KÖLN-CHORWEILER: Tötungsdelikt z. N. von Hans-Willy Eichen (1982)

Der Mord an Hans-Willy Eichen

Wer hat Hans-Willy Eichen ermordet?

Im heutigen Beitrag geht es um einen Cold Case aus dem Jahr 1982. Der Fall hat sich in Köln-Chorweiler ereignet. Leider konnte der Fall bis heute nicht aufgeklärt werden. Auch wenn der Fall schon über vier Jahrzehnte zurückliegt, hat die Polizei den Fall nicht vergessen. Der Fall steht auf einer Liste von Cold Cases, die die Kölner Cold-Case-Einheit auf neue Ermittlungsansätze prüfen möchte. Leider gibt es kaum Informationen zu diesem Fall.

Der Mord an Hans-Willy Eichen ist seit 1982 ungelöst. Wer hat Hans-Willy Eichen ermordet?
Foto: Google 

Der Fall Hans-Willy Eichen

Hans-Willy Eichen wurde im Jahr 1976 in Köln geboren. Die Familie Eichen lebte in Köln-Chorweiler. [Anm. Chorweiler ist der nördlichste Stadtbezirk von Köln. Zum Stadtbezirk gehören die Stadtteile Blumenberg, Chorweiler, Esch/Auweiler, Fühlingen, Heimersdorf, Lindweiler, Merkenich (mit Rheinkassel, Langel und Kasselberg), Pesch, Roggendorf/Thenhoven, Seeberg, Volkhoven/Weiler und Worringen. Durch die Randlage (der eigentliche Stadtteil Chorweiler liegt ca. 14 Kilometer nördlich vom Kölner Stadtzentrum entfernt) ist der Stadtbezirk im Norden und Westen von Wald- und Ackerflächen und den Rheinwiesen umgeben, die den Bezirk östlich begrenzen. Der Stadtbezirk Chorweiler ist der einzige Kölner Außenstadtbezirk, der nicht an den Stadtbezirk Innenstadt angrenzt. Der Stadtbezirk Köln-Chorweiler hat 82.061 Einwohner.] Im November 1982 war Hans-Willy Eichen 6 Jahre alt. Hans-Willy spielte oft mit anderen Kindern in der Nachbarschaft und kannte sich in der näheren Umgebung gut aus. Allgemein bewegte Hans-Willy ziemlich selbständig in der ganzen Nachbarschaft. Er ging noch in den Kindergarten und sollte im Sommer 1983 eingeschult werden.

Hans-Willy Eichen lebte mit seiner Familie in Köln-Chorweiler. Hans-Willy bewegte sich recht selbständig in der gesamten Nachbarschaft seines Stadtbezirks. 
Foto: Wikipedia 

Das Verschwinden

Am Morgen des 29. November 1982 bekam der 6-jährige Hans-Willy Eichen von seiner Tante 50 Pfennig, damit er sich später am Tag auf seinem Heimweg vom Kindergarten noch etwas Süßes kaufen konnte. Nach meinen Recherchen war es wohl so, dass Hans-Willy schon alleine zum nahegelegenen Kindergarten ging und nach Ende der Zeit auch wieder alleine nach Hause zurückging. Etwas muss Hans-Willy Eichen an diesem Tag passiert sein, weil er weder in dem Laden aufgetaucht ist, um sich etwas Süßes zu kaufen, noch nach Hause zurückgekehrt ist.

Hans-Willy Eichen verschwand am 29. November 1982 auf dem Heimweg vom Kindergarten in Köln-Chorweiler. 
Foto: Google 

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Nachdem die Familie die ganze Nachbarschaft nach Hans-Willy abgesucht hatte, meldete seine Familie noch am selben Tag den 6-jährigen Hans-Willy Eichen bei der nächsten Polizeidienststelle als vermisst. Die Familie machte sich große Sorgen um den Jungen, weil er immer sehr zuverlässig war und es draußen besonders kalt war. Die Polizei leitete umgehend erste polizeiliche Maßnahmen ein.

Die Suche

Die Polizei suchte in Köln-Chorweiler nach Hans-Willy Eichen. Die Polizei sprach mit den Erziehern des Kindergartens und mit den Kindern aus der Nachbarschaft. Das Verschwinden von Hans-Willy Eichen sprach sich schnell in Köln-Chorweiler rum. Die polizeilichen Suchmaßnahmen verliefen jedoch ergebnislos.

