COLD CASE DES MONATS: Tötungsdelikt z. N. von Michaela Schellenbach (2000)

Der Mord an Michaela Schellenbach

Wer tötete Michaela Schellenbach?

Der November hat gerade begonnen und ich habe gerade den neuen Beitrag für das Format "Der Cold Case des Monats" fertiggestellt. Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 2000. Der Mord ereignete sich in der Stadt Andernach, Rheinland- Pfalz. Der Polizei ist es bis heute nicht gelungen den Fall aufzuklären.

Der Mord an Michaela Schellenbach ist seit dem Jahr 2000 ungelöst.
Wer tötete die vierfache Mutter so brutal?
Foto: Polizei

Der Fall Michaela Schellenbach

Michaela und Peter Schellenbach sind glücklich miteinander verheiratet. Das Paar hat vier gemeinsame Kinder und lebt in Andernach. Peter Schellenberg arbeitet als Taxifahrer bei dem Taxiunternehmen "Taxi Busch" in Andernach. Die 35-Michaela Schellenbach arbeitete aushilfsweise im selben Taxiunternehmen in Andernach, wie auch ihr Mann. Die 35-jährige Michaela Schellenbach wird von ihren Freunden nur "Ela" genannt.

Nachtschicht spontan übernommen

Am 19. Mai 2000 übernahm Michaela Schellenbach spontan die Nachtschicht für eine Kollegin. Während dieser Zeit betreute Peter Schellenberg die gemeinsamen vier kleinen Kinder zu Hause.

Die letzte Fahrt vor Feierabend

Am Samstag, dem 20. Mai 2000, gegen 3.00 Uhr, hatte Michaela Schellenbach schon eine mehrstündige Schicht hinter sich. Sie wollte noch eine letzte Runde durch die Stadt fahren, um zu schauen, ob vielleicht noch jemand ein Taxi braucht. Und Michael Schellenbach hatte tatsächlich Glück, denn kurze Zeit später, gegen 3.20 Uhr stieg ein Mann, ganz in der Nähe des Andernacher Tanzlokals "Bäckerjungenstube", dass im Ort auch unter dem Namen "Palm" bekannt war, in ihr Taxi ein.
Michaela Schellenbach meldete per Funk ordnungsgemäß den neuen Gast an. Der neue Fahrgast wollte nach Namedy (Anm. Namedy ist ein Stadtteil von Andernach). Die Fahrt sollte von der Andernacher Hochstraße nach Namedy führen. Die Fahrt dauert mit dem Auto etwa sieben Minuten. Es war ihr letztes Lebenszeichen. Danach fehlte zunächst jede Spur von ihr und dem Taxi.

Die rote Stecknadel zeigt den Ort Namedy. Die Taxifahrt begann in Andernach und sollte in Namedy enden.
Wenn man von Namedy weiter Richtung Norden fährt gelangt man schnell zum späteren Leichenfundort.
Foto: Google Maps

Nicht mehr erreichbar

Als Michaela Schellenbach sich nach dem Ende der Tour auch auf Nachfrage der Taxizentrale nicht meldete, starteten die Taxizentrale, die Taxifahrer und die Polizei eine große Suchaktion.

Die Suche

Ab 3.45 Uhr suchten über zwanzig Taxifahrer, darunter auch Peter Schellenbach, nach Michaela Schellenbach und dem Taxi, der Marke Opel, Typ Omega, amtl. Kennzeichen MYK-UC 35. Die Kollegen durchkämmten zuerst alleine die Straßen, aber die Suche blieb ergebnislos. Um 4.15 Uhr traf ein Streifenwagen der PI Andernach auf einen Taxifahrer, der die Suche nach der Kollegin an die Beamten weitergab.

Die Entdeckung

Am 20. Mai 2000 gegen 6.20 Uhr fand eine Streifenbesatzung die 35-jährige Michaela Schellenbach komplett blutüberströmt und entstellt am Rheinufer zwischen Brohl-Lützing und Bad Breisig. Sie war bekleidet und an Händen und Füßen gefesselt. Es war sofort klar, dass Michaela Schellenbach einem Tötungsdelikt zum Opfer fiel. 

Hier mit blauen Punkten markiert, befand sich der Leichenfundort. Der Leichenfundort befand sich direkt am Rheinufer zwischen Brohl-Lützing und Bad Breisig.
Foto: Polizei

Entdeckung des Fahrzeugs

Gegen 8.10 Uhr wurde dann auch das Taxi von Michaela Schellenbach, 7 Kilometer vom Tatort entfernt, aufgefunden. Es stand auf dem Parkplatz am Ortsrand von Sinzig, Grüner Weg - Ecke - Kölner Straße. Es fehlten keine 100 D-Mark aus der Kasse. Der Alarmknopf war nicht gedrückt. Die kleine graue Videoüberwachungs-kamera wurde herausgerissen.
Die Autoschlüssel waren verschwunden.
Der Täter muss mit dem Taxi nach dem Mord noch einige Zeit unterwegs gewesen sein. Der Täter war mit dem Taxi noch bis zu einem öffentlichen Parkplatz am Ortsrand von Sinzig, Grüner Weg - Ecke - Kölner Straße, gefahren und hatte dort den Wagen abgestellt. 

