WITTINGEN-KNESEBECK: Vermisst Roswitha Hedt (1999)

Das Verschwinden von Roswitha Hedt 

Was ist mit Roswitha Hedt passiert?

Im heutigen Beitrag geht es um einen Vermisstenfall [Missing Cold Case] aus dem Jahr 1999. Der Fall ereignete sich in der Stadt Witten, in der Ortschaft Knesebeck, im Landkreis Gifhorn, Niedersachsen. Der Polizei Gifhorn ist es bisher nicht gelungen, den Fall aufzuklären. 

Das Verschwinden von Roswitha Hedt ist seit 1999 ungeklärt. Was ist mit Roswitha Hedt passiert?
Foto: Polizei 

Der Fall Roswitha Hedt 

Roswitha Hedt wurde im Jahr 1946 oder 1947 in Niedersachsen geboren. Roswitha war dreifach dreimal verheiratet. In jungen Jahren zog es Roswitha Hedt nach Berlin. Mit ihrer Mutter verstand sie sich damals nicht so gut, so dass sie recht früh von zuhause auszog. In Berlin schloss sie sich der Neuapostolischen Kirche an. Gescheiterte Partnerschaften und Ehen ließen Roswitha Hedt schließlich wieder in ihre ursprüngliche Umgebung zurückkehren. In Niedersachsen führte sie nacheinander mehrere Friseurläden und heiratete einen ihrer Kunden. In ihrer Freizeit engagierte sie sich in der örtlichen Kirchengemeinde und gehört zwei Chören an. Im Jahr 1999 lebte Roswitha Hedt mit ihrem dritten Ehemann in der Ortschaft Knesebeck. Beide leben in einem Einfamilienhaus, das in einer Waldsiedlung steht. 
[Anm. Knesebeck ist ein Ortsteil der Stadt Wittingen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. Wittingen liegt im Nordosten des Landkreises Gifhorn an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Die Stadt liegt zwischen der Lüneburger Heide und der Altmark. Die Stadt Wittingen besteht aus insgesamt 26 Ortsteilen. Die gesamte Stadt Wittingen hat 11.833 Einwohner. Der Ortsteil Knesebeck hat 2683 Einwohner.] 
Roswitha Hedt hat drei erwachsene Kinder. Besonders zu ihrer Tochter, die im Jahr 1999 in  Osterholz-Scharmbeck lebte, hatte Roswitha Hedt eine sehr gute Beziehung. 

Knesebeck ist ein Ortsteil der Stadt Wittingen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. 
Foto: Google Maps 

Roswitha Hedt lebte bis zu ihrem Verschwinden in Knesebeck. 
Foto: Google Maps 

Friseurmeisterin mit eigenem Salon 

Roswitha Hedt war eine selbstständige Friseurmeisterin mit eigenem Salon in Bad Bodenteich im Landkreis Uelzen. [Anm. Bad Bodenteich (bis 1998 Bodenteich) ist ein Flecken (Anm. Der Flecken ist eine Bezeichnung für eine nicht sehr große, aber lokal bedeutende Ansiedlung. Vor allem in Norddeutschland wurde damit eine Minderstadt bezeichnet; heute gibt es in mehreren deutschen Ländern Orte, die sich offiziell Flecken nennen.) in der Lüneburger Heide im Landkreis Uelzen, Niedersachsen. Die Nachbargemeinden von Bad Bodenteich sind Wrestedt, Soltendieck und Lüder. Zudem grenzt Bad Bodenteich an Sachsen-Anhalt.
Der Flecken Bad Bodenteich besteht aus dem Kernort Bad Bodenteich und den Ortsteilen Abbendorf, Bomke, Flinten, Häcklingen, Kuckstorf, Overstedt, Schafwedel und Schostorf. Bad Bodenteich hat 4635 Einwohner.]
Roswitha führt den Salon alleine und hatte keine Angestellte. Ihr Salon lief sehr gut und Roswitha Hedt hatte sich einen großen Kreis von Stammkunden aufgebaut. Allgemein war Roswitha Hedt eine sehr aktive Frau, die sich in der neuapostolischen Kirche Hankensbüttel und Celle engagiert hat. Bei einer einwöchigen Konzertreise durch Polen lernte sie eine Mitsängerin des Chors näher kennen. Sie stammt aus Braunschweig. Man freundete sich an und traf sich auch in den Monaten danach gelegentlich außerhalb der Chorprobe. 

