LÜBECK: Tötungsdelikt z. N. von Annette Schroer (1994)

Der Mord an Annette Schroer

Wer tötete Annette Schroer?


Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 1994. Der Mord ereignete sich in Lübeck-Oberbüssau. Leider sind nur sehr wenig Details verfügbar. Der Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.

Der Mord an Annette Schroer ist seit Juli 2994 ungeklärt.
Wer tötete Annette Schroer und warum?
Foto: Polizei

Der Fall Annette Schroer

Die 29-jährige Annette Schroer lebte im Juli 1994 in der Hansestadt Lübeck. Sie hat eine Zwillingsschwester Elfie, zur der sie eine sehr innige Beziehung hatte. Auch zu der Familie bestand ein sehr enger und guter Kontakt. Einen Freund hatte Annette aber nicht, sie war Single. Sie war als Bürokauffrau in einer Fabrik die Ladeneinrichtungen herstellte. In der Freizeit verbrachte Annette sehr viel Zeit in der Natur. Sie hatte auch keinen großen Freundeskreis, sondern sie lebte eigentlich in ihrer Freizeit fast ausschließlich für ihre Ponys "Ursel" und "Iltis". 

Die Koppel am der Nähe des Elbe-Lübeck-Kanals 

Die Ponys standen auf einer Koppel in der Nähe des Elbe-Lübeck-Kanals am Ortsrand von Lübeck-Oberbüssau. Das war Annettes Rückzugsort, hier konnte sie sich entspannen. Das war auch schon in der Kindheit so. Ihr Vater hatte für sie und ihre Schwester eine Koppel für ihre beiden Ponys gepachtet und einen kleinen Bauwagen als Herberge liebevoll hergerichtet hatte. 

Ein Nachmittag bei den Ponys

Und auch am 16. Juli 1994 wollte Annette Schroer zu ihren Ponys und in die Natur. Es war ein sehr warmer Tag und Annette machte sich irgendwann nach 13.00 Uhr auf dem Weg zur Pferdekoppel. Sie fuhr mit mit ihren grünen Skoda an den Ortsrand des Stadtteils Oberbüssau, ohne zu ahnen das sie diesen wunderschönen Sommertag nicht überleben würde.

Lübeck und seine Stadtteile, mit Oberbüssau.
Foto: Wikipedia

Die Entdeckung

Als Zwillingsschwester Elfie an jenem heißen Sonnabend um 15.30 Uhr ebenfalls auf der Koppel eintraf, war alles schon zu spät. Die blutüberströmte Leiche von Annette lag vor dem Bauwagen. Es war sofort klar, dass Annette ermordet worden war. Ihre Schwester konnte ihr nicht mehr helfen. Die Polizei und der Notarzt wurden gerufen und kamen zum Tatort. Noch am Tatort wurde Annette Schroer für tot erklärt. Die Leiche wurde in das Rechtsmedizinische Institut Lübeck gebracht.

Die Autopsie

Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass sie erstochen wurde. Der Körper war mit insgesamt 16 Messerstichen übersät. Schwerste Schnittverletzungen an Armen und Händen zeugten davon, wie sehr Annette Schroer sich gegen einen scheinbar wut- und hasserfüllten Täter gewehrt hatte und um ihr Leben gekämpft hatte.

Die Tatwaffe

Die Tatwaffe konnte nicht gefunden werden, aber durch die Autopsie konnte die Tatwaffe näher beschrieben werden. Die Tatwaffe war ein Messer mit einer 15 Zentimeter langen Klinge, die drei Zentimeter breit war. Von der Tatwaffe fehlt bis heute jede Spur.

Gefundenes Küchenmesser war nicht die Tatwaffe

Es stellte sich heraus, dass das Küchenmesser, das wenige Tage nach der Tat gefunden wurde, sich schnell als kalte Spur. Die Maße passten nicht zum Obduktionsbefund.

War die Tat gezielt geplant oder eine reine Zufallstat?

Auch fast dreißig Jahre nach der Tat bleibt diese Frage, wie auch viele andere unbeantwortet. Es ist unklar, ob die 29-jährige Annette Schroer damals gezielt aufgelauert und angegriffen wurde oder ob sie Opfer einer tragischen Zufallsbegegnung wurde.

Das Motiv

Das Motiv ist bis heute unklar. Es gab weder Anhaltspunkte für ein Sexualdelikt noch für einen Raubmord. Auch im Umfeld von Annette Schroer fanden sich keine konkreten Hinweise und Anhaltspunkte, die für eine Beziehungstat sprechen. Die Familie stellte sich auch die Frage, ob der Angriff zu nicht eigentlich gegen Elfie war, da Annette und Elfie sehr ähnlich sahen und der Täter Annette einfach verwechselt hatte. Aber auch diese Frage, konnte bis heute nicht beantwortet werden. 

