POLEN: Der Tod von Mateusz Kawecki (2018)

Der mysteriöse Tod von Mateusz Kawecki

Was ist tatsächlich mit Mateusz Kawecki passiert?

Im heutigen Beitrag geht es um einen mysteriösen bzw. Todesfall aus dem Jahr 2018. Es ist nicht sicher, ob es sich bei diesem Todesfall tatsächlich um einen Kriminalfall handelt, aber die Umstände sind so rätselhaft und verdächtig, dass ich Euch diesen Fall nicht vorenthalten wollte. Eigentlich wollte ich diesen Beitrag nur in meinem Zweitblog veröffentlichen, aber ich habe mich entschlossen, auch hier den Beitrag zu veröffentlichen. Ich möchte Euch einfach Lust auf meinen Zweitblog machen und Euch einladen, auch diesen Blog zu besuchen. Der Zweitblog wird sehr gut angenommen und jeden Monat steigen die Leserzahlen. Es gibt aber immer noch Leser, die noch nichts vom Zweitblog gehört haben. In meinem Zweitblog beschäftige ich mich mit ungeklärten Vermissten- und Mordfällen aus dem Ausland. Dieser Fall ereignete sich in Hutków, in der Woiwodschaft [Provinz] Lublin, Polen. Bis heute sind viele Fragen in diesem Fall unbeantwortet geblieben.

Der Tod von Mateusz Kawecki wirft viele Fragen auf. Was ist tatsächlich mit Mateusz Kawecki passiert?
Foto: Google 

Der Fall Mateusz Kawecki 

Mateusz Kawecki wurde im Jahr 1988 in Hutków, einem kleinen Dorf in der Nähe von Zamość in der Woiwodschaft Lublin, geboren. 
Ab 2013 lebte und arbeitete Mateusz Kawecki in Deutschland. Er arbeitete als Bauarbeiter in einem Bauunternehmen in Hannover, Niedersachsen. In derselben Stadt lebten auch mehrere Mitglieder seiner Familie. Sein Vater, seine Schwester und seine Tante lebten bereits seit einigen Jahren in Hannover. Mateusz Kawecki lebte in der Wohnung seines Vaters, was für Mateusz sehr praktisch und kostengünstig war. 

Mateusz Kawecki und seine Familie stammen aus Hutków in der Woiwodschaft Lublin, Polen. 
Foto: Google Maps 

Verlobte in Lipia Góra 

Mateusz Kawecki war verlobt. Seine Verlobte blieb aber in Polen und Mateusz besuchte sie so oft wie er konnte. Mateusz und seine Verlobte hatten sich mittlerweile daran gewöhnt, dass er in Hannover arbeitete. Natürlich wäre er lieber in Polen geblieben und hätte dort gearbeitet, aber die Aussichten auf einen so gut bezahlten Job wie in Deutschland, tendierten gegen Null. 

Die Schwangerschaft 

Seine Verlobte war im März 2018 hochschwanger. Mateusz und seine Verlobte sollten bald Eltern einer Tochter werden. [Anm. In den meisten Quellen wird immer angegeben, dass Mateusz Kawecki Vater dieses Kindes war. Es gibt aber auch Quellen, die an seiner Vaterschaft zweifeln. Ich wollte dies aber auf jeden Fall erwähnen.] Die Verlobte von Mateusz Kawecki lebte in Lipia Góra in der Woiwodschaft Großpolen. [Anm. Lipia Góra ( deutsch: Lindenwerder ) ist ein Dorf in der Verwaltungsbezirksgemeinde Szamocin im Powiat Chodzież in der Woiwodschaft Großpolen im mittleren Westen Polens. Es liegt etwa 9 Kilometer nordöstlich von Szamocin, 25 km nordöstlich von Chodzież und 77 km nördlich der Regionalhauptstadt Posen.] Das Heimatdorf Hutków von Mateusz Kawecki und seiner Familie befindet sich 650 Kilometer von Lipia Góra entfernt.