Bad Bodenteich ist ein Flecken im Landkreis Uelzen, Niedersachsen. Der Flecken ist eine Bezeichnung für eine nicht sehr große, aber lokal bedeutende Ansiedlung. Vor allem in Norddeutschland wurde damit eine Minderstadt bezeichnet; heute gibt es in mehreren deutschen Ländern Orte, die sich offiziell Flecken nennen.
Foto: Google Maps 

Roswitha Hedt betrieb in Bad Bodenteich einen eigenen Friseursalon mit mehreren Angestellten. 
Foto: Google Maps 

Das Verschwinden 

Die 53-jährige Roswitha Hedt verschwand am 4. Januar 1999 aus ihrem gewohnten Lebensumfeld. Eigentlich wollte sie am Abend des 4. Januar 1999 ihre Tochter in Osterholz-Scharmbeck besuchen, dort kam sie aber nicht an. Am nächsten Tag soll Roswitha Hedts Ehemann bei der Tochter seiner Frau angerufen und sich erkundigt haben, ob Roswitha bei ihr sei, aber sie war nicht bei ihrer Tochter. Die Tochter hat sich dann bei Freunden, Verwandten und Bekannten nach Roswitha und ihrem Aufenthaltsort erkundigt, aber niemand wusste etwas. Seitdem gab es kein Lebenszeichen von ihr.

Bei der Polizei als vermisst gemeldet 

Der Ehemann meldete Roswitha Hedt erst am 12. Januar 1999 bei der Polizei als vermisst. [Anm. Es gibt andere Quellen, die den 11. Januar 1999 angeben.] Mittlerweile war die 53-jährige Roswitha Hedt seit einer Woche verschwunden. Er gab bei der Polizei an, dass er seine Frau letztmals am 4. Januar 1999 gesehen habe. Natürlich stellte die Polizei dem Ehemann die Frage, warum er seine Frau erst eine Woche nach ihrem Verschwinden als vermisst gemeldet habe? Der Mann erklärte der Polizei, dass er davon ausgegangen sei, dass seine Frau ihn verlassen habe. Außerdem habe sie im Vorfeld geäußert, dass sie ihren Freiraum und einige Tage für sich bräuchte. Deshalb sei der Ehemann zunächst auch nicht von dem Schlimmsten ausgegangen, aber als die Tage vergingen und Roswitha nicht nach Hause zurückkehrte und sie sich auch bei niemandem gemeldet hatte, war für ihn klar, dass etwas nicht stimmte. Die Polizei Gifhorn nahm das Verschwinden von Roswitha Hedt sehr ernst und leitete umgehend erste polizeiliche Ermittlungen ein.

Roswitha Hedt zum Zeitpunkt ihres Verschwindens. Sie gilt seit dem 4. Januar 1999 als vermisst. Der Verbleib von Roswitha Hedt ist bis heute ungeklärt. 
Was ist mit Roswitha Hedt passiert?
Foto: Polizei 

Die Ermittlungen 

Die ersten Ermittlungen ergaben, dass die 53-jährige Roswitha Hedt am 4. Januar 1999 zunächst zum Arzt fahren wollte. Außerdem wollte Roswitha Hedt noch zur Metro [Großhandel] nach Braunschweig fahren, um einige Besorgungen zu machen. Anschließend wollte sie ihre Tochter in Osterholz-Scharmbeck besuchen. Sie wollte ein paar Tage entspannen und sich ausruhen. In dieser Zeit sollte der Salon geschlossen bleiben. Bei ihrer Tochter ist Roswitha Hedt jedoch nicht angekommen. 

