BAD MÜNSTEREIFEL-SCHEUREN: Tötungsdelikt z. N. von Claudia Wilbert (1979)

Der Mord an Claudia Wilbert

Wer hat Claudia Wilbert getötet?

Im heutigen Beitrag geht es um einen Cold Case aus dem Jahr 1979. Ich habe bereits im Jahr 2012 über den Fall berichtet und ihn dann vor einigen Jahren wieder aus dem Blog entfernt. Da die Polizei die Ermittlungen in dem Fall wieder aufgenommen hat, möchte ich nun auch noch einmal auf den Fall aufmerksam machen. Der Mord ereignete sich in bei Bad Münstereifel-Scheuren, im Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen.

Der Mord an Claudia Wilbert ist seit 1979 ungeklärt. Wer hat Claudia Wilbert getötet?
Foto: Polizei 

Der Fall Claudia Wilbert

Claudia Wilbert wurde am 10. Mai 1961 in Bonn [Nordrhein-Westfalen] geboren. Claudia hat zwei Brüder und lebte mit ihrer Familie in Berg im Landkreis Ahrweiler, Rheinland-Pfalz. [Anm. Berg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenahr an. Berg hat 1331 Einwohner.]

Claudia Wilbert lebte mit ihrer Familie in Berg im Landkreis Ahrweiler  Rheinland-Pfalz. 
Foto: Google Maps 

Schülerin am Mädchen-Gymnasium in Rheinbach 

Im Jahr 1979 besuchte die 17-Jährige Claudia das Mädchen-Gymnasium St. Joseph am Stadtpark in Rheinbach. [Anm. Rheinbach ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen mit dem Sonderstatus "Mittlere kreisangehörige Stadt". Rheinbach liegt 16 Kilometer südwestlich der Bonner Innenstadt und hat 27.238 Einwohner.] Heute gibt es den nach Geschlechter getrennten Unterricht nicht mehr. Seit 2022 werden die Schüler und Schülerinnen wieder zusammen unterrichtet. Das Gymnasium trägt heute den Namen "Erzbischöflisches Gymnasium St. Joseph". Claudia Wilbert pendelte täglich von Bonn nach Rheinbach, um das Mädchen-Gymnasium zu besuchen. Claudia Wilbert war eine sehr gute Schülerin und sehr beliebt.

Claudia Wilbert besuchte 1979 das Mädchen-Gymnasium St. Joseph in Rheinbach. 
Foto: Google Maps 

Das ehemalige Mädchen-Gymnasium St. Joseph, heute Erzbischöflisches Gymnasium St. Joseph befindet sich am Stadtpark 31 in Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen. 
Foto: Google Maps 

Das Erzbischöflisches Gymnasium St. Joseph in Rheinbach. 
Foto: Google Maps 

Das Klassentreffen

Am Abend des 28. März 1979 fand ein Klassentreffen im Mädchen-Gymnasium St. Joseph am Stadtpark in Rheinbach statt. Auch Claudia Wilbert war an diesem Abend anwesend. Nach der Veranstaltung sollte Claudia Wilbert von ihrem Bruder abgeholt werden. Als das Klassentreffen beendet war, wartete Claudia Wilbert an dem vereinbarten Treffpunkt auf ihren Bruder. Claudia Wilbert wartete direkt unter einer Straßenlampe in der Nähe des Stadtparks.

Das Verschwinden

Claudia Wilbert wurde von mehreren Zeugen gegen 22.10 Uhr an einer Kreuzung in der Nähe des Stadtpark in Rheinbach zum letzten Mal lebend gesehen. Ein Mann mit einem Hund hatte Claudia dort auch an der Kreuzung gesehen. Kurze Zeit später, darauf meint er, einen unterdrückten Hilferuf gehört zu haben. Der Mann ging noch einmal zurück und hat beobachtet, wie Claudia Wilbert von einem jungen Mann in einem hellen Fahrzeug angesprochen worden war. Anschließend sei Claudia Wilbert zu dem Mann in das helle Fahrzeug eingestiegen. Er war sich nicht sicher, ob sie freiwillg oder doch unfreiwillig ins Auto gestiegen ist. Als er dann die Tasche von Claudia Wilbert findet, fühlte er sich bestätigt, dass an der ganzen Situation etwas nicht korrekt war. 
[Anm. Es gibt auch Quellen, die angeben, dass der Zeuge beobachtet haben, wie der unbekannte Autofahrer, die 17-Jährige Claudia Wilbert mit Gewalt in sein Auto zerrte und wegfuhr.] Als der Bruder von Claudia den vereinbarten Treffpunkt erreicht hatte, war sie bereits verschwunden.

