NEUENRADE: Tötungsdelikt z. N. von Zeynep I. (1986)

Der Mord an Zeynep I.

Wer hat Zeynep I. getötet?


Im heutigen Beitrag geht es um einen Cold Case aus dem Jahr 1986. Dieser Fall liegt mir besonders am Herzen, weil das Opfer ein kleines Mädchen ist. Ich möchte im Rahmen meiner Möglichkeiten auf den Fall aufmerksam machen und die Ermittlungen damit unterstützen. Der Mord hat sich in Neuenrade im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen ereignet.

Der Mord an Zeynep I. ist seit 1986 ungeklärt.
Wer hat Zeynep I. getötet?
Foto: Polizei 

Der Fall Zeynep I.

Zeynep I. lebte 1986 mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einem Mehrfamilienhaus im Bereich der Eichendorffstraße bzw. Winterlit am Waldrand von Neuenrade. [Anm. Neuenrade ist eine Kleinstadt im Nordwesten des Sauerlands und gehört zum Märkischen Kreis. Sie wurde von den Grafen von der Mark als Befestigung gegen die Grafschaft Arnsberg als Plansiedlung gegründet. Die Einwohnerentwicklung blieb jedoch begrenzt. Die heutige Stadtstruktur geht auf Eingemeindungen zwischen 1969 und 1975 zurück. In der Wirtschaft dominieren Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen. Neuenrade liegt im Osten des Märkischen Kreises an der Grenze zum Hochsauerland im oberen Tal der Hönne und ihres Nebenflusses Borke. Heute hat Neuenrade 11.621 Einwohner.] Zeynep I. und ihre Familie sind türkischstämmig. Im November 1986 ist Zeynep I. 5 Jahre alt. Leider gibt es nicht mehr Informationen über Zeynep I. und ihre Familie. Am Freitag, 14. November 1986, verbrachte die Familie des türkischen Mädchens den Abend in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus am Waldrand von Neuenrade. Gegen 21.00 Uhr wurde Zeynep von ihrem Vater zu Bett gebracht. Die 5-jährige Zeynep I. schlief gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem Zimmer.

Zeynep I. lebte im November 1986 in Neuenrade im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Neuenrade liegt im Sauerland und hat heute 11.621 Einwohner. 
Foto: Google Maps 

Zeynep I. lebte mit ihrer Familie in einem Mehrfamilienhaus im Bereich der Eichendorffstraße bzw. Winterlit in Neuenrade. Das Mehrfamilienhaus liegt am Rand eines Waldstückes. 
Foto: Google Maps 

Das Verschwinden

In der Nacht zum 15. November 1986 verschwand Zeynep I. unbemerkt aus der elterlichen Wohnung. Ob sie selbstständig die Wohnung und das Haus verließ oder von einer Person dazu bewegt wurde, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden. Ihre Eltern bemerkten in dieser Nacht nichts vom Verschwinden ihrer Tochter.

Zeynep I. verschwand in der Nacht zum 15. November 1986 aus der elterlichen Wohnung. 
Foto: Polizei 

Die Suche und die Entdeckung 

Am frühen Morgen des 15. November 1986, gegen 4.30 Uhr, stellte die Mutter von Zeynep I. fest, dass ihre kleine Tochter nicht in ihrem Bett lag. Sofort wurde nach dem Mädchen gesucht und die Polizei über das Verschwinden informiert. Rund eine Stunde später und nur wenige hundert Meter von ihrer Wohnadresse entfernt, entdeckten Angehörige zusammen mit den ersten eingesetzten Polizeibeamten die Leiche des kleinen Mädchens. Die Leiche von Zeynep war teilweise entkleidet. Der Täter hatte das Mädchen über einen Weidezaun gehängt und dort zurückgelassen. Die Leiche von Zeynep I. wurde für weitere forensische Untersuchungen zum zuständigen Rechtsmedizinischen Institut gebracht. 

An diesem Weidezaun wurde die Leiche von Zeynep I. gefunden. 
Foto: Polizei 

Die Schlafkleidung von Zeynep I. wurde zwischen den Bäumen gefunden. 
Foto: Polizei 

Diese Lederhandschuhe in der Grundfarbe Schwarz mit weißen Applikationen und ein Taschenmesser ließ der Mörder zurück. 
Foto: Polizei 

Der Leichenfundort 

Der Leichenfundort befindet sich nur wenige hundert Meter von der Wohnung der Familie I. entfernt. Der Fundort befand sich am Rand eines Waldstücks gegenüber dem Wohnhaus der Familie.