Mateusz Kaweckis schwangere Verlobte lebte in Lipia Góra, rund 650 km von seinem Heimatdorf Hutków entfernt.
Foto: Google Maps 

Reise nach Polen 
 
Ende März 2018 beschloss Mateusz Kawecki, nach Polen zu reisen. Er wollte Ostern mit seiner Verlobten verbringen und sie später zur Geburt begleiten. Also setzte sich der 30-Jährige hinter das Steuer seines BMW 525 [Baujahr 1998] und verließ Hannover am späten Abend des 28. März 2018. Es wird angenommen, dass er gegen 23.30 Uhr Hannover verlassen hat. Die Strecke von Hannover nach Lipia Góra betrug 647 km. Er sollte am nächsten Morgen, dem 29. März 2018, zwischen 8.00 und 9.00 Uhr bei seiner Verlobten eintreffen. Der 30-Jährige wählte immer die Route über Stettin, die etwa sieben Stunden dauerte. Auf der Durchfahrt durch Poznań wäre er weniger als eine Stunde schneller gewesen, aber er behauptete, dass ihm die Stettiner Variante besser gefallen hätte. Der Grund lag offenbar im deutlich besseren Belag dieser Straße. Mateusz schaffte es jedoch nie nach Lipia Góra.

Mateusz Kawecki wollte Ende März 2018 nach Polen reisen und seine Freundin zur Geburt begleiten. 
Foto: Google 

Das Fahrzeug von Mateusz Kawecki, ein blauer BMW Baujahr 1998 mit dem Kennzeichen H-LM 680. Das Fahrzeug war in Deutschland angemeldet und zugelassen. 
Foto: Polizei 

Das Verschwinden

Wie auch immer Mateusz ging, er sollte auf jeden Fall am frühen Morgen des nächsten Tages bei seiner Verlobten sein. Dies geschah jedoch nicht. Gegen 10.30 Uhr rief Mateusz Kawecki bei seinem Vater an und sagte, dass es schreckliche Staus auf der Straße gebe und er in Stettin festsitzen würde. Stettin ist eine Stadt an der polnisch-deutschen Grenze. Von dort aus waren es noch etwa 214 km bis zu seinem Ziel Lipia Góra. Die deutsch-polnische Grenze war nicht besetzt und es gab keine Passkontrollen, obwohl es Kameras zur Nummernschilderkennung gab. Ungefähr zu dieser Zeit schickte er seiner Verlobten auch eine SMS, in der er ihr mitteilte, dass er in etwa zwei Stunden bei ihr sein würde.

Mateusz Kawecki meldete sich am Morgen des 29. März 2018 bei seinem Vater und seiner Freundin und sagte, dass er in Stettin festhängen würde.
Foto: Google Maps 

Mateusz kommt nicht bei seiner Verlobten an

Die Zeit verging und der 30-jährige Mateusz Kawecki war immer noch nicht da. Die nervöse Verlobte versuchte, Kontakt zu ihrem Partner aufzunehmen, doch sie konnte ihn telefonisch nicht erreichen. 
Dann rief sie Katarzyna Piotrkowicz an, die Schwester von Mateusz, die ebenfalls in Hannover lebte. Auch ihre Versuche, Mateusz zu erreichen, erwiesen sich als erfolglos. 

Mateusz Kawecki kam nicht bei seiner Verlobten an und blieb zunächst spurlos verschwunden. 
Foto: Google 

Mutter wollte Mateusz bei der Polizei als vermisst melden

Auch die Eltern des Mannes begannen sich zunehmend Sorgen zu machen. Seine Mutter ging am Abend des 29. März 2018 zur Polizei in Polen. [Anm. Die Mutter von Mateusz Kawecki lebte in Polen, während ihr Mann in Deutschland arbeitete und lebte. Auch sie führten eine Fernbeziehung.] Die Beamten wollten die Vermisstenanzeige nicht aufnehmen, da noch zu wenig Zeit vergangen war und Mateusz sicherlich bald wieder auftauchen werde. Die Mutter protestierte gegen die Entscheidung der Beamten, aber sie blieben bei ihrer Meinung. 