Die Entdeckung

Am 1. Dezember 1982 machte ein Spaziergänger eine schreckliche Entdeckung am Fühlinger See. Er entdeckte die Leiche eines Kindes im Fühlinger See. Sie trieb unterhalb der Brücke an der Regattabahn im Wasser. Der Zeuge alarmierte die Polizei.

Die Karte zeigt den Stadtbezirk Köln-Chorweiler und den Fühlinger See im Stadtteil Fühlingen. Fühlingen ist ein nördlicher Stadtteil von Köln im Stadtbezirk Chorweiler. Überregional bekannt ist Fühlingen durch das südlich des Ortes gelegene Naherholungsgebiet Fühlinger See.
Foto: Google Maps 

Die Karte zeigt den Leichenfundort am Fühlinger See, unterhalb der Brücke an der Regattabahn Köln. 
Foto: Google Maps 

Die Aufnahme wurde von der Brücke [Oranjehofstraße] gemacht, die über den Fühlinger See führt und mit dem Blick auf den Leichenfundort.
Foto: Google 

Polizei erreichte Leichenfundort

Die Polizei und die Feuerwehr erreichten schon kurze Zeit nach der Meldung des Zeugen den Leichenfundort am Fühlinger See. Die Feuerwehr lokalisierte den Körper im Gewässer des Fühlinger Sees und barg dann den Körper. An Land schauten sich die Ermittler kurz die Leiche an. Sie stellten fest, dass die Leiche voll bekleidet war. Außerdem stellten die Ermittler fest, dass es sich um die Leiche eines Jungen handelte. Die Ermittler vermuteten anhand der Kleidung, dass es sich bei der Leiche um den vermissten Hans-Willy Eichen handelte, der vor zwei Tagen als vermisst gemeldet wurde. Da der Junge voll mit seinem Anorak, seinen Schuhen und sogar seinen Fäustlingen aus Wolle bekleidet war, schloss die Polizei zunächst einen tragischen Unfall nicht aus. Anschließend wurde die Leiche für weitere forensische Untersuchungen in das Rechtsmedizinische Institut Köln gebracht.

Der Fühlinger See und das Naherholungsgebiet Fühlinger See in Köln-Chorweiler im Stadtteil Fühlingen. 
Foto: Google Maps 

Eine weitere Aufnahme des Fühlinger Sees mit Blick auf den Stadtteil Fühlingen im Stadtbezirk Köln-Chorweiler. 
Foto: Google Maps 

Die Autopsie

Nach der Autopsie durch den zuständigen Rechtsmediziner konnte die Vermutung der Ermittler bestätigt werden. Bei der Leiche handelte es sich tatsächlich um den 6-jährigen Hans-Willy Eichen aus Köln-Chorweiler. Außerdem stellte der Rechtsmediziner fest, dass der Junge nicht Opfer eines Unfall geworden ist, sondern Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Die genaue Todesursache war Erwürgen. Der Täter hatte den Jungen sexuell missbraucht, getötet, wieder vollständig angezogen und anschließend in den Fühlinger See geworfen.

Die Ermittlungen

Die Kriminalpolizei Köln führte sofort umfangreiche Ermittlungen durch. Die Kriminalpolizei untersuchte mit insgesamt 100 Beamten den Fall. Der ganze Stadtbezirk Köln-Chorweiler stand unter Schock und war sehr betroffen. Die Leute unterstützten die Arbeit der Polizei und gaben zahlreiche Hinweise ab. Die Ermittler gingen den zahlreichen Hinweisen nach. Es gab beispielsweise auch den Hinweis einer Frau, die Hans-Willy Eichen an der Hand eines Obdachlosen gesehen haben will. Dieser Hinweis konnte jedoch nicht bestätigt werden. Die Polizei konnte mehrere Personen vorläufig festnehmen, aber der Mörder von Hans-Willy Eichen konnte nicht festgestellt werden.

Die Beisetzung

In der Zwischenzeit wurde Hans-Willy Eichen unter einer großen Anteilnahme in Köln-Chorweiler beigesetzt.