Das ist nur der ungefähre Leichenfundort. Ich hätte gerne den exakten Leichenfundort gefunden, aber das war mir aufgrund von Google Maps nicht möglich.
Foto: Google Maps 

Fehlende Kleidungsstücke 

Teile der Kleidung von Zeynep I. waren verschwunden. Unter anderem fehlt bis heute ein weißes Ringelsöckchen. Obwohl die Umgebung nach dem Ringelsöckchen abgesucht wurde, konnte es nicht gefunden werden. 

Ein weißes Ringelsöckchen von Zeynep I. konnte gefunden werden. Vom zweiten Ringelsöckchen fehlt bis heute jede Spur. 
Foto: Polizei 

Die Autopsie 

Die Autopsie von Zeynep I. wurde von dem zuständigen Rechtsmediziner durchgeführt. Der Rechtsmediziner stellte fest, dass Zeynep I. Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Die genaue Todesursache waren mehrere tödliche Stichwunden am Hals. 

Die Ermittlungen 

Unmittelbar nach der Tat leitete die Polizei Hagen unter Leitung der Staatsanwaltschaft Hagen umfangreiche Ermittlungen ein. Aufgrund der Gesamtumstände gehen Staatsanwaltschaft und Polizei von einer sexuell motivierten Tat aus. Im Zuge der Ermittlungen wurden zahlreiche Personen in den Wochen nach dem Verbrechen befragt. Das Umfeld des Hauses wurde durchsucht, Spuren gesichert und ausgewertet. Trotz des hohen Ermittlungsdrucks und intensiver kriminalpolizeilicher Arbeit führte bisher keine Spur zu einer Identifizierung des Täters. 

Fall wurde immer wieder überprüft 

In den Folgejahren wurde der Mordfall Zeynep I. wiederholt überprüft. Leider führte dies nicht zum gewünschten Ermittlungserfolg. Der Fall wurde allmählich zu einem Cold Case. Die Kriminalpolizei Hagen und die Staatsanwaltschaft Hagen haben den Fall nie vergessen. 

Cold-Case-Untersuchung 

Im Rahmen einer Cold-Case-Untersuchung wurde der Fall Zeynep I. erneut aufgerollt. Neue Ermittler sollten mit einem frischen Blick erneut den Fall überprüfen. Diese Ermittler ließen alle Spuren, die damals sichergestellt wurden, erneut forensisch untersuchen. An den damals gesicherten Spuren werden erstmals neue DNA-Untersuchungen nach dem heutigen Stand der Wissenschaft durchgeführt. Entsprechende Ergebnisse stehen jedoch noch aus.

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Zeynep I. wurde von den Strafverfolgungsbehörden als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Aktuell ermitteln die Kriminalpolizei Hagen und die Staatsanwaltschaft Hagen aktiv in dem Fall, denn Mord verjährt in Deutschland nicht. Das bedeutet: Solange der Täter nicht gefunden ist, laufen die Ermittlungen weiter. 
Die Mordkommission Hagen bittet um Unterstützung. Die Mordkommission Hagen ist auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Jeder neue Hinweis könnte wichtig sein und wird intensiv geprüft. Auch Hinweise, die zunächst unbedeutend erscheinen, können ein wichtiger Bestandteil für die weiteren Ermittlungen sein.




Die Belohnung 
Die Staatsanwaltschaft Hagen hat für Informationen eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt, die zur Ergreifung oder Identifizierung des Täters führen. 

Die Fragen der Mordkommission:
  1. Wer hat in der Nacht vom 14. auf den 15. November 1986 verdächtige Beobachtungen im Bereich Neuenrade [Eichendorffstraße bzw. Winterlit] gemacht?
  2. Wer kann Angaben zu Personen machen, die im Zusammenhang mit dem Verbrechen stehen könnten? 
  3. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Zeynep I.?
  4. Wer weiß, wer für den Tod von Zeynep I. verantwortlich ist?
  5. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Sachdienliche Hinweise nimmt die Mordkommission Hagen unter der Rufnummer 02331 / 986 – 2066 entgegen.

Kurze Information 

Am 26. November 2025 wird der Fall in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY… ungelöst" durch die Staatsanwaltschaft Hagen und die Kriminalpolizei Hagen vorgestellt. Dort wird die Tat filmisch rekonstruiert und bundesweit einem breiten Publikum präsentiert. Die Ermittlungsbehörden erhoffen sich durch die Ausstrahlung nach vielen Jahren entscheidende Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens beitragen können. Die Sendung beginnt um 20.15 Uhr.

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