NÜRNCHRITZ-GRÖDEL: Tötungsdelikt z. N. von Vera Johanna Marotz (2004)

Der Mord an Vera Johanna Marotz

Wer tötete Vera Johanna Marotz?

Diesen ungeklärten Mordfall habe ich hier im Blog schon einmal behandelt. Da ich aber nicht mehr mit dem Beitrag zufrieden war, habe ich den Beitrag schon vor längerer Zeit gelöscht. Nun habe ich mich erneut mit dem Fall beschäftigt und einen neuen Beitrag verfasst.

Der Fall Vera Johanna Marotz

Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 2004. Der Mord ereignete sich im Gebiet Nünchritz und Grödel im Landkreis Meißen. Der Polizei ist es leider noch nicht gelungen, den Fall aufzuklären.

Der Mord an Vera Marotz ist seit 2004 ungeklärt.
Wer tötete Vera Marotz?
Foto: Polizei

Die Entdeckung

Am 20. Oktober 2004, im Zeitraum zwischen 00.00 Uhr und 01.15 Uhr, kam es im Gebiet von Nünchritz und Grödel im Landkreis Meißen zu mehreren Sachbeschädigungen. Ein zur Anzeigenaufnahme der Sachbeschädigungen eingesetzter Funkwagen fand gegen 02.15 Uhr an der Grödeler Straße (am Feldrand) eine tote weibliche Person; neben ihr lag ihr umgestürzter Handwagen. Bei der getöteten Frau handelte es sich um die 66-jährige Vera Marotz aus Nünchritz. Durch den Notarzt wurde der Tod festgestellt. Da sofort von einem Tötungsdelikt ausgegangen werden musste, wurde die Mordkommission angefordert. Durch diese wurde die weitere Bearbeitung übernommen. Auf Grund der Spurenlage kann davon ausgegangen werden, das der Fundort auch der Tatort ist.

Der Tatort und der Leichenfundort.
Foto: Polizei

Die Obduktion

Die Obduktion ergab, dass der Tod von Vera Marotz durch eine Folge von vielfacher, massiver und stumpfer Gewalteinwirkung gegen Kopf und Rumpf war. An den Händen der Geschädigten konnte eine unbekannte weibliche DNA Spur festgestellt werden, die eindeutig Tatbezug hat.
Auf Grund des Verletzungsbildes des Opfers kann davon ausgegangen werden, dass der oder die Täter unter Einwirkung von Alkohol oder Drogen standen.

Das Opfer

Vera Marotz war in Nünchritz und Umgebung unter dem Namen "Katzen-Jule" bekannt. Sie trat schon mehrere Jahre als "Messie" in Erscheinung. In der Tatnacht beräumte sie ein Grundstück und schaffte in dieser Nacht bereits mehrfach Gegenstände mit ihrem Handwagen in eine alte Scheune, die sich 250 m vom Tatort entfernt befand.

Das ist der Handwagen von Vera Marotz.
Foto: Polizei

Die Sachbeschädigungen in der Nacht

In der Folge wurde ermittelt, dass im Stadtgebiet von Nünchritz und in der Gemeinde Grödel in dieser Nacht mehrere Sachbeschädigungen, z. B. an Pkw und Fensterscheiben, in dieser Nacht begangen wurden. 
Die Sachbeschädigungen wurden vermutlich aus einer Gruppe von männlichen und weiblichen Personen begangen. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Zusammenhang zu dem Tötungsdelikt besteht.

Die Ermittlungen

Die Ermittlungen der Mordkommission ergaben, das gegen 01.25 Uhr gegen die Jalousie des Fensters eines Einfamilienhauses durch unbekannte Täter ein Zierkürbis geworfen wurde. Als der Besitzer das Haus verließ, um nach dem Schaden zu sehen, bemerkte er um 01.27 Uhr das spätere Opfer. Vera Marotz schob zu diesem Zeitpunkt ihren Handkarren in Richtung des späteren Tatortes.

Der Mord

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich eine Gruppe übermütiger junger Leute und eine alte Frau auf der Straße begegnet haben. Vera Marotz schob einen Handwagen. Es hat möglicherweise keinen oder keinen richtigen Anlass gegeben, um die schüchterne, verängstigte Frau "anzumachen". Die Gruppe spürte vermutlich ihre Überlegenheit, und ein Jugendlicher wird damit begonnen haben, sie zu schubsen und ein anderer Jugendlicher rastete dann völlig aus. 

Letztlich wurde die 66-jährige auf brutalste Weise und grausam getötet und auf dem Feld am Fahrbahnrand einfach liegen gelassen.
Und bei dieser graumsanen Tat war mindestens ein junges Mädchen, eine junge Frau dabei.

Der Tatort und der Leichenfundort.
Foto: Polizei

So wurde der Handwagen von Vera Marotz am Tatort gefunden.
Foto: Polizei

Die Jugendlichen müssen ein Bezug zum Ort Nünchritz und der Gemeinde Grödel haben, vermutlich lebten sie im Oktober 2004 dort oder haben dort einen Freund besucht.