Die Theorien

Der Mordfall Hans-Willy Eichen ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es Theorien darüber, wer für den Mord des Jungen verantwortlich gewesen sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung.

1. Theorie "Unbekannter Täter"

Wurde Hans-Willy Eichen von einem fremden Mann entführt, missbraucht und ermordet?


Bei dieser Theorie geht man davon aus, dass Hans-Willy Eichen und sein späterer Mörder sich im Vorfeld nicht kannten und der Junge ein Zufallsopfer war. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Bei dieser Möglichkeit gab es keine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer. Man vermutet, dass Hans-Willy Eichen von seinem späteren Mörder angesprochen und entführt wurde. Der Mörder hat den Jungen an einem unbekannten Ort sexuell missbraucht und getötet. Anschließend hat er die Leiche in den Fühlinger See geworfen. Auch wenn der Täter und Opfer sich nicht kannten, muss der Täter definitiv einen örtlichen Bezug zu Köln-Chorweiler und dem Fühlinger See haben.

2. Theorie "Bekannter Täter"

Wurde Hans-Willy Eichen von einem Mann, den er kannte, entführt, missbraucht und getötet?


Bei dieser Theorie geht man davon aus, dass Täter und Opfer sich kannten. Bei dieser Theorie muss es eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer gegeben haben. Da Hans-Willy Eichen für sein junges Alter doch recht frei und selbstständig in seinem Stadtteil bewegen konnte, kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Täter schon vor der Tat mit dem Jungen in Kontakt getreten ist. Der Täter und der Junge könnten sich im Vorfeld der Tat mehrmals über den Weg gelaufen sein. Dabei konnte der Täter mehr über die Gewohnheiten und die täglichen Abläufe des Jungen erfahren haben, wie zum Beispiel, dass der Junge regelmäßig alleine vom Kindergarten nach Hause läuft. Der Täter könnte den Jungen auf seinem Heimweg abgefangen und weggelockt haben. Möglicherweise haben sich Täter und Opfer für den Tattag auch im Vorfeld verabredet. Der Täter hat die Arglosigkeit und kindliche Naivität des Jungen für sich ausgenutzt. Wenn Täter und Opfer sich kannten, muss der Täter einen Bezug zum Stadtbezirk Köln-Chorweiler und dem Fühlinger See haben. Der Täter könnte ebenfalls irgendwo in Chorweiler und Umgebung wohnen oder jemanden privat oder beruflich im Stadtbezirk regelmäßig besuchen.

Fazit:

Ich persönlich kann keine der beiden Theorien komplett ausschließen. Ich halte beide Möglichkeiten für plausibel, obwohl ich eher die Tendenz habe, dass es eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer gab, wie auch immer sie aussah.

Ich bin davon, dass der Täter höchstwahrscheinlich aus dem Stadtbezirk Köln-Chorweiler kam, dann natürlich den Fühlinger See kannte oder er einen anderen Bezug zu den Örtlichkeiten hatte. Ich vermute, dass Täter und Opfer sich kannten und es eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer gegeben hat. Wie bereits erwähnt, konnte Hans-Willy Eichen sich relativ frei und selbstständig im gesamten Stadtbezirk Köln-Chorweiler bewegen. Außerdem ging er auch alleine zum Kindergarten und wieder zurück. Das bedeutet, dass es immer wieder lange Zeiten gab, in denen Hans-Willy Eichen ohne Aufsicht alleine unterwegs war. Dann gibt es natürlich eine Menge Möglichkeiten, wo der Täter mit seinem späteren Opfer unbeobachtet in Kontakt treten konnte und so etwas über die Gewohnheiten und die täglichen Abläufe des Jungen herausfinden konnte. Wenn der Junge schon so zugänglich war, dass er von seinen täglichen Abläufen und Gewohnheiten erzählt hat, dann wäre es für einen Täter eine Leichtigkeit, die Arglosigkeit und die kindliche Naivität des Jungen für sich auszunutzen. Er könnte sich gezielt mit dem Jungen verabredet haben oder ihn "zufällig" über den Weg gelaufen oder getroffen haben, um ihn an einen anderen Ort wegzulocken. 