Bei der Polizei gemeldet

Die Klassenkameraden haben dem Bruder von Claudia erzählt, dass Claudia schon vor einiger Zeit das Klassentreffen verlassen hatte.
Zunächst fuhr der Bruder in der Gegend umher, um seine Schwester zu finden. Er konnte seine Schwester nicht finden und fuhr nsch Hause. In der Zwischenzeit hatte sich der Mann mit dem Hund zur nächsten Polizeidienststelle bewegt und dort von seiner Beobachtung erzählt. Der Mann hatte die Tasche von Claudia auch bei der Polizei abgegeben. Die Polizei machte sich dann auf den Weg zu den Eltern. Die Polizei war erst kurz bei den Eltern von Claudia, als ihr älterer Bruder das Zuhause erreichte. Anschließend wurde Claudia von ihrer Familie bei der Polizei in Bonn als vermisst gemeldet. Die Polizei nahm das Verschwinden von Claudia Wilbert sehr ernst und leitete umgehend erste polizeiliche Maßnahmen ein. Alle Streifenwagen in der Gegend wurden über das Verschwinden von Claudia Wilbert informiert.

Claudia wurde noch am Abend des 28. März 1979 bei der Polizei als vermisst gemeldet.
Foto: Polizei 

Die Entdeckung

Am 30. März 1979 um 14.30 Uhr machte ein Autofahrer am Wanderparkplatz "Wolkenbruch" an der L498/Ahrstraße bei Scheuren [Landkreis Euskirchen] eine schreckliche Entdeckung. Der Autofahrer machte dort einen Halt, um sich die Füße zu vertreten. Nachdem er ausgestiegen war und ein paar Meter gegangen war, stieß er auf die Leiche von Claudia Wilbert. Er alarmierte sofort die Polizei.

Der Leichenfundort befindet sich am Wanderparkplatz "Wolkenbruch" an der L498/Ahrstraße bei Scheuren im Landkreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen. 
Foto: Google Maps 

Am Wanderparkplatz steht dieser Stein mit dem Namen des Parkplatzes. 
Foto: Google Maps 

Einfahrt zum Leichenfundort am Wanderparkplatz "Wolkenbruch" an der L498/Ahrstraße bei Scheuren. Im hinteren Bereich befindet sich der Parkplatz. 
Foto: Google Maps 

 Polizei erreichte Leichenfundort

Schon kurze Zeit nach der Meldung des Zeugen erreichten die Polizei und die Kriminaltechniker den Leichenfundort. Die Ermittler stellten fest, dass es sich wohl um die vermisste Claudia Wilbert handelte, die zwei Tage zuvor, nach einem Klassentreffen, verschwunden war. Die Leiche war gefesselt und wies deutliche Spuren von Schlägen auf. Die Kriminaltechniker sammelten und sicherten Spuren und Beweise am Leichenfundort. Die Leiche wurde für weitere forensische Untersuchungen in das Rechtsmedizinische Institut Bonn gebracht.

Der Leichenfundort

Der Leichenfundort befindet sich auf dem Wanderparkplatz "Wolkenbruch" an der L498 bei Bad Münstereifel-Scheuren im Landkreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen.
Die Städte Rheinbach, Bad Münstereifel und Altenahr liegen etwa zehn Kilometer Luftlinie vom Wanderparkplatz entfernt. Auf der einen Seite blickt man über Felder auf kleine Dörfer wie beispielsweise Scheuren, auf der anderen sieht man das Waldgebiet.

Der Leichenfundort befindet sich auf dem Wanderparkplatz "Wolkenbruch" an der L498/Ahrstraße bei Scheuren im Landkreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen. 
Foto: Google Maps 

Links befindet sich die Einfahrt zum Leichenfundort am Wanderparkplatz "Wolkenbruch" an der L498/Ahrstraße mit Blickrichtung in Richtung Scheuren. 
Foto: Google Maps 

Blick vom Wanderparkplatz in östliche Richtung. 
Foto: Google Maps 

Die Autopsie 

Bei der Autopsie durch den zuständigen Rechtsmediziner wurde offiziell festgestellt, dass es sich bei der Leiche vom Wanderparkplatz "Wolkenbruch" um die 17-Jährige Claudia Wilbert handelt. Der Rechtsmediziner stellte zahlreiche Abwehrverletzungen am Körper von Claudia Wilbert fest. Dies bedeutet, dass Claudia Wilbert sich massiv gegen ihren Angreifer zur Wehr gesetzt hatte. Die genaue Todesursache war eine stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Hals. Genauer gesagt, Claudia Wilbert starb an Kreislaufversagen.