Bei der Polizei als vermisst gemeldet 

Im April 2018 waren alle Angehörigen von Mateusz Kawecki in großer Sorge und konnten sich sein spurloses Verschwinden nicht erklären. Deshalb ging die Familie von Mateusz Kawecki im April 2018 schließlich zur Polizei sowohl in Polen als auch in Deutschland und meldeten ihn als vermisst. Die deutsche Polizei weigerte sich, Ermittlungen aufzunehmen, da sie davon ausging,  dass die polnischen Behörden bereits mit dem Fall befassen. Anschließend bat die Familie die polnische Polizei darum, dass Mobiltelefon von Mateusz zu orten und ausfindig zu machen. Das Mobiltelefon war offenbar noch ein paar Tage nach seinem Verschwinden eingeschaltet und aktiv. Die Polizei konnte dies jedoch nicht tun, da Mateusz Kawecki eine deutsche SIM-Karte benutzte. Auch die deutsche Polizei konnte sein Telefon nicht orten, da Mateusz in Polen verschwunden ist. Es war für die Familie schwer zu ertragen, dass niemand sich zuständig fühlte und die Behörden sich die Zuständigkeiten hin und her schoben. [Anm. Es ist leider immer wieder das gleiche Problem bei Vermisstenfällen. Entweder fühlt sich niemand zuständig und das Verschwinden wird nicht ernst genommen. Und sobald zwei Länder involviert sind, schieben die Behörden sich die Zuständigkeiten hin und her. So vergeht aber viel Zeit. Es gibt aber auch Behörden, die Länder übergreifend super zusammenarbeiten. Polen hätte in Deutschland nur einen Antrag stellen müssen, damit die deutschen Behörden, das Mobiltelefon von Mateusz orten können. Warum das so schwer war ist für mich, einfach nur unverständlich und skandalös.]

Erste polizeiliche Maßnahmen 

Der polnischen Polizei gelang es auch, das Überwachungssystem zu überprüfen, auf dem die Kennzeichen aller Fahrzeuge erfasst wurden, die die polnisch-deutsche Grenze überquerten. Der Zeitraum, in dem Mateusz nach Polen einreisen konnte, wurde überprüft. Das Nummernschilder des Autos des Mannes [H LM 680] wurde zu diesem Zeitpunkt nicht gefunden. Dies war ein weiterer Beweis dafür, dass die vermisste Person die Grenze nicht überschritten hatte.
Die polnische Polizei behauptete später, dass das Mobiltelefon von Matuesz nie eine Verbindung zu einem polnischen Netz hergestellt habe und es sei unklar, wo Mateusz den Anruf zu seinem Vater getätigt habe.  Dies war ein weiterer Beweis, dass Mateusz Kawecki Deutschland überhaupt nicht verlassen hat oder die Grenze mit einem ausgeschalteten Telefon überquert ist. In beiden Fällen bedeutete das, dass Mateusz gelogen hatte, als er sagte, er wäre in Stettin. Etwas anderes konnten die Ermittler nicht finden.

Die private Suche

Katarzyna Piotrkowicz [Schwester von Mateusz Kawecki] sagte, dass die Ermittler behauptet hätten, Mateusz habe die Grenze nie überquert. Angeblich hatte die Videoüberwachung am Grenzübergang ergeben, dass er nicht nach Polen eingereist sei. Frustriert über die Bemühungen der polizeilichen Ermittlungen, begann die Familie von Mateusz mit der eigenen Suche nach Hinweisen auf das Verschwinden. Sie überprüften die gesamte Reiseroute, gingen in alle Seitenstraßen, erkundigten sich beim Tankstellenpersonal und baten um die Videoüberwachung. Zudem schlenderten sie über die Märkte in den grenznahen Städten mit dem Bild von Mateusz und hingen überall entlang der Reiseroute Plakate mit seinem Bild auf. Auch in den sozialen Netzwerken wurde immer wieder ein Aufruf und ein Suchplakat gepostet. Die Familie trat auch mehrmals im Fernsehen in Polen und Deutschland auf und beklagte, dass die Polizei nicht genug unternimmt und die Angelegenheit überhaupt nicht ernst nimmt.

