BERGKAMEN: Tötungsdelikt z. N. von Josef Milata (1986)

Der Mord an Josef Milata 

Wer hat Josef Milata getötet?

Im heutigen Beitrag geht es um einen Cold Case aus dem Jahr 1986. Der Mord ereignete sich in Bergkamen, Nordrhein-Westfalen. Leider gibt es nicht wirklich viele Informationen über den Fall, deshalb ist der Beitrag kürzer geworden. Der Fall gilt weiterhin als ungeklärt.

Der Mord an Josef Milata ist seit 1986 ungeklärt. Wer hat Josef Milata getötet?
Foto: Polizei 

Der Fall Josef Milata 

Josef Milata wurde im Jahr 1919 geboren. Im Jahr 1986 war Josef Milata 67 Jahre alt und lebte in Bergkamen im Landkreis Unna, Nordrhein-Westfalen. [Anm. Bergkamen ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Bergkamen im mittleren Westen Deutschlands in Westfalen im östlichen Ruhrgebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Großstädten Hamm und Dortmund. Südlich der Stadt verläuft der Hellweg mit dem sich anschließenden Mittelgebirge des Sauerlandes, nördlich grenzt das Münsterland an Bergkamen. Im Südosten liegen die fruchtbaren Hellwegbörden. Die Nordgrenze der Stadt wird von der Lippe, die Ostgrenze von der Bundesautobahn 1 gebildet. Die Südgrenze verläuft ungefähr im Bereich der A 2. Entlang der Westgrenze fließt die Seseke, ein Zufluss zur Lippe. Der Datteln-Hamm-Kanal bindet Bergkamen an das europäische Wasserstraßennetz an. Bergkamen hat etwa 50.000 Einwohner.] Josef Milata lebte alleine in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Jahnstraße 22 im Bergkamener Stadtteil Oberaden. Josef Milata war Witwer und hatte einen 21-jährigen Pflegesohn, der in der Wohnung über ihm lebte. Die beiden waren eng verbunden und sahen sich täglich.

Bergkamen ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Bergkamen im mittleren Westen Deutschlands in Westfalen im östlichen Ruhrgebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Großstädten Hamm und Dortmund. Bergkamen hat etwa 50.000 Einwohner. 
Foto: Google Maps 

Josef Milata lebte im Bergkamener Stadtteil Oberaden.
Foto: Google Maps 

Josef Milata lebte bis zu seinem Tod im September 1986 in diesem Haus in der Jahnstraße 22 in Bergkamen-Oberaden. Das Bild zeigt, wie das Haus zum Zeitpunkt des Mordes ausgesehen hat.
Foto: Polizei 

Wurde Josef Milata Opfer seiner Heimlichkeiten?

Josef Milata hatte homosexuelle Neigungen, die er auch regelmäßig ausleben wollte. Zu diesem Zweck war er oft abends unterwegs und lud immer wieder junge Männer in seine Wohnung ein. Auch wenn Josef Milata sich mit den jungen Männern in den eigenen Wänden getroffen hat, hat er sich trotzdem einem gewissen Risiko ausgesetzt. Sein Pflegesohn wusste zwar von den sexuellen Neigungen seines Pflegevaters, aber es wurde nicht darüber gesprochen. Josef Milata versuchte seine homosexuellen Neigungen immer heimlich auszuleben. 

Die Entdeckung 

Am Abend des 26. September 1986 verabschiedete sich der Pflegesohn bei Josef Milata, da er sich mit seinen Freunden in einer Diskothek treffen wollte. Und deshalb hatte Josef Milata wohl auch noch etwas für den Abend geplant. Als der Pflegesohn in der Nacht nach Hause zurückgekehrt ist, machte er eine schreckliche Entdeckung. Er entdeckte den 67-jährigen Josef Milata tot in seiner Wohnung. Er alarmierte die Polizei.

Die Polizei erreichte Tatort/Leichenfundort 

Schon kurze Zeit nachdem der Pflegesohn die Polizei alarmiert hat, erreichten die Ermittler den Tatort in der Jahnstraße 22 in Bergkamen. Die Kriminaltechniker sicherten die Spuren und Beweise am Tatort und die Ermittler der Kriminalpolizei schauten sich zunächst den Fundort und die Auffindesituation an. Es war für die Ermittler sofort klar, dass Josef Milata Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Josef Milata lag tot und blutüberströmt auf dem Küchenboden.
Außerdem wurde festgestellt, dass der Fundort auch der Tatort ist.
Die Kriminaltechniker schauten sich auch die Eingangstür der Wohnung an und stellten fest, dass es keine Anzeichen eines gewaltsamen Eintritts in die Wohnung gab. Das bedeutet, dass Josef Milata möglicherweise seinen Mörder selbst in die Wohnung gelassen hat. Die Leiche von Josef Milata wurde für weitere forensische Untersuchungen in das Rechtsmedizinische Institut Dortmund gebracht.

