SIEGBURG/RUPPICHTEROTH-BEIERT: Tötungsdelikt z. N. von Ernst K. (1990/94)

Der Mord an Ernst K.

Mordopfer nach 27 Jahren identifiziert


Ich habe über diesen interessanten Fall erstmals im September 2021 berichtet. Nun gibt es neue Entwicklungen. Dieser Mordfall stammt aus dem Jahr 1994. Vermisst gemeldet wurde das Opfer im Jahr 1990. Die wichtigsten Orte für den Fa sind Siegburg und ein Waldgebiet in Ruppichteroth-Beiert, Nordrhein-Westfalen.

Der Fall Ernst K.

Der interessante Fall aus dem Jahr 1994 beschäftigt aktuell wieder die Bonner Mordkommission als Cold-Case-Fall, über den ich am 16. September 2021 erstmals hier einen Beitrag veröffentlicht habe. Auch im September 2021 wurde in der Sendung "XY ungelöst" der Cold Case vorgestellt. Nach der Veröffentlichung in den Medien, Blogs, Foren und nach Ausstrahlung des Beitrages waren zunächst 65 Hinweise bei der Bonner Mordkommission eingegangen. Zehn Hinweisen lösten dann weitergehende Ermittlungen aus. Das für die Klärung von Tötungsdelikten zuständige KK 11 war am Tag der Ausstrahlung der Sendung in den Abendstunden mit mehreren Fahndungsteams besetzt. Der EKHK Michael Brück erklärte die Umstände des Falles in der Sendung "Aktenzeichen XY".

Die Entdeckung

Wie ich schon im September 2021 erwähnt habe, hatten am 23. Mai 1994 Schüler in Ruppichteroth-Beiert in der Waldgemarkung "In der Mordkaule" mehrere Knochen gefunden. Die daraufhin eingeschaltete Kripo nahm zu diesem Fund schließlich die Ermittlungen auf. Aus den ersten Untersuchungen des rechtsmedizinischen Institutes der Universität Bonn ergaben sich deutliche Anhaltspunkte auf eine nicht natürliche
Todesursache der verstorbenen Person. Eine Mordkommission übernahm die weitergehenden Ermittlungen zu dem Fall. Hieraus ergaben sich
Anhaltspunkte dafür, dass die Person im Oktober 1992 noch gelebt hat. Indizien sprachen zunächst dafür, dass es sich um die Leiche einer Frau im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gehandelt hat. Die Identität der verstorbenen Person konnte zunächst nicht geklärt werden. Im Zuge der Cold-Case-Bearbeitung wurde die Fallakte aufbereitet und an die Bonner Ermittler übergeben, um die weitergehenden Ermittlungen zu dem Tötungsdelikt zu führen.

Neue Erkenntnisse

Die Weiterentwicklung der kriminaltechnischen Untersuchungs-möglichkeiten führte schließlich zu der Erkenntnis, dass es sich bei der zu den aufgefundenen Knochenteilen gehörenden Person,entgegen der ersten ursprünglichen Annahme,
um eine männliche Person gehandelt hatte. (siehe hierzu auch Meldung vom 16. September 2021 weiter unten im Beitrag)

Die Identifizierung

Auf dieser Grundlage führten die weitergehenden Ermittlungen der Mordkommission Bonn nun zu einem seht wichtigen Erfolg. Der Verstorbene konnte, nun 27 Jahre nach seiner
Auffindung in einem Waldstück bei Ruppichteroth, endlich identifiziert werden. Es handelte sich um einen seinerzeit im Rhein-Sieg-Kreis ansässigen Mann. Am 19. Februar 1990 wurde der allein lebende Mann von seinen Angehörigen bei der Polizei als vermisst gemeldet. Der damals 25-Jährige wurde nach dem aktuellen Erkenntnisstand im Februar 1990 letztmalig lebend gesehen. Der seinerzeit unverheiratete Ernst K. lebte zuletzt in Siegburg und soll sich nach den bisherigen Ermittlungen auch im Drogenmilieu bewegt haben. Auf der Grundlage eines richterlichen Beschlusses veröffentlichen Staatsanwaltschaft und Polizei nunmehr ein Foto von Ernst K., das dem Aussehen zum Zeitpunkt der Vermisstenanzeige im Februar 1990 entspricht.
Das Mordopfer Ernst K. im Jahr 1990.
Wer tötete Ernst K. und warum?
Foto: Polizei

Vor dem Hintergrund der aktuellen Identifizierung, der zeitlichen Einordnung und den ersten Erkenntnissen zur Person fragen die Ermittler der Mordkommission:
  1. Wer hat Ernst K. in dem Zeitraum zwischen Februar 1990 und der Auffindung der menschlichen Knochen im Jahr 1994 gesehen, gesprochen oder in dieser Zeit Kontakt zu ihm gehabt?
  2. Wer kann Angaben zur Lebenssituation oder/und zum Umgang zu seinem persönlichen Umfeld machen?
  3. Wer weiß, wer für den Tod verantwortlich sein könnte?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe seines Todes?
  5. Wer hat zwischen Herbst 1992 und Anfang 1994, im Waldstück bei Beiert, irgendwelche Wahrnehmungen gemacht, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten ?
  6. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Mordkommission der Bonner Polizei unter der Rufnummer 0228-150 entgegen.

(Erstbeitrag vom 16. September 2021)

Mordopfer bis heute nicht identifiziert

Wer kennt das Mordopfer?

Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 1992-1994. Das unbekannte Mordopfer wurde im Mai 1994 in einem Wald bei Beiert, Nordrhein-Westfalen entdeckt. Beiert ist ein Ortsteil der nordrhein-westfälischen Gemeinde Ruppichteroth in Deutschland. Bis heute ist es der Kriminalpolizei nicht gelungen, das Mordopfer zu identifizieren und die Umständen seines Todes aufzuklären.
Ich habe den Ort Ruppichteroth (rot) und der Leichenfundort (blau) markiert.
Foto: Google

Cold Case aus dem Jahr 1994

Seit dem Fund eines unbekannten Toten im Mai 1994 in einem Waldstück bei Beiert, sind für die Ermittler noch immer viele Fragen unbeantwortet. Dank verbesserter DNA-Analyse gibt es einen neuen Ermittlungsansatz.

Die Entdeckung

Am Pfingstmontag, 23. Mai 1994, fanden zwei spielende Jungen in einem Wald bei Beiert in der Gemeinde Ruppichteroth in Nordrhein-Westfalen mehrere Knochen. Sie informierten die Polizei. Es stellte sich heraus, dass es sich um die sterblichen Überreste eines Menschen handelt. Die Polizei fand an der Stelle und in der näheren Umgebung weitere Knochen und Kleidungsstücke. An den Schädel-Fragmenten wurde ein Defekt festgestellt, der auf den Einschuss eines Projektils hindeutet. Alles deutet auf ein Verbrechen hin, das Mordopfer kam höchstwahrscheinlich durch ein Gewaltverbrechen zu Tode. Das Mordopfer erlitt wahrscheinlich einen Kopfschuss.

Unbekannter Toter nicht identifiziert

Zunächst gingen die Ermittler davon aus, dass es sich bei dem Mordopfer um eine Frau handelte. Diese Vermutung wurde zuerst auch durch eine DNA-Untersuchung bestätigt. Allerdings war diese Wissenschaft zum damaligen Zeitpunkt noch nicht ausgereift.

Über zwanzig Jahre später arbeitete sich die Cold-Case-Abteilung der Kripo Bonn noch einmal in den Fall ein. Bei einer erneuten DNA-Untersuchung im Jahr 2021 stellte sich heraus, dass es sich bei dem Opfer, um einen Mann handelte. Die Untersuchungsmethode und Analyseverfahren waren im Jahr 1994 noch fehleranfällig und entsprachen nicht den heutigen Standards.

Der Fundort

Bis heute ist nicht bekannt, wer der Tote ist, von wem und warum er ermordet wurde. Da der Leichenfundort im Wald bei Beiert sehr abgelegen ist, hält die Polizei es für möglich, dass der oder die Täter einen Bezug zu der Örtlichkeit haben.

Begegnung im Jahr 1993

Ein Landwirt hatte im Jahr 1993 im Waldstück bei Beiert, in der Nähe des späteren Leichenfundort es, eine Begegnung mit einem Autofahrer. Der Mann soll um Hilfe gebeten haben, weil er sich mit seinem Geländewagen festgefahren hatte. Der Landwirt half dem Autofahrer und zog das helle Auto mit Bonner Kennzeichen mit seinem Traktor wieder heraus. Ob der unbekannte Fahrer etwas mit der Tat zu tun haben könnte, ist bis heute unklar. Bei dem Geländewagen könnte es sich um einen Nissan Patrol oder Mitsubishi Pajero gehandelt haben. Der Landwirt hatte sich eine Besonderheit wahrgenommen, denn hinten im Auto soll eine Ampel gelegen haben.
So soll der Geländewagen ausgesehen haben, den der Zeuge gesehen hat.
Foto: Polizei

Beschreibung des Toten
  • 1,70 bis 1,75 m groß,
  • 25 bis 35 Jahre alt,
  • möglicherweise Raucher, denn in seiner Kleidung befanden sich ein Einwegfeuerzeug und mehrere Zigarettenfilter.

Zeitpunkt der Leichenablage im Wald
  • vermutlich zwischen Herbst 1992 und Anfang 1994.
  • Dafür sprechen die ungefähre Liegezeit und ein Kaugummi-Papier, das ebenfalls noch in der Kleidung steckte.
  • Der Kaugummi war erst im Herbst 1992 auf den Markt gekommen.
Das Feuerzeug das gefunden wurde.
Foto: Polizei

Kleidung des Toten
  • dunkelbraune Lederjacke mit schwarzem Innenfutter und Reißverschluss,
  • schwarze Jogginghose mit bunter Aufschrift „Boss International“, Sportschuhe „Adidas“, Modell „Wimbledon“, Größe 8 bzw. 42, weiß mit blauen und roten Applikationen.
  • Außerdem wurde eine dunkle Sporthose aus Kunststoff / Trilobal bei den Knochen gefunden – mit Applikationen im Knöchelbereich außen, unten mit Klett- und Reißverschluss
Die Kleidung des Toten.
Foto: Polizei

Fragen nach Zeugen
  1. Wer kennt jemanden, auf den die Beschreibung des Toten passt, und der zwischen Herbst 1992 und Anfang 1994 verschwunden ist?
  2. Wer kann Angaben zu dem unbekannten Autofahrer im Wald machen?
  3. Wer hat zwischen Herbst 1992 und Anfang 1994, im Waldstück bei Beiert, irgendwelche Wahrnehmungen gemacht, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten?
  4. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Bonn, unter der Rufnummer 0228 / 15 0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

(Quelle: Polizei Bonn)

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