Die Entdeckung 

Am 12. September 2018 kam ein Nachbar zum Haus von Mateuszs Mutter in Hutków, um sich nach ihrem Stall zu erkundigen, da von dort seit Juni 2018 ein schrecklicher Geruch ausströmte. Die Mutter von Mateusz hatte den Geruch auch wahrgenommen und vermutete, dass es sich wahrscheinlich um ein totes Tier handelte. Die Mutter des Vermissten hatte Angst vor den möglicherweise verwesenden Tierresten und verzichtete daher auf eine gründliche Durchsuchung des Innenraums der Scheune. 
Der Nachbar fragte sie, ob er den Stall gründlich überprüfen könne, da man endlich gegen den Geruch was tun müsse. Die Mutter von Mateusz stimmte zu. Die Hälfte der Scheune war ummauert, wodurch ein Raum entstand. Über diesem Raum befand sich ein Dachboden/Zwischengeschoss. Der Nachbar kletterte hinauf und sah einen Stapel Kleidung. Bei näherer Betrachtung stellte er jedoch schockiert fest, dass es sich tatsächlich um menschliche Überreste handelte, die aus einem abgetrennten Kopf und einem Rumpf bestanden. Die Leiche war zu verwest, um identifiziert zu werden. Die Mutter von Mateusz informierte die Polizei über den Fund in ihrer Scheune.

Im September 2018 löste sich das Rätsel um den vermissten Mateusz Kawecki. Er wurde in der Scheune auf dem Grundstück seiner Familie in Hutków tot aufgefunden.
Foto: Google Maps 

Die sterblichen Überreste wurden in der Scheune der Familie Kawecki in Hutków entdeckt. Der Körper von Mateusz hing auf dem Dachboden der Scheune. Der Kopf und andere Körperteile befanden sich nicht mehr am Körper.
Foto: Google 

Polizei erreichte Leichenfundort 

Die Ermittler der Kriminalpolizei erreichten schon kurz nach der Meldung den Leichenfundort im Dorf Hutków. Sie nahmen sofort die Arbeit auf. Die Ermittler stellten fest, dass sich der Körper in einem fortgeschrittenen Verwesungsstadium befand. Das würde eine Identifizierung schwierig machen. Die Ermittler stellten fest, dass der Kopf vom Rest des Körpers abgetrennt war. 
Auf der Kleidung befanden sich zahlreiche Blutflecken. Daneben stand ein Rucksack, der Mateusz Kawecki gehörte. Darin wurde eine Flasche polnisches Mineralwasser mit schwimmenden Zigarettenkippen gefunden. Außerdem wurde ein Karton Orangensaft gefunden. Dies war rätselhaft, weil der vermisste Mann dieses Getränk offenbar hasste und es nie trank.

Die Familie hatte es die ganze Zeit nicht bemerkt, dass in ihrer Scheune auf dem Dachboden seit Monaten die Leiche von Mateusz hing, obwohl sie die Scheune regelmäßig benutzte.
Foto: Polizei 

Die Familie Kawecki fand später noch Leichenteile in der Scheune, obwohl die Polizei die Scheune angeblich gründlich durchsucht hatte.
Foto: Google 

Im Rucksack wurde außerdem eine Brieftasche entdeckt, neben der Leiche auch Kaweckis Mobiltelefon. Nach Überprüfung der Liste der letzten Anrufe stellte sich heraus, dass die Nummer von Onkel Mateusz am 30. März 2018 gewählt wurde. Es handelte sich wahrscheinlich um einen versehentlichen Verbindungsversuch, denn nach weniger als einer Sekunde brach der Mann den Verbindungsversuch ab. Eine weitere Untersuchung des Geländes ergab, dass dort auch zwei Seilschlingen vom Dach hingen.