Der Tatort befand sich 1986 in der Jahnstraße 22 im Bergkamener Stadtteil Oberaden.
Foto: Google Maps 

Das ist das Haus in der Jahnstraße 22 in Bergkamen-Oberaden. Die Aufnahme stammt von 1986. In diesem Haus wurde Josef Milata ermordet. 
Foto: Polizei 

Das ist das Haus in der Jahnstraße 22 im Jahr 2024.
Foto: Google Maps 

Die Obduktion 

Bei der Obduktion durch den zuständigen Rechtsmediziner konnte bestätigt werden, dass Josef Milata Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Der Körper von Josef Milata wies zahlreiche Stichverletzungen auf. Außerdem konnte festgestellt werden, dass das Opfer auch stranguliert wurde. Die genaue Todesursache waren jedoch die zahlreichen Stichverletzungen. Der Todeszeitpunkt wurde auf die späten Abendstunden des 26. September 1986 festgelegt.

Josef Milata wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.
Foto: Polizei 

Die Ermittlungen im Jahr 1986

Wie bereits erwähnt, schließen die Ermittler nicht aus, dass Josef Milata den Täter selbst in seine Wohnung gelassen haben könnte. Angeblich soll Josef Milata geahnt haben, dass ihn jemand umbringen werde. Es ist aber unklar, wieso Josef Milata zu dieser Schlussfolgerung kam.
Die Ermittler gehen im Mordfall Josef Milata von einer möglichen Raubabsicht aus. Im Jahr 1986 konnte trotz umfangreicher Ermittlungen der Fall nicht aufgeklärt werden. Die Ermittlungen gestalteten sich schwierig, da Josef Milata sich in einem Umfeld bewegt hat, dass teilweise sehr anonym und verschwiegen ist. Irgendwann gab es keine neuen Ermittlungsansätze und der Fall wurde allmählich kalt. Die Ermittlungen wurden dann eingestellt.

Die Theorien 

Der Mord an Josef Milata ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es Theorien darüber, was mit ihm passiert sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. 

1. Theorie "Unbekannte Täter"

Wurde Josef Milata von einem unbekannten Täter ermordet?

Diese Theorie besagt, dass Josef Milata von einem unbekannten Täter oder von mehreren unbekannten Tätern ermordet wurde, die er an diesem Abend zufällig kennengelernt und mit in seine Wohnung genommen hat. Der Täter ging mit Josef Milata in seine Wohnung. Es könnte sich auch um mehrere Täter gehandelt haben. Es könnte sein, dass Josef Milata den Täter erst an diesem Abend im homosexuellen Milieu kennengelernt und mit nach Hause genommen hat. Entweder ging der Täter bereits mit Raubabsicht in seine Wohnung oder die Absicht eines Raubes verfestigte sich erst in der Wohnung.
Josef Milata hat den späteren Täter komplett falsch eingeschätzt. Das ist ihm zum Verhängnis geworden. 

2. Theorie "Bekannter Täter"

Wurde Josef Milata von jemandem ermordet, den er kannte?

Diese Theorie besagt, dass Josef Milata von jemandem getötet wurde, den er gekannt hat und aus seinem direkten oder indirekten Umfeld stammen könnte. Bei dieser Möglichkeit gab es eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer. Bei dieser Möglichkeit kannten sich Täter und Opfer. Der Täter war vermutlich bereits mehrmals zu Besuch in der Wohnung von Josef Milata. Durch diese Besuche könnte die Absicht gewachsen sein, den 67-jährigen Witwer auszurauben. Der Täter könnte die Gewohnheiten, das Umfeld und die Gegebenheiten der Wohnadresse gut kennen. Dieses Wissen könnte dem Täter geholfen haben, die Tat zu planen.

Fazit:

Da kaum Informationen über diesen Fall veröffentlicht wurden, ist es für mich sehr schwer, eine professionelle Einschätzung abzugeben.
Ich halte beide Theorien für durchaus möglich. Es könnte sich um einen typischen Mord im homosexuellen Milieu handeln und Täter und Josef Milata könnten sich erst an dem verhängnisvollen Abend kennengelernt haben. Dann war es einfach eine Zufallstat. 