Natürlich könnte der Täter zufällig an diesem Tag auf Hans-Willy Eichen aufmerksam geworden sein und ihn dann entführt, missbraucht und getötet haben, aber der Täter hatte nach meiner Überzeugung zufolge einen Bezug zu den Örtlichkeiten, vermutlich lebte er auch dort oder hielt sich regelmäßig dort auf. Ich kann davon nichts beweisen, aber es sind meine persönlichen Überlegungen zu dem Fall. Es wurde auch nie veröffentlicht, ob eine DNA an der Leiche sichergestellt wurde. Ich glaube aber, dass es keine DNA gibt, weil die Polizei dann sicherlich auch irgendwann eine Reihenuntersuchung durchgeführt hätte. Der Täter könnte noch leben, es kommt natürlich darauf an, wie alt er bei der Tat war, aber es könnte möglich sein. Es werden in letzter Zeit immer wieder sehr alte Cold Cases aufgeklärt, die teilweise Jahrzehnte alt sind. Ich hoffe, dass die Ermittler der Cold-Case-Einheit neue Ermittlungsansätze oder Untersuchungsmethoden finden, um neue Ermittlungen anzustoßen. Ich möchte nicht, dass jemand, der so ein schweres Delikt begeht, keine Konsequenzen dafür tragen und sich mit seiner Tat auseinandersetzen muss.

Fall wurde allmählich kalt

Trotz der umfangreichen Ermittlungen wurde der Fall allmählich kalt. Es gab irgendwann keine neuen Ermittlungsansätze und Hinweise mehr. Alle Ermittlungen verliefen im Sande. Die Ermittler waren sehr frustriert über den Verlauf der Ermittlungen.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Hans-Willy Eichen wurde als Mord eingestuft und als Sexualmord klassifiziert. Der Fall ist ein Cold Case. Die Polizei ermittelt aktuell nicht aktiv in dem Fall. Der Fall Hans-Willy Eichen steht auf einer Liste von Cold Cases, die die Cold-Case-Einheit der Kölner Polizei auf neue Ermittlungsansätze und Untersuchungsmethoden überprüfen will. Wenn sich neue Ermittlungsansätze und Untersuchungsmethoden ergeben, wird die Cold-Case-Einheit den Fall neu untersuchen. Die Polizei Köln nimmt weiterhin Hinweise in dem Fall entgegen. Neue Hinweise könnten auch neue Ermittlungen anstoßen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein.

Fragen an Zeugen:
  1. Wer hat Hans-Willy Eichen am 29. November 1982 auf seinem Heimweg vom Kindergarten in Köln-Chorweiler gesehen?
  2. Wer hat Hans-Willy Eichen am 29. November 1982 in Begleitung eines Mannes gesehen?
  3. Wer hat möglicherweise am 29. November 1982 beobachtet, wie Hans-Willy Eichen in ein Auto verbracht wurde oder freiwillig eingestiegen ist?
  4. Wer hat Hans-Willy Eichen in den Wochen oder Tagen vor der Tat in Begleitung eines unbekannten Mannes gesehen? Möglicherweise hat Hans-Willy Eichen anderen Kindern von dieser Begegnung erzählt?
  5. Wer hat in der Zeit vom 29./30. November 1982 eine verdächtige Wahrnehmung am Fühlinger See oder im Naherholungsgebiet Fühlinger See im Stadtbezirk Köln-Chorweiler im Stadtteil Fühlingen 
  6. gemacht?
  7. Wer hat in der Zeit vom 29./30. November 1982 eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug am Fühlinger See im Stadtbezirk Köln-Chorweiler,  im Stadtteil Fühlingen gesehen?
  8. Gibt es vielleicht Personen, die sich daran erinnern können, als Kinder im Jahr 1982 von einem Mann im Stadtbezirk Köln-Chorweiler angesprochen wurden?
  9. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Hans-Willy Eichen?
  10. Wer weiß, wer für den Tod von Hans-Willy Eichen verantwortlich ist eine regionale Geschichte 
  11. Wer hat nach der Tat irgendwelche Gerüchte über den Fall gehört?
  12. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Hans-Willy Eichen in Zusammenhang stehen könnten?
  13. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wer Informationen zu diesem Fall hat, wird gebeten, sich bei der Polizeiwache Chorweiler Polizeiinspektion 4 - unter der Rufnummer 0221 229-5430 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. Außerdem nimmt jede andere Polizeidienststelle ihre Hinweise entgegen. 

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