Die Autopsie 

Die Ermittler vermuteten bereits, dass es sich bei dem Toten in der Scheune in Hutków, höchstwahrscheinlich um den vermissten Mateusz Kawecki handelte. Aufgrund des Verwesungsstadiums der Leiche war wie bereits erwähnt, eine Identifizierung vor Ort nicht möglich. Deshalb kümmerte sich der zuständige Rechtsmediziner um die Identifizierung durch eine DNA-Analyse. Die DNA-Analyse bestätigte die Vermutung der Ermittler. Bei dem Toten handelte es sich um den 30-jährigen Mateusz Kawecki, der seit Monaten spurlos verschwunden ist. Der Rechtsmediziner führte auch eine Autopsie durch und stellte fest, dass Mateusz mehrere Zähne ausgeschlagen waren. Es war rätselhaft, dass laut Berichten zufolge an den persönlichen Gegenständen des Verstorbenen keine DNA-Spuren einer anderen Person gefunden wurden. Dies ist sehr unwahrscheinlich und deutet eher auf die Inkompetenz der Ermittler hin. Berichten zufolge führte die deutsche Polizei auch eine Durchsuchung von Kaweckis Wohnung in Hannover durch. Dies führte jedoch nicht zu einem Durchbruch in dem Fall. Der Rechtsmediziner konnte keine exakte Todesursache feststellen. Zumindest konnte der Todeszeitpunkt auf den Zeitraum seines Verschwindens festgelegt werden. Dies bedeutete, dass Mateusz Kawecki am 31. März 2018 +- einiger Tage gestorben ist.

Der Tote in der Scheune in Hutków konnte zweifelsfrei als Mateusz Kawecki identifiziert werden.
Foto: Google 

Polizei und Staatsanwaltschaft stellten Ermittlungen ein

Polizei und Staatsanwaltschaft kamen schnell zu dem Schluss, dass es sich bei dem Tod von Mateusz Kawecki um Selbstmord handelte. Sie beschlossen, die Ermittlungen trotz der Einsprüche der Familie nicht fortzusetzen. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen offiziell ein. Den Ermittlern zufolge plante Mateusz seinen Tod bereits im Voraus. Die Polizei fügte hinzu, dass keine Hinweise auf eine Beteiligung Dritter gefunden worden seien. 

Unprofessionelle Ermittlungen?

Vier Tage nach der Entdeckung der Leiche fand die Familie Kawecki in der Scheune einen Männerschuh mit dem Fuß darin. Die Angehörigen werteten dies als Bestätigung dafür, dass sich die Ermittler nicht einmal die Mühe gemacht hatten, die Scheune ordnungsgemäß zu durchsuchen. Dann stellte sich heraus, dass dem obduzierten Körper nicht nur der Fuß, sondern auch die Mittelhandknochen fehlten.

Warum wurde die Leiche so spät gefunden?

Auch wenn die Ermittler ihre Arbeit nicht richtig gemacht haben, ist es doch rätselhaft, dass die Leiche so spät gefunden wurde. Die Familie nutzte die Scheune regelmäßig. Warum also bemerkte niemand den Körper, der am Seil hing, und warum interessierte sich niemand für den intensiven Gestank, der sich als Geruch einer verwesenden Leiche herausstellte? Könnten die Überreste in einem solchen Zustand nach dem Tod deponiert worden sein? Dies erscheint sogar noch unwahrscheinlicher.

Überraschende Erkenntnisse der Polizei und der Staatsanwaltschaft

Auf der Grundlage aller Beweise bestätigten die Staatsanwälte, dass Mateusz seine Familie am Tag seines Verschwindens definitiv belogen hatte. Er war nicht in Stettin, als er seine Verwandten anrief. Auch er fuhr zu diesem Zeitpunkt kein Auto und er befand sich noch in Deutschland. Es sind auch einige interessante neue Informationen aufgetaucht.