Weitere Ermittlungen zeigten, dass Roswitha Hedt tatsächlich beim Großhändler Metro in Braunschweig eingekauft hatte. [Anm. Ich komme später noch darauf zurück, wie man das rekonstruieren konnte.] Nach dem Einkauf in Braunschweig hat Roswitha Hedt noch eine Bekannte besucht, die in Braunschweig lebte. Die beiden Frauen kannten sich von früher, aus dem Posaunenchor in Knesebeck. Die entfernte Freundin war sehr überrascht von dem unangekündigten Besuch von Roswitha. Sie kam gegen 17.30 Uhr bei der Freundin an und nach einer kurzen Unterhaltung verabschiedete sich Roswitha gegen 18.00 Uhr wieder von der Freundin. Was Roswitha Hedt danach gemacht hat und mit wem sie vielleicht verabredet gewesen ist, konnte nicht festgestellt werden. 

Fakt ist, dass sich am späten Abend des 4. Januar 1999 das Handy von Roswitha Hedt mehrmals im Stadtgebiet von Wolfenbüttel eingeloggt hat.  Roswitha hat wohl mehrere Anrufe getätigt. Dort ist sie geboren und aufgewachsen. Sie hatte wohl auch versucht, die Auskunft anzurufen, aber es sei kein Gespräch zustande gekommen. Es ließ sich auch nicht nachvollziehen, wohin die Anrufe gegangen sind. Das Handy hat sich das letzte Mal zwischen 22.30 Uhr und 22.40 Uhr in einen Funkturm im Stadtgebiet von Wolfenbüttel eingeloggt. Die Aktivitäten des Handys sind die letzten Lebenszeichen von Roswitha Hedt. Es ist unklar, warum Roswitha Hedt nicht zu ihrer Tochter nach Osterholz-Scharmbeck gefahren ist. Außerdem steht für die Polizei fest, dass Roswitha Hedt nach alten Kontakten gesucht hat und mit irgendjemandem in Kontakt treten wollte. Niemand hat sie seit dem 4. Januar 1999 gesehen oder gehört. Weder Geldkarte noch Handy wurden nach dem 4. Januar 1999 noch einmal benutzt. 

Zunächst hat Roswitha Hedt am 4. Januar 1999 im Großhandel der Metro in Braunschweig eingekauft. Anschließend ist sie zu einer Freundin gefahren. Was danach mit Roswitha Hedt passiert ist, konnte bis heute nicht geklärt werden. Am Abend des 4. Januar 1999 hatte sich Handy im Stadtgebiet von Wolfenbüttel eingeloggt. 
Danach verliert sich ihre Spur.
Foto: Google Maps 

Fahrzeug entdeckt 

Am 13. Januar 1999 wurde das Fahrzeug von Roswitha Hedt gefunden. Roswitha Hedt fuhr einen roten VW Scirocco [Baujahr 1991]. Dieses Fahrzeug wurde unverschlossen auf einem Dauerparkplatz am Städtischen Klinikum in Wolfenbüttel gefunden. In dem Auto befanden sich die Einkäufe [unter anderem Kissen und Bettzeug] für rund 1.800 DM, die Roswitha Hedt am Tag ihres Verschwindens in der Metro in Braunschweig besorgt hatte. Ihre persönlichen Sachen wie Handy, Portemonnaie und eine Kosmetiktasche waren jedoch verschwunden. Wann genau das Fahrzeug dort abgestellt wurde und was die Vermisste am oder im Städtischen Klinikum in Wolfenbüttel wollte, konnte bis heute nicht geklärt werden. Es gibt jedoch Zeugen, die aussagten, dass das Auto schon längere Zeit dort stand.

Das Städtische Klinikum in Wolfenbüttel befindet sich im Norden der Stadt.
Foto: Google Maps 

Das Fahrzeug von Roswitha Hedt wurde am 13. Januar 1999 auf einem Dauerparkplatz am Städtischen Klinikum in Wolfenbüttel aufgefunden. 
Das Fahrzeug war unverschlossen und ihre Einkäufe im Wert von 1800 DM befanden sich noch im Fahrzeug. 
Das Auto stand vermutlich schon mehrere Tage dort.
Foto: Google Maps 



Vergleichsmodell eines roten VW Scirocco Baujahr 1991. Mit so einem Fahrzeug war Roswitha Hedt am Tag ihres Verschwindens unterwegs. 
Foto: Google 