Es könnte aber auch sein, dass der Täter und das Opfer sich gekannt haben und der Täter aus dem direkten oder indirekten Umfeld des Opfers stammte. Bei dieser Möglichkeit kam der Täter wahrscheinlich bereits mit der Raubabsicht. Die Tat könnte geplant gewesen sein. Für mich ist aber unklar, wie die Ermittler auf die Raubabsicht des Täters kommen. Es wurde nie veröffentlicht, ob etwas gestohlen wurde oder die Wohnung nach Wertgegenstände durchsucht wurde. Auch ganz Interessant ist, dass Josef Milata vorhergesehen hat, dass ihm etwas passieren werde. Mich interessiert, wann und in welchem Zusammenhang Josef Milata sowas geäußert hat. Was meinte er genau damit? War es auf seine Risikobereitschaft bezogen, immer wieder wildfremde junge Männer mit in seine Wohnung zu nehmen? Oder meinte er damit etwas anders? Hat er etwas in seinem Umfeld wahrgenommen, dass ihn zu dieser Schlussfolgerung kommen ließ? Vor wem oder was hatte er Angst?

Ich hoffe, dass der Fall doch noch aufgeklärt wird und wir die Wahrheit erfahren werden, wer für den Tod von Josef Milata verantwortlich gewesen ist. Auch wenn knapp vier Jahrzehnte seit dem Mord vergangen sind, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Polizei den Fall doch noch aufklärt.

Neue Ermittlungen 

Die "Cold-Case-Einheit" hat sich den Mordfall Josef Milata aus dem Jahr 1986 noch einmal genau angeschaut und festgestellt, dass es doch noch Ermittlungsansätze gibt, denen man nachgehen kann. Die Ermittler der "Cold-Case-Einheit" nahmen die Ermittlungen in dem Fall auf und stellten fest, dass die Kriminaltechniker im Jahr 1986 am Tatort Spuren gesichert haben, die man nun mit den neuesten Untersuchungsmethoden untersuchen und auswerten kann. Den Wissenschaftlern des Landeskriminalamtes Düsseldorf gelang es, an den von 1986 am Tatort gesicherten Spuren gleich mehrere DNA-Spuren zu extrahieren. Diese DNA-Spuren konnten gleich mehreren Personen im Umfeld des Opfers zugeordnet werden. Es gibt aber auch DNA-Spuren, die nicht zugeordnet werden können. Die Ermittler gehen davon aus, dass möglicherweise mehrere Täter an dem brutalen Mord an Josef Milata beteiligt waren. Da die DNA-Spuren auch von Berechtigten in der Wohnung hinterlassen worden sein könnten, konnte bislang kein Tatverdächtiger sicher festgestellt werden. 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Josef Milata wurde als Tötungsdelikt eingestuft. Aktuell wird in dem Fall wieder ermittelt. Mithilfe moderner Ermittlungsmethoden möchte die "Cold Case-Einheit" den Mord auch noch nach den vielen Jahren aufklären und die DNA-Spuren weiter untersuchen. Die Ermittler sind jedoch weiterhin auf Beobachtungen und Wahrnehmungen aus der Bevölkerung angewiesen, um den Fall aufzuklären.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Josef Milata am Abend des 26. September 1986 in Begleitung gesehen?
  2. Wer hat am Abend des 26. September 1986 Josef Milata allein oder in Begleitung im Bereich seiner Wohnung in der Jahnstraße 22 in Bergkamen gesehen?
  3. Wer hat am Abend des 26. September 1986 eine verdächtige Person oder verdächtige Personen beim Betreten oder Verlassen des Mehrfamilienhauses in der Jahnstraße 22 in Bergkamen beobachtet?
  4. Wer hat ein verdächtiges Fahrzeug im Bereich der Jahnstraße 22 in Bergkamen gesehen?
  5. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Josef Milata?
  6. Wer weiß, wer für den Mord an Josef Milata verantwortlich gewesen sein könnte?
  7. Wer hat nach dem Mord an Josef Milata irgendwelche Gerüchte gehört?
  8. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Josef Milata in Zusammenhang stehen könnten?
  9. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Zeugen, die Hinweise zu dem grausamen Mord an Milata geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalwache Dortmund unter der Telefonnummer 0231/132-7441 zu melden.

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