Zugfahrt von Hamburg nach Frankfurt an der Oder 

In Hamburg bestieg Mateusz Kawecki einen Zug, der in der Grenzstadt Frankfurt an der Oder hielt. Von dort ging er höchstwahrscheinlich zu Fuß nach Słubice, wo er die Grenzbrücke überquerte. Dies geschah fast 24 Stunden, nachdem er seine Familie das letzte Mal kontaktiert hatte. Noch seltsamer war, dass Mateusz mit einer anderen Person in einem Hotel in Słubice eingecheckt hatte. Es ist nicht bekannt, ob die Ermittler ihre Identität oder ihr Geschlecht festgestellt haben. In jedem Fall wurden diese Informationen nie öffentlich zugänglich gemacht.

Mateusz Kawecki reiste nicht mit seinem Auto nach Polen, sondern er nahm den Zug. Er stieg in Hamburg in den Zug und fuhr bis Frankfurt an der Oder. 
Foto: Google Maps 

Dann muss er zu Fuß von Frankfurt an der Oder nach Słubice gegangen sein. Dort checkte er mit einer Person in ein Hotel ein.
Foto: Google Maps 

Am nächsten Tag fuhr der 30-jährige Mateusz Kawecki mit dem Zug nach Warschau und dann mit dem Bus nach Zamość, der größten Stadt in der Nähe seines Heimatdorfes. Dort traf der Mann am 31. März 2018 gegen Mitternacht ein. Es ist jedoch nicht bekannt, wann und wie Mateusz Kawecki nach Hutków kam. Allerdings konnte auf diese Weise bestätigt werden, dass Mateusz seine Verlobte angelogen hatte, die er überhaupt nicht besuchen wollte. Aus irgendeinem Grund ging er zu seiner Familie im Südosten Polens. Zum Schluss möchte ich hinzufügen, dass ich von der Schwester des Verstorbenen erfahren habe, dass die Erkenntnisse der Ermittler nicht dem damaligen Zeitplan entsprachen. Hier haben wir also ein weiteres großes Fragezeichen.
Was ist wirklich mit Mateusz Kawecki passiert?

Mateusz Kawecki fuhr dann mit dem Bus von Warschau nach Zamość.
Foto: Google Maps 

Anschließend muss Mateusz Kawecki von Zamość nach Hutków gereist sein. Es ist unklar, wie er diese Strecke genau zurückgelegt hat.
Foto: Google Maps 

Die Theorien 

1. Theorie "Suizid"

Hat Mateusz Kawecki sich das Leben genommen?

Die einfachste Lösung scheint der Suizid zu sein. Es ist wahr, dass der Grund, warum ein Mann eine so radikale Lösung wählen würde, nicht allgemein bekannt ist. Andererseits ist bekannt, dass seine Verlobte ein Kind erwartete. Möglicherweise hatte Mateusz Kawecki Angst davor, Vater zu werden, oder machte sich Sorgen, dass er nicht der leibliche Vater war. Er könnte auch mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, von denen seine Angehörigen nichts wussten [oder über die sie nicht sprechen wollten].

2. Theorie "Verbrechen"

Ist Mateusz Kawecki Opfer eines Verbrechens geworden?

Es gibt auch die Theorie, dass Dritte am Tod des 30-jährigen Mateusz Kawecki beteiligt waren. Wenn ja, wer waren sie? Warum machten sie sich die Mühe, Mateusz Kawecki zum Haus seiner Eltern zu locken und es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen? Diese Hypothese könnte durch ein kleines Detail in Form von Orangensaft gestützt werden. Aber schließt die Abneigung des Mannes gegen dieses Getränk völlig aus, dass er damals den Drang verspürte, es zu trinken? Auch die "ausgeschlagenen" Zähne könnten ein Indiz für diese Theorie sein. Aber wurden die Zähne tatsächlich ausgeschlagen? Ein weiteres Problem sind die neben dem Körper gefundenen Zähne. Könnten sie durch den postmortalen Aufprall des Schädels auf den Scheunenboden herausgefallen sein? Experten zufolge ist dies sehr unwahrscheinlich.
Viele Zweifel wecken auch der abgetrennte Kopf und der im Schuh gefundene Fuß. Es ist davon auszugehen, dass infolge des mehrmonatigen Hängens am Seil und der fortschreitenden Zersetzung mit einer Ablösung dieser Körperteile zu rechnen war. 