Die Suche

Die Polizei hat umfangreiche Suchmaßnahmen durchgeführt, nachdem das Fahrzeug von Roswitha Hedt gefunden wurde. Die Suche konzentrierte sich zunächst auf den Bereich Wolfenbüttel, weil das Handy von Roswitha Hedt laut Verbindungsnachweisen, das letzte Mal in Wolfenbüttel eingeloggt hatte und ihr Fahrzeug ebenfalls in Wolfenbüttel gefunden wurde. Die Polizei durchkämmten ohne Ergebnis ein nahegelegenes Waldstück am Städtischen Klinikum in Wolfenbüttel. Später wurden auch Suchmaßnahmen am Wohnort von Roswitha Hedt durchführt, aber ebenfalls erfolglos. Auch wurde das gesamte Umfeld von Roswitha Hedt [Familie, ehemalige Kollegen, Freunde, Bekannte und Kirche] überprüft, aber das brachte die Ermittler auch nicht entscheidend weiter. Auch Fluglinien und Reisebüros haben ihre Buchungen mit dem Namen der Vermissten überprüft, aber Roswitha Hedt hat weder einen Flug noch eine Reise unter ihrem Namen gebucht. 

Die Suchmaßnahmen der Polizei erstreckten sich auch auf ein nahegelegenes Waldstück am Städtischen Klinikum in Wolfenbüttel. 
Die Suchmaßnahmen verliefen ergebnislos  
Foto: Google Maps 

Seit 25 Jahren keine heiße Spur

Das Fahrzeug von Roswitha Hedt wurde untersucht, aber es wurden keine Spuren gefunden, die auf ein Verbrechen hindeuten. Trotzdem laufen die Ermittlungen weiterhin in alle Richtungen. Nichts kann ausgeschlossen werden und alles ist möglich. Seitdem wurde der Fall mehrmals aufgerollt, doch eine heiße Spur fehlt bis heute.

Die Theorien 

Das Verschwinden von Roswitha Hedt ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, was mit ihr passiert sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Abschließend werde ich meine persönliche Einschätzung abgeben. Natürlich gilt wie immer die Unschuldsvermutung. 

1. Theorie "Freiwilliges Verschwinden"

Hat Roswitha Hedt freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen?

Diese Theorie besagt, dass Roswitha Hedt ganz bewusst und freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen hat. Angeblich hatte Roswitha Hedt geäußert, dass sie Freiraum und Zeit für sich bräuchte. Deshalb hatte sie für ein paar Tage ihren Salon geschlossen. Aber wollte Roswitha Hedt tatsächlich ihr altes Leben zurücklassen und den Kontakt zu ihrer Familie abbrechen? Beweise für diese Theorie gibt es bisher nicht, trotzdem bleibt die Polizei für diese Möglichkeit weiterhin offen. 

2. Theorie "Suizid"

Hat Roswitha Hedt sich das Leben genommen?

Bei dieser Theorie geht man davon aus, dass Roswitha Hedt sich das Leben genommen hat. Bei Vermisstenfällen steht häufig die Möglichkeit eines Suizids im Raum. Es gibt aber keine Anzeichen, dass Roswitha Hedt psychisch instabil war oder solche Äußerungen in diese Richtung gemacht hat. Es gibt keine Beweise für diese Möglichkeit. 

3. Theorie "Verbrechen"

Ist Roswitha Hedt Opfer eines Verbrechens geworden?

Auch diese Möglichkeit schließt die Polizei nicht aus. Schließlich gibt es seit 25 Jahren kein Lebenszeichen von Roswitha Hedt. Außerdem sind die Umstände ihres Verschwindens verdächtig. Auch für diese Theorie gibt es keine Beweise.

Fazit:

Ich finde es schwierig, sich auf eine der oben genannten Theorien festzulegen. Ich versuche es trotzdem. Ich werde nun meine subjektive Einschätzung und Meinung zu dem Fall abgeben. 

