ESSEN-SCHONNEBECK: Tötungsdelikt z. N. von Alban Mula und Artan Bushataj (1999)

Der Doppelmord an Alban Mula und Artan Bushataj

Wer ist für den Tod von Alban Mula und Artan Bushataj verantwortlich?

Im heutigen Beitrag geht es um einen Cold Case aus dem Jahr 1999. Der Doppelmord hat sich in Essen im Stadtteil Schonnebeck ereignet.  Ich habe bereits seit einigen Tagen zu diesem Doppelmord recherchiert und bin immer wieder auf Mauern gestoßen, deshalb fällt dieser Beitrag leider etwas kürzer aus. Der Fall ist bis heute ungeklärt, aber das soll sich nun ändern. 

Der Doppelmord an Alban Mula und Artan Bushataj ist seit 1999 ungeklärt. Wer ist für den Tod der beiden Männer verantwortlich?
Foto: Polizei 

Der Fall Alban Mula und Artan Bushataj

Der Alban Mula wurde im Jahr 1979 und Artan Bushataj wurde im Jahr 1975 in Albanien geboren. Im Jahr 1997 brach in Albanien ein Bürgerkrieg aus. Im Zuge des Bürgerkriegs sind beide Männer als Kriegsflüchtige nach Deutschland gekommen und haben einen Asylantrag gestellt. 

Mitglieder einer kriminellen Gruppierung 

Im Jahr 1999 lebten der 20-jährige Alban Mula und der 24-jährige Artan Bushataj in Essen. Sie gehören beide einer Gruppierung an, die sich durch den Handel mit Drogen finanziert haben soll. Einige Monate vor dem Mord hatte Alban Mula eng mit einem anderen Freund zusammengearbeitet, der diese Gruppierung geleitet und kontrolliert hat. Nennen wir diesen Mann einfach nur Arian. [Anm. Ich weiß nicht, wie dieser Mann tatsächlich heißt, deshalb habe ich dem Mann den Namen Arian gegeben.]

Gefälschter Führerschein 

Arian fuhr mit einem Auto durch Essen, als er von der Polizei rausgezogen und überprüft wurde. Bei dieser Polizeikontrolle stellte sich heraus, dass Arian mit einem gefälschten Führerschein unterwegs war und somit ohne gültige Fahrerlaubnis fuhr. Arian wurde von der Polizei festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Untersuchungshaft für Arian an. Für Arian war es kein Problem, die Geschäfte der Gruppierung aus dem Gefängnis zu steuern. 
Während der Abwesenheit von Arian arbeitete Alban Mula weiter für die Gruppierung. In dieser Zeit stellte Alban Mula auch Artan Bushataj als seinen persönlichen Fahrer ein. Alban Mula kümmerte sich während der Abwesenheit von Arian auch um dessen Freundin und fing wohl mit ihr ein Verhältnis an.

Geld unterschlagen 

Arian erhielt wegen des gefälschten Führerscheins und Fahren ohne Fahrerlaubnis nur eine Bewährungsstrafe. Er wurde aus der Untersuchungshaft entlassen und kümmerte sich wieder um die Geschäfte der Gruppierung. Arian fand heraus, dass Alban Mula wohl Drogengelder unterschlagen und ein Verhältnis mit seiner Freundin angefangen hat. Arian soll deshalb die Hinrichtung von Alban Mula und Artan Bushataj angeordnet haben.

Alban Mula soll Geld der Gruppierung unterschlagen und ein Verhältnis mit der Freundin des Chefs der Gruppierung angefangen haben. Die Polizei glaubt, dass es eigentlich nur um Alban Mula ging und Artan Bushataj nur getötet wurde, weil er seinen Freund zu dem Treffen begleitet hatte. 
Foto: Polizei 

Der Mord

Am 7. Juni 1999 fahren Alban Mula und Artan Bushataj gegen 23.00 Uhr zu einem Treffen in der Nähe des damaligen Asylbewerberheim in der Garnbleiche in Essen-Schonnebeck. Die genauen Abläufe an diesem Abend sind bis heute unklar. Fakt ist, dass Alban Mula und Artan Bushataj gleich kurz nach der Ankunft gegen 23.10 Uhr getötet wurden. Auf beide Männer wurde mehrmals geschossen. Der Täter und seine Leute fliehen mit einem roten Fahrzeug vom Tatort.

Polizei erreicht Tatort 

Schon kurze Zeit nach der Tat erreicht die Polizei den Tatort in der Garnbleiche in Essen-Schonnebeck. Die Beamten sehen ein Ford-Cabrio mit den geöffneten Fahrer- und Beifahrertür. Neben den Türen liegt jeweils Alban Mula und Artan Bushataj. Artan Bushataj hält noch den Autoschlüssel in der Hand. Für beide kommt jede Hilfe zu spät. Alban Mula und Artan Bushataj waren bereits verstorben. Die Ermittler nahmen damals sofort ihre Arbeit auf. Die Kriminaltechniker sammelten und sicherten Spuren und Beweise am Tatort. Die Ermittler versuchten auch mit möglichen Zeugen zu sprechen, aber die Aussagebereitschaft tendierte gegen Null. Die Leichen von Alban Mula und Artan Bushataj wurden für weitere forensische Untersuchungen zum Rechtsmedizinischen Institut Essen transportiert. 