Die Ermittlungen

Bei den Ermittlungen im Umfeld von Claudia Wilbert stellte sich heraus, dass eine Mitschülerin von Claudia Wilbert circa 30 Minuten bevor Claudia zu einem unbekannten Mann ins Fahrzeug gestiegen ist, ebenfalls von einem unbekannten Mann belästigt worden war. Die Mitschülerin hielt sich an der gleichen Stelle in Rheinbach auf, wie Claudia Wilbert eine halbe Stunde später. Die Mitschülerin war von einem unbekannten Mann, ebenfalls in einem hellen Fahrzeug mit der Stadtkennung EU [Euskirchen] belästigt worden. Dabei fuhr der Mann mehrmals an ihr vorbei und verfolgte sie bis an ihre Haustür.
Zeugen identifizierten das Fahrzeug als einen Renault 6 oder ein vergleichbares Modell [Peugeot 104, VW Golf, Opel Kadett]. Es ist davon auszugehen, dass es sich um das gleiche Fahrzeug handelte, in welches Claudia Wilbert einstiegen war.

Beschreibung des mutmaßlichen Tatfahrzeugs 
  • Helle Farbe [weiß, beige, hellgrau],
  • Ähnlichkeiten mit einem Renault 6,
  • Schräges Heck,
  • Seitlich hinten ein kleines, abgesetztes Fenster, Rücklichter senkrecht übereinander liegend, Waagerecht verlaufender Kühlergrill, 
  • Euskirchener Kennzeichen [Stadtkennung EU].
So soll das Fahrzeug ausgesehen haben, in das Claudia Wilbert eingestiegen ist. Das abgebildete Fahrzeug ist ein Renault 6.
Foto: Polizei 


Beschreibung Tatverdächtiger
  • Bei dem gesuchten Tatverdächtigen von 1979 handelt es sich um einen Mann, der 1,75 m groß ist und damals zwischen 20 und 30 Jahren alt war.
  • Heute muss der Mann zwischen 60 und 70 Jahren alt sein. 
  • Der gesuchte Mann fuhr zum Tatzeitpunkt [März 1979] ein helles [weißes, beiges, hellgraues] Fahrzeug [möglicherweise einen Renault 6 oder ein vergleichbares Modell wie beispielsweise einen Peugeot 104, einen VW Golf oder einen Opel Kadett].
Fehlende Gegenstände von Claudia Wilbert 
  • Seit der Tat ist die Brille von Claudia Wilbert verschwunden. 
  • Die Brille hat ein rotbraunes Gestell und auf dem rechten Brillenbügel sind die Buchstaben O und F eingraviert.
Anonyme Person meldet sich bei der Polizei und bei der Redaktion von "Aktenzeichen XY"

Mehr als vier Jahrzehnte später, im Dezember 2023, geht bei der Kriminalpolizei Bonn, beim Landeskriminalamt München und bei der Redaktion von „Aktenzeichen XY“ ein Brief ein, in dem eine anonyme Person behauptet, den Namen des Täters zu kennen. Der Brief ist fünf Seiten lang. Der Verfasser oder die Verfasserin wird nun dringend gebeten, sich noch einmal mit der Kripo Bonn in Verbindung zu setzen.

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Claudia Wilbert wurde als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Der Fall ist ein Cold Case, aber die Polizei ermittelt aktuell wieder aktiv in dem Fall. Die Polizei ist weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um auf die Spur des Täters zu kommen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein. 

Die Belohnung 
Die Staatsanwaltschaft Bonn hat für entscheidende Informationen, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 2.000 Euro ausgelobt.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer kann Angaben zur Tat oder zum Täter machen?
  2. Wer hat Claudia Wilbert dabei beobachtet, wie sie am Abend des 28. März 1979 in ein helles Fahrzeug beim Stadtpark in Rheinbach eingestiegen ist?
  3. Wer hat Ende der 1970er oder Anfang der 1980er Jahre negative Erfahrungen [Ansprechen, Bedrohung, Verfolgung, Angriff] mit einem Autofahrer im Raum Rheinbach, Euskirchen oder Bonn gemacht? Können Sie Angaben dazu machen?
  4. Wer kennt jemanden, der Ende der 1970er oder Anfang der 1980er Jahre negative Erfahrungen [Ansprechen, Bedrohung, Verfolgung, Angriff] mit einem Autofahrer im Raum Rheinbach, Euskirchen oder Bonn gemacht hat? Wer kann Angaben dazu machen?
  5. Wer hat in der Zeit vom 28. März 1979 bis 30. März 1979 eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug am Wanderparkplatz "Wolkenbruch" an der L498 in der Nähe von Scheuren [Landkreis Euskirchen] wahrgenommen?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Claudia Wilbert?
  7. Wer weiß, wer für den Tod von Claudia Wilbert verantwortlich gewesen sein könnte?
  8. Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Mord an Claudia Wilbert in Zusammenhang stehen könnten?
  9. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wer Informationen hat, wird gebeten, sich bei den Ermittlern der Kriminalpolizei Bonn unter der Rufnummer +4922873451 zu melden. 

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