Wenn ich mir den Fall und die Theorien anschaue, dann schließe ich eigentlich die ersten beiden Theorien aus. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Roswitha Hedt tatsächlich freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen hat. Ich glaube, dass Roswitha Hedt definitiv Probleme in der Ehe hatte und natürlich durch ihre berufliche Selbstständigkeit viel um die Ohren hatte. Ich gehe von Problemen in der Ehe aus, weil der Mann gedacht hatte, dass Roswitha sich von ihm getrennt hat. Man denkt doch sowas nur, wenn es Probleme in der Ehe gibt. Wenn auf der Beziehungsebene alles in Ordnung ist, dann geht man nicht sofort von einer Trennung aus, wenn der Partner verschwunden ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man zunächst für 1800 DM einkauft, um dann die Einkäufe im unverschlossenen Auto zurückzulassen und dann freiwillig zu verschwinden. Das passt für mich nicht zusammen. Außerdem hatte sie geplant, ihre Tochter zu besuchen. Und angenommen, ich möchte freiwillig mein gewohntes Lebensumfeld verlassen, dann brauche ich Bargeld. Sie hat ihr Geld auf der Bank gelassen und nichts abgehoben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Roswitha den Kontakt zur Familie und vor allem zu ihrer Tochter einfach so abgebrochen hat und sich nie wieder gemeldet hat. Ich glaube, wenn Roswitha unglücklich in ihrer Ehe gewesen wäre, dann hätte sie sich getrennt. Roswitha war zum Zeitpunkt des Verschwindens zum dritten Mal verheiratet gewesen. Außerdem war sie in einem Alter, wo man sich nicht mehr für den Partner verändern möchte. Wenn etwas nicht mehr passt, dann trennt man sich. Für Roswitha war eine Trennung überhaupt kein Problem, denn sie war eine finanziell unabhängige Frau. Ich sehe wirklich nicht, warum Roswitha Hedt freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen sollte. 

Auch die Möglichkeit eines Suizids schließe ich eher aus. Natürlich kannte ich Roswitha nicht persönlich und man kann niemanden in den Kopf reinschauen, aber trotzdem glaube ich nicht an einen Suizid. Sie war nach meiner Recherche keine psychisch instabile Person. Nehmen wir mal an, dass Roswitha sich das Leben genommen hat, dann stellt sich doch die Frage, wo ihre sterblichen Überreste sind? Bis heute wurden ihre sterblichen Überreste nicht gefunden, daher schließe ich eher einen Suizid aus. 

Ich glaube, dass Roswitha Hedt Opfer eines Verbrechens geworden ist. Das ist für mich einfach die plausibelste Erklärung für ihr spurloses Verschwinden und den Kontaktabbruch zu ihrer Familie. Es scheint, dass Roswitha Hedt am Abend des 4. Januar 1999 noch etwas vorhatte oder mit jemandem verabredet gewesen ist. Es ist ja nicht einmal klar, wer das Fahrzeug von Roswitha Hedt am Städtischen Klinikum in Wolfenbüttel abgestellt hat. War es tatsächlich Roswitha oder jemand anders? Ich glaube, dass Roswitha sich noch mit jemandem getroffen hat und dieses Treffen ihr zum Verhängnis geworden ist. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, es kann auch ganz anders gewesen sein. Ich lasse mich gern von dem Gegenteil überzeugen. Trotzdem finde ich die Umstände ihres Verschwindens sehr verdächtig. Ich finde es auch sehr befremdlich, dass man seine vermisste Frau erst nach über einer Woche bei der Polizei als vermisst gemeldet hat, auch wenn es laut der Schwester von Roswitha Äußerungen über Freiraum etc. gab. Mich würde interessieren, ob Roswitha Hedt sich am Abend des Verschwindens mit jemandem in Wolfenbüttel getroffen hat oder wenn sie angerufen hat. Außerdem würde mich interessieren, ob es Roswitha Hedt war, die ihr Auto am Städtischen Klinikum in Wolfenbüttel abgestellt hat, oder jemand ganz anderes. 