Die Auffindesituation am Tatort.
Foto: Polizei 

Die Auffindesituation am Tatort.
Foto: Polizei 

Die Auffindesituation am Tatort.
Foto: Polizei 

Der Tatort 

Der Tatort befindet sich im Bereich der Garnbleiche in Essen-Schonnebeck. In unmittelbarer Nähe zum Tatort befindet sich ein Wohnheim für Asylbewerber. Diese Örtlichkeit war damals auch als Drogenumschlagplatz bekannt. Heute sieht die Bebauung völlig anders aus.

Der Tatort befindet sich in Essen-Schonnebeck. 
Schonnebeck ist ein Stadtteil der Stadt Essen. Schonnebeck liegt nordöstlich der Innenstadt und grenzt im Norden an Katernberg, westlich an Stoppenberg, südlich an Frillendorf sowie Kray und östlich an den Stadtteil Rotthausen der Nachbarstadt Gelsenkirchen. Schonnebeck hat 11.784 Einwohner. 
Foto: Google Maps 

Der Tatort befand sich im Juni 1999 im Bereich der Garnbleiche in Essen-Schonnebeck. Damals befand sich in unmittelbarer Nähe zum Tatort ein Asylbewerberheim. Heute ist die Bebauung völlig anders. 
Foto: Google Maps 

Das Asylbewerberheim in Essen-Schonnebeck. Dieses Wohnheim befand sich damals in unmittelbarer Nähe zum Tatort. 
Foto: Polizei 

Die Autopsie 

Die Autopsie der beiden Leichen wurde von dem zuständigen Rechtsmediziner durchgeführt. Der Rechtsmediziner stellte fest, dass Alban Mula und Artan Bushataj erschossen wurden. Beiden Männern wurde mehrmals in Kopf und Körper geschossen. An den Folgen der massiven Verletzungen sind beide letztendlich gestorben. Die Tötung von Alban Mula und Artan Bushataj hatte einen Hinrichtungscharakter. 

Die Ermittlungen 

Die Ermittlungen in diesem Doppelmord werden von der Kriminalpolizei Essen durchgeführt und von der Staatsanwaltschaft Essen geleitet. Die Ermittler überprüften damals im Juni 1999 zunächst das Umfeld der Getöteten. Auch wurden einige Personen aus diesem Umfeld befragt. Hinweise aus dem Umfeld der Getöteten lassen vermuten, dass Alban Mula innerhalb seiner eigenen Gruppe in Ungnade gefallen ist. Leider ist es den Ermittlern damals nicht gelungen, den Fall aufzuklären. Die ersten Festnahmen [fünf Albaner aus Essen] führten zu nichts. Verdächtige schwiegen in Verhören, aus Angst, sich selbst einer Straftat zu bezichtigen, oder aus Angst vor der Rache der berüchtigten Kosovo-Albaner im Essener Drogenmilieu. Selbst vielversprechende Festnahmen zu späteren Fällen, die teilweise nicht einmal wasserdichte Alibis hatten, führten aufgrund mangelnder Beweise niemals zu tatsächlichen Anklagen. Viele Leute waren einfach nicht bereit, konkrete Angaben zu machen. Die Leute hatten einfach Angst. Die Ermittlungen verliefen letztendlich immer im Sande und die Ermittlungen wurden eingestellt. 

Angaben zu möglichen Tätern

Bei den Schützen soll es sich um mehrere Männer gehandelt haben. Einige der Männer sollen damals lange Haare gehabt haben. Zudem gibt es Hinweise auf ein rotes Auto, mit dem die Täter möglicherweise unterwegs waren.

Erneute Ermittlungen 

Mittlerweile sind mehr als 25 Jahre nach der Tat vergangen und die Polizei hat die Ermittlungen in dem Cold Case aus dem Jahr 1999 erneut aufgenommen. Der Fall wird nun von der Ermittlungsgruppe Cold-Case-Team der Kriminalpolizei Essen untersucht. Die Ermittler hoffen auf neue Hinweise, weil über 25 Jahre seit der Tat vergangen sind, die kriminellen Strukturen von damals heute nicht mehr vorhanden sind und Beziehungen sich verändert haben können. Das könnte positive Auswirkungen auf die Aussagebereitschaft haben. 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Alban Mula und Artan Bushataj wurde als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Aktuell ermittelt die Polizei wieder aktiv in dem Doppelmord von 1999. Die Polizei nimmt weiterhin Hinweise entgegen. Vertraulichkeit und Diskretion können ggf. zugesichert werden. Jeder Hinweis könnte wichtig sein. 

Die Belohnung 
Die Staatsanwaltschaft Essen hat für Informationen eine Belohnung von 3.000 Euro ausgelobt, die zur Aufklärung der Tat führen. 

Fragen der Kriminalpolizei:
  1. Wer weiß, mit wem sich Alban Mula und Artan Bushataj am Abend des 7. Juni 1999 im Bereich der "Garnbleiche" in Essen-Schonnebeck treffen wollten?
  2. Wer hat am 7. Januar 1999, gegen 23.10 Uhr verdächtige Beobachtungen im Bereich der "Garnbleiche" in Essen-Schonnebeck gemacht?
  3. Wer kann Angaben zu tatverdächtigen Personen machen?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Alban Mula und Artan Bushataj?
  5. Wer weiß, wer für den Tod von Alban Mula und Artan Bushataj verantwortlich sein könnte?
  6. Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Mord an Alban Mula und Artan Bushataj in Zusammenhang stehen könnten?
  7. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wer Informationen zu diesem Fall hat, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Essen unter der Rufnummer 0201/8290 in Verbindung zu setzen. 

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