Fazit:

Ich kann weder einen Suizid noch ein Verbrechen komplett ausschließen, da mir einfach zu wenig Informationen vorliegen. 

Man sollte sich auch fragen, warum die Scheune der Eltern der Ort des Geschehens war? Wenn Matthew beschlossen hätte, sich das Leben zu nehmen, hätte er es in Hannover oder anderswo tun können. Wenn jemand für den Tod des Mannes verantwortlich war, warum wurde er dann in der Scheune seiner Eltern getötet? Vielleicht wollte der potenzielle Täter, dass sie die Leiche ihres Sohnes finden, was ein äußerst traumatisches Erlebnis gewesen sein muss?

Wer war die mysteriöse Person, mit der der 30-jährige Mateusz Kawecki ein Hotelzimmer in Słubice mietete? Manche glauben, dass dies eine Prostituierte oder eine Liebhaberin war. Oder war es ein Mann, mit dem Mateusz Geschäfte machte, und dann ging etwas schief? Natürlich handelt es sich dabei nur um Spekulationen, die nicht bestätigt wurden.

Das Auto des Verstorbenen könnte ein wichtiger Hinweis zur Lösung des Rätsels sein, aber es wurde bis heute nicht gefunden. Auch die Schlüssel zum BMW wurden nicht gefunden. Es besteht der Verdacht, dass das Auto ganz oder teilweise von Mateusz Kawecki selbst oder von Personen verkauft wurde, die möglicherweise mit seinem Tod in Verbindung standen. Eine andere Hypothese geht davon aus, dass das Auto absichtlich in einem Gewässer versenkt wurde.

Die Cousine von Mateusz sagte, dass die Familie den ganzen Frühling und Sommer 2018 regelmäßig genutzt hat und die Tür immer offen stand. Sie geht davon aus, dass die Familie die Leiche von Mateusz dort gesehen oder den extremen Verwesungsgeruch wahrgenommen hätten. Niemand kann diesen Geruch ignorieren. Der Nachbar hat seit Juni 2018 den Geruch wahrgenommen. Wenn Mateusz Kawecki bereits seit Ende März 2018 dort in der Scheune befand, dann hätte man bereits viel früher den Geruch wahrnehmen müssen. Die Cousine und auch die anderen Familienmitglieder sagten, dass wenn Mateusz sich bereits seit Ende März 2018 im der Scheune befand, sie ihn definitiv gefunden hätten, weil sie immer wieder in der Scheune und auf dem Dachboden waren. Aber wir wissen, dass seit Juni 2018 dieser Verwesungsgeruch aus der Scheune strömte, sodass sogar der Nachbar den Geruch wahrgenommen hat. Ich frage mich, wenn die Scheune regelmäßig benutzt wurde und der Geruch so schlimm war, warum niemand der Sache nachging? Und wenn ein Mensch verwest, dann ist der Geruch wirklich brutal und kaum zu ertragen. Ich persönlich könnte nicht damit leben, dass es aus meiner Scheune nach Verwesung riecht.

Über Mateusz Kawecki gibt es viele Fragezeichen. Leider konnten wir bis heute nicht alle beunruhigenden Fragen beantworten. Hoffentlich erfahren wir eines Tages die Wahrheit.

Die Schlüsselfragen
  1. Wen traf Mateusz in Slubice?
  2. Warum hat die Familie die Leiche, die in der Scheune hing, nicht gesehen oder gerochen?
  3. Was ist mit Mateus‘ BMW passiert?
  4. Warum beging Mateusz Selbstmord, obwohl ein Baby unterwegs war, und warum tat er das in der Nähe des Hauses seiner Eltern?