Die Möglichkeit eines Verbrechens ist für mich die plausibelste Erklärung für ihr Verschwinden, alles andere ist für mich einfach nicht plausibel.
Ich glaube nicht, dass Roswitha Hedt einfach ihren Salon einfach so zurückgelassen hat. Der Salon lief richtig gut und wenn ich wirklich mein Leben neu ausrichten möchte, dann hätte ich den Salon verkauft und dieses Kapitel für die Neuausrichtung meines Lebens mitgenommen. Für einen Neustart braucht man Geld. Ich persönlich würde die Situation mit dem Ehemann noch einmal genau beleuchten. Ich sage nicht, dass der Mann unbedingt etwas mit dem Verschwinden zu tun hatte, aber vielleicht gab es Probleme in der Ehe und Roswitha hat einen anderen Job kennengelernt. Und das könnte ihr zum Verhängnis geworden sein. 

Ich hoffe, dass die Polizei das Verschwinden von Roswitha Hedt doch noch aufklären kann. Die Angehörigen haben Antworten verdient.

Die Nachwirkungen 

Die Angehörigen leben seit über zwei Jahrzehnten in Ungewissheit, was mit Roswitha Hedt passiert ist und warum sie verschwunden ist. Sie hoffen weiterhin auf Antworten und auf die Aufklärung des Falls. 

Die Polizei Gifhorn hat ein Aging-Foto der Vermissten von einer Expertin des LKA Wiesbaden erstellen lassen. Das Bild zeigt Roswitha Hedt, wie sie theoretisch heute mit 78 Jahren aussehen würde. Wenn sie freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen hat, dann könnte sie vielleicht jemand erkennen. 

So könnte Roswitha Hedt heute im Alter von 78 Jahren aussehen. 
Foto: Polizei 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Roswitha Hedt wurde als vermisste und gefährdete Person eingestuft. Die Ermittlungen in dem Fall wurden in den vergangenen 25 Jahren mehrmals eingestellt und wieder aufgerollt. Auch wenn der Fall mittlerweile ein Missing Cold Case ist, ermittelt die Polizei nun wieder aktiv in dem Fall. Die Ermittler sind weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein. Die DNA von Roswitha Hedt ist zum Vergleich in der polizeilichen Datenbank gespeichert.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Roswitha Hedt am Abend des 4. Januar 1999 nach 18.00 Uhr im Stadtgebiet von Wolfenbüttel gesehen?
  2. Wer weiß, mit wem Roswitha Hedt sich am Abend des 4. Januar 1999 treffen wollte oder was sie vor hatte?
  3. Wer weiß, mit wem Roswitha Hedt von ihren alten Bekannten in Kontakt treten wollte und warum?
  4. Wer hat Roswitha Hedt am Abend des 4. Januar 1999 möglicherweise in Begleitung im Stadtgebiet von Wolfenbüttel gesehen?
  5. Wer weiß, wie seit wann der rote Scirocco Baujahr 1991 auf einem Dauerparkplatz am Städtischen Klinikum in Wolfenbüttel stand?
  6. Wer hat beobachtet, wer das Fahrzeug von Roswitha Hedt dort abgestellt hat? War es Roswitha Hedt oder eine andere Person?
  7. Wer hat Roswitha Hedt nach dem 4. Januar 1999 noch einmal gesehen oder gesprochen?
  8. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe ihres Verschwindens?
  9. Wer weiß, wer oder was für das Verschwinden von Roswitha Hedt verantwortlich gewesen sein könnte?
  10. Wer weiß, wo Roswitha Hedt sich die letzten Jahre aufgehalten hat?
  11. Wer kennt den derzeitigen Aufenthaltsort von Roswitha Hedt?
  12. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Roswitha Hedt in Zusammenhang stehen könnten?
  13. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Hinweise nimmt die Polizei Gifhorn unter der Telefonnummer 05371 9800 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Kurze Information 

Der Fernsehsender ZDF strahlt am 17. Juli 2024 [Mittwoch] um 20.15 Uhr die Sonderausgabe "Vermisst" von Aktenzeichen XY aus. Die Sendung beschäftigt sich in dieser Sondersendung ausschließlich mit Vermisstenfällen, 
unter anderem auch mit dem Vermisstenfall Roswitha Hedt. Die Sendung steht nach der Ausstrahlung für sieben Tage zum Anschauen in der ZDF Mediathek zur Verfügung. 

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