung des Falls

Der Mordfall wird als Sexualverbrechen bzw. Sexualmord eingestuft.

Obwohl der Fall ein Cold Case ist, bleiben die Akten offen.

Die wichtigste Spur ist die DNA-Spur des Täters. Die Polizei ist aber auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Die Nachwirkungen

Die Polizei ist nach wie vor sehr motiviert, den Täter zu identifizieren und den Fall eines Tages doch noch aufzuklären.

Bis heute ist aber immer noch völlig unklar, wo und wann genau Sabine Rahn auf ihren Mörder traf und getötet wurde.

Fragen an Zeugen:
  1. Wer hat am 11. März 1983 gegen 20.30 Uhr oder später, Sabine Rahn auf ihrem Weg vom Heidenheimer Stadtteil Schnaitheim zur Diskothek "Coupé" in der Wilhelmstraße (Stadtkern von Heidenheim) beobachtet?
  2. Wer hat Sabine Rahn an 11. März 1983 nach 20.30 Uhr dabei beobachtet, wie sie irgendwo auf der Strecke Schnaitheim - Stadtkern Heidenheim in ein Fahrzeug stieg?
  3. Wer kann Angaben zum Fahrzeug oder zum Fahrer machen?
  4. Wer weiß, wer für die Tat verantwortlich sein könnte?
  5. Wer hat im Zeitraum vom 11. März 1983 nach 20.30 Uhr und 13. März 1983 am späteren Leichenfundort, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug, in der Fichtenschonung bei der Keltenschanze an östlichen Ortsrand von Nattheim, beobachtet?
  6. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Sabine Rahn in Zusammenhang stehen könnten?
  7. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Heidenheim oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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