Die Zeugen

Die Ermittler erhielten damals mehrere Hinweise von Zeugen, die in der Nähe auffällige Personen gesehen haben wollen, führten ebenso in die Sackgasse wie ein Phantombild eines vermeintlich Verdächtigen.

Die Suche nach Spuren und Beweisen

Eine Hundertschaft der Polizei hatte unmittelbar nach dem Mord vergeblich das Gelände nach Spuren durchkämmt. Niemand weiß, wie und wann der Täter zur Koppel kam und welchen Fluchtweg er nahm. Auch hörte niemand einen Hilfeschrei, da das nächste Haus einen knappen halben Kilometer von der Pferdekoppel entfernt war.

Die Pferdekoppel und der Bauwagen. Hier sucht die Polizei akribisch nach Spuren.
Foto: shz/Google

Die Spurenlage

Leider ist und bleibt die Spurenlage äußerst dürftig. Das ist fast immer so, wenn die Polizei es mit abgelegenen Tatorten unter freiem Himmel zu tun haben.

Die Ermittlungen

Die Polizei hatte schon damals nichts unversucht gelassen, den Mörder von Annette Schroer zu identifizieren. So bemühte sich die Kriminalpolizei etwa beim Bundesnachrichtendienst um Bilder von Spionagesatelliten zu bekommen, um mögliche Aufnahmen im Tatzeitraum auszuwerten. Doch zur fraglichen Zeit war kein Satellit in der Nähe von Lübeck. Selbst vor einer inoffiziellen Anfrage an ausländische Spionagedienste schreckten die Beamten nicht zurück. Doch die Auslandsdienste, so hieß es schon damals hinter vorgehaltener Hand, hätten nicht einmal zugeben, dass sie überhaupt mit Spionagesatelliten über die Grenzen spähen, geschweige denn über Luftaufnahmen vom fraglichen Tag verfügten. Fraglich auch, ob die damalige technische Qualität der Bilder ausgereicht hätte, um etwas Verwertbares zu erkennen.

Die private Suche

Annette Schroers Vater war Baggerfahrer. Er war  hilflos und so verzweifelt, dass er anfangs unzählige Male zu der abgelegenen Pferdekoppel gefahren ist, um selbstständig immer wieder das Gelände akribisch abzusuchen. Seine Hoffnung, doch noch einen Hinweis zu finden, den die Ermittler  möglicherweise übersehen haben könnten, erfüllte sich aber nicht. 

Die Nachwirkungen

Die Familie hat an dem Schicksalsschlag bis heute schwer zu tragen. Vor wenigen Jahren starb der Vater von Annette Schroer.

Bis zu seinem Tod war er fest davon überzeugt, dass der Täter aus der Gegend stammen musste und sich im Gelände sehr gut auskannte. 

Die Polizei hofft, dass sich eines Tages doch noch ein Zeuge meldet, der schon damals etwas über den Täter ahnte oder wusste und nun doch sein Schweigen bricht. Und sei es in Form eines anonymen Hinweises.

In den letzten Jahren erschien regelmäßig zum Tat- und Todestag in den "Lübecker Nachrichten" eine Gedenk-Anzeige von der Familie für ihre Tochter Annette.



Die Familie lebt seit fast dreißig Jahren in Ungewissheit. Viele Fragen sind bis heute unbeantwortet geblieben und die Tat wurde nie gesühnt.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Annette Schroer  16. Juli 1994 kurz nach 13.00 Uhr am Ortsrand von Lübeck-Oberbüssau gesehen oder gesprochen?
  2. Wer hat Annette Schroer am 16. Juli 1994 kurz nach 13.00 Uhr dabei beobachtet, wie sich vom Ortsrand von Oberbüssau auf dem Weg zur Koppel, in der Nähe des Elbe-Lübeck-Kanals, machte? War sie zu diesem Zeitpunkt alleine, oder wurde sie verfolgt?
  3. Wer hat am 16. Juli 1994 in der Zeit zwischen 13.30 Uhr und 15.30 Uhr, eine verdächtige Person oder eine andere verdächtige Beobachtung, im Bereich vom Ortsrand von Oberbüssau bis zum Elbe-Lübeck-Kanal, gemacht?
  4. Wer hat eine Person mit Blutanhaftungen an der Kleidung gesehen?
  5. Wer weiß, wer für dieses Verbrechen verantwortlich sein könnte?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe der Tat?
  7. Wer hat die Tatwaffe, ein Küchenmesser, gefunden?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Lübeck oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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