Auf dem Parkplatz (rote Stecknadel) am Ortsrand von Sinzig, Grüner Weg - Ecke - Kölner Straße,  wurde das Taxi abgestellt.
Foto: Google Maps

Polizei suchte Leichenfundort und  Umgebung ab

Nach dem Fund der Leiche von Michaela Schellenbach suchten die Beamten die nähere Umgebung des Leichenfundorts ab. Bei einer Suche mit Metallsuchgerät konnte die herausgerissene Videoüberwachungs-kamera in einem Brennesselfeld in der Nähe des Leichenfundortes aufgefunden werden.
Bei der Suche fand sich auch eine Klebebandrolle mit Transparentfolie. Auf der Rolle waren keine Firmen/Reklameaufdrucke vorhanden. Ein Stein mit Blutanhaftungen wurde ebenfalls gefunden. Dies war vermutlich die Tatwaffe. Am Tatort wurde auch ein Springmesser gefunden.

Die Autopsie

Bei der Autopsie wurde durch den Rechtsmediziner festgestellt, dass Michaela Schellenbach erschlagen worden war. Das Opfer hatte massive Kopfverletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung erlitten. Vermutlich wurde die 35-jährige mit einem Stein erschlagen. Michaela Schellenbach hatte keine Verletzungen die durch ein Messer erlitten.

Die Ermittlungen

Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei fesselte der Mörder Michaela Schellenbach an Händen und Füßen mit Klebeband. Dann schlug er ihr vermutlich mehrfach mit einem Stein auf den Kopf.  Ein Springmesser blieb am Tatort zurück. Nach der Tat zog der Täter die Leiche ans Wasser, vermutlich um sie zu versenken, was jedoch misslang. Mit dem Taxi der jungen Frau flüchtete der Unbekannte schließlich - das Portemonnaie der Getöteten nahm er mit. Daher geht die Polizei davon aus, dass Raub die Motivation des Täters war.

Die Beschreibung der Tatwerkzeuge

1. Springmesser, Aufschrift "Nato Military", 19,5 cm aufgeklappt, 8 cm Klingenlänge, laienhaft nachgeschliffen.

2. Klebeband, transparent, leicht reißbar.

Der Zeuge

Ein Zeuge hatte sich nach der Tat gemeldet, der glaubte, das Taxi gesehen zu haben. Der Zeuge teilte der Polizei mit, dass er einen Mann, den er unter dem Vornamen Jürgen kennt, nach der Tat mit einem Taxi im Bereich der Zufahrt zur Fähre in Bad Breisig gesehen haben will.

Beschreibung von "Jürgen"

Der Zeuge konnte "Jürgen"  sehr genau beschreiben:
  • 35 - 37 Jahre alt
  • 180 cm groß, schlanke sportliche Figur
  • schwarze kurze Haare
  • kein Bart, keine Brille
  • deutscher, sonnengebräunter Teint
  • auffällig tätowierte Arme
  • spricht Koblenzer Akzent
  • wohnte früher in Bad Breisig, Eifelstr. Trotz der detaillierten Angaben zu diesem Mann konnte „Jürgen" noch nicht festgestellt werden.

Die DNA-Spur

Auch wenn die Tat mittlerweile schon 21 Jahre her ist, könnte man trotzdem den Täter auch noch dingfest machen. Die Polizei konnte damals am Rheinufer eine DNA-Spur des Täters sicherstellen.
Wenn der unbekannte Täter erneut eine Straftat begeht, könnte man diese DNA-Spur dem Mann zuordnen. Auch wenn die Ermittler einen Hinweis aus der Bevölkerung bekommen, könnte diese Person als Täter bestätigt werden oder aber auch als Täter ausgeschlossen werden. Hinweisgeber brauchen deshalb auch keine Angst zu haben, dass durch ihren Hinweis eine vielleicht unschuldige Person, Probleme bekommen könnte.

Die Nachwirkungen

Die Familie lebt seit über zwei Jahrzehnten mit vielen unbeantworteten Fragen.

Es ist an der Zeit, dass auch ihre Fragen beantworten werden.

Belohnung
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat für Hinweise eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder zur Aufklärung des Falles führen.

Fragen nach Zeugen:
  1. Wer hat am 20. Mai 2000 nach 3.20 Uhr, einen Fahrgast in der Nähe des Tanzlokals "Bäckerjungenstube" an der Andernacher Hochstraße in ein Taxi von "Taxi Busch" einsteigen sehen?  
  2. Wer hat am 20. Mai 2000 nach 3.20 Uhr am Rheinufer zwischen Brohl-Lützing und Bad Breisig ein Taxi von "Taxi Busch" gesehen oder eine andere Beobachtung gemacht?
  3. Wer hat am 20. Mai 2000 nach 3.30 Uhr eine Person dabei beobachtet, wie sie ein Taxi, der Marke Opel, Typ Omega, vom Unternehmen "Taxi Busch", mit dem amtl. Kennzeichen MYK-UC 35, auf den Parkplatz am Ortsrand von Sinzig, Grüner Weg - Ecke - Kölner Straße, abstellte? 
  4. Wer kann Angaben dazu machen, wie die Person aussah, die das Taxi dort abstellte? 
  5. Wer kann Angaben dazu machen, ab wann das Taxi dort stand?
  6. Wer hat nach dem 20. Mai 2000 Autoschlüssel eines Opel gefunden?
  7. Wer weiß, wer für den Mord an Michaela Schellenbach verantwortlich sein könnte?
  8. Wer hat in der Nacht zum 20. Mai 2000 Beobachtungen gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten?
  9. Wem hat der Täter möglicherweise zwischenzeitlich von seiner Tat erzählt?
  10. Wer hat Gerüchte über die Tat gehört?
  11. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise bitte an die Polizei unter der Rufnummer (02 61) 10 31.

Kommentare

  1. da stellt sich mir doch die Frage, ob der Zeuge nicht eher Blödsinn von sich gab oder eventuell selbst damit zu Tun hatte?

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