Die weibliche DNA-Spur

Bei den Ermittlungen zum Mord an Vera Marotz zwischen Nünchritz und Grödel bei Riesa vor 17 Jahren sind die Ermittler ein gutes Stück vorangekommen. Entscheidend ist, dass nach fachlich qualifizierter Spurensicherung und den modernen Analyseverfahren im Labor des LKA Sachsen eine weibliche DNA- Spur, einer fremden Person am Opfer nachgewiesen werden konnte. Damit sind die Ermittler im Einklang mit den Ermittlungsergebnissen, dass bei der Tötung der bedauernswerten und absolut wehrlosen 66-jährigen Vera Marotz in der Tatnacht mindestens ein Mädchen, eine Jugendliche, oder eine junge Frau mit anwesend war.

Es könnte sein, dass das Mädchen, die Jugendliche oder die junge Frau, 
selbst schockiert darüber war, was ihre Begleiter da taten. Vielleicht wollte sie ihre Begleitet zum Aufhören auffordern, vielleicht wollte sie einschreiten... aber das wissen wir nicht, vielleicht hat sie sogar teilweise mitgemacht.

Die Ermittler konnten durch die genaue Untersuchung der Spuren und vor allem durch die Sicherstellung der weiblichen DNA feststellen dass das Opfer versuchte, sich an dem Mädchen, an der Jugendlichen oder an jungen Frau festzuhalten. Dabei hat das Opfer das Mädchen wahrscheinlich gekratzt und dabei sicher auch Kratzspuren auf der Haut des unbekannten Mädchens hinterlassen.

Der Aufruf der Polizei

„Die Polizei wendet sich daher besonders an Sie, die Eltern des Mädchens, an Personen, die eng mit dem Mädchen in den Tagen nach der Tat zusammen waren. Die Polizei wendet sich an die Hausbewohner des Mädchens, an die Lehrer oder Lehrausbilder, an die Bekannten des Mädchens, die sich mit ihr regelmäßig trafen, im Bistro, im Cafe oder anderswo. Die Kratzer haben Sie vielleicht sogar gesehen, oder Sie haben sich gewundert, warum das Mädchen Hände, Arme oder Stellen im Gesicht abdeckte oder Ausreden dafür hatte – nur Sie haben sich bisher nichts dabei gedacht.“

„Jetzt ist es Ihre Entscheidung, wie Sie sich verhalten. Es ist an der Zeit, das richtige zu tun.“

„Ersparen Sie Unbeteiligten, in die Ermittlungen hineingezogen zu werden, helfen Sie, die langwierigen Ermittlungen zu verkürzen. Unterstützen Sie bitte die Ermittlungen der Mordkommission.“

Belohnung
Durch das Landeskriminalamt Sachsen wurde für Hinweise eine
Belohnung in Höhe von 5000,- Euro ausgelobt, die zur Aufklärung der Straftat führen.

Fragen an Zeugen:
  1. Wer hat am 20. Oktober 2004 im Zeitraum zwischen 0.00 Uhr und 01.15 Uhr, eine Gruppe von Jugendlichen im Stadtgebiet von Nünchritz und in der Gemeinde Grödel wahrgenommen?
  2. Wer kann mehr über diese Gruppe sagen?
  3. Wer hat am 20. Oktober 2004 in der Zeit zwischen 0.00 Uhr und 1.15 Uhr, mehrere Personen wahrgenommen, die im Stadtgebiet von Nünchritz und in der Gemeinde Grödel durch  Sachbeschädigungen oder Lärm aufgefallen sind?
  4. Wer hat Vera Marotz in der Nacht des 20. Oktober 2004 nach 01.17 Uhr auf dem Weg zur ihrer Scheune gesehen?
  5. Wer hat die Tat am 20. Oktober 2004, im Zeitraum von 1.17 Uhr und 2.05 Uhr an der Grödeler Straße (am Feldrand) wahrgenommen?
  6. Wer weiß, wer fur den Mord an Vera Marotz verantwortlich sein könnte?
  7. Wer kennt die genauen Hintergründe und Umstände der Tat?
  8. Wer hat kennt eine weibliche Person, die sich nach dem 20. Oktober 2004, möglicherweise anders oder auffällig Verhalten hat als gewöhnlich?
  9. Wer kennt eine weibliche Person, die nach dem 20. Oktober 2004, Kratzer auf der Hand, auf dem Arm, im Gesicht hatte oder die Stellen auffällig bedeckt hat? Vielleicht kann man jetzt eine Verbindung zu der Tat sehen?
  10. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten?
  11. Wer hat Gerüchte bezüglich des Mordes an Vera Marotz gehört und hsf sich noch nicht bei der Polizei gemeldet?
  12. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise (auch vertraulich) zum Tötungsverbrechen richten Sie bitte an die zuständige
Polizeidirektion Dresden
Schießgasse 7
01067 Dresden
Unter der Rufnummer: 0351-483-2233 oder an jede andere Polizeidienststelle oder an das Landeskriminalamt Sachsen.

In eigener Sache

Wenn ihr Lust habt schaut doch auch mal in meinen Zweitblog rein. Dort behandle ich ungeklärte Vermissten- und Mordfälle weltweit.

Liebe Grüße 

Natalia

Kommentare

  1. Nünchfitz ist keine Stadt, sondern ein Dorf, daher ist die Bezeichnung Stadtgebiet etwas irreführend.

    In den Jahren gab es dort oftmals eine Gruppe von Jugendlichen, welche sich auch an der Elbe getroffen haben, darunter zählten auch andere Jugendliche, aus den Gebieten, welche über den Radweg am Flosskanal gut zu erreichen sind (z.b. Pulsen/Glaubitz/Streumen).

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