Die Nachwirkungen 

Mateusz‘ Schwester warf den zunächst beteiligten Beamten Fahrlässigkeit vor, da sie sich zunächst weigerten, die Scheune gründlich zu durchsuchen, weil es zu lange dauern würde, das Heu zu durchsuchen, das auf dem Boden lag, wo Mateusz‘ Leiche gefunden wurde. Während die Staatsanwälte feststellten, dass die Handlungen der Beamten nicht dem Standard strafrechtlicher Fahrlässigkeit entsprachen, ergab eine interne polizeiliche Untersuchung ein Fehlverhalten und zwei Beamte wurden gerügt.

Die Familie von Mateusz Kawecki glaubt nicht an einen Suizid. Sie vermuten, dass Mateusz ermordet wurde. Sie suchen weiterhin nach Zeugen und Antworten.

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Mateusz Kawecki wurde von den Behörden offiziell als Suizid eingestuft. Die Ermittlungen wurden seitens der Staatsanwaltschaft eingestellt. Die Staatsanwaltschaft würde die Ermittlungen erst wieder aufnehmen, wenn es neue Hinweise gibt, die in eine andere Richtung hindeuten. Und dies würde nur passieren, wenn es stichhaltige Beweise sind. Vorher würde die Staatsanwaltschaft nichts tun. Ich glaube aber, dass die Staatsanwaltschaft sogar bei neuen Hinweisen die Ermittlungen nicht wieder aufnimmt, denn für sie ist der Fall abgeschlossen. 

Fragen an Zeugen:
  1. Wer hat Mateusz Kawecki am 29. März 2018 im Zug von Hamburg nach Frankfurt an der Oder gesehen und sogar mit ihm gesprochen?
  2. Wer weiß, ob er alleine oder in Begleitung reiste?
  3. Wer hat Mateusz Kawecki am 30. März 2018 dabei beobachtet, wie er von Frankfurt an der Oder die Grenze vermutlich zu Fuß nach Słubice überquerte? War er alleine oder in Begleitung?
  4. Wer weiß, mit wem Mateusz Kawecki am 30. März 2018 in ein Hotel in Słubice eingecheckt hat?
  5. Wer hat Mateusz Kawecki am 31. März 2018 im Zug von Słubice nach Warschau gesehen und vielleicht auch mit ihm gesprochen?
  6. Wer hat Mateusz Kawecki am Abend des 31. März 2018 im Bus von Warschau nach Zamość gesehen und sogar mit ihm gesprochen?
  7. Wer weiß, wie Mateusz Kawecki am späten Abend des 31. März 2018 von Zamość nach Hutków gelangt ist? Hat ihn jemand mitgenommen?
  8. Wer hatte im Jahr 2018 Kontakt zu Mateusz Kawecki und kann etwas zu seiner psychischen Verfassung sagen? 
  9. Wer weiß, ob Mateusz Kawecki in kriminelle Aktivitäten verwickelt war oder Probleme mit anderen Leuten hatte?
  10. Wer weiß, ob Mateusz Kawecki mit der bevorstehenden Geburt seiner Tochter überfordert war?
  11. Wer weiß, ob Mateusz Kawecki möglicherweise vermutete, dass das Kind vielleicht nicht von ihm war?
  12. Wer weiß, warum er seine Verlobte und seine Familie angelogen hat?
  13. Wer weiß, was mit dem BMW von Mateusz Kawecki passiert ist? Hatte er das Fahrzeug vor seiner Reise verkauft? Wenn ja, warum hat er niemandem davon erzählt?
  14. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe seines Todes?
  15. Wer weiß, was oder wer für den Tod von Mateusz Kawecki verantwortlich war?
  16. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 1. April 2018 Mateusz Kawecki in Hutków gesehen?
  17. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 1. April 2018 oder kurze Zeit später eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug am Grundstück der Familie Kawecki in Hutków wahrgenommen?
  18. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Tod von Mateusz Kawecki in Zusammenhang stehen könnten?
  19. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wer Informationen zu diesem Fall hat, wird gebeten, sich über das Kontaktformular an mich zu wenden. Ich werde die Informationen an die Familie Kawecki weiterleiten.

Kommentare

  1. Fehlermeldung: Mein Posting von heute ist gegenstandslos - konnte aus technischen Gründen nur Teile des Blog-Textes lesen!

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